BMW enttäuscht

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
mefisto2011
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BMW enttäuscht

Unread post by mefisto2011 »

Es gibt noch Journalisten, die einen tatsächlich überraschen. Brauchte was zum Lesen für die Mittagspause und hatte heute eine Werbung für die belgische Zeitschrift Auto Trends gesehen, auf dem Titelblatt der neue 5er und dann ein fetter Balken: BMW enttäuscht. Tatsächlich fällt der vierseitige Test aus wie eine Abrechnung mit einem Konzern, der seine Versprechen nicht hält. Jede einzelne Aussage der Marketingleute bei der Pressevorstellung des Modells wird zerpflückt und widerlegt. Der Autor kommt zu dem Fazit, dass BMW seine Kunden verarscht und kein einziges der aktuellen Modelle (abgesehen vielleicht vom 2er Coupé und den M-Modellen) mehr Fahrspaß bietet als der Durchschnitt seiner Konkurrenten. Sogar der Leitartikel des Heftes spricht über nichts anderes und dass BMW auf dem besten Weg ist, sein Image kaputt zu machen. Es wären keine Autos mehr zum "pilotieren". Im Test dann noch ein Lobgesang auf den Konkurrenten von Jaguar. Der würde Spaß machen. Und auf der Titelseite übrigens groß der Stelvio - mit der Balkenüberschrift: Noch besser als Giulia?
mefisto

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inzepinze
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by inzepinze »

Schön, dass das mal jemand merkt und auch so schreibt. Ich habe seit 20 Jahren den Eindruck. BMW war echt mal gut, mittlerweile nix besser als der Rest. Aber das Image stimmt. Meine Cousine hat einen X1 und auch meine Frau kann sich dem Wasauchimmer-Image nicht entziehen. Mein Vater ist Gottseidank nach 40 Jahren BMW damit durch.

Viva Lancia.

Ingo
fiorello
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by fiorello »

Ciao,

ne ne ne, ich beobachte die Materie und fahre auch die Autos, der Autor ist entweder dem Wahn zum Opfer gefallen oder von VAG geschmiert (td)
Saluti
Fiore
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LCV
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by LCV »

Hallo,

meine Erfahrungen mit BMW von Bj. 1967 bis 1980 (1600-2 bis 633 CSi) waren durchaus
positiv. Keiner der Wagen machte Probleme, dabei war ich ständig auf Achse und hatte
Jahre mit 100.000 km. Nicht ein einziges Mal gab es einen Werkstattaufenthalt neben
den Inspektionen. Mit späteren Jahrgängen habe ich keine Erfahrung, Ausnahme ein
BMW X3 3.0 Diesel mit über 280 PS und 6-Gang-Automatik. In diesem habe ich einige
1000 km auf unseren Touren (Fahrgemeinschaft) als Fahrer und Beifahrer gemacht.
Als Reisewagen ist das Auto vollkommen in Ordnung. Da überall Tempolimit war, konnte
man nicht unbedingt Fahrspaß "erfahren", was aber auch nicht gefordert war. Vielmehr
ging es darum, ob man ohne Stress und Kreuzschmerzen Tagesetappen von bis zu
800 km bewältigen kann. Der Wagen ist nicht als Sportwagen konzipiert und im
Vergleich mit dem Thema 3.0 V6 (171 PS) und dem SAAB 9000 (195 PS) kann man
kaum glauben, dass der über bzw. fast 100 PS mehr hat.

Man sollte aber auch bedenken, dass die jungen Wilden, die einen 2002 durch die
Kurven geprügelt haben, inzwischen in Rente sind. Die meisten jungen Leute sind
heutzutage so komfortverwöhnt, dass sich die Autos auch der Zielgruppe anpassen
müssen, um Käufer zu finden. Die Tester von Autozeitschriften sind sicher nicht die
Verkörperung des typischen Autokäufers. So sind jüngere Leute in der überwiegenden
Mehrheit nicht mehr am Heizen interessiert und die älteren können sich die größeren
Autos leisten und sind auch ruhiger geworden. Mit sehr viel PS unter der Haube hat
man es auch nicht nötig, ständig am Limit zu fahren und man muss auch niemandem
irgendetwas beweisen.

Wenn ein BMW-Käufer ein "Heizgerät" braucht und es sich leisten kann, kauft er ein
M-Modell.

Man baut Autos für die Zielgruppe. Deshalb wird auch die Giulia als Supersportwagen
nicht nur wegen des Preises keine großen Stückzahlen erreichen, sondern fast alle
werden die harmloseren Varianten kaufen.

Wenn mich jemand gefragt hat, ob er mal in meinem Abarth Scorpione mitfahren darf,
habe ich eine Runde gedreht. Fast alle waren ganz bleich um die Nase und hatten
keine Lust auf eine zweite Runde. Das war so um 1985. Heute wäre das wohl noch
viel drastischer und mit Herzinfarktgefahr :o

Ein solches Auto wäre heute absolut unverkäuflich.

Also kann man doch einem Hersteller nicht vorwerfen, die Kunden zu betrügen, wenn
er genau das verkauft, was sie haben wollen. Zumal es ja ein paar Sondermodelle
gibt, die durchaus auch die Wünsche weniger Kunden befriedigen können.
Lancia Club Vincenzo - Int. Lancia Flaminia Register - Int. Lancia Thema Register - Eurovan 1 IG - SAAB-Freunde Südbaden
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mefisto2011
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by mefisto2011 »

Moment, der Autor dieses Artikels hat nicht geschrieben, dass der 5er ein schlechtes Auto sei, im Gegenteil. Nur sei es eben kein echter BMW mehr - eben wie alle aktuellen außer dem 2er Coupé und denen, wo ein M drauf steht. Wie gesagt, ein gutes Auto, aber das nicht mehr Fahrspaß bietet als seine Konkurrenten. Und der Autor hat noch geschrieben, dass das auch Gesprächsthema sei, wenn er mit seinen Kollegen zusammensitzt.
mefisto

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LCV
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by LCV »

Ich habe ja auch nur gesagt, dass ein Autojournalist den Fahrspaß offenbar anders definiert
als die große Mehrzahl der Käufer. Das liegt allein daran, dass diese Journalisten die Autos
testen und Grenzbereiche und Höchstleistungen herauskitzeln. Oft auch auf abgesperrtem
Gelände. Das hat selten etwas mit den Zuständen im normalen Straßenverkehr zu tun.
Andererseits sieht man auch, dass der angegebene Testverbrauch sehr oft viel höher ist als
meiner in der täglichen Praxis. Klar, wenn Beschleunigungsorgien und V/max-Fahrten zum
Programm gehören, kommt auch ein hoher Verbrauch heraus. Beim Thema 3.0 V6 war der
angegebene Testverbrauch um 4 l höher als mein Durchschnitt, obwohl ich sicher nicht als
Verkehrshindernis durch die Gegend schleiche.

Man muss sich aber schon fragen, was diese Aussagen eigentlich sollen, zumal in einem
Land mit Tempolimits. Wo will man denn diesen Fahrspaß noch haben, ohne den Lappen
zu riskieren?
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fiorello
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by fiorello »

Ciao,

nun zumindest hier werden die meisten BMW auch heute noch für ihre Agilität hervorgehoben, das kann man in nahezu jedem Test nachlesen.

Ich kann von mir aus nur sagen das ich mit einem BMW oft zu schnell unterwegs bin, muss doch was dran sein, ich finde das die Gene eines BMW nach wie vor sehr gut und die Autos sich sportlich fahren lassen.

Zum Thema Komfort, ich persönlich empfand schon vor 40 Jahren den BMW 5er als leiser im Innenraum als einen MB /8 ......auch in der Folgezeit war es nicht anders ein E39 war in Sachen Fahrkomfort und Geräuschdämmung einem W 210 weit überlegen, nach zwei E 39 und drei W210 kann ich mir ein Urteil darüber bilden. So ganz nebenbei konnte man den BMW recht flott bewegen vor allen Dingen in Kurven, er hatte ein ausgezeichnetes Handling für eine große Limousine, der W210 war dagegen recht steif und unsportlich und das bei wie schon erwähnt schlechterem Komfort .

Für mich ist BMW die Nachfolgemarke für Lancia geworden, ich bin mit BMW sehr zufrieden, hatte immer wieder mal zwischen den Lancias einen BMW und heute besteht unser Fuhrpark aus 2 BMW, ich denke das ich auch in Zukunft auf die Marke BMW setzen werde.

Was ich aber wirklich schade finde ist die Tatsache das bei BMW die " kleinen " Sechszylindermotoren gänzlich verschwunden sind und nur noch PS Starke Sechszylinder zu bekommen sind, das ist dann aber auch wieder ein Umstand der dem allgemeinen Downsizing Wahn geschuldet ist und natürlich den Abgaswerten :(
Saluti
Fiore
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inzepinze
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by inzepinze »

Von Lancia zu BMW...hm, ein Grund mehr, FCA für ihre Politik zu verfluchen. Da bin ich dann wieder bei Frank. Mir gefällt lediglich noch der Dreier einigermaßen, überteuerte Go-Karts und gruselig fette Limousinen und Sportpanzer bzw. fahrende Eigentumswohnungen scheinen aber gut zu gefallen. Chapeau, so was teuer verkaufen zu können. Da muss ich Abitte leisten.

Gruß

Ingo
mv750fan
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by mv750fan »

Das sehe das so wie fiorello:
In den letzten paar Jahren bin ich über 100tkm mit einem BMW gefahren und obwohl ich aufgrund der Antriebseinheit (Motor vorne / Antrieb hinten) skeptisch war, haben mich die Bayern überzeugt. Bei keinem anderen Alltagsfahrzeug hatte ich mehr Freude am Fahren - auch wenn man StVO-konform unterwegs ist.
Bei uns hier in Österreich gibt es viele kurvenreiche Strecken die innerhalb der Geschwindigkeitsbeschränkung es erlauben sich an den Grenzbereich heranzutasten. Und in dem Bereich kommt dann die Qualität des Fahrwerks und der Antriebseinheit zum Vorschein. Klar macht ein Großteil der Performance in den Kurven das Teil zwischen Lenkrad und Fahrersitz aus, aber die Grundlage, die BMW da auf die Beine stellt ist vielen Mitbewerbern deutlich voraus.
Aber ich spreche über die kompakte Fraktion - also alles unter 5er und nicht von SUV`s - also 1er bis 4er.
Delta 1,9 TwinTurbo Executive mit allem was die Aufpreisliste hergibt X(
Fiat 500C mit Poltrona Frau
Lotus Elise 111S >:D<
und dann noch eine MV Agusta F4 750 (das Original halt)
und eine MV TR aus 1954 im Wohnzimmer :P
lanciadelta64
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Re: BMW enttäuscht

Unread post by lanciadelta64 »

Na ja, scheinbar baut man für Italien entweder extra in den BMWs schlechte Fahrwerke oder für Deutschland besonders "gute", denn ich habe noch nie einen BMW erlebt, der nun wirklich hier in den Bergen fahrwerksmäßig überzeugend war. "Jeder Italiener" wird für die BMWs zur Folter und wehe, die Fahrbahn ist nass, dann wird selbst ein FIAT Panda zu einer "Herausforderung" für BMWs.

Daher bin ich echt überrascht, wie "toll" die Fahrwerke von BMWs sein sollen, denn zumindest sind sie mir hier noch nie unter die Augen gekommen. Mag sein, dass die für einen Rundkurs geeignet sind, nicht aber für "herkömmliche" Straßen, zumindest nicht die "italienischen" BMWs...
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