Frankreich ist B-Segment-Land, ergo garantiert das Land eigentlich hohe Zahlen. Italien ist aber längst zum A-Segment-Land deklassiert, ergo reichen die Volumina im B-Segment nicht mehr aus. Am Ende ist es eine Frage der Gewinnmarge und hier hapert es, wenn du als FIAT deinen Punto für unter 9.000 Euro anbieten musst, während VW für ein ähnliches Modell locker 1.500-2.000 Euro mehr einstreichen kann und das auch noch bei VW typisch „reicher“ Ausstattung (na ja, das Lenkrad ist schon dabei und Sitze auch

Man muss nicht die 500L/X etc. „verkürzen“, denn in Wirklichkeit ist es die „gleiche“ Plattform des Grande Puntos, die nur verlängert wurde. Aber die Kostenfrage ist nicht allein auf die Plattform reduziert, denn FIAT konnte den 500er lange nicht bauen, obwohl der am Ende auch auf einer „verbesserten“ Panda-Form aufgebaut wurde. Dennoch musste man FORD ins Boot holen, um das Produkt entwickeln zu können.
Ähnlich hat FIAT scheinbar versucht, für den „New Punto“ weitere Interessenten für die gemeinsame Entwicklung gesucht, was bisher aber keine Früchte getragen hat.
Die Frage ist eine andere, nämlich glauben wir SM, wenn er sagt, das B-Segment sei ein finanzielles Grab und die Gewinnmargen derart niedrig, dass man keine Gewinne erzielen kann oder glaubt man ihm nicht. Ich kann viele seiner Gedankengänge nachvollziehen, aber am Ende muss auch ich ihm „trauen“, denn natürlich kann ich das nicht kontrollieren, ob seine Äußerungen tatsächlich auf realistische Annahmen beruhen oder es am Ende nur eine Rechtfertigung, weil man die Ressourcen anderweitig binden will bzw. Europa längst aus dem Blickwinkel hat.
Fakt ist, Marchionne hat eine weit geringere Bindung zu Europa als ein Altavilla. Marchionne ist außerhalb Italiens aufgewachsen und mentalitätsmäßig kommt er deutlich besser klar mit der Mentalität der Nordamerikaner als mit der von Europäern und hier speziell Italienern.
Wie gesagt Martin, alles dreht sich darum, ob wir ihm trauen oder glauben, es sei nur eine Ausrede Marchionnes.