Jeep ComPatriot

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
lanciadelta64
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Karl3 schrieb:
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> Der Wagen hat auf Grund seiner Größe natürlich
> auch
> für Europa eine gewisse Bedeutung.


Aber nicht mit diesen Motoren. Mit denen wäre er beispielsweise in Italien absolut unverkäuflich...Ohne einen geeigneten Dieselmotor kauft den "keiner"...
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LCV
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Es kann aber sein, dass z.Zt. ein Wandel stattfindet. Diverse Autohersteller geben
dem Diesel keine Zukunftschancen. Auslöser war die Dieselaffaire, was wiederum
dazu führen wird, dass die Zulassungsbedingungen für Diesel extrem verschärft
werden. Bei Renault denkt man sogar darüber nach, Diesel komplett aus dem
Programm zu streichen, da der Entwicklungsaufwand künftig so teuer wird, dass
diese Antriebsform unrentabel wird. Wenn dann der Dieselabsatz zurückgeht, wird
der Preis steigen und der Unterschied zum Benzin schwinden.

Es wird also auf GPL und alternative Antriebe gesetzt. Die Zulassungszahlen von
Dieselfahrzeugen brechen langsam ein. In D hat die VW-Geschichte schon Spuren
hinterlassen, dazu die Diskussion, ob eine BLAUE PLAKETTE kommt oder nicht.
Alle möglichen Institutionen fordern sie, Dobrindt lehnt sie ab. Aber ob das nur dem
beginnenden Wahlkampf geschuldet ist, weiß man nicht. Ein Politiker kann viel
erzählen und kurz darauf genau das Gegenteil machen, falls er in einem Jahr überhaupt
noch etwas entscheiden darf.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Wirkung der E-Auto-Prämie. Was
eigentlich alle (außer Frau Merkel und Co.) schon vorher wussten, da geht garnichts.
Wer sich ohnehin ein elektrisches Spielzeug kaufen will, nimmt die 4 Mille dankend
mit, aber kaufentscheidend ist die Prämie nicht. Nach den Zulassungszahlen sind
E-Autos sogar rückläufig (zumindest momentan). Auch die Anträge zur Prämie
bewegen sich in Bereichen, die geradezu lächerlich sind. Etwas besser, aber auch
nicht berauschend, geht es bei den Hybridfahrzeugen zu (Prämie 3 Mille).

Es wurde in der Presse großartig verkündet, dass Norwegen mittelfristig alle
Fahrzeuge mit Benzin- oder Dieselmotor aus dem Verkehr ziehen will. Das hat
sich vermutlich die Presse aus den Fingern gesogen. Klar, Norwegen subventioniert
E-Autos sehr großzügig, weshalb ja Tageszulassungen in D auf dem schnellsten
Weg nach Norwegen gehen, aber hier die Statistik schönen. Die zuständige norwegische
Ministerin hat aber in einer Pressekonferenz ganz klar gesagt, dass E-Autos noch
sehr lange keinen Ersatz für die bisherigen Antriebe darstellen. Vor allem sei die
Reichweite völlig indiskutabel, zumal in einem so nördlich gelegenen Land.
Wenn da einige Hersteller schon von fast 500 km reden, sei das nur unter Ideal-
bedingungen möglich. Sobald Heizung, Licht, Scheibenwischer, Gebläse benötigt
werden, reduziert sich die Reichweite auf knapp über 200 km. Dabei ist das Tempolimit
in Norwegen auch noch günstig für die Reichweite. Die Sportwagenwerte des Tesla in
V/max und Beschleunigung kann man nur kurz nutzen, dann ist der Akku leer.
Da muss noch sehr viel verbessert werden, bevor diese Autos eine echte Alternative
darstellen. Vorübergehend werden wohl Benziner mit Gasanlage dominieren. Wobei
GPL/LPG ganz gut läuft, Erdgas aber auch nicht.
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lanciadelta64
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Das ist natürlich richtig, aber ob sich ein Jeep in dem Segment in Deutschland "übermäßig" verkaufen lassen wird, lasse ich einmal dahingestellt. Es gibt wenige Dinge, die Italiener zur "Revolition" animieren könnten, aber den "über alles" geliebten Diesel wegnehmen, wäre für jede Regierung der "sichere Tod". >:D<

LPG und CNG sind gerade in meiner Region seit Jahrzehnten - solange ich denken kann - lange bevor es den "Dieselboom" gab, die "Alternative" zu Benzin. Nicht umsonst hat FCA im Programm für nahezu jedes Modell eine LPG und/oder Erdgasvariante (der Tipo mit dem 1,4er Turbo kommt nur als LPG und ist der Ypsilon bei uns praktisch ausschließlich mit CNG-Anlage).

Was natürlich mit den Preisen zu tun hat, aber ab einer bestimmten Fahrzeuggröße wird es sehr schwer sein, mit Erd- und Flüssiggas wirklich eine Dieselalternative zu haben. Der Diesel ist nicht nur wegen des Kraftstoffpreises beliebt, sondern vor allem wegen seiner Charakteristik, die scheinbar vielen Italienern besonders positiv erscheinen. Dazu haben LPG/CNG einige Nachteile in Italien. Auf dem Land ist es kein Problem, aber in Städten dürfen viele entweder nicht in Garagen parken oder aber nur bis zu einer bestimmten Etage in einer Tiefgarage sein.

Elektroautos werden in Italien nicht einmal in den nächsten 10 Jahren - da wage ich mich klar aus dem Fenster- eine wichtige Rolle spielen, wobei ich mich frage, woher der Strom kommen soll, den wir "nicht haben", denn wir haben keine AKWs und müssen teuer den Strom im Ausland zukaufen. Das aktuelle Netz bewegt sich speziell im Sommer am Limit. Es müssten somit Investitionen getätigt werden, die sicherlich viele Jahre in Anspruch nehmen werden und gerade in den Bergen zu größeren Problemen führen. Wer also gerne, wie ja bei mir hier üblich, aus den Städten wie Rom hier "Urlaub" machen möchte, wäre dann ohne "Sprit - Verzeihung, ohne Strom".

Das wird also sicherlich noch viele Jahre dauern (im Übrigen sinkt der Anteil der Elektrofahrzeuge in Italien weiter, statt zu steigen ;-) ).

Ich glaube, dass eher ein allgemeines Umdenken stattfinden muss/wird, somit der "traditionelle" Individualverkehr verringert, weniger mit dem PKW auf Reisen gehen, der ja gerade in Italien im Sommer mit Abstand Reisemittel Nr.1 ist, denn dass man in der aktuellen Form mit Elektrofahrzeugen großartig punkten könnte.

Hier fahren viele noch mit dem Panda der ersten Serie als Allrad herum, der bei den Jägern immer noch das beliebteste Fahrzeug ist. Es ist hier - und das soll schon etwas heißen - eher ein Maserati, Ferrari oder Lambo zu sehen als ein Tesla (ich habe noch nie in meinem Leben einen auf der Straße gesehen) und die Hybride, wie von Honda und Toyota bleiben auch eher die Ausnahme.
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LCV
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Nun, Tesla sieht man hier jeden Tag und das mehrfach. Das bedeutet aber nicht,
dass die einen nennenswerten Marktanteil hätten, aber die fallen halt auf. Es gibt
sicher in jedem Kleinstädtchen ein oder zwei gut Betuchte, die sich einen Tesla
als Spielzeug zulegen. Das ist aber für Klima und Umwelt irrelevant.
In Deutschland wird trotz stufenweisem Ausstieg aus der Atomenergie viel mehr
Strom produziert als man braucht. Da liegt nicht das Problem, sondern in den
fehlenden Trassen von der Nordsee bis zum Alpenrand.

Ob Italiener nun den Diesel über alles lieben, dürfte für Autohersteller zweitrangig
sein. Wenn jetzt schon einige über den Ausstieg spekulieren, dann nur wegen der
künftigen überdimensionalen Entwicklungskosten. Man hätte den Diesel garnicht
forcieren sollen, was aber die Schuld der wie immer ahnungslosen Politiker war.
Nur durch die Förderung durch zunächst Befreiung von der Kfz-Steuer und die viel
zu niedrige Besteuerung des Kraftstoffs* kam es zu diesem Boom. Selbst nach der
stufenweisen Anhebung der Kfz-Steuer, die inzwischen viel höher ist als auf Benziner,
behauptete sich der Diesel. Für Vielfahrer eine einfache Rechnung. Wer wenig fährt,
war wohl extrem schwach in Mathematik, wenn er trotzdem Diesel kaufte, einfach
dem Image vertraute, ohne es wirklich nachzurechnen. Durch die Bevorzugung des
Diesels hat natürlich die Autoindustrie auch mehr Entwicklung in den Diesel
gesteckt, statt den Benziner zu perfektionieren. Das gleiche Spiel geschieht gerade
wieder mit E-Autos, die von der Politik gewollt sind, aber die Hersteller auf dieses
Konzept festlegen. Nur besonders reiche Konzerne können auch noch in andere
Konzepte investieren, z.B. Toyota.

Die Politiker sind da ganz schnell fertig: Was interessiert mich mein Geschwätz
von gestern oder was soll ich mich verantwortlich fühlen, wenn andere vor Jahren
Mist gebaut haben?

Es kann aber sein, dass dann einige wenige 20 Jahre Vorsprung haben und ein
großer Teil der Industrie hinterher hinkt.

Nachdem nun "dank" VW herauskam, dass ein großer Teil der Diesel-Innovation
auf Betrug und Täuschung der Kunden beruht, bemühen sich die Politiker ganz
schnell, durch Aktionismus den Saubermann herauszukehren und der Industrie
den schwarzen Peter zuzuschieben. Es ist auch klar, dass die Abgasreinigung
eines Diesels viel mehr Aufwand und einen wesentlich höheren Entwicklungs-
und Fertigungsaufwand erfordert als beim Benziner. Somit sehe ich auch den
langsamen Tod der Dieselmotoren, die bestenfalls noch in Lkw, Lokomotiven
und Schiffen länger überleben werden. Sobald der finanzielle Aufwand für die
Herstellung eines Diesels den Verkaufspreis so hoch treibt, dass selbst die
staatliche Subvention des Kraftstoffs die Sache unrentabel macht, stürzen die
Verkaufszahlen ab. Dann beißt sich der Hund in den Schwanz! Weniger Absatz,
noch unrentabler. Also Einstellung der Produktion. Ob dann in einigen Ländern
die Leute dem Diesel nachweinen, ob eine einzelne Regierung dagegen ist,
dürfte den Hersteller nicht interessieren, vor allem wenn die Manager so ticken
wie unser aller geliebter SM. Was Verlust macht, fliegt raus, Neuinvestitionen
bleiben aus. Ob nun GPL langfristig eine Lösung ist, wage ich auch zu bezweifeln,
aber als Interimslösung sicher interessant. Mein Auto hat einen 70-l-Benzintank.
Hätte ich zusätzlich noch Gas, käme ich auf eine Gesamtreichweite von ca.
1200 km. Das ziemlich geräumige Auto ist zwar etwas schwerer, aber man kann
trotz Gastank noch ausreichend viel Gepäck mit sich führen. Außerdem sehe ich
Autos wie den Prius (mal abgesehen vom Design) auch als ganz gute Lösung.
Ich habe es wohl schon mal erwähnt: Ein Taxiunternehmen hier bei uns hat
einen Prius mit 850.000 km durch einen neuen ersetzt und außer den reinen
Verschleißteilen nur alle 100.000 km eine große Inspektion gebraucht. Die
aktuellen Modelle sehen zwar nicht mehr ganz so schlimm aus wie die der
ersten Serie, aber man stelle sich vor, die würden diese Technik in eine richtig
schicke Karosserie packen.

Es wird in den nächsten Jahren einiges passieren, vieles wird uns nicht gerade
gefallen. Mir bleibt nur mein Wahlspruch: NEUWAGEN - NEIN DANKE! und die
Hoffnung, dass ich die Abschaffung des H-Kennzeichens nicht mehr erleben muss.
Aber solange Politiker die Bürger für dumm verkaufen und bezüglich Umwelt und
Klima merkwürdige Rechnungen aufmachen, wesentliche Punkte einfach verschweigen,
wird alles eher schlimmer als besser.

* Ein Lob an die Schweiz, die den Diesel gerecht besteuert.
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evo16v
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Rolf R.
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Re: Bodenfreiheit ist ein schlechter Witz!

Unread post by Rolf R. »

Die Bodenfreiheit vorn ist bestenfalls ein schlechter Witz und vermutlich geringer als bei meinen Lancia Thema(s).

Bleibt die Frage, ob man denn wenigstens die Gummilippe abschrauben kann wie es früher beim Grand Cherokee möglich war um die Bodenfreiheit zu steigern. Aber der war auch schon von Haus aus sehr viel hochbeiniger.

Wir sind bei unseren Touren durch den amerikanischen Südwesten schon lange auf Geräte wie Hummer H3 bzw. Jeep Wrangler umgestiegen. Schliesslich wollen wir auch wieder heil nach Hause kommen und nicht irgendwo jenseits des Teers festhängen.

Gruss
Rolf
Lancia Thema

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Rolf R.
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Karl3 schrieb:
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> http://www.autoo.com.br/autoo-flagra-o-novo-jeep-c
> ompass-2017-sem-disfarces/

Und was soll ich damit?

Gruss
Rolf
Lancia Thema

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Dean
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

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Also..., wenn das das FZ sein soll das man gegen den Evoque positionieren will,
dann sollen sie den lieber mal in der Garage lassen.
Zumindest wäre es eine Abfuhr weniger...
Heini
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Re: Jeep ComPatriot auf der LA Auto Show

Unread post by Heini »

:)-D
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