
Aber ich glaube, dass es vielleicht besser gewesen ist, die Giulia-Präsentation etwas zu verschieben, als vielleicht am Ende mit Problemen diese wieder zurückrufen zu müssen. Klar, wer wie auf Heißkohlen sitzt und das neue Produkt voller Sehnsucht erwartet, für den ist das "unerträglich", aber im Endeffekt sehe ich das jetzt bei der Giulia nicht unbedingt als ein Problem an.
Etwas anderes ist - und da bin ich bei dir - die fehlende Kontinuität, aber Marchionne hat - zu meinem Missfallen - immer seinen Augenmerk eher jenseits Europas gesetzt und weit weniger auf Europa und somit ist das von der Seite erklärbar, aber dennoch, die Lücken (vom Lybra zum Delta oder vom 159er zur Giulia) sind alles andere als "ideal" und ich behaupte, ein verlorener Kunde kann am Ende zum Bumerang werden, indem man dann hinterher deutlich mehr hinblättern muss, um so einen wieder zurückzuholen - sofern derjenige das überhaupt dann noch will - als wenn man versucht hätte, ihn von Anfang an bei der Stange zu halten.
Aber das ist dann wieder eine Frage des Betrachters. SM sieht es in seiner Art und bisher scheint seine Linie - bei all den Fehlern, die er begangen hat -zumindest bei den wichtigsten Punkten ihm recht zu geben. Daher sehe ich das immer sehr zwiegespalten, nämlich einmal als Kunden bzw. möglichen Kunden und ein anderes Mal mit Augenmerk auf den Gesamtkonzern und das geht selten im Gleichschritt.
Ich habe SM lange als "Retter" gesehen (bis 2008-09), seine Strategie mit Chrysler sah ich skeptisch, aber er hat auch das hervorragend gemeistert gehabt, aber genauso wurde er von mir für viele Entscheidungen, speziell im Detail, teilweise heftig kritisiert. Dafür finde ich im Moment die Positionierung Alfas, alles, was damit jetzt geschieht (hätte man das nur vor vielen vielen Jahren mit Lancia so gemacht

SM ist weder ein Messias noch der Teufel und somit sehe ich ihn halt differenziert...