Fulvia Coupé Marktwert

[Bernt]

Hallo zusammen,
hat vielleicht jemand gerade das Oldtimer-Markt Sonderheft "Preise" aus dem März 2016 zur Hand? Ich habe das Heft hier im Handel nicht mehr gefunden.
Was ist denn da als Marktwert für ein Coupé der zweiten Serie in gutem bis sehr gutem Zustand angegeben? Ich brauche etwas Grundlage gegenüber der Versicherung für die kurze Zeit zwischen Zulassung und der Erstellung eines Gutachtens. Denn so lange ist nur das versichert, was die für den Marktwert halten - und das erscheint mir etwas gering.
Danke,
Bernt

[LCV]

Falsche Versicherung?

[Bernt]

weiß man nie
Ich war früher auch schon bei OCC, und so verkehrt waren die nicht. Bisher hatte ich aber auch keine kniffligen Themen. Darum wollte ich zunächst auch mal probieren, sie mit ein paar Fakten zu konfrontieren. Dann sehe ich schon, wie sie reagieren ...
Hat jemand die Fakten zur Hand?

Oder, um eine andere Diskussion zu starten: mit welcher Versicherung seid Ihr zufrieden?

Danke,
Bernt

[LCV]

Hi Bernt,

unser Club hat einen Vertrag mit der Mannheimer Belmot. Im "scheinbar" direkten Vergleich nicht die billigste. Aber die beste bei der Regulierung. Da wir auch noch SAAB haben, will ich den Report eines SAAB-Fahrers, der auch eine Fulvia Berlina kaufte, nicht direkt verlinken. Aber er hatte einen Brandschaden und im SAAB-Forum die Abwicklung beschrieben. Sehr überzeugend. Ich selbst konnte meinen 1991er 9000 Turbo mit Haftpflicht und erweiterter TK auch mit Clubrabatt als Youngtimer versichern, weshalb der gerade mal halb so viel kostet wie unser kleiner Y 840 mit 60 PS.

Ich hatte vor fast 25 Jahren alle einschlägigen Anbieter geprüft und dabei nicht nur Prämien verglichen. Die Frage ist doch, versichere ich mich, um Prämien zu zahlen oder, dass der Versicherer einen möglichen Schaden fair und voll und ganz reguliert? Da stand doch sehr oft im Kleingedruckten, Regulierung nach Marktwert. Der Marktwert eines Golf ist nahezu identisch mit dem Wiederbeschaffungswert. Doch je seltener ein Auto ist, desto größer der Unterschied. Was viele Versicherungen dann beim Totalschaden oder Diebstahl zahlen, reicht bei weitem nicht, um adäquaten Ersatz zu kaufen. Deshalb zahlen wir vielleicht ein paar Euro mehr im Jahr, aber bekommen u.U. 2 - 3.000 Euro mehr im Schadensfall. Beim Oldtimer ist sogar die AllRisk bezahlbar, wo sogar Motor- und Getriebeschäden u.v.m. mitversichert sind. Voraussetzung, dass ein normales Auto im Haushalt ist und Mitgliedschaft im LCV. Andere Kriterien wie Garage, nur 1 Fahrer, Jahres-km-Leistung usw. gehen in die Berechnung der Prämie ein. Die Versicherung läuft immer über unsere Partner-Agentur, um alle ausgehandelten Vorteile zu bekommen. Der Club bekommt keine Provision. Die Mitgliedschaft genügt vollkommen und bietet ja auch weitere Leistungen.

Ich suche mal den Thread heraus und sende Dir einen Link per PN.

Gruß Frank

[Rostklopfer]

Fulvia 1,3 S Bauj.70-74 Note 1= 20200/ Note 2= 13000 /Note 3 =7900 . Laut Oldtimer-Markt

Gruß : Rostklopfer

[Bernt]

Hallo Frank,
danke, PN ist angekommen. Belmot ist tatsächlich auch ganz weit oben auf meiner Liste, aber unter Anderem fehlte mir noch der Kontakt zu einer Agentur - hier bei uns gibt es keine. Aber ich werde bei "Eurer" mal anfragen.
Schadenfälle hatte ich in meiner OCC-Zeit keine, darum auch keine gute oder schlechte Erfahrung.
Eben muss es bei der Versicherungssuche schnell gehen, und vor Allem bevor ich ein Gutachten habe. Notfalls kann ich ja zur nächsten Fälligkeit wieder wechseln.

Hallo Rostklopfer,
super, danke! Damit werde ich OCC mal konfrontieren.

Gruß,
Bernt

[LCV]

Hallo Bernt,

man braucht keine Agentur vor Ort. Mit Internet geht alles, aber nur die bei uns ist für unseren Club zuständig (s. Homepage).

Bezüglich Gutachter würde ich grundsätzlich nur bei Classic Data ein versicherungstechnisches Gutachten in Auftrag geben. Die Partner der Organisation sind in ganz Deutschland zu finden und mit dem Zentralcomputer vernetzt. Weiterer Vorteil: Im Schadensfall bei Schuld des Gegners gibt es kaum Diskussionen mit der gegnerischen Versicherung, wenn Classic Data das Gutachten erstellt hatte. Bei "normalen" Gutachtern kann es zu Unterbewertung kommen, wenn dieser außer Mercedes alles Schrott findet oder auch zu hoch angesetzte, falls der jemandem einen Gefallen tun will. Beides ist dann wenig hilfreich, wobei ich das niemanden unterstellen will. Aber wir hatten schon solche Fälle. 1. Gutachten sagte damals: DM 3.500,-- (O-Ton: was kann die Schüssel schon wert sein?) und auf Grund eines Schreibens von mir mit dem realistischen Wert von ca. 12.500,-- erhöhte der einfach auf 17.500,--. Ist unglaublich, aber der hatte wohl den Beruf verfehlt. Wer nur normale Unfallschäden begutachtet, hat noch lange nicht den Durchblick bei Raritäten. Gewissenhafte Gutachter befragen sogar den Club zur Ersatzteilsituation und Marktlage, wenn ein Lancia geschrottet wurde.

Melde Dich mal direkt bei mir bzw. per PN Festnetznummer und passenden Zeitrahmen durchgeben. Dann rufe ich gern mal an.

Gruß Frank

[CA]

Hallo Bernt und andere

Mt der Belmot habe ich (in der Schweiz) sehr gute Erfahrungen gemacht. So braucht es z.B. kein Gutachten, weil die Entschädigung nicht nach Zeitwert erfolgt, sondern nach dem vereinbarten Versicherungswert (nach diesem Wert wird die Prämie berechnet).

Ausserdem ist, wie LCV richtig schriebt, die Regulierungspraxis der Versicherer das x-mal wichtigere Kriterium als der Preis.

Nachdem meine Fulvia im Sommer 2013 in Frankreich an der Atlantikküste mit einem Pleuellagerschaden liegengeblieben war, kam ich mithilfe der Belmot in den Genuss eines neu aufgebauten Motors: die Belmot hat den Schaden über die All-Risk-Deckung (die etwas höhere Prämie lohnt sich) anstandslos übernommen (abzüglich Selbstbehalt und ein paar Zerquetschte). Die Schadenregulierung war das genaue Gegenteil des heutzutage leider üblichen "delay deny defend"-Verhaltens der Versicherer.


Beste Grüsse
CA