fiat zurück in die WRC ?

[lanciadelta64]

Natürlich ist es in erster Linie eine Frage des Kosten-/Nutzen-Effekts, aber wenn die Kosten, so enorm wie in der WRC sind, dann muss man diese auch daheim rechtfertigen können. Im Italien von heute ist es kaum vermittelbar, ergo brächte das eher Negativpresse und die nicht zu knapp. Mehr noch, ein positiver Effekt wäre nur dann möglich, wenn man erfolgreich wäre, aber wie groß ist die Chance, mit einem Heckantrieb die WRC zu gewinnen? Der letzte Heckantrieb, der die Rallye-WM gewann, war im Übrigen Lancia (037), aber vor heuer 32 Jahren und nur hinterherfahren wäre sicherlich nicht verkaufsfördernd.

Dazu passt es nicht nur Marchionne-Philosophie, die darin besteht, Alfa in jeder Hinsicht zu fördern, also wenn eine Marke im größeren Rahmen Motorsport betreiben dürfte (lassen wir einmal Ferrari beiseite), dann dürfte es eher Alfa sein. FIAT und somit auch Abarth darf als "Einsteiger" gesehen werden, also eher Markenpokale und/oder vielleicht kleinere Rallyeserien.

[mp]

und was soll es dann bringen.? der 500er läuft auch so erfolgreich, der braucht keine Rennerfolge und der Rest, auf wem soll ein Erfolg,sofern sich überhaupt einer einstellt, abfärben.? Besser sie verwenden dass Geld endlich für einen ordentliches Portfolio.

[lancisti]

Wie kommst du darauf das dass WRC mit Heckantrieb an den Start gehen müsste?

[lanciadelta64]

Ganz einfach, weil man für den Spider dann einen Allrad entwickeln müsste. Ich bin kein Experte für Mazda und vor allem für deren Plattformen, aber meines Wissens nach ist die N-Serie (NA, NB, NC und heuer ND) nicht für Allradantrieb entwickelt worden. Wie dem auch sei, geplant - so zumindest war bisher zu hören - ist auch die Abarth-Version mit Heckantrieb. Man müsste somit extra eine Version entwickeln, samt der Antriebseinheit, um dann im WRC teilzunehmen, wobei man weiß, dass man aufgrund der "Sparflamme" im Rallye-Sport im Hause FIAT wohl ein paar Jahre bräuchte, um wirklich konkurrenzfähig zu werden. Dazu reden wir von einem "Japaner" mit FIAT-Motor, der auch noch in Japan gebaut wird, was die Sache noch einmal verkomplizieren würde.

Da wäre der 500x aufgrund der Basis schon deutlich besser geeignet, erst recht, sollte man, wie geplant, eine Abarth-Variante, also mit "viel" PS herausbringen. Der Allrad ist schon da, das Auto an sich sehr kompakt und für größere Räder auch kein großes Problem, ohne "Hamsterbacken" verbauen zu müssen .

Aber selbst wenn wir davon ausgingen, man habe kein Problem damit, einen "Japaner" indirekt zu "Rallyesiegen" zu verhelfen, bliebe die Frage nach den Kosten. Es ist die eine Sache, Gewinne wie VW in den letzten Jahren im zweistelligen Mrd.-Euro-Bereich zu erzielen, eine andere, zwar Gewinne zu erzielen, aber im Endeffekt immer noch im Konsolidierungsmodus zu sein.

Mehr noch, nachdem man Alfa zur "Vorzeigemarke für Sportlichkeit" ausgerufen hat und Abarth als "Einstieg in den Motorsport" angesehen hat, ergo mit insgesamt günstigen Fahrzeugen zu einem kleinen Motorsportbudget, würde es mich echt überraschen, wenn Marchionne statt das Geld im Motorsport für Alfa zu investieren, dies in FIAT/Abarth zu tun.

Auch ist es im Moment in Italien extrem schwer vermittelbar, Geld für FIAT im Rallyesport aus dem Fenster zu werfen. Es würde wohl von den italienischen Medien mehr als kritisch gesehen und somit im Endeffekt eher "Negativwerbung" sein.

Wie gesagt, ich kann mir vorstellen, dass man vielleicht wieder nach kleineren Rennserien umschaut, vielleicht auch noch Alfa zurück in den Motorsport zu bringen, aber FIAT in der WRC bei den horrenden Kosten sehe ich nicht, es sei denn, die FIA würde das Regelwerk derart ändern, dass die Kosten gesenkt würden, aber danach sieht es im Moment nicht aus.

Das heißt nicht, dass ich es mir nicht wünschen würde und noch viel lieber mit Lancia als Logo, aber ich habe gelernt, realistisch die Dinge zu beurteilen und nicht was ich mir gerne erträumen würde

[mefisto2011]

Ich weiß nicht, 500X als Rallyefahrzeug, wie will man den denn konkurrenzfähig (flach) machen?

[LCV]

Ich halte das Ganze für eine Zeitungsente, die von Leuten lanciert wurde, die von früheren Rallyezeiten träumen.

Außerdem bin ich der Ansicht, man solle sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, z.B. gute Modellpolitik,
Verbesserungen im Service. Es genügt nicht, das Wort Premium ständig zu strapazieren, man muss Premium
in allen kundenrelevanten Bereichen bieten. Für den anspruchsvollen Kunden genügt es nicht, ein wirklich gutes
Auto zu bekommen. Es muss ein akzeptables Händlernetz und ein Premium-Service geboten werden. Für einen
höheren Absatz sind gute Leasingkonditionen vonnöten, vor allem auch im Flottengeschäft. Außerdem muss man
sicher sein, dass nach Ablauf des Leasingvertrags wieder entsprechende Nachfolgemodelle zur Verfügung stehen.
Das war in den letzten 20 Jahren kaum der Fall. Zu früh eingestellte Produktion, Nachfolger nicht fertig oder nicht
einmal geplant. Der Kunde kann markentreu sein wie er will, aber er kann kein Auto kaufen, das es nicht gibt.

Das Risiko im Sport ist eben Erfolg oder Niederlage, was dann auf das Markenimage durchschlägt. Um in der WRC
Erfolg zu haben, benötigt man sehr viel Geld und außerdem Glück. Wie man gestern im TV sehen konnte, liegen
Bestzeit und Unfall mit Überschlag oder unsanfter Landung im Schlammloch nur um Haaresbreite nebeneinander.
Das Auto kann super sein, aber der kleinste Fahrfehler reicht, dass man am Ende noch Spott erntet.

Wenn man tatsächlich junge Leute an die Marke heranführen will, gibt es ja genügend Nachwuchspokale, wo die
sich austoben können. Das interessiert dann vor allem diese Zielgruppe. Schöner Nebeneffekt: Da nur identische
Autos am Start sind, werden Erfolg oder Misserfolg auf den Fahrer übertragen. Es gibt also keine Negativwerbung,
weil ein Abarth Letzter wurde. Das war ja schon vorher klar, dass alle Plätze von Abarth belegt werden.
Trotz allem ist das auch ein Luxus, der nicht unbedingt nötig ist. Es genügt vollkommen, wenn man Ferrari in der F1
so weit bekommt, dass die Überlegenheit der Mercedes gebrochen wird.

[lanciadelta64]

Kennst du die Basis? (Suggestivfrage) ... Es wäre sicherlich kein so großes Problem, zumal man ja schon mit dem Punto Rallyeerfahrungen über die letzten Jahre gesammelt hat (und auch schon Europameister wurde, sowohl mit dem 188er Punto als auch mit dem Grande Punto). Auf jeden Fall - so zumindest war die Rede, als man einen FIAT-Verantwortlichen nach einen Abarth 500x angesprochen hatte - dürfte ein Abarth 500x mit 190-200 PS tiefer liegen las das aktuelle Modell, schon allein wegen der Stabilität, um mit der Mehrleistung fertig zu werden.

Und von da zu einem Rallye-Fahrzeug wäre es jetzt auch kein so großer Schritt. Mehr noch, vielleicht hast du es nicht mehr in Erinnerung (sind ja schon viele Jahre vergangen), aber bereits der Delta wurde bei den Afrika-Rallyes extra höher gelegt, also warum nicht bei einem 500x für bestimmte Strecken den "umgekehrten" Weg gehen.

Mir geht es aber nicht darum, jetzt einen 500x als Rallye-Fahrzeug am Horizont zu sehen, sondern darum, dass der wohl eher als der Spider für die WRC geeignet sei, oder anders gesagt, wenn man schon am Rallyesport teilnehmen wolle, dann eher mit einem "richtigen" FIAT (Abarth) und da wäre die Auswahl nicht gerade riesig.

Aber ich glaube nicht, dass wir FIAT (Abarth) in absehbarer Zeit bei einer großen Rallyeweltmeisterschaft sehen werden. Der Zug ist abgefahren und die Prioritäten liegen meiner Meinung nach woanders. Da würde es eher Sinn machen, eben weil man durchstarten will, Alfa für irgendwelche Motorsportserien aufzubauen, aber selbst das ist unter Marchionne - zumindest aktuell - kein Thema.

Man wird auch sehen, wie sich der Rallyesport in den nächsten Jahren entwickeln wird, denn die PSA-Gruppe wird sich zurückziehen (offiziell, um ein neues Fahrzeug vorzubereiten) und ob VW sich diesen Luxus weiterhin leisten wird, nachdem wohl - zumindest kurz- und mittelfristig - die zweistelligen Mrd,-Euro Gewinne der Vergangenheit angehören dürften und man alles "Überflüssige" wohl streichen wird, muss man auch sehen.

[lancisti]

Gibt es ein DS 3 mit Allrad, ein VW Polo mit Allrad, ein Hyundai i20 mit Allrad oder einen Ford Fiesta mit Allrad?
Vergesst einfach das, man braucht kein Allrad Serienmodell mehr, die WRC haben mit den früheren Gruppe A Modellen
(Delta) nichts zu tun.

[lanciadelta64]

Was sind das für Fahrzeuge? Cabrios? Spider? Es sind Fahrzeuge der "Kompaktklasse", sogar aus dem B-Segment kommend und musst du einen Allrad nun dafür entwickeln oder nicht? Sieht das Regelwerk nicht einen 1,6 Liter Turbomotor und vor allem als "Direkteinspritzer" vor? FIAT besitzt einen 1,4er, der KEIN Direkteinspritzer ist und der 1,8er wiederum ist einer, liegt aber über der Hubraumklasse und somit müsste man eigentlich einen Motor aus dem Hut zauern, wie man es einst beim Lancia Delta S4 gemacht hat. Diese Entwicklungen werden Geld kosten, erst recht, wenn die Serie wenig bis nada davon hat. Dazu gehört die Plattform den Japanern, ergo müsste man sich damit aus dem Stand beschäftigen, also Entwicklungsarbeit leisten. Lassen wir einmal den Faktor Zeit beiseite, das sind Kosten die sich FIAT speziell für "FIAT-Fahrzeuge" nicht leisten kann und will. Die Positionierungen für Abarth war/ist eindeutig, nämlich wenn Motorsport, dann als "Einstieg in den Motorsport" und nicht um aus dem Vollen zu schöpfen.

Noch einmal, es geht mir nicht darum, was ICH mir wünsche, sondern einfach realistisch die Sachen betrachten, wobei es ausreicht, hier offizielle wie inoffizielle Nachrichten von Marchionne und/oder seinem Dunstkreis zu betrachten, um zu verstehen, dass für die Marke FIAT/Abarth ein WRC-Einsatz - zumindest in absehbarer Zeit, speziell mit SM an der Spitze- eher Utopie denn realistisch ist.
Klar ist, dass Marchionne Alfa als "Sportmarke" des "mittleren Bereichs" positionieren möchte und wenn Motorsport neben Ferrari, dann wäre noch am ehesten mit Alfa zu rechnen...

[lancisti]

Stimmt das Regelwerk sieht einen 1.6 Liter Directeinspritzer Turbo vor, daran sind wir uns einig.
Nun Vergiss aber schnell was du glaubst zu wissen, auch im Motorbereich braucht man keinen
Serienmotor mehr! Das ganze nennt sich seit 2011 Global Race Engine. (ein reiner Rennmotor)

Für einen WRC brauchst du nur ein Modell was 25000 mal gebaut wurde und min. 3900mm lang ist.
Ob nun Front, Heck- oder Allradantieb das Serienmodell antreibt ist egal, die werden alle auf Allrad umgebaut und
diese Systeme werden von aktuell 2 Zulieferen gebaut.