Wo stand und steht FIAT...

[arhoening]

... vor dem deal mit Chrysler und danach, bezogen auf die Weltrangliste der Automobilbauer?

[LCV]

Welche Weltrangliste?

- Die Anzahl gebauter Autos?
- Die Anzahl zugelassener Autos?
- Die Anzahl echt verkaufter Autos ohne Eigenzulassungen?
- Der Wert der Firma?
- Die Gewinne?
- Der Aktienkurs?
- ???

[evo16v]

Ich geh mal davon aus er meint nach Produktionszahlen, also diese Wertung wo der Schunmmelkonzern unbedingt auf Platz eins kommen möchte. Da war 2009 Fiat alleine auf Platz 10 des weltweiten Rankings, FCA 2014 auf Platz 7.
Mit seiner 2014 Fiat-Stückzahl wäre ein allein stehendes Fiat nicht mehr unter den Top ten, mit ziemlicher Sicherheit wäre es wahrscheinlich gar nirgends mehr, weil bancorotto und damit nur noch eine Erinnerung.
2015 wird FCA allerdings wahrscheinlich auf Platz 8 zurückfallen so wie's aussieht.

[arhoening]

Lieber LCV, sei doch nicht immer so pingelig.

evo16V hat meine Frage exakt nach meiner Vorstellung beantwortet - mein Dank dafür.(tu)

[LCV]

Hi Alex,

das hat nichts mit pingelig zu tun. Was da VW probiert, ist doch Augenwischerei, wenn die allein in Deutschland über 70.000 Autos auf Eigenzulassung hatten. Weltweit sicher noch ein paar mehr und wenn man bedenkt, wie knapp das an der Spitze zuging, müsste man die Zahlen von Toyota und GM auch kennen.

Ich meine nur, dass z.B. BMW mit vergleichsweise geringer Produktion eine hohe Wertschöpfung hat und dadurch der Wert der Firma deutlich höher ist als der von FCA. Das wissen wir ja selbst als Unternehmer, dass nicht der Absatz entscheidend ist, sondern der Gewinn, der am Ende (hoffentlich) erwirtschaftet wurde.

Gruß Frank

[web.uno]

beachtlich ist dass TOYOTA das alles mit nur 4 (!) marken macht
während man bei VW und FCA mit 2 händen nicht auskommt um
die marken aufzuzählen. GM hat sich in den letzten jahren auf
8 marken reduziert.

[evo16v]

Wie kommst' bei Toyota auf 4 Marken? Ich bring nur 3 zusammen, Toyota, Scion und Lexus. gut mit Subaru besteht noch eine leichte finanzielle/punktuelle technische Verbandelung, aber so direkt dazu gehören zum Konzern tuts nicht.

Und LCV, natürlich hast Du Recht, das was zählt ist am Ende die Umsatzrendite und nicht die pure Menge, allerdings bleiben eben ob der immer enormer werdenden Einmalkosten diejenigen im Vorteil, die diese Einmalkosten über den Produktlife-cycle auf möglichst hohe Stückzahlen verteilen können, nicht zu vergessen die Verhandlungsmacht bei globalen Zulieferern, die eben auch möglichst Aufträge in zweistelliger Millionnenstückzahl sehen wollen von einem Kunden, damit der interessant ist. Nicht umsonst setzen auch Premiumhersteller mittlerweile ganz stark auf Baukästen bei Plattformen und nun auch bei Motoren (hier sei nur mal an den 500ccm Zylinder der neuen Motorenfamilie bei BMW erinnert) und ob Stückzahlen von aktuell um die 2Mio wie bei den Premiumherstellern auf Dauer durchzuhalten sind, das muß die Zukunft erst noch zeigen. Intellegent gemacht möglicherweise schon, aber der generelle Trand geht ganz sicher in Richtung weiterer Konzentration. Da hat SM schon den richtigen Riecher, ob jetzt gerade seine Idee mit mit FCA und GM eine gute ist, das sei mal dahingestellt.

[mp]

Daihatsu oder???.
Martin hat schon Recht. SM ist genau am Piech Weg. Zu den unzähligen Marken will er unbedingt noch mit GM fusionieren um im Pseudozahlenspiel mitdabei zu sein. Man kann auch als Nr. 10 gut verdienen. Siehe Beispiel BMW od. Honda

[LCV]

In der Vergangenheit hatte sich ja schon bei Krisen gezeigt, dass Masse allein nicht vor dem Absturz schützt. Im Gegenteil, bei einem wirklich gravierenden Einbruch ist der Massenhersteller in größerer Gefahr. Es gab Zeiten, als Volkswagen kurz vor der Pleite stand*. Der Abnehmer der normalen Alltagsautos hatte in Krisenzeiten den Neuwagenkauf einfach verschoben, das alte Auto nochmal über den TÜV gebracht und abgewartet, ob er am Ende den Job verliert und was alles passieren wird. Im Premiumbereich, zu jener Zeit nur Mercedes, BMW und ein paar Exoten, wirkte sich das viel weniger aus. Wer geplant hatte, sich das Spitzenmodell von Mercedes oder BMW zu bestellen, aber als Chef einer Firma u.U. sogar Leute entlassen musste, machte auf bescheiden und nahm eine schwächere Ausführung der Baureihe oder das Topmodell der Baureihe darunter. Es ist sogar möglich, dass ein Hersteller am Spitzenmodell viel weniger verdient als an den gängigen Typen. Die absoluten High Class Autos sollen auch einen Werbeeffekt erzielen, zeigen was der Hersteller kann. Die verkaufte Stückzahl bleibt trotzdem gering. Mercedes hat später an einem Maybach trotz des hohen Preises sicher nicht sehr viel verdient, aber es sollte dem BMW-Rolls Royce und VW-Bentley etwas Gleichwertiges entgegensetzen. Dass es nicht so gut lief ist eine andere Sache.
Also: Der Hersteller von Massenprodukten, die sich sehr viele Leute leisten können, steht immer unter dem Druck, eine hohe Zahl von Autos abzusetzen. Damit ist er anfälliger bei Krisen. Mit hoher Stückzahl gehen ja auch entsprechend viele Mitarbeiter einher und riesige Produktionsanlagen, die immer im Schichtbetrieb laufen müssen, um nicht nur Geld zu kosten. Kurzarbeit und Entlassungen drohen da eher als beim Premiumhersteller. Vermutlich ist das auch ein Grund dafür, dass sich VW inzwischen so "breit" aufgestellt hat, also alle Kunden bedienen kann. Zumindest in der Theorie.

* In jenem Jahr machte Volkswagen 800 Millionen DM Verlust, was zu der Zeit sehr viel Geld war. BMW schloss immer noch mit einem leichten Gewinn von etwa 40 Millionen DM ab.

[arhoening]

Interessant, leuchtet mir ein, das mit den Massen und den Problemen.

IST GM der Größte?
Oder Toyota?

Was schätzt Ihr, wie wird sich FCA entwickeln, speziell auch in Sachen Entwicklung in USA?