FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

Karl3
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FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

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http://europe.autonews.com/article/2015 ... us-on-jeep
Den Yps kann man noch bis 2017 bestellen. So wie in Österreich auch.

Die Wahrscheinlichkeit, dass anstatt der "Lancia"-Brand die "Chrysler"-Brand in Europa (wieder) eingeführt
wird, ist somit gering.

Nachdem sich auch FIAT vom "Massenmarkt" zurückziehen will, frag ich mich immer mehr, unter welcher
Marke der FCA-Konzern die "normalen" Brot&Butter Autos anbieten will?
http://europe.autonews.com/article/2015 ... 2/0/SEARCH

Nicht jeder will einen super-sportlichen Heckantriebs Alfa oder einen Jeep SUV.

K3
web.uno
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Re: FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

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kann es sein dass, nachdem er LANCIA ja bereits für tot erklährt hat, SM jetzt auch nicht mehr weis was er mit CHRYSLER tun soll???
ist er so besessen davon ALFA zu etablieren dass er alles riskiert und selbst FIAT nicht mehr als vollständig aufgestellte massenmarke sehen will???
JEEP in allen ehren, aber der aktuelle SUV-trend wird auch nicht ewig halten.

ich denke immer noch dass er nach dem tot von LANCIA zumindest CHRYSLER nach EU zurückholen muss um auch im konzern eine alternative zu den sportlichen heckgetriebenen ALFAs bieten zu können. mit 200 (schnell noch kombi nachreichen), 300 dem VOYAGER (mit langem und kurzem radstand), dem künftigen 100 und einem auf CHRYSLER umgelabelten YPSILON würde wieder "nur" ein wagen um die 4,15 - 4,20m fehlen und man wäre gut aufgestellt.
MfG,
martin
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web.uno
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Re: FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

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was ich mich des öfteren frage:
sind AUDI, BMW, MERCEDES... eigentlich noch premiummarken???
früher war es doch so dass diese marken zum einen nur grosse modelle bauten (bis auf einige frühere ausreisser) und die grossen modelle dann halt noch n eck teurer waren als vergleichbar grosse modelle von beispielsweise FORD, OPEL oder VW.
dadurch waren diese marken keine massenware und etwas "besonderes" was halt nicht jeder hatte.
klar gab es bei manchen "technische vorsprünge", oder bessere ausstattungen, aber alles auch nur in verbindung mit aufpreislisten, in der basis hatten die auch nicht viel mehr zu bieten.
AUDI geht ab dem B-segment los, BMW, ab dem C-segment, demnächst sogar mit kleinem van, MERCEDES ebenfalls ab dem C-segment... mit subbrands (SMART, MINI) spielt man auch bei den kleineren segmenten mit.

wenn man also nur von den marken ausgeht kann doch mittlerweile fast jeder "premium" fahren, und zulassungszahlen und ein blick auf die strassen zeigen ebenfalls das diese marken doch inzwischen massenhersteller sind.

also wo fäng premium eigentlich an???
MfG,
martin
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LCV
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Re: FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

Unread post by LCV »

Premium fängt beim Image an und damit auch beim Preis.

BMW hatte nach WK2 die großen "Barockengel" mit 6 Zyl. und V8, die Sportwagen 503 und 507 und die Isetta, 600 + 700. War eine Lizenz von Iso Rivolta und boomte in der Zeit kurz nach dem Krieg. Erst mit dem BMW 1500, 1800, 2000 gab es etwas dazwischen und die 02-Serie rettete BMW. Der 1600-2 war damit der kleinste, kurz darauf hieß er 1602-2002. Dann kam der Nachfolger BMW 3er, dazu 5er. Der E3 war die erste echte Konkurrenz zu Mercedes (2500, 2800, 3.0, 3.0 Si, 3.3 Li - alles R6-Motoren). Wurde dann durch den 7er ersetzt. Dazwischen der 5er. Damit stand das Gerippe für lange Zeit. 3er - 5er, 7er sowie 6er Coupé, das auf Basis des 5er entstand.

Mercedes fing in der Mittelklasse an und orientierte sich erst mit der A-Klasse nach unten. Durch den Smart-Zukauf ging es dann in die Citycar-Klasse.

Audi war bedeutungslos. DKW gehörte ganz kurz zu Mercedes. Da gab es sogar identische Sitze im 3 = 6 zu Mercedes 180. Dann wanderte der ganze Krempel zu VW und unter dem Namen Audi wurde aus dem letzten Zweitakter-DKW der Audi 60/75/90. Inzwischen hatte VW auch NSU geschluckt. Der RO 80 musste sterben, weil der Audi 100 schon fast serienreif war, aber gegen den RO 80 alt aussah. Der NSU K 70 wurde von den Fans sehnsüchtig erwartet, aber wegen der Übernahme kam er als VW und wurde zum Flop. Da gibt es gewisse Parallelen zu Lancia. Nur war es hier umgekehrt. Der NSU bekam einen neuen Namen, was in etwa der Situation für den Chryslerfan entspricht. Und der RO 80 verschwand ohne Nachfolger. VW war ja selbst auf den Käfer fixiert. Alle Versuche, mit größeren Autos etwas zu bewegen, waren wenig erfolgreich. VW 1500, 411, 412 usw. liefen nicht besonders. Erst mit dem Golf ging es wieder aufwärts, nachdem der Käfer sich totgelaufen hatte. Zur Abrundung nach unten kam dann der Audi 50, den man dann etwas später auch als Polo brachte.

Mercedes und BMW waren immer Premium (bis auf die Isetta, 600, 700). Audi wurde erst langsam in Richtung Premium aufgebaut. In der Anfangszeit hatten Opel und Ford den höheren Stellenwert. Das konnte man auch bei den Firmenwagen ablesen. Die unteren Chargen fuhren VW Käfer. Abteilungsleiter Opel Rekord, Gebietsleiter Ford 17m - 26m und die Direktion Mercedes bis hin zum 300. BMW spielte hier weniger eine Rolle. War eher das Spielzeug des Juniorchefs. Porsche war zu der Zeit auch noch nicht so gefragt. Abgesehen davon, Lancia hatte zu jener Zeit einen Außenseiter-Luxus-Status. Man wusste, dass vergleichbare Modelle teurer als Mercedes waren und entsprechend selten sah man eine Flaminia. Die lag vom Image (zumindest in D in den 60er Jahren) irgendwo zwischen Mercedes und Rolls Royce / Bentley.

Einige konnten ihr Premium-Image ausbauen, andere kämpfen noch (VW Phaeton z.B.). Und einige haben das Potential verspielt.
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web.uno
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was ist premium noch wert?

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ja, das war jetzt natürlich etwas ausführlicher - aber dennoch, kann man denn da noch generell von premium sprechen???
MfG,
martin
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LCV
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Re: was ist premium noch wert?

Unread post by LCV »

Es ist auch eine Frage, wie man für sich selbst Premium definiert. Bei Ford und Opel gibt es auch Spitzenmodelle, die irgendwie Premium sind bezüglich Motorisierung, Ausstattung usw. Aber es fehlt das "Premium-Image". Das gilt auch für VW, die ja mit dem Phaeton alle Register gezogen haben. Trotzdem ist das in den Augen vieler Leute noch kein BMW- oder Mercedes-Konkurrent und auch der Audi A8 hat mehr Prestige. Ob berechtigt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Ein Phaeton wird als eine Art Passat de Luxe angesehen. Die Käufer des Autos sehen es evtl. anders oder sie kaufen den Wagen deshalb, weil er mehr Understatement bietet als die vergleichbaren ABM.
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lanciadelta64
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Re: was ist premium noch wert?

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Nun "Premium" ist zu einem "Unwort" geworden bzw. hat es früher so nicht gegeben. Da sprach man höchstens von einer "Luxusmarke" wie bei Mercedes, wobei die sich vom Ursprung, sehr weit entfernt haben, denn ob die A-, und B-Klasse samt "Smart" "Luxusautos" sind, lasse ich einmal dahingestellt >:D<

Was aber nun wirklich "Premium" ist, ist, wie Frank es ja geschrieben hat, eine Definitionsfrage. Für mich ist Premium nicht selten ein "überteuertes" Fahrzeug, für das du für das Image einen Aufschlag zahlen musst, ohne wirklich auch substanziell "mehr" dafür zu bekommen.
lanciadelta64
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Re: FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

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Nun das Problem ist, dass wir einen anderen Zugang zu Autos haben als Leute wie SM, für den es eh egal wäre, ob er einem Autokonzern oder einem für "Waschmittel" vorstünde. Da die Automobilhersteller ja aktiennotierte Unternehmen sind, interssiert es dem Aktionär - und hier oft dem Hauptaktionär -was er am Unternehmen "verdient". Da ist i.d.R. kein Platz für Sentimentalitäten, sondern es geht dann nur um "reine" Bilanzen. Daher ist es dann egal, ob man nun möglichst viele Produkte hat oder nur ein Fahrzeug, wichtig ist die Bilanz.

Manchmal ist es positiv zu sehen, wie es nach 2004 war, als FIAT einen "Sanierer" brauchte, manchmal lässt ein Unternehmen an die Wand fahren, wie es Romiti schaffte, für den es nur wichtig war, für eine bestimmte Familie das Geld heranzuschaffen.

Dass FIAT relativ wenig Interesse an den europäischen Markt verspürt, ist eigentlich eine Richtung, die schon gegen Ende des letzten Jahrtausend, Anfang diesen, eingesetzt hat, als die Börse und italienische Wirtschaftsfachleute - und vielleicht auch ein Teil der Bevölkerung - darauf hoffte, FIAT werde sich aus dem Automobilmarkt zurückziehen bzw. in "ausländische" Hände gelangen.

Als GM einstieg, wurd es als "Glückfall" angesehen und die Presse war euphorisch und meinte, FIAT habe nur "gewonnen" und das "bestmögliche" Ergebnis erzielt, weil GM ja FIAT hätte übernehmen müssen. Dann kam die Verschärfung der Krise und es wurde darauf gewettet, FIAT werde die Automobilsparte komplett abstoßen. Ja, man wettete darauf und hoffte, es würde geschehen. Montezemolo sorgte für ein Umdenken und mit SM in geschickten Verhandlungen drückte man GM an die Wand, indem man sie aufforderte, die Kaufoption zu ziehen. Der Rest ist Geschichte.

Aber im Endeffekt hat man in "Lignotto" nie aufgehört, jenseits Europas zu schauen und Europa eher als "Nebenschauplatz" angesehen. So ist die Allianz mit Chrysler und vor allem dann als FCA zu verstehen.

Ob die damit "richtig" oder "falsch" liegen, wird wohl eine Frage der Perspektive sein, aber es ist schon bemerkenswert, dass einer FIAT führt, der kein Mann des Produktes ist, sondern der Zahlen, der eher die Modellvielfalt verabscheut und zusammenschreicht denn ausweitet.

Anders ausgedrückt, für mich sieht es eher nach den gleichen Zielsetzungen wie schon am Anfang dieses Jahrtausends aus, nur dass man die Strategie gewechselt hat, das filigraner behandelt.
FL30
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Re: was ist premium noch wert?

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Genau so ist es.

Und was spiegelt sich darin? Doch nur die durch und durch erforschte Psyche des Menschen und sein Wunsch, sich von den Anderen abzuheben (nach oben versteht sich). Das Wissen über den Menschen nutzen ABM für glänzende Bilanzen und daran gibt es nichts auszusetzen.

Wäre es nicht schön, auch bei Lancia hätte man dieses Wissen genutzt? Dann könnten wir jetzt alle echte Lancia fahren, die Einen nuova Appia/Ypsilon mit erlesenem Interieur und Motorlauf und die anderen Astura/Thesis V8 mit 600 PS und Allradantrieb, auch mit erlesenem MotorlaufB).

Stattdessen hat die Gurkentruppe unsere Marke in den letzten vierzig Jahren missmutig durch die Baukastenschubladen diverser Marken gezogen.
Und die Moral von der Geschichte, ich fahre mit ABM ins Büro und fühle mich bestens angezogen.

Apropos Preis und Nutzwert. Eine Birkin-bag läßt sich mühelos auf 45.000 Euro hoch personalisieren, es passt aber garantiert nicht mehr hinein als in den Jutebeutel, den es im Baumarkt umsonst gibt.


Heritage

Hubert
Hubert
Highway Star
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Re: FCA axes Chrysler in UK to focus on Jeep

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In früheren Zeiten war BMW aber noch nicht so sehr "Premium" wie heute. Zumindest bis in die 80er Jahre hinein galt Mercedes ja doch noch um einiges luxuriöser als BMW. Ich kann mich noch an die Aussage eines Lokalpolitikers in den 90ern erinnern, der meinte, man habe bei den Regierungsfahrzeugen nun die "Mercedesse" abgeschafft und sei aus Spargründen auf BMW umgestiegen...

Als Audi den V8 auf den Markt brachte war man auch noch weit entfernt von der heutigen Marktposition. Da herrschte eher das Oberlehrer-Image. Trotzdem finde ich den ersten V8 viel sympathischer als die heutigen A8.
Robert
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