Fiat Bravo 2016

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Delta1980
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Den Linea hatte ich vor einigen Jahren als Mietwagen.

In Süd/Osteuropa zumindest scheint er populär zu sein.

In Deutschland haben ja Klein/Kompaktwagen mit Stufenheck keine Chance (frage mich eigentlich wieso?). Hier steht man eher auf Kombis.
lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Das ist auch in Italien nicht anders, Limos sind absolut "Vergangenheit". Ich denke mir, dass die Gründe etwas mit veränderter Nutzung von Autos zu tun hat. Die Anforderungen haben sich geändert. Dazu ist es auch immer eine Design-Frage, denn wie häufig wird das Kombi "schöner" als die Limo und manchmal ist man froh, wenn es eine Kombi-Version gab? So empfanden auch viele den Lybra SW einfach "harmonischer" als die Limo.

In Osteuropa ist das einfach eine andere Tradition. Bei meinen Reisen in Osteuropa sieht man denn auch die ganzen Limos, die du hier kaum oder überhaupt nicht siehst. Ich hatte beispielsweise mir einmal einen Renault Megane geliehen gehabt und - oh Wunder- es handelte sich nicht etwa um die Hatchback-Variante, sondern um die "Stufenheck-Variante", die ich weder in Italien noch sonst wo in Westeuropa gesehen habe.

Ja hier laufen sogar nicht einmal die Hatchback-Varianten sonderlich gut, sondern noch eher die Kombis. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, wie der Golf, bei dem aber eben die Kombi-Variante ein "Totalausfall" ist und hier sich nicht verkaufen lässt, anders als Focus oder Astra, deren Kombis in den letzten Jahren mangels "Konkurrenz" aus Italien den Kombisegment anführten.
Delta1980
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Etwas OT, aber vielleicht eine kleine Anmerkung zum Thema Kombi:

Nach 10 Jahren Stilo Multiwagon wollte ich keinen Kombi haben.

Nach Probefahrten mit dem Freemont (zu groß) Kia Sportage (zu neu und etwas zu klein) und dem 500L (zu verspielt und komische Sitze) bin ich wieder bei einem Kombi, beim Focus Turnier mit dem 1.0 Liter 125 PS gelandet.

Letztlich ist es doch im Februar 2014 der Delta geworden, da hier einfach das Gesamtpaket (Ausstattung, Preis, Größe und Design) gut gepasst hat und auch weil ich markentechnisch (nach Tipo, Brava und Stilo) nicht unbedingt "fremdgehen" wollte.

In dieser Zeit (also 02-14 bis 11-14) habe ich nur einmal einen Kombi gebraucht. Als ich 4 Verwandte mit viel Gepäck zum Flughafen bringen musste. Und da habe ich mir einfach einen Mietwagen genommen.

Daher kann ich zumindest sagen, wenn man nicht gerade Handwerker ist, Hunde hat, oder oft mit dem Wagen mit der Familie in Urlaub fährt kann man einen Kombi haben, muss es aber nicht.

Gerade beim Delta ist genug Platz im Fond und im Kofferraum (wenn da nicht die hohe Landekante wäre)
Parzifal
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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ich brauch auch keinen Kombi, hab ja nen Voyager ;)
web.uno
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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weis nicht wie das in IT ist, aber im deutschsprachigen raum scheinte es als wären kompakt-kombis in den letzten 10jahren mehr und mehr von kompaktvans verdrängt - aber leider ist ja auch sowas nicht im konzern zu finden.
MfG,
martin
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lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Nun sicherlich haben die Vans einen Teil dessen absorbiert, was früher eher Kombis waren, andererseits sind beide Bereiche auch "verschmolzen", was aber schon zu Stilo-Zeiten der Fall war, denn der 5-Türer war ja eine Art "Van" (man konnte sogar den Beifahrersitz komplett nach vorne klappen) und auch beim Panda stand ein "Baby-Van" Pate, sodass die Trennlinie zwischen Kombi und Van immer schwieriger zu ziehen ist (siehe 500 L Living). VW hat es gar mit dem Golf Plus versucht (in Italien auch ein "Totalausfall", wie schon gesagt, die einzige Variante des Golfs ist der "Classic", der sich verkauft, dafür dann umso besser)

Andererseits sind dann Fahrzeuge wie der Croma etc. "kläglich" gescheitert, der mehr "MPV" denn Kombi war, auch wenn SM dann daraus einen Kombi machen wollte, was aber nach hinten losging.

Der Markt hat sich aber mittlerweile auch gegen die Vans gerichtet und mehr und mehr die SUVs in den Vordergrund gespült, daher hat sich der Markt mehr geöffnet und auch die klassischen Segmenteinteilungen sind - wenn wir ehrlich sind - längst überholt.

Die Gewinne der "Vans" (MPV) aber ging nicht unbedingt nur auf Kosten der Kombis, sondern insgesamt auf der "klassischen" Fahrzeuge. Ein Golf ist lange nicht so erfolgreich wie früher, eben weil der Markt das nicht mehr hergibt und die Zeiten eines Unos oder Puntos sind vorbei, als man bis über 700.000 Fahrzeuge verkaufen konnte, wobei man wohl rund 1 Mio´. hätte verkaufen können, wenn es die Kapazitäten dafür gegeben hätte.

Im Endeffekt haben die traditionellen Segmente auf Kosten der Nischenprodukte verloren.

Dennoch, wenn man vor der Wahl zwischen einem Hatchback oder Kombi steht, entscheiden sich viele für einen Kombi. Wer einen 3er BMW sucht, denkt an den Touring, wer einen 5er haben will, auch. Ob Audi A4 oder 6, hier sehe ich mehr Kombis im Umlauf.
lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Der Delta ist kein "klassischer" Kombi, aber eine Art "Crossover" und hat im Prinzip einige Bereiche allein abgedeckt. Wer ein Fahrzeug als Handwerker nutzt, wird sich auch kaum einen "Edelkombi" zulegen und so gesehen, reicht dann der Delta aus, der ja als "Hatchback" ein "Kombi" imitiert. In der Zeit des Deltas hatte auch ein 3er Touring nun nicht mehr als Kofferraum zu bieten und die Platzverhältnisse sind hinten auch nicht besser, eher schlechter. Mein Vater kam beispielsweise - er hatte ein gebrochenes Knie und konnte somit nur mit Mühe in ein Auto einsteigen - in einem 3er hinten nicht rein, im Delta ohne Probleme.

Mit drei Erwachsenen und Gepäck habe ich einen "Giro d´Europa" mit dem Delta gemacht und das über mehrere Stationen und mit drei Erwachsenen habe ich die Reise nach Deutschland und zurück jeweils in einem gemacht (jeweils 1.500 Km) und das Gepäck sollte ja auch für rund drei Wochen reichen. Da hatte ich beispielsweise bei meinem alten Dedra schon deutlich mehr zu kämpfen, alles unter zu bekommen.

Ob man am Ende einen Kombi braucht oder nicht, ist einfach eine Kopfsache. Unsere "Väter" und "Großväter" haben es auch geschafft, "Kind und Kegel" in einem Auto untergebracht zu bekommen. Meine Eltern sind für vier Wochen mit mir nach Italien gefahren und der Wagen sicherlich voll geladen. Aber heute brauchen wir alles "doppelt" und "dreifach". Wer wie ich ja auf solchen Touren groß geworden ist, jeden Sommer in den Urlaub für mehrere Wochen fuhr, der hat das von Kindesbeinen gelernt, wie man ein Auto "richtig" belädt und bekommt eigentlich immer "alles" unter.

Aber viele wollen oder können sich die Gedanken nicht machen und wollen möglichst alles "reinschmeißen" und gut ist.
Ich werde bis heute nicht kapieren, wieso früher in Italien die Leute mit nem 500er und Kind und Kegel (und das soll schon etwas heißen, denn der 500er ist sicherlich kein "Riese") samt Gepäckträger ans Meer fahren konnten, heute riesige Kombis brauchen. Das ist eine "Kopfsache".

Verstehe mich nicht falsch, es gibt sicherlich Gründe, einen Van oder einen Kombi zu haben, keine Frage, aber die Hype, die ich erlebt habe, wirkte für mich oft befremdlich, zumal die heutigen Familien auch noch in der Regel deutlich kleiner sind als früher.

Ich erinnere mich noch, dass mein Vater irgendwann meinte, "nix Gepäckträger" und nur noch das mitnehmen, was IM Auto passt und am Ende ging das genauso wie vorher mit dem Gepäckträger und ich habe nicht in Erinnerung, dass ich dadurch "beengter" war. Man wird nur dann "erfinderischer", denkt "rationaler" nach und überlegt besser, was man mitnehmen kann oder worauf man verzichten kann.
web.uno
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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das ist das problem, wobei A4, 3er BMW... schon wieder ne klasse höher sind (mittelklasse).

ich frage mich nur ob ein kombi im kompaktsegment wirklich noch notwendig ist. die frage stellt sich aber nur wenn die marke dafür einen kompaktvan im programm hat. ich meine damit aber nicht sowas wie den 5türigen STILO oder den GOLFPLUS, sondern TOURAN, C-MAX, PICASSO, ZAFIRA,...
leider fehlt FCA aber auch sowas.

natürlich kommt es auch auf die marke an! ALFA will/soll sportlich sein, da wäre ein van unpassend, eine GIULIETTA KOMBI hätte aber schon käufer bringen können. bei NEW LANCIA hätte ich mir durchaus einen kompaktvan vorstellen können, und bei ordentlichem marketing, als kleinen bruder des VOYAGER, hätte man sogar den ruf des VOYAGER ein wenig ausnutzen können und als CHRYSLER sogar in japan an den mann bringen können, die stehn auf kleine vans. umgekehrt hätte man somit vom CHRYSLER 100 in EU als LANCIA ruhig auf einen kombi verzichten können. man hätte was kompaktes, und kunden die mehr platz im kompaktsegment wollten hätte man zum van schicken können. wer lieber nen sportlichen kombi gesucht hätte wäre dafür bei ALFA fündig geworden...

aber naja, träumereien...
MfG,
martin
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Prinzipiell sollte ein Autohersteller solche Autos bauen, die der Markt haben will. Das können sich erfolgreiche Firmen leisten, weil sie die erforderlichen Stückzahlen erreichen. Dazu gehört auch, dass man sich weltweit gut aufgestellt hat. Selten gibt es Weltwirtschaftskrisen, wo alles gleichzeitig und überall zusammenbricht. Meist ist es so, dass ein Markt, z.B. Europa, etwas im Sinkflug ist, aber andere Märkte, USA oder Asien, das abfedern können. Wer sich zu sehr auf einen Markt konzentriert, ist auch anfälliger bei Krisen. PSA hat die Globalisierung etwas verschlafen und Fiat hat sich sogar zu sehr auf den italienischen Markt konzentriert, der allein für Massenprodukte nicht reicht. Lediglich in Südamerika war man auf Zack, nur sind die dort angebotenen Modelle nicht identisch. Man reagiert einfach nicht flexibel genug auf die Veränderungen im Kaufverhalten der Leute. Hat man erst mal den Zug verpasst, ist es umso schwerer und teurer, diesbezüglich nachzulegen.
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lanciadelta64
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Re: Fiat Bravo 2016 - Spyshots

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Frank, FIAT hat die Fehler vor einigen Jahrzehnten begangen, als man es versäumt hat, die logischen Verluste daheim durch die Stärkung des Auslandsgeschäfts zu egalisieren. Das Paradoxe ist doch, FIATs Krise ist weniger durch die "Verluste" außerhalb Italiens entstanden als in Italien selbst.

Als man einen Marktanteil von 60% hatte - auch weil man Stück für Stück die nationale Konkurrenz aufgekauft hatte - hieß es, wichtig seien die Stückzahlen und nicht der Marktanteil. FIAT war damals gar nicht in der Lage, der wachsenen Nachfrage nach Autos in Italien zu befriedigen. Die Wartelisten waren immens, nur um einen FIAT Uno zu bekommen. Meiner in Deutschland bestellter kam "nie" an, weil man mit aller Macht versuchte, die einheimischen Kunden zufriedenzustellen, weil man mit der Produktion nicht nachkam, also musste ich einen bereits produzierten Uno übernehmen.

Also gingen die Verluste an Marktanteile zuerst einmal nicht auf Kosten der absoluten Verkaufszahlen, aber irgendwann ging es auch damit bergab. Da man aber den Rest Europa als Markt eher als "Beibrot" ansah, wurde das zum Bumerang und nun ist man in Italien nicht mehr so stark wie früher, aber immer noch zu sehr abhängig und sinkt hier der Gesamtmarkt, ergo auch FIAT, hat das für FIAT einen "doppelten" Schaden.

Hätte man frühzeitig die anderen Märkte ernstgenommen, wäre man heute sicherlich nicht in die Situation geraten, die die Marke über nun über beinahe 20 Jahre gekennzeichnet hat.
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