Nun prinzipiell ist der Delta ein Auto, das man empfehlen kann und auch wenn gerade der Delta ein Auto ist – zumindest für mich – das Emotionen weckt, gibt es auch eine Reihe von „rationalen“ Gründen, die für den Delta sprechen.
Der Delta bietet auch hinten viel Platz und dank der verschiebbaren Rückbank hat man entweder sehr üppige Platzverhältnisse hinten oder einen doch von der Literleistung her großen Kofferraum. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Rückbankstellung zwischen 380 Liter (dann ist auch die Rückenlehne der Rückbank nach hinten gelehnt) und 465 Liter, wenn die Rückbank ganz nach vorne geschoben ist. „Mittig“ sind es immer noch 420 Liter, also mit einem guten Platzangebot im Fond. (die meisten Fahrzeuge der „Golf“-Klasse haben so um die 330-360 Liter, ein 3er BMW so um die 460 Liter Kofferraumvolumen). Einer der Nachteile aber ist die relativ hohe Ladekante, auch wenn ich gerade diese an einem Auto mag, weil wenigstens „nix“ aus dem Kofferraum fällt, wie sonst bei Fahrzeugen mit einer sehr niedrigen Kante.
Der 120er T-Jet ist der „kleinste“ Benziner (von der Leistung), aber schon wirklich sehr spritzig und läuft schon ab Standgas gut, obwohl es sich um einen Turbo handelt. Der Wagen ist also überraschend „flott“. Der Verbrauch hängt stark vom Fahrverhalten ab. Da es sich hier um einen Turbo handelt, dazu der „neusten“ Generation, braucht der Motor ein „gefühlvolles“ Fahren. Dadurch dass er schon mit wenig Drehzahl gut zieht, braucht man keine „hohen“ Drehzahle und im unteren Bereich verbraucht er echt wenig, dafür – wie viele moderne Autos – im oberen umso mehr.
Das Getriebe ist vielleicht der Schwachpunkt dieser Einheit, denn die Schaltung wirkt sehr „knochig“ und mag sich nicht schnell schalten. Das Getriebe wird auch bei Opel verbaut. Ich würde empfehlen, das Getriebeöl dem Verkäufer aufs Auge zu drücken, denn man weiß nicht, wie der Vorgänger mit dem Getriebe umgegangen ist.
„Fluch und Segen“ zugleich ist die elektronische Lenkung, denn einerseits ist sehr leichtgängig und kann durch die „Cityfunktion“ (eine Taste am Armaturenbrett) noch leichtgängiger gemacht werden, was beim Rangieren und Einparken schon sehr angenehm ist, speziell für Frauen

. Aber da es sich um eine „elektronische“ Lenkung handelt, ist sie auch sehr „synthetisch“ und man muss ich erst einmal daran gewöhnen. Bei einer Probefahrt sollte man auch darauf achten, dass sie keine Geräusche macht, aber dazu später.
Der Motor ist an sich sehr leise, wird bei höheren Drehzahlen etwas „kernig“, beinahe „sportlich“ und hier kommen wir zu den Vorteilen des Deltas, denn er zählt zu den leisesten Autos seines Segments. Der Wagen ist sehr gut vor Außengeräuschen geschützt, aber an den großen Außenspiegeln hat man leider auch Windgeräusche. Die Sitze wirken relativ hart, was aber für längere Strecken eher angenehm ist und somit längere Strecken auch ermüdungsfrei bewältigt werden können.
Die Bremsen sind normalerweise sehr gut, das „elektronische“ Sicherheitspaket umfasst auch eine „Einlenkhilfe“. Das heißt, wenn man etwas „schnell“ in einer Kurve ist, gibt die Lenkung dir vor (sie verhärtet sich), wie man einzulenken hat. Dazu gibt es auch eine „Anfahrhilfe“ an Steigung (Hillholder genannt). Das heißt, wenn man an einer Steigung steht und wieder anfahren muss, bleibt die Bremskraft für 2 Sekunden bestehen, auch wenn man von der Bremse geht, sodass man genügend Zeit hat, die Kupplung zu lösen und Gas zu geben.
Die Delta-Karosse, wie heute viele moderne Fahrzeuge, ist sicherlich nicht die übersichtlichste, speziell nach hinten hat man nur wenig Übersicht. Dazu ist die Kopffreiheit hinten zwar „befriedigend“ (bis 1,85 m kein Problem, darüber hinaus sollte man die Rückenlehne der Rückbank verstellen, also schräger stellen), aber eben nicht „riesig“, dafür sitzen hinten auch drei Personen nebeneinander relativ bequem.
Die 18“-Räder stehen dem Delta wirklich gut, aber du hast das „richtig“ beschrieben, sie sind sehr „empfindlich“ und das muss nicht unbedingt nur eine „Frauensache“ sein, wobei nicht die Größe des Rads das Problem ist, als vielmehr der geringe Spielraum zwischen Felge und Straße. Der Wagen hat „40er“ Querschnittreifen. Das heißt, sie sind sehr schmal. Das heißt, man muss schon etwas vorsichtiger fahren, Schlaglöcher möglichst meiden etc., weil eben wenig Reifen zwischen Fahrbahn und Felge ist
Das „Blue&Me“-System ist ein Schnittstelle, über die man MP3 per USB-Stick abspielen kann oder eben über „Bluetooth“ ein Bluetooth-fähiges Mobilfunkgerät nutzen kann und somit eine Freisprechanlage hat.
Da der Delta, wie viele moderne Autos, sehr viel Elektronik am Bord hat, sollte man speziell darauf achten, dass auch „alles“ funktioniert, denn beinahe „jedes“ Steuergerät kostet so im Mittel um die 500-600 Euro und das ohne Arbeitslohn.
Wenn auch beim Delta eigentlich nicht so „üblich“ (anders als beim „Schwestermodell“ von FIAT) sollte man achten, dass die elektronische Lenkung „knackfrei“ ist. Zwar behauptet man bei FIAT, das sei nur eine „Komfortsache“, aber so eine elektronische Lenkbox kostet ohne Einbau ca. 500-600 Euro, also sollte sie „perfekt“ sein. Das Geräusch wäre ein Knacken der Lenkung an einen oder beiden Lenkradeinschlägen (also komplett nach links und/oder rechts). Da darf nichts „knacken“. Natürlich sollte man auch auf die Klimaanlage achten, dass sie auch wirklich „Kaltluft“ bläst und auch „funktioniert“, genauso wie alle vier elektrische Fensterheber, die eine „Schnellöffnung“ oder „Schnellverschluss“ haben, also die Tasten der elektrischen FH etwas länger festhalten oder gedrückt, dann loslassen und wie von Geisterhand öffnet oder schließt sich die Seitenscheibe komplett.
Das „Rollossystem“ im Kofferraum, mit dem die eventuelle Lücke zwischen Rückenlehne der Rückbank und Kofferraumabdeckung geschlossen wird, zählt nicht zu den „stabilsten“ Lösungen. Da kann es schon mal vorkommen, dass sich eines der beiden Rollos nicht mehr komplett „aufrollt“ bzw. „ausrollt“ und auch die Halter für diese Rollos, die an den Rücklehnen befestigt sind, können relativ leicht „herausbrechen“, wenn man irgendwie dagegen kommt, also sollte man auch darauf achten.
Handschuhfach wie auch die beiden Makeup-Spiegeln (gut für Frauen

müssten auch beleuchtet sein (der Kofferraum auch).
Wenn man sich für einen Delta entscheidet, sollte man auch wissen, dass er auch nicht gerade „klein“ ist, also für eine Stadt schon etwas „unangenehmer“ ist, wie jedes andere Fahrzeug seiner Größe. Die Stärken liegen denn auch beim Delta weniger in der Stadt als vielmehr auf Landstraßen und Autobahnen. Er ist auch gut für längere Strecken.
Wie schon gesagt, es gibt genügend „rationale“ Gründe, die für den Delta sprechen. Ich habe meinen seit nun 5 Jahren und ich würde ihn immer wieder holen, weil ich ihn vor allem auf langen Strecken schätzen gelernt habe, denn da kommt es schon mal vor, dass ich 14-16 Stunden unterwegs bin
Zu einem „möglichen“ Preis sage ich nicht, weil ich in Italien lebe und hier der Delta sicherlich einen höheren Marktwert hat als in Deutschland.
Ich sehe das auch nicht so als Problem mit den „Ersatzteilen“ per se, auch wenn sie traditionell bei Lancia nicht gerade „supergünstig“ sind. Denn zum einen sind das eher „Schwierigkeiten“, die vielleicht in einigen Jahren herauskommen könnten, zum anderen basiert der Delta in vielen Teilen auf dem FIAT Bravo. Egal ob Motor oder Getriebe, auch diese Teile finden sich in vielen Modellen der Gruppe wieder, sind also auch dazu schon sehr ausgereift.
Un saluto/einen Gruß aus Italien
Bernardo