Montezemolo ist weg, Pullover kommt

[mp]

also da täuscht du dich. Als ich vor kurzem in Italien, den Ungarn Grand Prix angesehen hatte, hatte ich genau den umgekehrten Eindruck.
Monte war trotz Mißerfolg in der Formel I so fest wie kein anderer im Sattel, da kritisierten die ital Zuseher eher den bereits gefeuerten Domenciali
und die neuen Regeln der Formel 1. Kein Italiener forderte den Kopf von Monte.
Nur Neidhammel SM legt sich, anscheinend mit Absicht, mit Monte an. Jedenfalls hat er es in Rekordtempo zum unbeliebtesten Mann Italiens geschafft, und bei seinen Umgang auch nicht verwunderlich.

[lanciadelta64]

Das Problem ist, dass Marchionne auch in den letzten Wochen und Monaten sich entweder ungeschickt oder einfach nur "arrogant" verhalten hat, unabhängig der Sympathie und Antipathie. Die ersten Jahre war diese Mentalität sicherlich "förderlich", allein um "alte" Verkrustungen aufzubrechen, aber heuer wirkt alles das, was er sagt, teilweise völlig überzeichnet.

Wenn einer "fabbrica Italia" ins Leben ruft, um dann erst versuchen, es stillschweigend zu vertuschen, um dann es sogar per PK als "beendet" zu erklären, um dann am Ende aber wieder in so kurzer Zeit eine Rolle rückwärts macht, dann gar mit dem Abzug "aller" Produktionsstätten droht, ja beinahe als "entschieden" verkauft, um dann eigentlich noch weitreichendere Investitionen zu tätigen als vom "Ursprungsplan" der "fabbrica Italia" vorgesehen, dann ist das schon mehr als "dumm" und da kann man noch so über die "Presse" schimpfen, denn diese Kuckuckseier hat er sich selbst ins Nest gesetzt.

Der bräuchte eigentlich einen PR-Mann und gleichzeitig einen "Maulkorb", dann würde einiges ruhiger ablaufen. Wie gesagt, Marchionne gibt gerne den "Blitzableiter" und in einem Land, in dem so viel "Klamau" gerade in so einem Bereich eher "negativ" betrachtet wird, ist das ein Bumerang.

Wenn du weißt, dein Unternehmen hat eh schon ein Image- und Glaubwürdigkeitsproblem, kannst du nicht einfach so tun, als ginge es dir das nichts an, weil du ja die "Gnade der spät Berufenden" einforderst oder auch noch weiter deine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen.

Die Außendarstellung, die SM hier in Italien selbst bietet, kommt unter dem PR-Blickwinkel einer "mittleren" Katastrophe gleich.

Wie gesagt, die Sache mit LM - mein Gott, SM ist doch kein "Anfänger" und dürfte die Mechanismen kenne, die sogar ich als "Laie" kenne - wurde schlecht gemanagt und der Imageschaden nicht zu unterschätzen, auch wenn man vielleicht dann auch sagen, ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

FIAT verkauft immer noch sehr viele Autos an italienische Institutionen. Viele "Unternehmen", gerade aus der Bau- und Telekombranche fahren "FIAT". Fiumicino hat FIAT, hier in meiner Gegend praktisch alle Unternehmen, die beim Bau der Schnellstraße beteiligt sind, auch nur FIAT und sogar Lancia, die Post hier sowieso alle Panda 4x4 (nicht umsonst steht der Panda weit oben).

Mit der "Holzhammermentalität" gerade in einem sensiblen Gebilde wie Italien ist extrem gefährlich, speziell wenn man als Unternehmen außerhalb Italiens in Europa eher als "Junk" angesehen wird.

Wie du vielleicht weißt, war ich nie ein "Feind" SMs und habe lange auch seine Art "begrüßt", aber er scheint nicht dazuzulernen bzw. sich weiterzuentwickeln. Es wäre besser, er würde sich zu bestimmten Dingen in Italien nicht äußern. Das würde wesentlich mehr Ruhe dem Unternehmen einbringen und wenn etwas zu sagen gibt, kann das bitteschön die Familie Agnelli/Elkann selbst tun.

[Anthimos]

Das war sicher eine repräsentative Umfrage.
Jedem, der analytisch Denken kann war schon lange klar, dass Montezemolo bei anhaltender Erfolglosigkeit in der F1 fliegt.
Keine Überraschung.
Ob er beim Zuschauer in der Bar gut ankommt, spielt keine Rolle.

[mp]

analysieren ist das eine Eine, wie man mit verdienstvollen Menschen umgeht das andere.
Es geht auch nicht unbedingt um Monte, sondern wie er gegangen worden ist.

[evo16v]

Anthimos schrieb:
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> Hier ist der passende Link dazu:
>
> http://www.focus.de/auto/neuheiten/virtuelle-konst
> ruktion_aid_28121.html

Sorry, aber weißt Du wieviele Prototypen man alleine braucht, um die dieversen Typabnahmeprozeduren (geräusch, Emissionen usw) und die ganzen Crashtests zu durchlaufen? Die Handvoll in dem Artikel sind ein Witz; man muß nicht alles glauben was manchmal in der Presse steht, lieber so was selber kennenlernen.

[lanciadelta64]

War ja auch bei der Giulietta der Fall, denn wenn das stimmt, was ich noch in der Erinnerung hatte, lagen die Entwicklungskosten für die Giulietta gar vier Mal so hoch als beim Delta.

[evo16v]

Nicht falsch verstehen, es scheint daß Fiat, wahrscheinlich aus der Not in den Anfang 2000-er Jahren geboren, mit den virtuellen Methoden wirklich sehr weit ist. Und klar spart das bis zu einem gewissen Punkt im Entwicklungsprozeß enorme Kosten (wobei die Kosten der Soft u. Hardware natürlich gegen zu rechnen ist, meist auchnicht gerade eine Kleinigkeit) und Kosten reduzieren spielt immer eine Rolle bei den Automobilern, trotzdem ist der Hauptpluspunkt der virtuellen Verfahren eher im Geschwindigkeitsgewinn zu sehen. Da hat Harald Wester es echt verstanden eine tolle Truppe aufzubauen. Aber bei heutigen Crashnormen muß z.B. auch Fiat einen einteiligen Seitenrahmen umsetzen ( so wie beim 175, vulgo Coupe, wo der Pininfarina das Seitenteil aus glaube ich gefühlt 20 kleinen Teilen zusammenschweißte und klebte, das geht nicht mehr weil weich wie Banane). Und so eine Stufenpresse vom Schuler für einen Seitenrahmen kostet gleich mal einige Millionen und das ist dann nur der Seitenrahmen. Von daher wird so eine Entwicklung auch mit Virtualität sehr schnell 3-stellig in den Millionen und dabei keine führende Eins.

[mikele]

auch so sorry

weisst du eigentlich, wieviel noch in einem werk entwickelt wird. nein, denn sonst könnten firmen wie bertand nicht en masse
aus dem boden gestampft werden.
ich hatte das vergnügen eine werksführung von einem insider mit machen zu können.
da wird einem schlecht, was alles fremd entwickelt wird.

der michael könnte zahlen nennen, tuts aber bestimmt nicht !

nix für ungut

just
mikele

[evo16v]

Also in einem Werk wird schon mal gar nix entwickelt sondern produziert nachdem entwickelt wurde im Entwicklungszentrum. Und ja klar , genau wie in der Fertigung auch, wird in der Entwicklungsphase vieles zugekauft; aber meinst Du die ganzen Firmen arbeiten umsonst? Kannst Dich ja mal bei Deinem Insider nach dem Tagessatz eines Bertrand, IVM, Boysen oder Bosch-Ingenieurs erkundigen. Und das ist dann immer noch nur die Hälfte dessen was ein SW-Spezialist von Dassault oder Siemens für Entwicklungssoftware oder von PDM Software wie Enovia etc. kostet.

[Karl3]

Wird wohl so sein, in Wahrheit kenn ich mich ja doch zu wenig aus...
Wenn sie Bodengruppe, Motor/Getriebe usw übernehmen und
nur Karosse/Innenraum neu machen ?!
Motorenentwicklung ist schon teuer.
Die kolportierten 500 Mio Entwicklungskosten für 300/Thema waren ja
nur deswegen so hoch, weil sie den ganzen Pentastar reingenommen haben.