Die Einautoshow...
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Re: Die Einautoshow...
Caro Fiore,
wenn Du die Krise nicht siehst, stimmt was mit deinen Augen nicht. Wo die her kommt, ist letzten Endes wurscht. Tatsache ist, dass einige Europäer am Stock gehen - und dass wir erst in einiger Zeit wissen werden, ob Sergios Taktik die richtige ist.
Aber warum soll Fiat Autos bauen, die keiner kauft? Wer kauft denn heute noch einen Bravo, obschon das wahrscheinlich der beste kompakte Fiat seit Jahrzehnten ist? Oder einen Delta? Selbst der Punto läuft schlecht. Aber der 500 mit seinen Ablegern läuft und hat vor allem ein positives Image, das andere Produkte aus dem Konzern nicht haben.
Mir wär's auch lieber, ich hätte in jeder Klasse einen Fiat, einen Lancia und einen Alfa. Aber wenn man die Entwicklungs- und Produktionskosten nie und nimmer wieder reinholen kann, ist die Rechnung schnell gemacht. Dass dabei der eine oder andere Fan auf der Strecke bleibt, muss leider in Kauf genommen werden. Ich weiß heute auch noch nicht, was nach meinem Lybra kommt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
wenn Du die Krise nicht siehst, stimmt was mit deinen Augen nicht. Wo die her kommt, ist letzten Endes wurscht. Tatsache ist, dass einige Europäer am Stock gehen - und dass wir erst in einiger Zeit wissen werden, ob Sergios Taktik die richtige ist.
Aber warum soll Fiat Autos bauen, die keiner kauft? Wer kauft denn heute noch einen Bravo, obschon das wahrscheinlich der beste kompakte Fiat seit Jahrzehnten ist? Oder einen Delta? Selbst der Punto läuft schlecht. Aber der 500 mit seinen Ablegern läuft und hat vor allem ein positives Image, das andere Produkte aus dem Konzern nicht haben.
Mir wär's auch lieber, ich hätte in jeder Klasse einen Fiat, einen Lancia und einen Alfa. Aber wenn man die Entwicklungs- und Produktionskosten nie und nimmer wieder reinholen kann, ist die Rechnung schnell gemacht. Dass dabei der eine oder andere Fan auf der Strecke bleibt, muss leider in Kauf genommen werden. Ich weiß heute auch noch nicht, was nach meinem Lybra kommt. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
mefisto
aktuell: Lybra SW 1,9 JTD
davor
Delta TD (Gurke, mit 130.000 recycelt)
Dedra TD (220.000 km und Schluss)
Uno TD (mit 110.000 eingetauscht)
Ritmo 85S (mit 105.000 nach 10 Jahren ausgemustert)
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Re: Die Einautoshow...
Ciao mefisto,
reden wir denn jetzt von einer Autoabsatzkrise oder von einer Gesamtwirtschaftlichen ? nach wie vor scheint es vielen Menschen in Europa gut zu gehen, wenn ich mal schaue wie voll zb. Hotels sind, ja für Weihnachten ist auf den Kanaren vieles schon ausgebucht, der DAX schreibt Rekordmarke, aus meiner Sicht läuft es in Europa oder sollte Deutschland hier die Ausnahme sein ? Arm und Reich gab es schon immer, dennoch haben wir einen " guten " Mittelstand der auch konsumiert.
Wenn es sich aber um eine Autoabsatzkrise handelt dann sind die Gründe dafür hinlänglich bekannt.
reden wir denn jetzt von einer Autoabsatzkrise oder von einer Gesamtwirtschaftlichen ? nach wie vor scheint es vielen Menschen in Europa gut zu gehen, wenn ich mal schaue wie voll zb. Hotels sind, ja für Weihnachten ist auf den Kanaren vieles schon ausgebucht, der DAX schreibt Rekordmarke, aus meiner Sicht läuft es in Europa oder sollte Deutschland hier die Ausnahme sein ? Arm und Reich gab es schon immer, dennoch haben wir einen " guten " Mittelstand der auch konsumiert.
Wenn es sich aber um eine Autoabsatzkrise handelt dann sind die Gründe dafür hinlänglich bekannt.
Saluti
Fiore
Lancista per sempre
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Agilität
Noblesse´
Charmant
Innovativ
Außergewöhnlich
Delta 1,3, Prisma 1,6iE, Thema 2.Serie 16V, Dedra 1,6 i.E, Dedra 2,0 i.E, Kappa 2,4 LX Berlina, Kappa Coupe 2,4 2.Serie, Thesis 3,0 V6 Emblema, Ypsilon 1,2 LS, Ypsilon 1,4 LX, Musa 1,4 Oro, Lybra 1,8 LX SW. l Kappa Coupe 2,0 20V T, Ypsilon Cosmopolitan, New Ypsilon 1,2 Oro, Delta 3 1,4 T-Jet Oro..........
meine anderen Italiener...Alfasud 1,3, Maserati Biturbo, Fiat 131 Mirafiori Sport Walter Röhrl Edition 2000TC, Alfa Sei 2,5 V6 1.Serie, Fiat Bravo
Fiore
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Re: Die Einautoshow...
Ciao caro Fiore,
nun setzen wir einige Dinge einmal voraus: Fiat ist besonders stark in Italien und insgesamt im "romanischen bzw. mediterranen" Ländern, in den Ländern die eher zum "germanischen" Sprachraum zählen, war und ist man besonders schwach und wird man gerne belächelt.
In Deutschland hat sich bisher die Krise nicht so durchgeschlagen, wie vor allem in den Ländern wie Italien, Griechenland, Spanien oder Frankreich. Das heißt, FIAT und auch den Franzosen sind ihre wichtigsten Märkte weggebrochen.
Nun kann ja sein, dass SM ein "Vollpfosten" ist, aber warum stehen Renault und vor allem die PSA-Gruppe beinahe vor der Pleite bzw. wären es schon, wenn nicht der Staat eingegriffen hätte? Schau dir allein die Verluste der PSA-Gruppe an und du wirst sehen, es ist nicht allein ein "FIAT-Problem". Ja mehr noch, FIAT hält sich unter den "schwächelnden" Herstellern noch am besten.
Die PSA-Gruppe ist genau den entgegen gesetzten Weg der FIAT-Gruppe gegangen, also hat viel Geld in die Hand genommen und in neue Produkte investiert, aber leider ist diese Politik gescheitert und du weißt, FIAT ist traditionell der PSA-Gruppe sehr verbunden (Familie Peugeot und Familie Agnelli sind sehr eng miteinander befreundet) und SM hatte zwischen 2005 und 2008 versucht, genau diese PSA-Gruppen-Strategie zu kopieren, aber heuer eben nicht.
Ich will dir ein Beispiel eben dieser Krise nennen: In Italien kann FIAT den "alten" FIAT Punto für 9.000 Euro anbieten. Die PSA-Gruppe und auch Renault mit dem Clio haben gerade eben nagelneue Produkte im B-Segment auf den Markt gebracht und was passiert? Sie müssen diesen Preiskrieg mitgehen oder "keine" Autos mehr verkaufen. Ich möchte gerne wissen, wie viel Geld Peugeot mit dem neuen 208er oder Renault mit dem New Clio Tag für Tag verlieren, nur weil man die Autos "verschleudern" muss.
Da ist ja FIAT mit dem Ypsilon beinahe "glimpflich" weggekommen, weil er doch zumindest im ersten Jahr hier in Italien sehr "wertestabil" war und du die Rabatte schon "erkämpfen" musste. Weder PSA noch Renault haben diese Chance gehabt und bluten.
Du hast recht, dass die Lira in den 1990er Jahren sehr stabil war und als man dann "feste" Wechselkurse hatte, die es ja lange vor der Euro-Einführung gab und als "Voraussetzung" des Euros galt, war er eh absolut zur Mark wertestabil.
Aber wann fing noch einmal der Niedergang der FIAT-Gruppe an?
Richtig, genau in der Zeit der Wertestabilität der Lira ging es mit FIAT bergab.
Du kannst es auch an vielen anderen Dingen festmachen. Ich erinnere mich noch, als in Italien - mit Ausnahme von Autos und Elektrogeräte - nahezu alles teilweise erheblich günstiger war. Heute sind Autos mehr oder weniger auf dem Level anderer europäischer Länder, Elektrogeräte manchmal sogar günstiger, aber mehr oder weniger auf einem Level wie in Deutschland.
Diese Entwicklung ist eben mit der "Wertestabilität" der Währung einhergegangen und somit sind "Importe", die früher erheblich teurer waren, wie eben "deutsche" Autos, Elektronik etc. im Verhältnis günstiger geworden, aber die eigenen Produkte dafür umso teurer.
FIAT war lange in Deutschland das, was Dacia heute war. Ja selbst Lancia war in den 1980er Jahren kein wirklicher Konkurrent zu ABM, sondern eher zu VW, Opel oder Ford, eben weil preislich man sogar beinahe unter denen lag.
Heute ist es FIAT kaum mehr möglich, Autos für diesen Preis anzubieten und FIAT ist vor allem im Kleinwagensektor stark, wie man immer auch in dem Sektor stark war, ergo der Stundenlohn der Arbeiter hier besonders ins Gewicht fällt, als beispielsweise bei Produkten wie einem 7er BMW, einem Maserati oder Audi A8.
Früher verdiente FIAT viel an einem FIAT Uno und kein anderer Massenhersteller hatte eine derartig große Gewinnmarge. (ich habe keine Quelle, aber es gab früher einige Berichte, in Italien wie in Deutschland, die darüber sprachen), weil ein italienischer Arbeiter in Turin!!!!! rund 800.000 Lire verdiente, was zu derzeit je nach Wechselkurs zwischen 300 und 400 Euro waren (immer im Verhältnis zur Mark gerechnet), während ein VW-Arbeiter zu derzeit locker 1.000 Euro mit nach Hause nahm.
Heute verdient selbst ein "Neapolitaner" deutlich mehr und der Ypsilon aus Imerese auf Sizilien bescherte der FIAT-Gruppe pro verkauftem Auto einen Verlust von 500 Euro, immerhin ein Auto aus dem B-Segment und dazu auch noch als "Premium", also per se mit einer "größeren" Gewinnmarge ausgestattet als vielleicht ein FIAT Punto.
Man kann über SMs Strategie streiten, sie für richtig oder falsch halten, aber nicht über die Problematik des europäischen Automobilmarkts, wenn wir einmal die "reicheren" Länder samt Schweiz, die ja nicht EU-Land sind, herausnehmen, sind die Verkaufszahlen sehr stark eingebrochen.
Aber auch in Deutschland gibt die Zulassungsstatistik nur unwirklich die tatsächliche Situation wieder, denn zähle einmal die Leasing-Fahrzeuge heraus, die Fahrzeuge, die "institutionell" genutzt werden und du wirst sehen, der Markt des "Individualkunden" nimmt immer mehr ab.
In Italien, wenn man die Fahrzeuge, die institutionell genutzt werden, die geleast sind, beispielsweise von Autovermietungen und Unternehmen (auch wenn auch die logischerweise wegen der Krise immer weniger neue Fahrzeuge kaufen), herausnimmt, sind wir auf dem Level der 1950, 60er Jahre zurückgefallen und selbst wenn du den Gesamtmarkt einschließlich dieser Leasing-Fahrzeuge betrachtest, sind wir auf dem Niveau Ende 1960er, Anfang 1970er Jahre zurückgefallen.
Und wenn du dann auch noch bedenkst, dass diese Zahlen auch nur erzielt werden, weil es eine Rabattschlacht gibt und man heuer Autos für Schleuderpreise bekommt (ein Punto Abarth mit optischem EsseEsse-Kit bekommst du für rund 16.000 Euro und das ohne Händlerrabatt, ergo mit Händlerrabatt kaum teurer als 15.000 Euro, Delta für unter 18.000 Euro, samt Händlerrabatt vielleicht 17.000 Euro, Bravo für unter 13.000 Euro, also wahrscheinlich so um die 12.000 Euro zu "ersteigern".
Und mit dieser Rabattschlacht, bei der vor allem die Hersteller mit den neusten Produkten am meisten bluten müssen, weil ihre Autos noch nicht amortisiert sind, können den Markt gerade mal auf einem Niveau Ende der 1960er Jahre halten.
Wenn das keine Krise ist, dann weiß ich auch nicht mehr und es ist mittelfristig keine Besserung in Sicht. Aber ok, sagen wir einmal SM hat die Glaubwürdigkeit eines Politikers und seine Prognosen sind "falsch", dann verstehe ich nicht, wieso Ford vor einigen Wochen mitgeteilt hat, dass man in Europa bis 2017-18 mit einer "Krise" auf dem Automobilmarkt rechne, also bis dahin mit keiner "Besserung" zu rechnen ist, also immerhin weitere 4-5 Jahre, bei VW wäre das eine gesamte Autogeneration.
Gut stehen vor allem die Hersteller, die weltweit am Markt sind und ich würde mich nicht wundern, wenn ABM, VW vor allem außerhalb Europas Gewinne erzielen und weniger in Europa, die PSA-Gruppe und Renault sind außerhalb Europas sehr schlecht positioniert, ergo hat es sie sehr übel erwischt, FIAT hat das Glück, den amerikanischen Kontinenten zu haben, der mit FIAT-Lateinamerika und der Chrysler-Group in Nordamerika, der dafür sorgt, dass nicht nur die Verluste, die man in Europa einfährt, auszugleichen, sondern auch zu weiter zu wachsen.
Man sagt, FIAT habe rund 13-14 Mrd. "Cash" zur Verfügung, aber - und hier unterscheidet man sich von der PSA-Gruppe komplett - ist das die eigene "Streikkasse", die man für "magere" Jahre hat und gleichzeitig für den Erwerb der Restaktien Chryslers braucht, sollte es deutlich teurer werden als geplant.
Wie gesagt, ob "richtig" oder "falsch" wird die Zukunft zeigen. Ich bin weiß Gott nicht sonderlich glücklich, aber ich war es auch nicht mit dem Erwerb Chryslers, heute muss man froh sein, dass man es gewagt hat.
Tanti saluti
Bernardo
nun setzen wir einige Dinge einmal voraus: Fiat ist besonders stark in Italien und insgesamt im "romanischen bzw. mediterranen" Ländern, in den Ländern die eher zum "germanischen" Sprachraum zählen, war und ist man besonders schwach und wird man gerne belächelt.
In Deutschland hat sich bisher die Krise nicht so durchgeschlagen, wie vor allem in den Ländern wie Italien, Griechenland, Spanien oder Frankreich. Das heißt, FIAT und auch den Franzosen sind ihre wichtigsten Märkte weggebrochen.
Nun kann ja sein, dass SM ein "Vollpfosten" ist, aber warum stehen Renault und vor allem die PSA-Gruppe beinahe vor der Pleite bzw. wären es schon, wenn nicht der Staat eingegriffen hätte? Schau dir allein die Verluste der PSA-Gruppe an und du wirst sehen, es ist nicht allein ein "FIAT-Problem". Ja mehr noch, FIAT hält sich unter den "schwächelnden" Herstellern noch am besten.
Die PSA-Gruppe ist genau den entgegen gesetzten Weg der FIAT-Gruppe gegangen, also hat viel Geld in die Hand genommen und in neue Produkte investiert, aber leider ist diese Politik gescheitert und du weißt, FIAT ist traditionell der PSA-Gruppe sehr verbunden (Familie Peugeot und Familie Agnelli sind sehr eng miteinander befreundet) und SM hatte zwischen 2005 und 2008 versucht, genau diese PSA-Gruppen-Strategie zu kopieren, aber heuer eben nicht.
Ich will dir ein Beispiel eben dieser Krise nennen: In Italien kann FIAT den "alten" FIAT Punto für 9.000 Euro anbieten. Die PSA-Gruppe und auch Renault mit dem Clio haben gerade eben nagelneue Produkte im B-Segment auf den Markt gebracht und was passiert? Sie müssen diesen Preiskrieg mitgehen oder "keine" Autos mehr verkaufen. Ich möchte gerne wissen, wie viel Geld Peugeot mit dem neuen 208er oder Renault mit dem New Clio Tag für Tag verlieren, nur weil man die Autos "verschleudern" muss.
Da ist ja FIAT mit dem Ypsilon beinahe "glimpflich" weggekommen, weil er doch zumindest im ersten Jahr hier in Italien sehr "wertestabil" war und du die Rabatte schon "erkämpfen" musste. Weder PSA noch Renault haben diese Chance gehabt und bluten.
Du hast recht, dass die Lira in den 1990er Jahren sehr stabil war und als man dann "feste" Wechselkurse hatte, die es ja lange vor der Euro-Einführung gab und als "Voraussetzung" des Euros galt, war er eh absolut zur Mark wertestabil.
Aber wann fing noch einmal der Niedergang der FIAT-Gruppe an?

Du kannst es auch an vielen anderen Dingen festmachen. Ich erinnere mich noch, als in Italien - mit Ausnahme von Autos und Elektrogeräte - nahezu alles teilweise erheblich günstiger war. Heute sind Autos mehr oder weniger auf dem Level anderer europäischer Länder, Elektrogeräte manchmal sogar günstiger, aber mehr oder weniger auf einem Level wie in Deutschland.
Diese Entwicklung ist eben mit der "Wertestabilität" der Währung einhergegangen und somit sind "Importe", die früher erheblich teurer waren, wie eben "deutsche" Autos, Elektronik etc. im Verhältnis günstiger geworden, aber die eigenen Produkte dafür umso teurer.
FIAT war lange in Deutschland das, was Dacia heute war. Ja selbst Lancia war in den 1980er Jahren kein wirklicher Konkurrent zu ABM, sondern eher zu VW, Opel oder Ford, eben weil preislich man sogar beinahe unter denen lag.
Heute ist es FIAT kaum mehr möglich, Autos für diesen Preis anzubieten und FIAT ist vor allem im Kleinwagensektor stark, wie man immer auch in dem Sektor stark war, ergo der Stundenlohn der Arbeiter hier besonders ins Gewicht fällt, als beispielsweise bei Produkten wie einem 7er BMW, einem Maserati oder Audi A8.
Früher verdiente FIAT viel an einem FIAT Uno und kein anderer Massenhersteller hatte eine derartig große Gewinnmarge. (ich habe keine Quelle, aber es gab früher einige Berichte, in Italien wie in Deutschland, die darüber sprachen), weil ein italienischer Arbeiter in Turin!!!!! rund 800.000 Lire verdiente, was zu derzeit je nach Wechselkurs zwischen 300 und 400 Euro waren (immer im Verhältnis zur Mark gerechnet), während ein VW-Arbeiter zu derzeit locker 1.000 Euro mit nach Hause nahm.
Heute verdient selbst ein "Neapolitaner" deutlich mehr und der Ypsilon aus Imerese auf Sizilien bescherte der FIAT-Gruppe pro verkauftem Auto einen Verlust von 500 Euro, immerhin ein Auto aus dem B-Segment und dazu auch noch als "Premium", also per se mit einer "größeren" Gewinnmarge ausgestattet als vielleicht ein FIAT Punto.
Man kann über SMs Strategie streiten, sie für richtig oder falsch halten, aber nicht über die Problematik des europäischen Automobilmarkts, wenn wir einmal die "reicheren" Länder samt Schweiz, die ja nicht EU-Land sind, herausnehmen, sind die Verkaufszahlen sehr stark eingebrochen.
Aber auch in Deutschland gibt die Zulassungsstatistik nur unwirklich die tatsächliche Situation wieder, denn zähle einmal die Leasing-Fahrzeuge heraus, die Fahrzeuge, die "institutionell" genutzt werden und du wirst sehen, der Markt des "Individualkunden" nimmt immer mehr ab.
In Italien, wenn man die Fahrzeuge, die institutionell genutzt werden, die geleast sind, beispielsweise von Autovermietungen und Unternehmen (auch wenn auch die logischerweise wegen der Krise immer weniger neue Fahrzeuge kaufen), herausnimmt, sind wir auf dem Level der 1950, 60er Jahre zurückgefallen und selbst wenn du den Gesamtmarkt einschließlich dieser Leasing-Fahrzeuge betrachtest, sind wir auf dem Niveau Ende 1960er, Anfang 1970er Jahre zurückgefallen.
Und wenn du dann auch noch bedenkst, dass diese Zahlen auch nur erzielt werden, weil es eine Rabattschlacht gibt und man heuer Autos für Schleuderpreise bekommt (ein Punto Abarth mit optischem EsseEsse-Kit bekommst du für rund 16.000 Euro und das ohne Händlerrabatt, ergo mit Händlerrabatt kaum teurer als 15.000 Euro, Delta für unter 18.000 Euro, samt Händlerrabatt vielleicht 17.000 Euro, Bravo für unter 13.000 Euro, also wahrscheinlich so um die 12.000 Euro zu "ersteigern".
Und mit dieser Rabattschlacht, bei der vor allem die Hersteller mit den neusten Produkten am meisten bluten müssen, weil ihre Autos noch nicht amortisiert sind, können den Markt gerade mal auf einem Niveau Ende der 1960er Jahre halten.
Wenn das keine Krise ist, dann weiß ich auch nicht mehr und es ist mittelfristig keine Besserung in Sicht. Aber ok, sagen wir einmal SM hat die Glaubwürdigkeit eines Politikers und seine Prognosen sind "falsch", dann verstehe ich nicht, wieso Ford vor einigen Wochen mitgeteilt hat, dass man in Europa bis 2017-18 mit einer "Krise" auf dem Automobilmarkt rechne, also bis dahin mit keiner "Besserung" zu rechnen ist, also immerhin weitere 4-5 Jahre, bei VW wäre das eine gesamte Autogeneration.
Gut stehen vor allem die Hersteller, die weltweit am Markt sind und ich würde mich nicht wundern, wenn ABM, VW vor allem außerhalb Europas Gewinne erzielen und weniger in Europa, die PSA-Gruppe und Renault sind außerhalb Europas sehr schlecht positioniert, ergo hat es sie sehr übel erwischt, FIAT hat das Glück, den amerikanischen Kontinenten zu haben, der mit FIAT-Lateinamerika und der Chrysler-Group in Nordamerika, der dafür sorgt, dass nicht nur die Verluste, die man in Europa einfährt, auszugleichen, sondern auch zu weiter zu wachsen.
Man sagt, FIAT habe rund 13-14 Mrd. "Cash" zur Verfügung, aber - und hier unterscheidet man sich von der PSA-Gruppe komplett - ist das die eigene "Streikkasse", die man für "magere" Jahre hat und gleichzeitig für den Erwerb der Restaktien Chryslers braucht, sollte es deutlich teurer werden als geplant.
Wie gesagt, ob "richtig" oder "falsch" wird die Zukunft zeigen. Ich bin weiß Gott nicht sonderlich glücklich, aber ich war es auch nicht mit dem Erwerb Chryslers, heute muss man froh sein, dass man es gewagt hat.
Tanti saluti
Bernardo
Re: Die Einautoshow...
ja, so wollte es der herr piech damals als er an die macht kam (glaub so ca. 1996)
ob sie es geschafft haben sei dahingestellt. aber dieses selbstvertrauen hat ihm immerhin eingebracht das die marken mit den von ihm gewünschten gegnern tatsächlich zu vergleichstests kamen (vorher fast undenkbar) und dabei allesamt doch recht gut dabei abgeschnitten haben. und auch wenn sie nicht immer an die "vorbilder" rankamen - so hat dann im endeffekt der vergleichsweise günstigere preis der modelle aus dem hause VW mit dem doch ganz guten abschneiden zu einem ordentlichen imageschub beigetragen.
tja, frechheit siegt.
und die ähnlichkeit zu den damaligen alfa modellen war meines wissens noch vor DeSilva, der war wenn ich mich recht erinnere für die baureihe rund um ALTEA 1, LEON 2 und TOLEDO 3 verantwortlich - also die zeit als man SEAT ein eigenständigeres äusseres gönnte.
ob sie es geschafft haben sei dahingestellt. aber dieses selbstvertrauen hat ihm immerhin eingebracht das die marken mit den von ihm gewünschten gegnern tatsächlich zu vergleichstests kamen (vorher fast undenkbar) und dabei allesamt doch recht gut dabei abgeschnitten haben. und auch wenn sie nicht immer an die "vorbilder" rankamen - so hat dann im endeffekt der vergleichsweise günstigere preis der modelle aus dem hause VW mit dem doch ganz guten abschneiden zu einem ordentlichen imageschub beigetragen.
tja, frechheit siegt.
und die ähnlichkeit zu den damaligen alfa modellen war meines wissens noch vor DeSilva, der war wenn ich mich recht erinnere für die baureihe rund um ALTEA 1, LEON 2 und TOLEDO 3 verantwortlich - also die zeit als man SEAT ein eigenständigeres äusseres gönnte.
MfG,
martin
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Die Einautoshow...


Re: Die Einautoshow...
ja, MERCEDES ist damals mit der A-KLASSE ins C-segment geplatzt (VWs heilige GOLF-klasse). dafür hat VW dann oben mit dem PHAETON angegriffen. was VW allerdings verbockt hat war das man ihn zu exklusiv gehalten hat, denn während man den inzwischen schon etablierten A8 bei jedem VW-AUDI-händler bestellen konnte gab es für den PHAETON gewisse auflagen wie der verkaufsraum auszusehen hatte und überigens war man kaum billiger als der A8.
MfG,
martin
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- Joined: 07 Jan 2009, 20:28
Re: Die Einautoshow...
A-Klasse und C-Segment? Habe ich da etwas verpasst? Die A-Klasse ist und war im B-Segment angesiedelt, also heuer eher als "MiTo-Gegner" und Mini denn Giulietta, 1er BMW oder A3....
Re: Die Einautoshow...
Die neue A-Klasse ist ein C-Segment Auto, dafür ist sie ja auch auf 4,29m verlängert worden.
Ein Golf ist auch nicht größer.
Andreas
Ein Golf ist auch nicht größer.
Andreas
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Re: Die Einautoshow...
Da sieht man, wie sich das menschliche Auge täuschen kann, denn hier fahren einige herum und er wirkte irgendwie "gedrungener" als einige Konkurrenten wie beispielsweise die Giulietta. Vielleicht hängt das auch mit der Höhe zusammen, denn die Giulietta ist ja einige Zentimeter höher und der Delta noch einmal um einige Zentimeter darüber.
Re: Die Einautoshow...
Ciao Andreas,
ja, die neue A-Klasse ist gewachsen, die alte hingegen passte eher schon da hin wo Bernardo sie auch richtigerweise angesiedelt hatte
ja, die neue A-Klasse ist gewachsen, die alte hingegen passte eher schon da hin wo Bernardo sie auch richtigerweise angesiedelt hatte

Saluti
Fiore
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