Liebe Italiener

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
mefisto2011
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Liebe Italiener

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es ist mir egal, dass ihr euch an keine Geschwindigkeitsbegrenzung haltet - außer da, wo Blitzen stehen. Es ist mir egal, dass ihr den Blinker für überflüssig haltet. Aber euer ewiges Gedrängel und in den Kofferraum-des-Vordermannes-rein-Fahren ist mir in den letzten 14 Tagen Toskana ziemlich auf den Sack gegangen
mefisto

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lanciadelta64
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Re: Liebe Italiener

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Ich weiß ja nicht, mit welchem Tempo du über die Autobahn gefahren bist, aber ich bin vorgestern zurückgekommen und musste so insgesamt rund 1.200 Km über unsere Autobahnen brettern, aber mir ist keiner in den Kofferraum gefahren und das, obwohl ich mich an ALLE Tempolimits gehalten habe und selbst auf der vierspurigen Strecke auf die linke Spur fuhr. Seit der Einführung des Tutors (Section Control) auf den meisten Strecken - ist es gerade in Italien verdammt ruhiger auf den Autobahnen geworden. Kein Vergleich mehr zu früher, als man "keine Geduld" hatte und meinte, dich von der linken Spur scheuchen zu müssen. Aber da nun die Durchschnittsgeschwindigkeit von Bedeutung ist, riskieren selbst schnellere Fahrzeuge nicht mehr. Aber weil du gerade davon sprachst, die einzigen "Lichthupenorgien" habe ich auf den deutschen Straßen erlebt und auch auf Österreichs Autobahn, aber nicht von Österreichern. Was meinst du, wie toll ich es empfunden habe, dass mir selbst Golf-Fahrer versuchten, "die Türe zuzumachen", damit ich bloß nicht herüberkommen kann (was nicht funktionierte, aber das ist ein anderes Thema).

Nun bin ich gerade nicht in der Toskana gewesen, aber ich war vor einigen Monaten in Pisa und musste somit über Autobahn und "Supertrada" und auch da ist mir jeweils keiner in den "Kofferraum gefahren" und das, obwohl ich mit dem Punto Evo unterwegs war. Du siehst, mir sind andere auf den "Sack" gegangen.
KGA
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Re: Liebe Italiener

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Vielleicht hast Du die deutschen Strassen mit den italienischen verwechselt
mefisto2011
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Re: Liebe Italiener

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Bernardo, ich war so schnell unterwegs, wie's erlaubt war ... das Phänomen trat auch weniger auf der Autobahn als auf den Landstraßen oder auf der SS1 auf. Wenn man zwei kleine Kinder hinten drin sitzen hat, ist das noch weniger angenehm
mefisto

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lanciadelta64
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Re: Liebe Italiener

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Man kann über vieles diskutieren, aber die Art und Weise ist EXTREM provokativ. In Deutschland wird gerne schnell und aggressiv gefahren und das speziell auf Autobahnen. Wenn du versuchst, mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit zu fahren, kannst du sicher sein, dass einem "dein" Überholmanöver nicht schnell genug geht und schnell geht es mit der Lichthupe los. Schau dir ruhig die Sendungen im deutschen TV an, wie "liebevoll" in Deutschland gefahren wird und du wirst sehen, es wird alles andere als "zivil" gefahren.

Ich habe denn auch hier weniger mit solchen zu tun, die mir in den Kofferraum reinfahren - was natürlich auch vorkommen kann, aber meistens im Einzugsgebiet großer Städte - als vielmehr, dass hier oft auf der Überholspur zur Planke/Mauer hin irgendwelche Geister herumirren, denn sonst verstehe ich nicht, wieso man die Hälfte meiner Spur gleich mitbenutzen muss. Das ist etwas, was ich persönlich als extrem unangenehm empfinde, weil früher oder später vielleicht ein Außenspiegel daran glauben muss.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass nun gerade in der Toskana besonders aggressiv gefahren wird. Problematisch sind auch speziell südliche Städte wie Neapel oder Palermo, die man mit nagelneuen Autos besser meidet, aber das ist ein anderes Thema.


Ich frage dich, was man mir hier geschrieben hätte, wenn ich so einen Spruch über "Liebe Deutsche" geschrieben hätte und was mir so mehr oder weniger jedes Mal passiert? Aber ich werde das nicht tun, weil ich dafür viel zu lange Auto fahre, zu viel in vielen Ländern erlebt habe und auch gelernt habe, dass nicht "alle" Schweizer nur "nett" und "korrekt" fahren, wie überall.

Auch ändern sich im Laufe der Jahre Gewohnheiten, die vielleicht auch auf stärkere Kontrollen zurückzuführen sind. Bei uns wurde früher hier nie geblitzt, ergo konntest du nachts nach Belieben "rasen", heute gibt es derart viele fixe Radargeräte plus der vielen mobilen, dass es besser ist, gleich das Tempolimit einzuhalten. Früher waren Fahrten durch Österreich für mich der "reinste" Horrortrip, speziell bei Nässe, weil kaum einer einen Abstand eingehalten hatte, der selbst für trockene Straße noch zu gering gewesen wäre. Heute fahre ich gerade durch Österreich sehr entspannt und ich erinnere mich jetzt nicht, wann ein Österreicher mich nicht bei Anblinken eines Überholvorgangs versucht hat, die Türe zuzufahren oder gar wild mit der Lichthupe zu hantieren.

In Italien vor der "Tutor-Zeit" (Section Control) war das ähnlich, wenn du die Überholspur benutztest und nicht gerade mit 200 fuhrst. Der Tutor kam und heute herrscht weitgehend angenehme Ruhe.

Daher wenn du etwas zu diskutieren hast, kann man das gerne tun, nicht aber in dieser provokativen Form, denn glaube mir, auch in Deutschland wird alles andere als "zuvorkommend" und "defensiv" gefahren, zumal man gerne nach dem Prinzip verfährt "Freie Fahrt für den freien Bürger".

Nicht, dass wir in Italien ein Land der "Engel" wären, sicherlich nicht, aber so zu tun, als lebe man im Land der "Glückseligkeit" und alle seien "brav", dazu gehört schon viel. Noch einmal, ich gebe dir den Tipp, diese Sendungen über deutsche Autobahnen anzuschauen und du wirst sehen, dass es wesentlich rabiater ausgeht, als du glaubst.
lanciadelta64
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Re: Liebe Italiener

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Vielleicht bist du ja mit Sonnenbrille bei Regen gefahren...B)-
Toto1969
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Re: Liebe Italiener

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Als Vielfahrer der mehr als 100000 km im Jahr zurücklegt bin ich auch regelmäßig im Ausland unterwegs.
Ich muss ganz ehrlich sagen, am aggresivsten und am rücksichtslosesten wird definitiv in Deutschland gefahren.

Nirgends in Europa sind so viele Autofahrer unterwegs die Ihre Minderwertigkeitskomplexe beim Autofahren kompensieren wie hier.

Drängler gibt es überall, doch ich persönlich genieße Auslandsfahrten immer.
Das Fahren ist ruhiger und der Verkehr fließt besser.

Deiner Kritik an der italienischen Fahrweise kann ich nicht ganz folgen.
arhoening
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Re: Liebe Italiener

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mefisto2011
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Re: Liebe Italiener

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Bernardo, ganz ehrlich, ich verstehe Dein Problem nicht. Was ist denn hier bitte provokativ??? Ich habe nur meine Erfahrungen geschildert und die waren genau so, wie ich es geschrieben habe. Ich bin auch oft genug in Deutschland unterwegs, sonst wäre mir das in der Toskana gar nicht aufgefallen. Und sie fuhren nicht nur mir in den Kofferraum, auch denen, die vor mir, neben mir, auf der Gegenfahrbahn usw. War halt so. Was daran provokativ sein soll, ich versteh's nicht
mefisto

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lanciadelta64
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Re: Liebe Italiener

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Also "Jungs", ich will hier keine Diskussion, wer nun die "besten" oder die "schlechtesten" Autofahrer hat, denn dafür habe ich mich zu sehr schon überall geärgert und "Verrückte" gibt es leider überall viel zu viele. Ich kann auch verstehen, dass sich jemand ärgert, speziell wenn er Kinder mit im Auto sitzen hat, dass er vielleicht "geschockt" auf Ereignisse reagiert, aber die Art und Weise, wie dieses Thread eröffnet wurde, ist unpassend, denn es ist häufig so, auch in Deutschland, wie ich erleben durfte, dass jemand, der entweder als "Tourist" oder als "Fremder" unterwegs ist, sich möglichst an alle Tempolimits haltend, für "Einheimische" als "Verkehrshindernis" angesehen wird und das ist in Deutschland auch nicht viel anders.

Ich bin im Rosenheimer Landkreis unterwegs gewesen und auf der Landstraße fuhr man mir auch häufig in den Kofferraum rein, obwohl ich mich brav an den Limits gehalten habe, aber für Leute, die diese Strecken tagtäglich fahren, bin ich dann für sie "zu langsam" und gerade auf Landstraßen versucht man die Distanzen zum Vordermann zu verkürzen, um schnellstmöglich bei passender Gelegenheit zu überholen. Man kennt sich ja als "Einheimischer" auf diesen Strecken aus, weiß wann und wo, wenn überhaupt, Kontrollen gemacht werden. Als "Fremder" aber geht man auf Nummer sicher, fährt nach "Vorschrift" und das ist dann für viele ein "Reizthema".

Aber ich würde lügen, wenn ich mich nicht auch in Italien ärgern würde oder unterwegs hier, wenn ich auch Autofahrer aus der Schweiz erlebe, die trotz der Tempolimits 80 wegen dem Ausbau der dritten Spur meinen, sie haben einen Freibrief auch mit jenseits von Gut und Böse zu fahren. Ich ärgere mich aber auch über meine Landsleute und wenn wir von Motorradfahrern reden, wird mir übel, weil sie mir häufiger als "Geisterfahrer" aus einer Kurve heraus entgegenkommen und man das Gefühl hat, die wollen unbedingt als "Organspender" enden.

Und eben weil ich diese Erfahrungen gesammelt habe, käme ich niemals auf die Idee, so ein Thread zu öffnen, trotz meiner nicht geraden "positiven" Erfahrung vor einigen Tagen. Ich fahre zu lange Auto, als dass ich es nicht einordnen könnte.

Wie gesagt, ich käme unter normalen Umständen nie auf die Idee nun "den" Deutschen Vorhaltungen wegen ihrer "aggressiven" Verhaltensweisen im Straßenverkehr zu machen (versucht einmal in einer Stadt jenseits des Zebrastreifens über eine Straße zu gehen, in Italien in der Regel kein Problem), weil du dann halt ohne Zebrastreifen locker auch in Rom über die Straße kommst, ohne umgenietet zu werden, dafür dann am Zebrastreifen doch besser wartest, weil du dann eben da überfahren wirst.

Ich würde also niemals meinen Landsleuten einen "Heiligenschein" verpassen, aber den verpasse ich auch nicht meinen "nördlichen" Nachbarn. Insgesamt wird in den meisten Ländern zu aggressiv und rücksichtslos gefahren. Man merkt es aber meistens dann, wenn man "Fremder" ist und weniger, wenn man sich gut auskennt.
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