Mein Drama - brauche Hilfe

lanciadelta64
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Das habe ich auch nicht behauptet, dass VW immer noch mit "Pumpe-/Düse-Technik" unterwegs ist. Wenn ich mich richtig erinnere, kam der mit dem Golf VI. Aber das spielt keine Rolle, denn ob BMW, Mercedes, Opel oder Ford, um nicht den "Vorreiter" FIAT zu nennen, sie fahren schon seit heuer mehr als 15 Jahren (FIAT) und immerhin 15 Jahren (Mercedes) mit dieser Technik.

Hätte FIAT weiterhin diese Pumpe-/Düse-Technik angeboten, das Geschreie durch die Presse wäre riesig und das Gerede von FIAT "antiquierte" Technik. Fakt ist, VW ist sehr sehr spät gewechselt und wenn man anderen Herstellern vorwirft, eben "antiquiert" zu sein, hätte man das auch VW vor den Kopf werfen müssen, aber keiner, der davon Notiz genommen hat oder Notiz nehmen wollte.
Jens kLt
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Hallo,

kann deine Äußerungen zu der "rückständigen" Pumpe-Düse-Technik nicht ganz nachvollziehen.
In meinen Augen ist diese Technologie (lange Zeit) nicht rückständig, sondern anders gewesen.
Kann mich noch recht gut an die Presseberichte aus 1999 erinnern. Da wurde die Common-Rail-Technologie auf breiter Front eingeführt. Bei VW hat man sich seinerzeit bewusst dagegen entschieden.
So kam etwa 1999 die PD-Technik (130 PS im Golf IV/Bora/Passat etc.). Als andere, nicht ältere Technologie.
Seinerzeit versprach man sich noch höhere Verbrauchsvorteile. Die CR-Systeme hatten noch nicht so hohe Drücke. Das änderte sich später. Vor allem aber war der rauhe Lauf eine stete Quelle der Kritik an Pumpe Düse.
Letztlich hat sich das System schlicht nicht durchgesetzt, hatte wohl auch weniger Entwicklungspotenzial.


Gruß


Jens
Georg
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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die pumpe düse technik war letzendlich teurer als die breit gestreute cr-technik.

ich würde jetzt auch nicht sagen wollen, dass VW aufs falsche pferd gesetzt hat. das konnte man sicherlich zu projektbeginn gar nicht abschätzen. unterschiedliche system regen zumindest den wettbewerb an. ohne pd wäre womöglich auch die cr nicht so stark forciert worden.
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lanciadelta64
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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VW hat sicherlich nicht aufs "falsche" Pferd gesetzt, weil sie sich das erlauben können. Daher, warum etwas ändern, wenn der Kunde es "schluckt" und "alt" bedeutet ja per se nicht automatisch "schlecht". Die alten VW-Diesel galten ja deswegen auch als "unverwüstlich", allerdings sagt man das auch von den CR-1,9er der FIAT-Gruppe, der ja auch "alt" ist, aber nichtsdestotrotz gut.
lanciadelta64
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Nun wenn FIAT etwas "ausreift", heißt es automatisch "rückständig", also warum sollte ich heuer VW nun vor allem in einem Lancia-Forum, ergo eines Konkurrenten, mit Glacéhandschuhen anfassen?

Hätte FIAT weiterhin auf Pumpe-/Düse-Technik gesetzt und VW umgekehrt sofort CR eingeführt, hätte es geheißen, FIAT solle sich gefälligst an VW ein Beispiel nehmen.

Daher mein Spruch, ob am Ende eine Technik "gut" oder "schlecht" ist, ist eine andere Frage, aber sobald du technisch nicht "revolutionär" bist, giltst du automatisch als "rückständig" und Fakt ist, VW hat auf eine insofern "veraltete" Technik gesetzt -was per nichts besagt - weil die Konkurrenz fast ausschließlich auf eine neuere Technik gesetzt hat.

Dass "modernste" Technik nicht gleichbedeutend mit "Gut" ist, sieht man auch an den Umstand, dass zumindest in Italien die neueren VW-Diesel große Probleme haben, während die alten als "unverwüstlich" gelten.

Wie gesagt, es ging mir nicht darum, nun die "Pumpe-/Düse-Technik" per se schlecht zu reden, sondern wie das so ist, wenn Hersteller A etwas tut, ist das "clever" oder wird nicht einmal negativ betrachtet, macht B das gleiche, ist er "rückständig" und "veraltet".

Dass man mit "veralteter" Technik viel erreichen kann, sieht man am T-Jet. Da wird ein "einfacher" Vierventiler ohne Phasenversteller samt Turbo verpflanzt und schafft es dennoch einen Motor heraus zu zaubern, der den Vergleich mit neueren Motoren nicht zu scheuen braucht.
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LCV
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Ich frage mich, warum man sich in einem Lancia-Forum überhaupt mit VW, Audi & Co.befassen muss. Wir sollten lieber über Lancia diskutieren, Gutes honorieren, Mängel aber auch ehrlich aufdecken, evtl. über Lösungsvorschläge nachdenken. Es ist aber bestenfalls Stammtischniveau, bei jeder Gelegenheit, wenn irgendetwas am Fiat-Konzern kritisiert wird, mit dem Finger auf andere Marken zu zeigen. Was juckt es mich, was für Probleme Audi hat oder nicht hat. Von mir aus können die sich bei 200 km/h selbst zerstören, ist mir doch sch...egal! Ich habe noch NIE !!! ein Produkt des VW-Konzerns gefahren und werde es auch nie tun. Und wenn VW Monopolist würde, müsste ich meinen Lebensabend eben mit dem Fahrrad verbringen. Dann ziehe ich nämlich auf eine Nordseeinsel um, wo außer Einsatzfahrzeugen Autos verboten sind.

Nüchtern betrachtet müssen aber diverse Konkurrenten des Fiat-Konzerns einiges richtiger machen. Man schaue einfach auf die Absatzzahlen und vor allem auf die Gewinne. Trotzdem fahre ich (ältere) Lancias, solange dies möglich ist. Bei den älteren Modellen kann mir der gesamte Servicebereich des Konzerns gestohlen bleiben, da die sowieso keine Ahnung davon haben. Und dank überschaubarer Technik, reicht ein guter Mechaniker zur Betreuung.
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Georg
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Ich sehe dass Problem eher im miserabelen FIAT-Marketing.

Wenn ich ein gutes Produkt habe und von dem überzeugt bin muss ich damit hausieren gehen. Wenn man das unterlässt muss sich keiner wundern, dass man FIAT Technologien als Rückständig betrachtet.

Maserati hat das ja jetzt mit den neuen Motoren und Modellen ganz positiv geschafft. Die Berichte über die neue Technik waren allesamt positiv.

Auch der Grand Cherokee kam sehr gut bei den Berichterstattern an.
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Dass die Marketingabteilung der Gruppe - um nett zu bleiben - sehr sehr bescheiden ist, steht außerfrage. Nicht einmal die Common-Rail-Technik hat man richtig vermarktet gehabt. Manchmal frage ich mich, ob man dort nur Leute mit dem "richtigen" Parteibuch genommen hat oder wirklich die keine "besseren" Leute gefunden haben, die bereit gewesen wären, den Job zu tun, aber vielleicht sollten die Bewerber selbst Geld mitbringen, damit sie diesen Job hätten machen dürfen, denn bei all den Problemen, die die Gruppe hat, bei den vielen Fehlern, die auch gemacht wurde, eines zieht sie wie ein roter Faden und hat sich auch unter SM nicht verändert, die erbärmliche Marketingstrategie.
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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... oder es ist wirklich so, dass dies alles in voller Absicht geschieht. Wenn man Fiat samt Alfa, Lancia, Abarth hier in Europa an die Wand fährt, hat man selbst die Erklärung dafür geschaffen, den europäischen Markt aufgeben zu müssen. Es wird der it. Regierung und den Beschäftigten in Italien sicher nicht gefallen, aber ich glaube, man ist ohne Europa besser dran. Italien allein kann Fiat nicht retten, zumal die Wirtschaftskrise in Südeuropa stärker zugeschlagen hat und es sicher noch einige Jahre dauern wird, bis man sich (vielleicht) erholt haben wird. Deshalb "Hut ab" vor SM, im richtigen Augenblick die richtige Idee gehabt zu haben. Bei ca. 1 Mrd. Euro Verlust pro Jahr, die nur durch Chrysler-Gewinne aufgefangen werden, kann man nicht untätig bleiben. Auch muss man ja damit rechnen, dass der Boom in Nordamerika nicht ewig dauert. Vollzieht man die Fusion und geht an die Börse, machen die Aktionäre Druck. Spart man sich die it. Fabriken samt Kosten für den Unterhalt, Löhne usw. ein und produziert alles dort, wo man am meisten verkaufen kann, vermeidet man nicht nur den erwähnten Verlust, sondern gewinnt noch viel mehr. Auch muss man sich nicht mehr mit ganz speziellen Gewerkschaften herum schlagen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Fiat nur Vollidioten beschäftigt werden. Schließlich kann man ja über das Marketing für die 500-Familie nicht meckern. Also ist es wohl eher so, dass man geheime Pläne hat und entsprechend handelt bzw. nicht handelt. Dazu passen auch SM-Statements, die man schon als destruktiv bezeichnen kann. Könnte durchaus Taktik sein, wie eben auch die Modellpolitik mit falschen Modellen und fehlenden Nachfolgern. Man hat den Eindruck, wenn irgendetwas (wider Erwarten) halbwegs erfolgreich ist, muss man gleich dafür sorgen, dass dieser Erfolg zerstört wird.

In Frankreich tut der Staat alles, um PSA zu retten. Die EU-Kommission hat das ja nun auch abgesegnet. Was tut der it. Staat für den Fiat-Konzern? Die prügeln sich jetzt darum, ob der rechtskräftig verurteilte ehem. Oberzampano durch ein Amnestiegesetz wieder davon kommen darf. Diese "Figur" ist eine Schande für Italien und ganz Europa. Bei solchen Typen in der Regierungskoalition wäre ich mit einer größeren Firma schon längst weg.
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Re: Mein Drama - brauche Hilfe

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Zuerst einmal, ich wäre der Erste, der sich so sehr wünscht, Silvio möge der Mailänder Dom auf dem Kopf fallen und zwar das Original und nicht die Kopie "aus China".

Aber das Kuriose ist halt auch, wie sehr die Presse nicht nur in Italien manipuliert, denn wer in Deutschland oder Österreich weiß, dass sie für Parteien wählen bzw. von Parteien regiert werden, die sich besonders stark um Silvio bemüht haben, damit dieser in die EVP aufgenommen werden sollte. Damit nicht genug, ein gewisser Schüssel, zu der Zeit immerhin Kanzler Österreichs empfahl "uns" Italienern doch bitteschön Silvio B. zu wählen.

Dazu sollte man auch wissen, dass SB lediglich ein einziges Mal -damals in einem Bündnis noch mit der "Mitte" eine "absolute" Mehrheit gehabt. Aber das ital. Wahlgesetz ermöglicht es, auch mit 30-40% eine Mehrheit möglich zu machen bzw. dank der Problematik des "perfekten" Zweikammersystems (heißt so und bedeutet im Endeffekt, dass beide Kammern bei der Gesetzesbildung mitsprechen und auch dem MP das Vertrauen aussprechen müssen, ohne die eine Regierung nicht zustande kommt.

Das wäre in etwa so, als müssten immer alle Gesetze durch den Bundesrat und damit nicht genug, müsste die Kanzlerschaft durch ihn bestätigt werden, was angesichts häufiger unterschiedlicher Mehrheiten im Bundesrat und Bundestag wohl äußerst schwierig gewesen wäre.

Sicherlich hat man beim 500er in Punkto Marketing einiges richtig gemacht, aber man darf nicht vergessen, dass hier De Meo federführend war, der ja mittlerweile zu VW abgewandert ist. Wenn man sich aber die Marketingpolitik der FIAT-Gruppe über die letzten 20 Jahre anschaut, bekommt man echt die Tränen in den Augen.

Ob man nun wirklich nur die Marken an die Wand fahren wollte oder es tatsächlich "Unfähigkeit" ist (wäre auch nicht so unlogisch, denn die Gehälter in Italien auch in Spitzenfunktionen sind im Vergleich zu anderen EU-Ländern extrem niedrig, ergo laufen dir die besten Leute weg, und umgekehrt bekommst du keine vernünftigen Kräfte von woanders, die auch lieber dahingehen, wo man "Kohle" bekommt), ist schwer zu sagen, vielleicht etwas von beidem, denn Fakt ist, in der Ära Agnelli/Romiti bestand die Politik darin, FIAT an die Wand zu fahren, weil jedes Mal der Staat eingegriffen hat, womit sich leichter viel Geld verdienen ließ. Dazu ließ sich Agnelli, selbst Mitglied der Democrazia Cristiana, gerne zu "politischen" Zwecken der jeweiligen Regierungen, die ja allesamt mit DC-Beteiligungen waren, missbrauchen.

Daher hat sich in den Gedanken der Allgemeinheit FIAT als Teil eines Establishment eingeprägt, als ein Unternehmen, das auf Kosten der Steuerzahler lebte, aber umgekehrt die Arbeiter wie Stück Dreck behandelt hatte und last but not least sich an kaum an Abmachungen gehalten hat.

Ich kann daher den Frust und die Wut vieler auf FIAT verstehen, auch wenn ich sie nicht teile.

Gerade als Lancista klingt die Schließung um Chivasso beinahe wie ein glatter Hohn. Die zu der Zeit eines der effektivsten Fabriken der FIAT-Gruppe wird aufgegeben, um Produktionen nach Pomigliano, der schlechtesten und ineffizientesten Fabrik Italiens zu bringen. Damit nicht genug, denn die Arbeiter wurden nicht entlassen, sondern über Jahre teilweise in "Kurzarbeit ohne Arbeitsstunden" geschickt, was so viel heißt wie, sie gehören zwar noch zum Arbeitgeber, werden aber vom Staat bezahlt.

Als dann per Gerichtsbeschluss Lancia gezwungen wurde, die Leute wieder in "Arbeit" zu stellen, weil Kapazitäten vorhanden seien, gingen Planierraupen am Tage der Urteilsverkündung und planierten die gesamte Fabrik, was zur Folge hatte, dass noch heuer viele Lancia-Fans mit ihren alten Lancias Probleme bei der Ersatzteilversorgung haben, weil teilweise nagelneue Maschinen zerstört wurden.

Wenn man sich diese Geschichte anschaut, versteht man diese "kollektive" Wut der Leute. Das Problem ist nur, dass mittlerweile eine andere Generation an Managern das Sagen hat und man sich am Ende ins eigene Fleisch reinschneidet, aber Dummheit ist leider kein "italienisches Privileg".

Man muss auch sagen, dass Marchionne mit seinem Verhalten und seinen Äußerungen nicht gerade zur "Befriedung" gesorgt hat, denn mit Arroganz auftreten "was interessiert mich das, was früher gemacht wurde, für mich zählt nur das Heute" geht es auch nicht, denn FIAT war einst der wichtigste Arbeitgeber Italiens und hat auch sehr viel bekommen.

Dass am Ende viele sich dann benutzen lassen, weil sie nicht das politische Spiel durchschauen, ist eine andere Sache, denn die Politik hat längst mitbekommen, dass es populär ist, gegen FIAT zu schießen.

Wie gesagt, Dummheit ist kein "italienisches Privileg" und man kann nicht erwarten, dass der "durchschnittliche" Italiener das versteht, was teilweise sogenannte Fachleute nicht einmal "kapieren" oder zumindest dann so tun, als seien sie jedes Mal überrascht.
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