Darüber wurde eigentlich überall berichtet, dass die Basis eine "modifizierte" Chrysler300C-Plattform sein sollte und auch die Tatsache, dass es heuer eine Allradversion davon gibt, ist auch ein Indiz dafür. Aber diese Dinge werden immer gerne zum "Bushing" benutzt, als würden alle andere Hersteller grundsätzlich immer nur komplett neue Plattformen entwickeln. In der Regel sind es Plattformen, die modernisiert werden, aber die Basis ist meinstens eine, die es schon zuvor gab und wenn dann komplett neu, weil man vielleicht auf dieser "neuen" Plattform eine Reihe von Fahrzeugen herstellen will, die mit der alten nicht möglich ist oder eben, weil eine komplett neue Plattform einfach günstiger ist.
Daher empfinde ich oft diese Diskussionen über "alte" Plattformen befremdlich, denn entweder ein Auto verhält sich gut oder nicht und der Rest, ob nun die Plattform in einem "FIAT 500" verbaut wurde oder in einem "Ferrari", ist mir egal. Für mich ist das Endergebnis wichtig, denn oft wird uns vom Marketing her erklärt, das "Neue" sei nun "das Nonplusultra", auch wenn vielleicht in Wirklichkeit der Hersteller damit eigentlich nur Geld sparen wollte und der Nutzen für den Kunden vielleicht fragwürdiger Natur ist
Dass auch einige Teile im Quattroporte aus dem "Regal" kommen, ist auch nicht neu, das war zuvor auch der Fall, genauso wie beim Thesis, der nicht alles nur "toll" hatte, wenn man einmal genauer hingeschaut hat, aber das liegt in der Natur der Sache, hat es immer gegeben, bei allen Herstellern, die mehr als nur ein Modell haben und wird es immer geben.
Daher werden wir in Zukunft mehr und mehr Fahrzeuge der FIAT-Gruppe erleben, die mehr Teile gemeinsam haben. Ich bin mir auch sicher, dass wir früher oder später das Infotainment der Chryslermodelle auch in den Modellen von FIAT und Co erleben werden, wahrscheinlich auch diese neuen Instrumente, die man "programmieren" kann.
Vieles wird vielleicht positiv sein, anderes dann wieder negativ, aber in der heutigen Zeit kann sich kein Hersteller erlauben, die Teile für jedes Modell extra anzufertigen. Manchmal sind die Dinge gut versteckt, manchmal zu offensichtlich, aber um ein "individuelles" Fahrzeug haben zu können, müssten die europäischen Arbeiter "indische" Löhne kassieren und dann müsste auch ein Lancia Delta 50.000-60.000 Euro kosten, ergo undenkbar.
Mir gefällt beispielsweise der alte QP besser, aber mir gefiel auch der alte GT besser als das aktuelle Modell, das ich als viel zu groß empfinde. Umgekehrt produziert man Autos nicht für "dich" und "mich", sondern für die Märkte, in denen die Fahrzeuge an den Mann gehen.
Als Bangle den 7er BMW gezeichnet hatte, ist die BMW-Fangemeinde auf die Barrikaden gegangen und als Bangle ging, war der Jubel riesengroß. Fakt aber ist, dass gerade dieser 7er der erfolgreichste 7er - zumindest bis zu dem Zeitpunkt - allerzeiten war.
Wenn ich bedenke, wie viele X6 in Italien herumfahren, wie viele 5er GT und auch x1, über deren Aussehen man zumindest diskutieren könnte, denke ich mir, erübrigt es sich, "was mir gefällt" oder "nicht". Die Hersteller müssen schauen, dass ihre Autos auf den Märkten ankommen, die diese Fahrzeuge auch kaufen und da haben wir Europäer in absehbarer Zeit und wohl zumindest mittelfristig das Nachsehen...