Einfach nur noch peinlich...

[electroclash]

Wenn ich einen Artikel wie diesen hier lese, frage ich mich immer, was solch ein unförmiges, schwerfälliges und technisch absolut uninspiriertes US-Auto eigentlich mit dem zu tun haben soll, was Lancia vor langer, langer Zeit einmal ausgemacht hat. Eben: absolut nichts! Fiat hätte besser daran getan, die Marke Lancia halbwegs würdevoll vom Markt zu nehmen, aber selbst dafür ist es mittlerweile zu spät. So wird halt das Lancia-Logo bis zum bitteren Ende verheizt, lange kann es nicht mehr dauern.

[ec]

[nouvoflavia]

Hallo,

da gebe ich dir Recht, mit den traditionellen "alten" Lancias hat dieses Auto nichts zu tun, es fällt unter die Kategorie New-Lancia. Oder anders gesagt es ist und bleibt ein Chrysler. Und es ist nun Mal Fiat's derzeitige Strategie Chrysler-Produkte im nicht-englischspachigen Europa unter dem Markennamen Lancia zu vertreiben.

Ich habe den Wagen in den USA als Chrysler kennen -und schätzengelernt. Folgerichtig mußte ich ihn, nach meiner Rückkehr, hier als Lancia erstehen. Und wenn ich auch lieber die große Pentastar-Maschine gehabt hätte, ich bereue den Kauf bis dato nicht, weil mich das Auto an sich überzeugt hat. Und dabei ist es mir egal was für ein Name draufsteht. In diesem Fall ist es halt Lancia. Anders als andere bin ich kein Fan einer Marke, sondern eines Autos das meinen Bedürfnissen entspricht.

Grüße
Mike

[arhoening]

War man nicht auf dem Downsize-Turbo-Trip? Wozu ein 2,4 Liter 4-Zylinder Sauger, wenn man einen 1,4 T-Jet hat, den man locker auf dieselbe Leistung ausreizen kann? Oder ein moderner 1,8er.

Ich verstehe schon lange nicht mehr was da läuft - oder besser - nicht läuft.

[fiorello]

Ciao,


nun peinlich finde ich den Wagen nicht, für mich eines der schönsten Cabrios am Markt und dazu mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis, wenn etwas peinlich ist, dann eher die deutsche Motorpresse und das nicht erst sein dem Artikel

Warum man keine italienischen Motoren verbaut liegt an Kostengründen, man müsste die Motoren und den Antriebsstrang einpassen, bei der zu erwartenden Stückzahl in Europa ein kaum lohenswerter Aufwand !!

Noch eines am rande, alles schimpft immer auf Lancia und PR, wo waren denn " diese " potentiellen Käufer als Lancia noch Rallyeweltmeister war und Werbung betrieb " Gesicht in der Menge " zu Zeiten als es scheinbar alles noch normal lief !?

[LCV]

fiorello schrieb:
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> Warum man keine italienischen Motoren verbaut
> liegt an Kostengründen, man müsste die Motoren
> und den Antriebsstrang einpassen, bei der zu
> erwartenden Stückzahl in Europa ein kaum
> lohenswerter Aufwand !!

Das ist richtig. Allerdings wäre es besser gewesen, den
potenten V6 zu nehmen. Immerhin wiegt das Auto einiges
und es wird ja auch wegen der eher mäßigen Fahrleistungen
kritisiert. Es ist sogar möglich, dass der stärkere Motor gerade
wegen des Gewichts sogar sparsamer wäre. Ein hochgezüchteter
noch kleinerer Motor hätte evtl. bessere Fahrleistungen gebracht,
ob aber ein solcher zum Charakter eines Cruiser-Cabrios passt?
Es wird ja schon beim aktuellen Motor bemängelt, dass er
angestrengt wirkt und deshalb nicht so gut für entspanntes
Dahingleiten geeignet ist. Da uns ja immer wieder versichert
wird, dass in Italien Cabrios nahezu unverkäuflich sind, hätte
man ja die Märkte richtig bedienen können, wo man Cabrios
UND Fahrleistungen wünscht. Ich schätze, dass dadurch sogar
mehr verkauft würde.
>
> Noch eines am rande, alles schimpft immer auf
> Lancia und PR, wo waren denn " diese "
> potentiellen Käufer als Lancia noch
> Rallyeweltmeister war und Werbung betrieb "
> Gesicht in der Menge " zu Zeiten als es scheinbar
> alles noch normal lief !?

Einspruch: Lancia war früher eine exclusive Marke, die preislich
über Mercedes rangierte, aber damals in der Verarbeitung
ebenbürtig war, bezüglich Innovation eher besser als Mercedes.
Man vergleiche eine Flaminia Touring 2.8 3c mit einem Mercedes
280 SE Cabrio. Bis zur Übernahme durch Fiat war Lancia nie
Massenhersteller. Bis dahin hatte Lancia aber den Ruf, der
Mercedes Italiens zu sein. Im Gegensatz zu anderen italienischen
Marken wurde nie die außergewöhnliche Qualität angezweifelt,
auch keine Rostprobleme unterstellt.

Dass Lancia trotzdem in Schwierigkeiten geriet, lag wohl an
der Firmenpolitik nach Vincenzo's Tod. Einstieg in den Motorsport,
was auch damals Geld kostete, wobei die Werbewirkung nicht mit
heute vergleichbar ist. Es gab vorerst nur Radio und Zeitungen
oder man musste zu den Veranstaltungen gehen. Man hat sich
auch nicht an die Marktveränderungen angepasst. Direkt nach dem
2. Weltkrieg waren die Leute froh, sich ein Fahrrad leisten zu
können, aber selbst die kleine Appia war so aufwändig konstruiert,
dass die sich kaum jemand leisten konnte. Auf dem Umweg über
Pesenti kam eben 1969 die Übernahme durch Fiat, auf Druck des
Staates, weil Ford an Lancia interessiert war. Lancia 2000 als
letzte Stufe der Flavia und Fulvia lief dann noch bis 1974 bzw. 1975.
Parallel kam die Beta-Reihe, die aber anfangs derart miserabel
war, dass der gute Ruf Lancias kaputt ging. Bei Fiat war man sich
offensichtlich noch nicht im Klaren, ob man Lancia überhaupt
weiterführen sollte. Deshalb kam das überarbeitete Flavia Coupé
1969 ohne jegliche Embleme auf den Messestand. Dann hat man
wohl entschieden, Lancia neu aufzubauen und brachte die
Beta-Reihe heraus. Die Anfangsprobleme waren so gravierend,
dass in letzter Konsequenz Lancia den Markt in GB aufgab. Mit
dem Gamma hat man sich auch keinen Gefallen getan. In dieser
Klasse konnte ein 4B nicht viel gegen R6 oder V6 ausrichten.
Dazu kamen diverse technische Probleme, die dem guten Ruf
schadeten. Zumindest das Coupé wurde ja zunächst durchaus
positiv aufgenommen, da PF das wirklich schön gezeichnet hatte.

Als Autobianchi dazu kam, wurde ja der A112 noch kurz als
Lancia angeboten. Mit dem Y10, Delta (immerhin 1980 zum Auto
des Jahres gewählt), Thema und Dedra ging es stetig aufwärts.
Sicher haben die Sporterfolge des Stratos, S4, 037 und Integrale
mitgeholfen. Aber die Autos waren auch echte Alternativen zu
den anderen Marken. Außerdem war schon mit der letzten
Serie der Betas die Qualität akzeptabel. Es gab jede Menge
Lancia-Händler, vor allem kleinere Familienbetriebe, die den
Kunden auch vernünftigen Service boten.

Etwa zeitgleich mit dem Ausstieg aus dem Rallyesport und der
Einführung des Kappa kam der unaufhaltsame Absturz. Die
Kappa-Limousine wirkte zu bieder und hätte vom Styling her
auch irgendein Japaner oder Koreaner sein können. Man
kann geteilter Meinung sein, aber Fakt ist, dass die Produktion
früher als geplant eingestellt wurde. Der Thesis war aber noch
nicht serienreif. Somit mussten gerade Geschäftsleute zur
Konkurrenz abwandern. Leasingvertrag zu Ende, kein Lancia
verfügbar. Wessen Schuld ist das? Mit dem Delta 836 war man
noch weiter weg vom bisherigen Stil als zwischen Thema und
Kappa. Auch der Delta wurde früher eingestellt als vorgesehen.
Es vergingen ca. 8 Jahre (!!!), bis der Delta 3 auf den Markt
kam. Als endlich der Thesis kam, verprellte man die ohnehin
stark geschrumpfte Kundschaft durch das sehr polarisierende
Design. Ich verstehe, dass es Fans gibt, die eben etwas anderes
wollen, weit weg vom Mainstream. Aber wenn man den Absatz
steigern will, ist das nicht der richtige Weg. Das passt dann zu
echten Kleinstherstellern wie Maserati, Ferrari, Aston Martin, die
aber a) einen großen Namen haben, b) in einer ganz anderen
Preisliga spielen.

Ich bin überzeugt, dass man den Absturz ab etwa 1994 selbst
verschuldet hat, weil die neuen Modelle für den Lanciafan nicht
die logischen Nachfolger waren und weil man den Sport aufgab
bzw. nicht werbemäßig einen adäquaten Ersatz fand. Dazu kam
dann die Ausdünnung des Händlernetzes und vieles mehr.

Wäre man weiterhin sportlich erfolgreich gewesen, was natürlich
Geld kostet, wäre der Name auch im Gespräch geblieben. Steigt
man aus, hätte man eine andere Idee entwickeln müssen. Hat man
vielleicht auch, nur ging das daneben. Mit diesem Premiumgedöns
und Sponsoring von irgendwelchen Festivals hat es nicht geklappt.

Wer sich für den Rallyesport interessiert, wird immer noch den
Integrale kennen. Der kostete im Laden damals DM 65.000,--
Grundpreis. Das war natürlich 1994 wahnsinnig viel Geld. Aber
es gab ja auch die "normalen" Deltas, die man sich kaufen konnte.
Wer aber von diesen Fans wechselte automatisch auf den
Delta 836? Der passte doch eher, um evtl. einen Golf-, Escort-
oder Kadett-/Astra-Fahrer abzuwerben. Japaner, Franzosen und
Fiat waren wiederum günstiger. Das konnte ja nur daneben gehen.
Der Turbo konnte es später auch nicht mehr herausreißen.
Ich frage mich, ob die keine Marktanalyse machen.

Und der Vertrieb erst über Fiat-Händler, dann Trennung, dann
Ärger für Händler, die eine Zweitmarke dazunahmen (z.B. Daihatsu,
was ja keine Konkurrenz ist), dann wieder zusammen, dann Alfa
dazu. Eine Handlungsweise ohne Konzept.

Mit Fiat zusammen war das Problem, dass z.B. ein Ritmo schon
vom Preis her leichter zu verkaufen war als ein Delta. Der Verkäufer
braucht Provisionen, also geht er den leichteren Weg über den Preis.
Später zusammen mit Alfa gab es viele Verkäufer, die Alfafans
waren und den Lancia nicht anboten. Ein Bekannter wollte einen
Lybra SW kaufen. Geht zum Verkäufer und sagt: Ich will einen
Lybra SW. Der: Was wollen Sie denn damit? Führt ihn direkt zu
einem Alfa 156 SW und sagt: Der ist doch viel besser!
Mein Bekannter sagte nix und ging direkt zu Kia. Er fährt klassische
Lancia-Modelle, der SW ist reines Zweckfahrzeug. Also, was soll's?
So werden Kunden vertrieben.

Mit der richtigen Strategie hätte Lancia ab 1994 weiter wachsen
können, wobei das natürlich für den deutschen Markt gilt und
sicher für alle anderen außeritalienischen auch.

Es ist sicher nicht so, dass die blöden Kunden Schuld haben,
wenn es nicht läuft. Der Hersteller muss für die richtigen Angebote,
den entsprechenden Service sorgen und die Mittel finden, dass
potentielle Käufer überhaupt davon erfahren.

[Thesis0]

(tu)

[Manfred]

(tu)

.......perfekt beschrieben.........und leider die Wahrheit.....!!!

[fiorello]

Ciao Frank,

nun das weiss ich doch alles, das Lancia Pleite war als Fiat es quasi umsonst genommen hat usw. die Fehler hatte Gianni Lancia der Sohn von Vincenzo begannen, er hatte seinerzeit zuviel in den Motorsport investiert, als man dann soweit war die Früchte der gewaltigen Investitionen zu tragen verstarb sein Freund und Rennfahrer, Gianni verschenkte das ganze Know How an Ferrari......

Mein Statement bezog sich auf die Zeit ab mitte der 80er Jahre, ob der Beta nun Anfangs mies verarbeitet war oder nicht, andere Hersteller hatten auch so ihre Verfehlungen....... Es gab einen überaus erfolgreichen Delta und dazu einen Prisma, Thema und Y10, dennoch dümpelte Lancia vor sich hin ( in Deutschland ), dann später der Dedra auch nicht der " Burner " in Deutschland ( obwohl der Dedra für das Erscheinungsjahr 1988 eine optische Sensation war !!) auch technisch ein feines Auto, man schaue sich den damaligen Audi 80 oder MB 190 dagegen an, dennoch das Auto wurde nichts in D, trotz massiver Werbung als " das Gesicht in der Menge " und einem erfolgreichen Namen im Motorsport , der nahezu wöchentlich über die Mattscheibe flimmerte, dennoch der deutsche kaufte das was er heute auch noch kauft, ABM Fahrzeuge !!! es gab zu der Zeit noch Lancia Exclusivhändler, in einem Umkreis von 50 Km von mir gab es 6 Lanciavertretungen, also daran lag es dann mal nicht, vielleicht an dem echten afrikanischen Rosenholz welches als Umweltfeindlich von der deutschen Fachpresse bezeichnet wurde, das war Rufschädigung, denn ein paar Jahre später wurde das Cubicprint ( Holzimitat ) im Kappa von derselben Presse gerügt, also was denn nun, Echtholz oder nicht !? das erhärtet wieder einmal meinen Eindruck, die deutsche Fachpresse urteilt nach Bedarf, der Bedarf wird durch die Stärke eines Autos ermittelt, frei nach dem Motto, der ist aber gut, den müssen wir niedermachen um den Absatz unserer Autos zu sichern, so läuft der Hase

Dann kommen wir zum Kappa, was gibt es gegen den Kappa zu sagen !? ich habe im Sommer in Italia Abends unter hellem Laternenlicht das Glück gehabt einen gepflegten Kappa Berlina in Blaumetallic, direkt hinter einer E-Klasse W210 und vor einem Audi A6 stehen zu sehen, reiner Zufall, aber dass was ich sah, war schon ein Hammer, denn der Kappa wirkte sowas von elegant und gediegen gegen diese Kühlschränke, Mamma Mia, das war schon extrem auffällig, leider hatte ich weder Fotoapparat noch Handy dabei um diesen Moment festzuhalten. Verändere heute mal an einem Kappa die Scheinwerfer unr Rückleuchten auf zeitgemäße LED-TEchnik, im Innenraum verändere die Klimabedienung so dass das Display größer wird für ein Navi etc.und du hast ein Auto up to date, zumindest optisch ein Hingucker der als Neuwentwicklung durchgehen könnte, was sagt uns das, das Design des Kappa wie auch schon bei so vielen Lancias war seiner Zeit voraus, aber der Markt nahm es nicht an, wenn der Kappa zu glatt war, wie kommt es dann das ein Thesis welcher bewusst Stilelemente vergangener Lanciaepochen aufnimmt floppt !?

Sicherlich wäre die Technik des Kappa heute nicht mehr stand der Technik, aber die Silhouette jederzeit

Was soll den Lancia bauen !? wenn ich hier im Forum lese, dann erwartet man von einem Lancia das er sich von der Menge abhebt, Luxus bietet gepaart mit technischen Inovationen, am besten von jedem Modell dann Berlina, SW, Coupe, Cabriolet, mit tausenden von möglichen Konfigurationen, das ganze dann zu günstigen Leasingkonditionen und natürlich mit erstklassigem Service, lebenslanger Erstazteilgarantie, hohem Kulanzgrad und billig muss er auch noch sein, na solch ein Auto zeige mir mal einer :S
Aber Lancia soll, was andere Kunden bei imho teureren Herstellern schlucken muss bei Lancia dann Häppchengerecht serviert werden, tut mir leid, aber dazu fehlt mir das Verständnis.

Jetzt der New Thema, ein Superauto, genau wie Kappa und Thesis, aber er ist ja kein Lancia....so zumindest wird dann hier wieder gejammert, nun wir hatten Lancias mit Kappa und Thesis, wer hat die denn gekauft !?

Fakt ist, das ich an jedem Auto etwas finde, aaaber, sind denn ABM besser, ich muss doch bescheuert sein wenn ich ein Auto im E-Segment suche und Lancista bin mir eine ABM zu kaufen, weil evtl. bei der Kulanz kein schleimiger Verkäufer einen Kniefall macht wenn ich das Autohaus betrete, oder mir einen Cafe anbietet, einen Hol-Bringservice und nette Hostessen, diesen ganzen Müll zahlen die Käufer von ABM doch schon beim Kauf fürstlich mit....20 ja sogar 30 Mille kostet das dann mehr, also bitte wenn das dann normal ist !?

Was auch immer Lancia tut, es ist eh verkehrt aus Sicht der " Fans ", also ist es faktisch unmöglich einen Lancia zu bauen oder zu vermarkten den die " Fans " annehmen, ich sage dazu nur, wer solche Fans hat der braucht keine Feinde mehr.

Natürlich wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht und wohl auch in der Gegenwart werden weitere folgen, aber was erlauben sich denn andere !? na da wird dann ein Elch als Plüschtier beim Autokauf mit verschenkt, sorry, aber besser verar...... geht ja schon nicht mehr oder !? Die MB der 90er Jahre hatten massive Rostprobleme, dennoch wurden die Modelle alle Millionseller und die Nachfolger auch, was meinst du wäre mit Lancia passiert ? oder Audi, die Probleme mit den Multitronicgetrieben und neuerlich die Riesenprobleme mit Motorenschäden an den TFSI, was hat sich BMW erlaubt mit den Inneräumen am E60 / 90 dass ist eine Zumutung, aber der Kunde hat es gefressen, jetzt kann man wieder sagen nicht auf die anderen zeigen, aber sorry, wenn ich immer so lese was bei Lancia alles nicht gut ist und nicht stimmt dann muss ich halt auch mal zeigen dürfen dass das nicht nur bei Lancia so ist

Das darf jetzt jeder für sich bewerten wie er mag, ich für meinen Teil habe eines gelernt, die anderen kochen auch nur mit Wasser, aber lassen sich das Produkt dann bezahlen als sei es mit Champagner gekocht, da ich neben den 14 Lancias in den letzten 27 Jahren auch noch 21 Fahrzeuge anderer Hersteller ( Audi, BMW, MB, Ford, Opel ) im Hausstand besaß habe ich über den Tellerrand geschaut und mehr noch, ich habe die " Suppe " der anderen auch gekostet, mein Entschluss, ich fahre nur noch Lancia und das unabhängig davon ob Lancia weiterhin existiert oder nicht, denn ich bin von Lancia überzeugt, auch in der Neuzeit.

[Norbert]

(tu)

Norbert

[LCV]

Hallo Fio,

Du hast meine Ausführungen wieder nicht richtig gelesen. Mit den letzten Betas, Y10, Delta/Prisma, Thema bis hin zum Dedra hatte sich Lancia außerhalb Italiens langsam aber stetig gesteigert. Der Absturz kam mit dem Ausstieg aus dem Rallyesport und Einführung von Delta 836 und Kappa. Der Kappa ist ja ein gutes Auto, aber ich war bei der Vorstellung dabei. Jede Menge Thema-Fahrer waren da, davon übrigens die wenigsten Italiener (die fuhren nämlich deutsche Autos, teils auch Franzosen). Fast alle Thema-Fahrer waren sich damals einig, dass sie lieber beim Thema bleiben. Es waren auch viele Handwerker mit Thema SW da, als der Kappa SW (ich glaube 1996) vorgestellt wurde. Die alle sagten, was sollen wir mit so einem Auto? Die haben lieber den Thema weiter gefahren, später dann eben Passat Variant, Omega Caravan und vor allem Volvo. Jedenfalls sind bis 1994 die Verkaufszahlen immer besser geworden, danach ging es steil nach unten. Ob Dir oder mir heute ein Kappa besser gefällt als der Mercedes, spielt doch keine Rolle. Zum Zeitpunkt der Produktion wollte ihn keiner. In Bremerhaven standen die Dinger auf Halde. Dann kam ein Facelift, nun serienmäßig mit Navi usw. Damit waren diese Autos der ersten Generation lt. Gesetz keine Neuwagen mehr. Die wurden dann irgendwie verhökert. Ich kenne Leute, die damals so ein Auto mit den paar km von Bremerhaven bis nach Hause auf der Uhr für DM 20.000,-- gekauft haben. Ich weiß, dass Du das kC für eines der schönsten Autos aller Zeiten hältst. Gut, wenn jeder einen anderen Geschmack hat. Leider gab es eben zu wenige, die Deinen Geschmack teilen. Wirtschaftlich waren Delta 836, Kappa und Thesis Flops. Was nützt es aber, nun alle Käufer von Mainstreamautos als Ignoranten hinzustellen? Ein Hersteller muss ein Produkt verkaufen. Das geht aber nur, wenn das Produkt den Kunden gefällt. Tut es das nicht, hat der Hersteller irgendetwas falsch gemacht oder er ist so arrogant, dass ihm die Kundenwünsche egal sind. Die Konsequenzen sind klar. Manchmal stimmt das Timing nicht. Kommt man zu früh oder zu spät, wird das nix. Man muss den Modegeschmack der Leute im richtigen Moment bedienen, da der sich sehr schnell ändert.

Geht man davon aus, dass für die meisten Leute das Auto ein reiner Gebrauchsgegenstand ist, muss man sich nicht wundern, wenn in D ein großer Teil national kauft oder Preis, Raumangebot, Händlernetz, Verbrauch an erster Stelle sieht. Während wir Fans nach dem Lancia ... den Nachfolger erwarten, geht der normale Autokäufer in mindestens 5 verschiedene Autohäuser, schaut wer seine alte Kiste am höchsten in Zahlung nimmt. Ob dann ein deutsches, französisches oder asiatisches Auto gekauft wird, hängt von der Summe vieler Kriterien ab. Markentreu sind die wenigsten. Und was heißt, die kaufen lieber ABM? Lange Zeit gab es ja von Lancia in wichtigen Segmenten keine Autos. Und wenn jetzt mit Chrysler plötzlich wieder diverse Modelle angeboten werden, sind doch die meisten der damaligen Kunden bei der Konkurrenz gelandet. Wenn sie zufrieden sind, warum wieder wechseln? Es ist immer einfach, die Schuld für Misserfolge bei anderen zu suchen. Aber die Wirtschaft ist knallhart. Wer mit den Spielregeln nicht klar kommt, geht unter - früher oder später!

Es ist auch so was von egal, welche Fehler andere machen. Fakt ist, dass Kappa und Delta 836 vorzeitig eingestellt wurden, dass Nachfolger noch nicht fertig waren und der Delta 3 gar 8 Jahre zu spät kam. Ich habe auch erklärt, dass der Thesis viel zu polarisierend war, um auf Stückzahlen zu kommen. So etwas kann man sich nur leisten, wenn man mit anderen Modellen genug verdient. Aber da fehlte im Programm das gesamte Mittelfeld. Wer überhaupt noch Lancia kannte, reduzierte es auf den Y10, Y. Einen Thesis erwartet man dann nicht und traut der Sache auch nicht. Wie beim Goggomobil und dem Glas V8 (Glaserati im Volksmund).

Was einzelne Fans denken, ist weder repräsentativ noch bringt es Stückzahlen. Und wenn eben die A-Klasse sich blamiert hat, hat Mercedes es fertig gebracht, das Ganze in positive Werbung umzumünzen. Das ist zwar genau genommen eine Riesenverar... gewesen, aber sehr geschickt gemacht.

Ich habe übrigens nirgendwo gehört, dass das Rosenholz so angeprangert wurde, dass man von Rufmord sprechen könnte. Und wenn ein Journalist sich aufgeregt haben mag, das hat doch niemand registriert. Außerdem waren zu der Zeit die Lancias noch im Aufwind gewesen. Es ist auch eine reine Verschwörungstheorie, dass Journalisten einen "Super-Lancia" absichtlich schlecht machen, um der deutschen Autoindustrie zu helfen. Wegen Absatzzahlen von oft unter 100 pro Monat? Das interessiert weder Journalisten noch z.B. VW. Die bauen an einem Tag mehr Autos als Lancia weltweit im Monat absetzt - so ungefähr wenigstens.

Hier im Forum dürften 95% Schweizer, Österreicher, Belgier, Luxemburger, Holländer und Deutsche sein. Die fahren Lancia, evtl. Alfa und Fiat. Was fahren denn fast alle Deiner Landsleute??? Denen solltest Du mal die Leviten lesen.

Gruß Frank