@Micha
Wie Dean geschrieben hat, darf man nun nicht denken, es werde 66 neue Fahrzeugtypen geben. Die Hersteller bauschen gerne ihre Zahlen auf, indem man auch „Motorvarianten“ als „neues Modell“ verkaufen. Nun kommen ein neuer V-6 (Baby-Pentastar) zum Einsatz, der GC bekommt eh ein Restyling, der 3,0 Diesel bekommt einen 8-Gang-Automaten, die 9-Gang-Automatik wird eingeführt, also reduziert sich sehr schnell diese Liste an tatsächlich neuen Modellen sehr schnell.
Dazu bezieht sich das alles in erster Linie auf den US-Markt und darunter ist auch die Einführung des FIAT 500L dabei. Bisher wurden ja die Pläne für den US-Markt mehr oder weniger eingehalten, bestenfalls eine Verschiebung von 6 bis 8 Monaten, was aber immer noch im Rahmen passt.
Dagegen bleibt der europäische Markt und somit die Entwicklungen der italienischen Fabriken ungewiss. Marchionne erzählt schon länger nichts mehr von „Krise“ und daher das Fehlen von neuen Modellen. Auch wenn immer wieder solche Infos durch die Presse geistern. Die Problematik ist eine andere, wenn auch indirekt mit der Krise zusammenhängend.
Fakt ist, dass alle große „Massenhersteller“ mit Ausnahme von VW und den Südkoreanern – wobei ich glaube, dass der Boom der Südkoreaner schneller vorbei sein wird, als wir glauben und wenn nur dank höherer Schutzzölle – in rote Zahlen gerutscht sind und Hersteller wie Opel und die PSA-Gruppe sogar in ihrer Existenz bedroht sind. Ford Europa hat vor einigen Wochen den Europaverlust mir rund 1 Mrd. Euro beziffert.
Und da kommen wir zu FIAT. FIAT Europa schreibt rote Zahlen und sicherlich kann man das Programm per se nicht als „Indikator“ heranziehen, denn ein Corsa verkauft sich besser als der Punto, der Bravo ist auch nicht so alt, als dass er als „Oldtimer“ durchgeht und die PSA-Gruppe hat wohl das modernste Modellprogramm Europas.
Marchionne sucht händeringend nach einen Partner, um einen neuen Punto auflegen zu können. Die Techniker haben die aktuelle Plattform als „unbrauchbar“ bezeichnet, sodass man unbedingt eine neue braucht. Aber die Eigenentwicklung ist einfach zurzeit für die FIAT nicht zu stemmen.
Aber ich denke mir auch, dass das Europageschäft für die Automobilhersteller auch langfristig auf einem niedrigen Level bleiben dürfte, denn eins ist sicher, in der Breite wird Europa „ärmer“ werden.
@Dean
Was soll ich dir dazu sagen? Ich habe in den letzten Wochen, Monaten und Jahren so viele widersprüchliche Infos erhalten, dass ich nicht mehr weiß, was man wem wie glauben kann bzw. ob wir wirklich im Zeitalter der Informationen oder der Desinformationen leben
Zuerst hieß es, der „New Flavia“ werde auf der neuen Plattform, also der des Darts aufbauen, dann wieder auf eine andere, dann wieder die des Darts usw. usw. usw.
Fakt ist, dass unter der Dart-Plattform (so heißt es zumindest) kein Sechszylindermotor passen sollte, ergo ein 200er Nachfolger keinen Pentastar beherbergen könnte, was wiederum im Widerspruch zu dem stünde, was man sonst immer gelesen hat, nämlich dass der kleine Pentastar, 3,2-V6, auch im New 200 zum Einsatz kommen sollte. Auch würde das wenig Sinn ergeben, zumal total im Widerspruch zu den Äußerungen SMs stehend, den Dart zu „doppeln“. Auch wäre das schon beinahe kurios, einen 100er und 200er zu haben, die sich nur durch die Länge unterscheiden würden.
Daher vermute ich einmal, dass die Unterschiede zwischen Dart und 200er doch größer sein dürften, als in 4r zum Ausdruck kam. Es bleibt eh vieles offen, nämlich die Produktionsstätten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass SM den New Bravo in China bauen lässt, zumindest nicht für den europäischen Markt, denn wie du weißt, würde das Wasser auf den Mühlen der FIAT-Hasser in Italien sein und von der italienischen Presse derart breitgetreten, dass der New Bravo noch unverkäuflicher werden würde als das aktuelle Modell. Sollte aber der Bravo in Italien gebaut werden, wäre Cassino die erste Adresse, somit wäre auch der New Delta4 dann hier möglich.
Vom Design her wird man sehen, wie es am Ende wirklich sein wird, denn sicherlich wird der 200er Stilelemente bereits existierender Fahrzeuge besitzen. Mag sein, dass diejenigen, die die Studie gesehen haben, eben jeweils unterschiedliche Fahrzeuge damit verbinden.