Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
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LCV
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Re: Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

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rosso & nero schrieb:
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> Ich glaub, ich brauch eine Kwahtro Schtazione...

Ein Bahnhof für Allrad-Audis???
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Karl3
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Re: Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

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Interessante Zahlen.
Trotzdem ist - wie bereits erwähnt - zu diskutieren.

Ich hab vor einiger Zeit mal einen Artikel gelesen, daß Opel mittlerweile die gleiche Qualität und auch die gleichen Produktionskosten wie VW hat. Daß sie aber aus Imagegründen im Durchschnitt jedes Auto um ca. € 2.000 weniger verkaufen müssen als VW. Das würde zu den Daten oben passen und einiges erklären.

50% aller Porsche sind Cayenne. Den gibt es ab € 70.000 (und von den günstigeren Modellen werden sicher mehr verkauft als zB vom Turbo S). Da kommen dann nach jede Menge Steuern, Händlerspannen usw. weg. An eine 20%ige Rendite mag ich beim besten Willen nicht glauben: ihr dürft die Gewinne der Porsche-Bank nicht vergessen.

Ihr erinnert euch an die Geschichte vor einigen Jahren, als Wedeking (fast) VW übernehmen wollte? Die hohen Gewinne und Barreserven kamen nicht aus dem Autogeschäft, sondern aus Gewinnen auf dem Kapitalmarkt, auf dem Finanzchef Härtel sehr geschickt agiert hatte.
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LCV
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Re: Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

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Klar, man darf den Gewinn eines Konzerns nicht einfach auf die Absatzmenge umlegen. Würde auch kein Manager tun, denn der will genau wissen, wo Geld verdient und wo welches verloren wird. Porsche hatte ja vor dem Übernahmeversuch sogar mehr Gewinn als Umsatz gemacht. Hört sich erst mal blödsinnig an. Aber da fließen ja Gelder mit hinein, die nichts mit der Zahl der verkauften Autos zu tun haben, z.B. Börsengewinne oder günstige Devisenentwicklungen.

Wenn allerdings Opel seine Kisten (ich bezweifle, dass die wirklich gut sind) um 2000 Euro billiger verkaufen muss als vergleichbare VW*, wären die trotzdem noch im Minus. Autohersteller wälzen viele Kosten auf die Händler ab. So wäre der Verlust für Opel nur ein wenig geringer ausgefallen.

Gruß Frank

* Ich halte auch VW-Produkte nicht für wirklich gut. Bedenkt man auch noch, welche Riesenstückzahlen davon gebaut werden, müssten die perfekt sein - sind es aber keineswegs. Jede Fließbandproduktion ist auch von der Menge beeinflusst. Deshalb würde ich nie ein ganz neues Auto kaufen. In den ersten 6 Monaten werden noch viele kleine Fehler ausgemerzt. Eigentlich sollte man die Auslaufmodelle kurz vor Modellwechsel kaufen, wenn man nicht unbedingt sein Image aufpolieren muss. Interessant war, dass AB den neuen Up! mit einem gebrauchten Lupo verglichen hat und den Lupo besser fand. Inzwischen hört man nichts mehr davon. Vielleicht haben die Buchhalter ein Machtwort gesprochen. Mich wundert nur, dass AB Hyundai/Kia immer mehr lobt bzw. loben darf.
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Walter
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Re: Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

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Super (tu):)-D
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Thesis0
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Re: Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

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Hallo Frank,

meiner Meinung nach liefert Opel im Moment mit die beste Qualität überhaupt. Opel hat ein Imageproblem und wird total unterschätzt. Bei VW ist es umgekehrt. Während die Opel im Bekanntenkreis weitgehends problemlos laufen, fallen die VW im selbigen immer wieder negativ auf. Selbst Rost ist ein Thema, bei VW wohlgemerkt.

Zu Deiner Aussage, dass ein Auto nicht zu Beginn einer Serie gekauft werden sollte, möchte ich fogendes aus der AB zitieren:

Für das Selbstbewusstsein der Koreaner spricht, wie schnell sie das Auto für den Dauertest zur Verfügung stellen. Wo VW und Co sich ein Jahr Zeit für den Modellanlauf ausbitten, rückt Hyundai ruck, zuck einen Neuwagen raus.

Dieses Stand in einem Zwischenbericht eines 100 000 KM-Test von einem i40. Habe mich dort über die Offenheit der AB gewundert.

Gruß

Ingo
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LCV
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Re: Was Autobauer am Neuwagen verdienen, erschreckend,oder ?!

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Hallo Ingo,

die AB wird ja hier im Forum des öfteren angegriffen. Ich lese die nicht, bekomme nur die Online-Version. Aber ich kenne den Chefredakteur persönlich (ein Lancia-Fan) und offen für Exoten. Es gibt aber keine Machenschaften, wie hin und wieder unterstellt wird. Aber es gibt einen Leserbeirat, der bei der Nachbeurteilung einiger VW-Tests sogar zu einem besseren Ergebnis kam. Ich habe aber in der Online-Version oft gelesen, dass man Produkte aus dem VW-Konzern bemängelt hat und gerade Hyundai/Kia eine unglaubliche positive Entwicklung bescheinigt. Abgesehen davon ist für mich das Styling der neuen Modelle sehr gut gelungen. Ich kann deshalb nicht nachvollziehen, dass jemand z.B. den Delta 3 als Stylingikone hinstellt, aber einen Kia oder Hyundai als langweilige "Reisschüssel". Das wird der Sache nicht gerecht und ist nicht wirklich objektiv. Der Delta hat natürlich den Vorteil der Exclusivität, da man nur alle paar Wochen (hier eher Monate) mal einen sieht. Langweiliges Styling würde ich eher VW bescheinigen, wobei das aber offenbar Erfolg hat. Ich wiederhole mich, aber ein Produkt muss so aussehen, dass die Zielgruppe es kauft. Formel: Langweilige Autos für langweilige Kunden ! Alles andere ist brotlose Kunst. Als Renault diese etwas skurrilen Autos wie Avantime und VelSatis herausbrachte, war der Misserfolg vorprogrammiert. Die Zielgruppe kauft so etwas nicht. Der erste Twingo war ja auch etwas skurril (Augen wie Kilroy is watching you), aber die Altersgruppe 18 - 25 fährt eher auf so etwas ab. Das gewöhnungsbedürftige Heck des Mégane war schon im Grenzbereich der Zielgruppe. Diese Klasse wird weniger altersabhängig verkauft. Trotzdem hat man sich davon wieder verabschiedet. Bei Clio und Twingo muss man aber sagen, dass durch mehr Mainstream der gewisse Charme flöten ging. Also auf Lancia übertragen bedeutet das: Beim Ypsilon könnte man wirklich verrücktes Styling anbieten, ausgefallene Farbkombinationen und Sondermodelle mit ganz ungewöhnlichem Aussehen. Beim Delta funktioniert es nicht, denn anders als beim Mégane kann man auf keinen Käufer verzichten, weil es zu wenig Potenzial gibt, um Ausfälle zu kompensieren. Das hat sich extrem beim Thesis ausgewirkt. Ein derart polarisierendes Styling geht sehr auf Kosten der Stückzahlen. Avantime und VelSatis sind auch am Markt gescheitert, aber Renault verkauft ausreichend kleinere Autos und Dacia. Genauso der Scorpio 2, der zum damaligen Zeitpunkt von Mondeo, Focus (Escort), Fiesta kompensiert wurde. Nur Lancia kann eben nichts ausgleichen, weshalb rein verkaufstechnisch ein etwas weniger ausgefallenes Styling erfolgreicher wäre. Allerdings kommen hier noch andere Erschwernisse hinzu (Marketing, Bekanntheitsgrad, Service, Imageverlust).

Ich war gestern in einem sehr guten italienischen Ristorante essen. Der Juniorchef erwähnte, dass er ein neues Auto braucht. Ich sagte: "Wie wäre es mit einem Italiener?" Er: "Einmal und nie wieder!!!" Er hätte einen Alfa GT 3.2 Ltr. gehabt und damit nur Riesenärger und extreme Kosten. Er wolle nun einen Mercedes kaufen.
Es ist sinnlos, nach solchen Erfahrungen mit jemandem zu diskutieren. Vielleicht fällt er mit dem Mercedes auch auf die Nase. Aber wenn er das Gefühl hat, nur noch für Reparaturen zu arbeiten, ist die Marke für ihn gestorben.
So ist für mich Renault indiskutabel, obwohl der Ärger auf einen R30TS zurückgeht. Ob das nun alles viel besser ist, probiere ich aber garnicht aus, weil mich schon der Name an diese Sch...kiste erinnert. Und nachdem wir im Geschäft einen Opel-Neuwagen nach 3 Tagen wegen zu vieler Mängel zurück gaben, ist auch Opel für mich keine Option mehr.

Zu Opel nur so viel: Wenn die bessere Autos als Volkswagen bauen, zudem im direkten Vergleich billiger sind, machen sie trotzdem etwas falsch. Offenbar sind sie unfähig, diese "sehr guten Produkte" den potentiellen Käufern zu vermitteln. Das ist aber weder Schuld der Journalisten noch der Konkurrenz.
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