Dean, ich sprach in erster Linie vom "deutschen" Markt, denn in Italien wird sicherlich wesentlich mehr Werbung gemacht und in der Filmbranche wird vor allem auf italienischen Boden geworben bzw. auch in Frankreich, dem Heimatland des Ex-Lancia-Chefs.
Ich habe diese Form der Werbung immer für "idiotisch" gehalten und halte das Geld für "herausgeschmissen", oder wie willst du für mit Delta und Musa mit den Filmfestspielen in Venedig Werbung machen? Das ist für mich völlig verfehlt, genauso wie die Strategie, um jeden Preis Lancia jegliche Sportlichkeit abzusprechen, so als fürchte man das wie der Teufel das Weihwasser. Aber das allein reicht nicht aus, bestimmte Phänomene zu erklären. Fakt ist, dass im "Premium-Sektor" nahezu allle Hersteller, die nicht ABM sind, Schiffbruch erlitten haben, Fakt ist, dass selbst Hersteller wie Toyota mit Lexus in Europa kein Bein zum stehen bekommt, obwohl Lexus außerhalb Westeuropas teilweise sehr erfolgreich ist. Fakt ist auch, dass immer mehr Leute lieber einen gebrauchten Wagen - selbst wenn total "ausgelutscht" - mit Image kaufen, als ein neues Fahrzeug, dessen Image halt nicht so ist.
Da kannst du am Ende soviel Werbung machen wie du willst, du bleibst auf der Strecke.
Bezüglich neuer Modelle werden wir sehen, wer Recht behält, SM oder andere. Laut seiner Analyse gibt es in Europa eine deutliche Überkapazität an PKWs und die müssen abgebaut werden und Hersteller wie die PSA-Gruppe oder Opel, die ja in letzter Zeit mit vielen neuen PRodukten am Markt gekommen sind, haben ihre finanzielle Situation verschlechtert, für Überproduktionen gesorgt, die in Zukunft die Situation noch weiter verschlechtern wird.
Anders ausgedrückt, SM hat Europa längst abgeschrieben und sieht in absehbarer Zeit keine Trendwende. Wenn er sagt, er schafft mit der FIAT-Gruppe in Europa den Break Even bis 2014, dann dürfte er wohl darauf bauen, nicht mit mehr Produkten am Markt zu sein, sondern eher mit weniger. Seiner Meinung nach steht Europa vor großen Verwerfungen (automobilistisch gesehen).
Ich weiß nicht, wer am Ende Recht behalten wird, aber sicherlich ist SM kein "Vollpfosten", der nichts von den Dingen versteht, also wird irgendetwas an seiner Analyse stimmen.
Ich zähle normalerweise immer zu den Leuten, die meinen, dass man in Krisenzeiten sich nicht "einigeln" sollte, sondern genau das Gegenteil machen und FIAT hat schon einmal sich "kaputt gespart" und am Ende stand man mit veralteten Modellen, ohne Entwicklung, Getriebe und Motoren von GM, Bauteile von GM und dennoch die Bilanzen tiefrot.
Wie erwähnt, sieht SM wohl in Europa wenig Chancen, dass die Gruppe Marktanteile bzw. von den Stückzahlen her etwas zulegen könnte, egal, welche Modelle man auf den Markt bringt. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso man in Italien politisch einen "Eiertanz" veranstaltet (wir verlassen Italien, ja doch nicht, vielleicht, unter den und den Bedingungen bleiben wir in Italien, nein, wir sind Nomaden usw. usw. usw.), weil man in Wirklichkeit Europa und somit Italien nicht mehr auf der Rechnung hat und um jeden Preis eine Allianz im asiatischen Raum anstrebt, also in erster Linie nach Expansion außerhalb Europas Ausschau hält.
Aber das ist eine rein persönliche Spekulation.
Ein Problem hat SM trotz der vielen Fortschritte in seinem Management immer noch, denn den Fauxpas mit dem ESP und dem Panda muss er als "Boss" sich auf die Fahnen schreiben. Mein Freundlicher sagte mir, dass die FIAT-Händler eine Protestnote der Führung geschrieben haben, weil sie nicht verstehen können, wie FIAT so ein kardinaler Fehler unterlaufen konnte, zumal das ESP nicht einmal für viel Geld und guter Worte am Anfang bestellbar war (dabei haben Panda1, New Ypsilon und FIAT 500, die ja alle auf dieser Plattform bzw. der entwickelten Panda1-Plattform entstanden sind schon seit Ewigkeiten das ESP wenigstens als Aufpreis im Programm).
Das war strategisch ein Eigentor. Und noch immer kommen solche Fauxpas zustande (New Thema als Diesel mit 5-Gang-Automatik, auch wenn sicherlich technisch und praktisch das kein "Fehler" an sich ist, aber vorhersehbar, dass die Presse wie die Geier darauf stoßen würden).
Das sind "handwerkliche" Fehler, wie sie bei FIAT in der Vergangenheit leider viel zu häufig anzutreffen waren und immer noch leider auch unter SM, vielleicht nicht mehr so häufig, aber immer noch zu oft, vorkommen...
Neulich im Chrysler300 Forum
Re: Chrysler-Lancia Foren
lanciadelta64 schrieb:
-------------------------------------------------------
> ... ich glaube, dass das einfach eine
> Frage der Kosten ist und dass man für so eine
> riesige Kampagne nicht das nötige Kleingeld hatte
> bzw. andere Dinge im Vordergrund stehen/standen.
Ciao Bernardo,
es ist KEINE Frage der Kosten, sondern der Strategie!
Offenbar hat der Fiat-Konzern genug Geld für irgendwelchen
Firlefanz, der aber nicht ein einziges Auto verkauft.
Bevor man die Werbung für einzelne Modelle startete,
hätte man die Leute neugierig machen müssen. Und diese
Zusammenlegung der Marken ankündigen, erklären warum
und was die Zukunft bringen soll.
Ich erinnere an die Werbung des Matiz. Da sah man
z.B. einen Wagen als verwischten Farbstreifen irgendwo
vorbeisausen und der Sprecher sagte: Da isser wieder!
Kein Wort zur Marke. Diese Art Spots liefen einige Wochen
vor der Präsentation. Das war die richtige Vorbereitung.
Klar, ist eine doofe Kiste, aber ich meine ja nur das
Werbekonzept.
So hätte man die Zusammenlegung der Chrysler/Dodge/
Jeep-Palette mit dem Fiat-Konzern ankündigen müssen, bevor
das erste Auto gemeinsamer Produktion vorgestellt wird.
"Wir bauen einen Autokonzern, der ganz oben mitmischt!"
als Kernaussage.
Da hätte man auch erklären können, dass diese Übergangsmodelle
nicht alte Chrysler mit Lancia-Logo sind, sondern gründlich
überarbeitet wurden und europäischen Standard aufweisen.
Es ist also keineswegs eine Kostenfrage gewesen, sondern
man hat die Prioritäten falsch gesetzt. Kann ja sein, dass
da ein paar Bosse sich lieber auf Fimfestspielen herumtreiben
und mit Stars und Sternchen umgeben, aber würde das nicht
besser zu Eurem endlich abservierten SB passen?
Ich weiß nicht, wieso man immer nach Entschuldigungen und
Ausreden sucht, warum Fiat dies tut und jenes versäumt. Wenn
man in diesem Geschäft bestehen will, muss man entweder
richtig an die Sache herangehen oder den Laden schließen.
So einfach ist das.
Anmerkung: Ich halte Lexus nicht für erfolglos. Weltweit gesehen
ist man sehr gut dabei. Was für Lancia gegenüber Alfa gilt, sollte
man auch anderen zugestehen. Es gibt Märkte, da ist man stark,
woanders eben schwächer. Die Gesamtzahlen sehen Lancia
vor Alfa und auch Lexus mischt im Luxussegment ganz oben mit,
nur nicht gerade dort, wo ABM ein Heimspiel hat.
Tanti saluti
Frank
-------------------------------------------------------
> ... ich glaube, dass das einfach eine
> Frage der Kosten ist und dass man für so eine
> riesige Kampagne nicht das nötige Kleingeld hatte
> bzw. andere Dinge im Vordergrund stehen/standen.
Ciao Bernardo,
es ist KEINE Frage der Kosten, sondern der Strategie!
Offenbar hat der Fiat-Konzern genug Geld für irgendwelchen
Firlefanz, der aber nicht ein einziges Auto verkauft.
Bevor man die Werbung für einzelne Modelle startete,
hätte man die Leute neugierig machen müssen. Und diese
Zusammenlegung der Marken ankündigen, erklären warum
und was die Zukunft bringen soll.
Ich erinnere an die Werbung des Matiz. Da sah man
z.B. einen Wagen als verwischten Farbstreifen irgendwo
vorbeisausen und der Sprecher sagte: Da isser wieder!
Kein Wort zur Marke. Diese Art Spots liefen einige Wochen
vor der Präsentation. Das war die richtige Vorbereitung.
Klar, ist eine doofe Kiste, aber ich meine ja nur das
Werbekonzept.
So hätte man die Zusammenlegung der Chrysler/Dodge/
Jeep-Palette mit dem Fiat-Konzern ankündigen müssen, bevor
das erste Auto gemeinsamer Produktion vorgestellt wird.
"Wir bauen einen Autokonzern, der ganz oben mitmischt!"
als Kernaussage.
Da hätte man auch erklären können, dass diese Übergangsmodelle
nicht alte Chrysler mit Lancia-Logo sind, sondern gründlich
überarbeitet wurden und europäischen Standard aufweisen.
Es ist also keineswegs eine Kostenfrage gewesen, sondern
man hat die Prioritäten falsch gesetzt. Kann ja sein, dass
da ein paar Bosse sich lieber auf Fimfestspielen herumtreiben
und mit Stars und Sternchen umgeben, aber würde das nicht
besser zu Eurem endlich abservierten SB passen?
Ich weiß nicht, wieso man immer nach Entschuldigungen und
Ausreden sucht, warum Fiat dies tut und jenes versäumt. Wenn
man in diesem Geschäft bestehen will, muss man entweder
richtig an die Sache herangehen oder den Laden schließen.
So einfach ist das.
Anmerkung: Ich halte Lexus nicht für erfolglos. Weltweit gesehen
ist man sehr gut dabei. Was für Lancia gegenüber Alfa gilt, sollte
man auch anderen zugestehen. Es gibt Märkte, da ist man stark,
woanders eben schwächer. Die Gesamtzahlen sehen Lancia
vor Alfa und auch Lexus mischt im Luxussegment ganz oben mit,
nur nicht gerade dort, wo ABM ein Heimspiel hat.
Tanti saluti
Frank
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Re: Chrysler-Lancia Foren
Hallo Frank,
ich sprach nicht davon, dass Lexus allgemein ein Flop sei, sondern in Westeuropa kaum an den Mann zu bringen ist. Wenn also ein Weltkonzern wie Toyota, das - lassen wir einmal die Probleme der letzten Zeit beiseite - es nicht schafft, in Europa mit Lexus Fuß zu fassen, eben weil im Premiumsektor angesiedelt, wird es für FIAT mit Lancia noch einmal deutlich schwerer, um nicht zu sagen, unmöglich. Audi hat 20 Jahre gebraucht, um als "Premium" angenommen werden und das mit einem Mutterkonzern, das europaweit um Lichtjahre einen besseren Ruf genießt als FIAT.
Natürlich ist auch die Werbung eine Geldsache, weil Lancia-Deutschland eine eigene Kalkulation aufstellt als beispielsweise in Italien. Hier ist die Werbung deutlich mehr, egal ob im TV, Zeitschriften, Websites oder wo auch immer, aber hier hat Lancia einen Marktanteil von 5%, zählt zu den Top5 und verkauft im Schnitt 80.000-90.000 Autos pro Jahr, im Vergleich dazu verkauft man in Deutschland gerade einmal so um die 2.000 Fahrzeuge.
Ob man bei der Markteinführung "alles" richtig gemacht hat, ist eine andere Frage, wobei ich nicht glaube, dass nun diese Verschmelzung an sich das Problem gewesen ist, denn sonst wäre Lancia auch in Italien "eingebrochen", was nicht der Fall war und sicherlich hat diese Allianz auch hier nicht unbedingt Freunde gefunden und wurde nun auch nicht jetzt großartig erklärt oder erläutert.
Sicherlich aber sind am Ende nicht nur ein Fehler, sondern eine Reihe von Fehlern begangen worden und dazu zählt für mich dieses orthodoxe Halten an einer Doktrin, Lancia dürfe nicht sportlich sein, die im krassen Widerspruch zum erklärten Ziel, mit Audi oder Mercedes zu konkurrieren. Jeder Hersteller hat "sportliche" Modelle im Programm, Mercedes, Audi und BMW sogar eigene Label dafür und selbst Lexus, um sie hier zu nennen, kann mit sportlichen Attributen aufwarten, nur Lancia darf es auf keinen Fall, was in meinen Augen idiotisch ist, zumal Chrysler ja auch ein sportliches Label besitzt und die Fahrzeuge mit "sportlichen" Attributen aufwarten, was also nur logisch gewesen wäre, diese auch auf Lancia auszuweiten.
Mit Sportlichkeit könntest du mit einer Leichtigkeit an "alte" Zeiten erinnern, HF aufleben lassen, den Delta4 mit leichten Andeutungen an die Rallye-Zeit erinnern, aber genau das vermeidet man wie der Teufel das Weihwasser und damit beraubt man sich der Möglichkeit, "leichte" Werbung zu haben, ohne dass man dafür viel Geld bezahlen müsste.
Aber seit nun über 20 Jahren hat man es nicht geschafft, das Problem Lancia-Alfa zu klären und es sieht bisher nicht so aus, als könne man hier in Zukunft mehr Licht ins Dunkel bringen.
Tanti saluti
Bernardo
ich sprach nicht davon, dass Lexus allgemein ein Flop sei, sondern in Westeuropa kaum an den Mann zu bringen ist. Wenn also ein Weltkonzern wie Toyota, das - lassen wir einmal die Probleme der letzten Zeit beiseite - es nicht schafft, in Europa mit Lexus Fuß zu fassen, eben weil im Premiumsektor angesiedelt, wird es für FIAT mit Lancia noch einmal deutlich schwerer, um nicht zu sagen, unmöglich. Audi hat 20 Jahre gebraucht, um als "Premium" angenommen werden und das mit einem Mutterkonzern, das europaweit um Lichtjahre einen besseren Ruf genießt als FIAT.
Natürlich ist auch die Werbung eine Geldsache, weil Lancia-Deutschland eine eigene Kalkulation aufstellt als beispielsweise in Italien. Hier ist die Werbung deutlich mehr, egal ob im TV, Zeitschriften, Websites oder wo auch immer, aber hier hat Lancia einen Marktanteil von 5%, zählt zu den Top5 und verkauft im Schnitt 80.000-90.000 Autos pro Jahr, im Vergleich dazu verkauft man in Deutschland gerade einmal so um die 2.000 Fahrzeuge.
Ob man bei der Markteinführung "alles" richtig gemacht hat, ist eine andere Frage, wobei ich nicht glaube, dass nun diese Verschmelzung an sich das Problem gewesen ist, denn sonst wäre Lancia auch in Italien "eingebrochen", was nicht der Fall war und sicherlich hat diese Allianz auch hier nicht unbedingt Freunde gefunden und wurde nun auch nicht jetzt großartig erklärt oder erläutert.
Sicherlich aber sind am Ende nicht nur ein Fehler, sondern eine Reihe von Fehlern begangen worden und dazu zählt für mich dieses orthodoxe Halten an einer Doktrin, Lancia dürfe nicht sportlich sein, die im krassen Widerspruch zum erklärten Ziel, mit Audi oder Mercedes zu konkurrieren. Jeder Hersteller hat "sportliche" Modelle im Programm, Mercedes, Audi und BMW sogar eigene Label dafür und selbst Lexus, um sie hier zu nennen, kann mit sportlichen Attributen aufwarten, nur Lancia darf es auf keinen Fall, was in meinen Augen idiotisch ist, zumal Chrysler ja auch ein sportliches Label besitzt und die Fahrzeuge mit "sportlichen" Attributen aufwarten, was also nur logisch gewesen wäre, diese auch auf Lancia auszuweiten.
Mit Sportlichkeit könntest du mit einer Leichtigkeit an "alte" Zeiten erinnern, HF aufleben lassen, den Delta4 mit leichten Andeutungen an die Rallye-Zeit erinnern, aber genau das vermeidet man wie der Teufel das Weihwasser und damit beraubt man sich der Möglichkeit, "leichte" Werbung zu haben, ohne dass man dafür viel Geld bezahlen müsste.
Aber seit nun über 20 Jahren hat man es nicht geschafft, das Problem Lancia-Alfa zu klären und es sieht bisher nicht so aus, als könne man hier in Zukunft mehr Licht ins Dunkel bringen.
Tanti saluti
Bernardo
Re: Chrysler-Lancia Foren
Hallo Bernardo,
natürlich hat Lancia D einen viel kleineren Werbeetat als Lancia I. Aber dann muss man sich erst recht überlegen, wie man das wenige Geld besonders effektiv einsetzt. Allerdings habe ich den Verdacht, dass man da in Frankfurt nicht wirklich frei entscheiden darf. Es ist wohl jedem klar, dass die Werbung länderspezifisch modifiziert werden muss. Was in Italien erfolgreich ist, kann in anderen Ländern scheitern. Andere Mentalität der Käufer, andere Konkurrenzsituation usw. Ich hätte die - nennen wir es Fusion - als Chance gesehen, die Presse so richtig heiß zu machen. Jede Menge Berichte und Interviews, bereits bevor das erste Auto vorgestellt wird.
Es ist sicher ein Fehler, Lancia so strikt jede Sportlichkeit zu verwehren. Aber es war schon ein Fehler, diesen maroden Staatsbetrieb aus Milano zu übernehmen. Alfa hat noch nie auch nur annähernd die Qualität eines Lancia der Vor-Fiat-Zeit erreicht. Dass Lancia Pleite ging, lag sicher nicht an der Qualität, sondern weil man zu perfekt sein wollte und deshalb viel zu teuer produzierte und weil Lancia jr. nach Vincenzos Tod sofort mit dem Sport begann. Was damals für Lancia falsch war, weil auch dies viel Geld kostete. Die späteren Aktivitäten unter Fiat muss man anders bewerten, da Fiat ja zu jener Zeit nicht schlecht da stand und auch das nötige Kleingeld zur Verfügung stellen konnte. Aber Alfa stand zwar für sportliche Autos, hatte aber bereits mit der Alfetta und vor allem mit dem Alfasud den Ruf endgültig ruiniert. Rein technisch war ja der Alfasud sogar gut, aber die Verarbeitung und der Rost waren eine Katastrophe. Nun diese Marke mit diesem Ruf wieder aufbauen zu wollen, dabei aber eine erfolgreiche Lancia-Epoche abrupt zu beenden, war sicher der größte Schwachsinn. Später kamen dann Sprüche von Alfa-Verantwortlichen, es sei egal, welche Motoren man in einen Alfa bauen würde. Dabei war der Motor der einzige Grund, einen Alfa zu kaufen. Die letzten wirklich schönen Alfas waren der Bertone und die Giulia Spider. Mit dem 156 hätte man nochmals durchstarten können, war aber auch nur ein Strohfeuer. Und einen Spider, der gegen einen Nissan so was von alt aussieht, kann man nicht verkaufen.
Ich will damit nicht sagen, dass ich mir wünsche, Alfa solle eingestampft werden. Aber es wäre ja nett gewesen, wenn man die Marke konsequent saniert hätte und wieder alte Werte verkörpern würde. Es wäre sogar ok, dass man Lancia die Sportmodelle verwehrt, wenn die Alfas richtig boomen würden. Tun sie aber nicht. Da ist nichts mehr da, das den "unvernünftigen Kauf" rechtfertigt. Wer mal die alte Giulia oder den Bertone hatte, weiß was ich meine. Auch damals war es vernünftiger, sich einen BMW zu kaufen. Aber diese Modelle kaufte man aus dem Bauch heraus und mit Herz (der Verstand hatte Ausgang) und trotz einiger Ärgernisse überwog die Freude daran. Was soll mich wohl an einem MiTo begeistern. Das Glupschaugengesicht? Die beliebige Form, die Kia oder Hyundai auch nicht schlechter macht?
Jetzt geht Lancia einen neuen Weg und wenn man nicht aufpasst, ist es der letzte. Immerhin gibt es wieder ein Cabrio, das wir (außerhalb Italiens) seit 1968 von Lancia verwehrt bekamen.
Gruss Frank
natürlich hat Lancia D einen viel kleineren Werbeetat als Lancia I. Aber dann muss man sich erst recht überlegen, wie man das wenige Geld besonders effektiv einsetzt. Allerdings habe ich den Verdacht, dass man da in Frankfurt nicht wirklich frei entscheiden darf. Es ist wohl jedem klar, dass die Werbung länderspezifisch modifiziert werden muss. Was in Italien erfolgreich ist, kann in anderen Ländern scheitern. Andere Mentalität der Käufer, andere Konkurrenzsituation usw. Ich hätte die - nennen wir es Fusion - als Chance gesehen, die Presse so richtig heiß zu machen. Jede Menge Berichte und Interviews, bereits bevor das erste Auto vorgestellt wird.
Es ist sicher ein Fehler, Lancia so strikt jede Sportlichkeit zu verwehren. Aber es war schon ein Fehler, diesen maroden Staatsbetrieb aus Milano zu übernehmen. Alfa hat noch nie auch nur annähernd die Qualität eines Lancia der Vor-Fiat-Zeit erreicht. Dass Lancia Pleite ging, lag sicher nicht an der Qualität, sondern weil man zu perfekt sein wollte und deshalb viel zu teuer produzierte und weil Lancia jr. nach Vincenzos Tod sofort mit dem Sport begann. Was damals für Lancia falsch war, weil auch dies viel Geld kostete. Die späteren Aktivitäten unter Fiat muss man anders bewerten, da Fiat ja zu jener Zeit nicht schlecht da stand und auch das nötige Kleingeld zur Verfügung stellen konnte. Aber Alfa stand zwar für sportliche Autos, hatte aber bereits mit der Alfetta und vor allem mit dem Alfasud den Ruf endgültig ruiniert. Rein technisch war ja der Alfasud sogar gut, aber die Verarbeitung und der Rost waren eine Katastrophe. Nun diese Marke mit diesem Ruf wieder aufbauen zu wollen, dabei aber eine erfolgreiche Lancia-Epoche abrupt zu beenden, war sicher der größte Schwachsinn. Später kamen dann Sprüche von Alfa-Verantwortlichen, es sei egal, welche Motoren man in einen Alfa bauen würde. Dabei war der Motor der einzige Grund, einen Alfa zu kaufen. Die letzten wirklich schönen Alfas waren der Bertone und die Giulia Spider. Mit dem 156 hätte man nochmals durchstarten können, war aber auch nur ein Strohfeuer. Und einen Spider, der gegen einen Nissan so was von alt aussieht, kann man nicht verkaufen.
Ich will damit nicht sagen, dass ich mir wünsche, Alfa solle eingestampft werden. Aber es wäre ja nett gewesen, wenn man die Marke konsequent saniert hätte und wieder alte Werte verkörpern würde. Es wäre sogar ok, dass man Lancia die Sportmodelle verwehrt, wenn die Alfas richtig boomen würden. Tun sie aber nicht. Da ist nichts mehr da, das den "unvernünftigen Kauf" rechtfertigt. Wer mal die alte Giulia oder den Bertone hatte, weiß was ich meine. Auch damals war es vernünftiger, sich einen BMW zu kaufen. Aber diese Modelle kaufte man aus dem Bauch heraus und mit Herz (der Verstand hatte Ausgang) und trotz einiger Ärgernisse überwog die Freude daran. Was soll mich wohl an einem MiTo begeistern. Das Glupschaugengesicht? Die beliebige Form, die Kia oder Hyundai auch nicht schlechter macht?
Jetzt geht Lancia einen neuen Weg und wenn man nicht aufpasst, ist es der letzte. Immerhin gibt es wieder ein Cabrio, das wir (außerhalb Italiens) seit 1968 von Lancia verwehrt bekamen.
Gruss Frank
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Re: Chrysler-Lancia Foren
wie ja schon gesagt ich denke auch dass man für die zusammenlegung der beiden marken eine kampagne starten hätte müssen.
als aus DAEWOO plötzlich CHEVROLET wurde hat man das ja auch gemacht.
1. die nicht so autointeressierten wüssten auch bescheid dass man jetzt an einem strang zieht.
2. wenn man es richtig rübergebracht hätte, dann hätte man somit gleich von vornherein das schlecht schreiben vonwegen rebadging eingedämmt.
3. man hätte die marke bekannter gemacht.
allerdings hätte man auch gleich mit der umstellung schon THEMA und VOYAGER als LANCIA bereit haben müssen um die schauräume auch gleich mit der vergösserten palette füllen zu können.
als aus DAEWOO plötzlich CHEVROLET wurde hat man das ja auch gemacht.
1. die nicht so autointeressierten wüssten auch bescheid dass man jetzt an einem strang zieht.
2. wenn man es richtig rübergebracht hätte, dann hätte man somit gleich von vornherein das schlecht schreiben vonwegen rebadging eingedämmt.
3. man hätte die marke bekannter gemacht.
allerdings hätte man auch gleich mit der umstellung schon THEMA und VOYAGER als LANCIA bereit haben müssen um die schauräume auch gleich mit der vergösserten palette füllen zu können.
MfG,
martin
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LANCIA - eleganza in movimento
-- www.facebook.com/driveFCA --
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martin
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Re: Chrysler-Lancia Foren
lanciadelta64 schrieb:
-------------------------------------------------------
>...
> Wenn also nicht ein "Wunder" geschieht, sehe ich
> in Zukunft keinen großen Lancia mehr in Europa.
>...
Die Frage ist natürlich auch, was man unter einem großen Lancia versteht. Der aktuelle Chrysler 200 ist ja schon 4,90m lang, vermutlich wird die neue Lancia Flavia dann mindestens 4,80m.
Wenn die neue Flavia dann "echtes" Lancia Design aufweist und der Thema/300 Nachfolger amerikanisch bleibt und evt. auch nicht mehr in der EU angeboten würde, fände ich das garnicht so schlimm.
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>...
> Wenn also nicht ein "Wunder" geschieht, sehe ich
> in Zukunft keinen großen Lancia mehr in Europa.
>...
Die Frage ist natürlich auch, was man unter einem großen Lancia versteht. Der aktuelle Chrysler 200 ist ja schon 4,90m lang, vermutlich wird die neue Lancia Flavia dann mindestens 4,80m.
Wenn die neue Flavia dann "echtes" Lancia Design aufweist und der Thema/300 Nachfolger amerikanisch bleibt und evt. auch nicht mehr in der EU angeboten würde, fände ich das garnicht so schlimm.
Re: Chrysler-Lancia Foren
Beispiel Jaguar und RangeRover zeigt, das sehr wohl auch in den oberen Klassen neben ABM noch etwas möglich wäre.