Nun habe ich diese Nachricht in Italien gelesen gehabt und angeblich kursieren diese Gerüchte in Detroit. Was da nun dran ist, ob das reine Spekulationen sind oder das, was SM einmal damit begründete „jeder redet immer mit jedem über alles“.
Fakt ist, dass die PSA-Gruppe und FIAT schon immer sehr enge Kontakte unterhielt. Es ist Fakt, dass FIAT in den 70er Jahren Citroen übernehmen wollte, was sich aber dann zerschlug. Fakt ist, dass man nicht zuletzt bei den Vans (bis zur Allianz mit Chrysler) oder Transportern sehr eng kooperiert hat, teilweise mit Joint&Venture und es ist Fakt, dass während der Finanzkrise vor dem Einstieg FIATs bei Chrysler es „Fusionsgespräche“ gab, die aber daran scheiterten, weil die PSA-Gruppe um jeden Preis der Seniorpartner sein wollten, während FIAT eher eine Lösung wie bei Renault-Nissan vorschwebte.
Ich glaube aber auch nicht, dass FIAT diese Allianz will, um an die 6 Mio. heranzukommen, die laut Marchionne gestern wenigstens annährend erreicht werden kann und per se jetzt keine absolute Zahl ist, die man um jeden Preis erreichen muss.
Wenn man das bei FIAT anstrebt, dann weil man dann wirklich darum kämpfen will, weltweit unter den Top3 zu kommen. Was aber dagegen spricht, ist die Einstellung der Franzosen und seit der Übernahme Chryslers durch FIAT hat sich FIATs Stellung mit Sicherheit nicht abgeschwächt, eher im Gegenteil, sodass es nur sehr schwer für die Franzosen akzeptabel wäre, heuer mit einer gestärkten FIAT-Gruppe eine Allianz einzugehen, die weit über eine Kooperation hinausginge.
Aber sicherlich sind weiter engere Kontakte, wie es sie ja auch vor der Geschichte mit Chrysler gab, denkbar.
Wie gesagt, ich bleibe skeptisch, ob so eine Allianz überhaupt möglich wäre und ich glaube SM dürfte das auch wissen, dass mit den Franzosen – ähnlich wie mit den Deutschen (Autohersteller, damit man mich nicht falsch versteht) – für FIAT nur sehr schwer Allianzen zu schließen sind. Da halte ich es eher für möglich, dass FIAT in Zukunft mit Suzuki noch enger zusammenarbeiten könnte, auch weil Suzuki speziell im asiatischen Raum stark ist, wo FIAT nur sehr schwer Fuß fasst.
Marchionne hat in der Quattroruote ein Interview gegeben: (für diejenigen, die der italienischen Sprache mächtig sind, der Link:
http://www.quattroruote.it/speciale/det ... da-detroit
Ich zitiere hier nur einige Auszüge:
Das Ziel sei es, von 2 Mio. verkauften Fahrzeugen (Chrysler) auf 2,4 Mio zu kommen. Verkaufstechnisch sei eine Marktsteigerung durchaus möglich, weil der Dart in einem Segment startet, in dem man bisher sehr sehr schwar gewesen sei.
Aber der richtige Kampf beginnt 2013, wenn der Jeep Liberty kommen wird, der in einem Segment antritt, in dem man sehr schwach war, dazu dann der Nachfolger des Chrysler 200 und viele andere Modelle.
Zur Giulia meinte er, sie stünde designtechnisch in einem embrionalen Stadium und man hoffe, ihn für 2013 zu bringen.
Auf die Frage, ob der Dart nach Europa komme, meinte er, wenn ja, dann aber nicht von "hier" (USA) und bestätigt, wenn, dann aus China nach Europa.
Aber nicht als Bravo-Nachfolger, weil der Dart doch "deutlich" größer sei und mehr D- denn C-Segment sei.
Auf die Frage, ob er für Asien einen anderen Partner suche, meinte er, ihm sei egal, woher dieser komme oder wer er ist, wichtig nur, dass man einen findet, mit dem man kostengünstiger produzieren könne, indem man die Architektur und die Entwicklungskosten teile.