FIAT 500 "awareness" in USA
Posted: 31 Dec 2011, 13:55
Liebe Freunde!
Habt Ihr das ein wenig mitverfolgt, wie das gelaufen ist, mit dem FIAT 500-Launch in den USA ? Find ich eine ganz interessante Geschichte.
2009 im Zuge der Chrysler-FIAT Allianz wurde bald einmal beschlossen, daß ein kleines sparsames Fahrzeug her muß und man hat entschieden den neuen 500er in den USA auf den Markt zu bringen. Gut, man kann schon argumentieren, der Wagen ist zu klein für die USA, aber für zwei Personen bietet er angenehm Platz und Smarts werden auch verkauft ...
Die Auflagen für die Händler waren relativ hoch, es waren eigene Schauräume gefordert (Fiat "Studios"), dort sollen dann auch einmal die Alfas verkauft werden. 2010 gab es schon umfangreiche Werbung im Vorfeld, man betonte die "Italian Heritage", es gab ein hübsches Filmchen und eine hübsche Website.
2011 war man schon etwas im Verzug mit dem Ausbau des Händlernetzes, aber im Großen und Ganzen war alles auf Schiene. Spektakuläre Aktionen wie der gesperrte Times Square trugen zur Bekanntheit bei.
Ab März sind die Zulassungzahlen monatlich gestiegen.
Im Sommer wurde dann Jennifer Lopez, Hollywood-Star, Sänger & Schauspieler als neues Testimonial für das Auto vorgestellt. Schon der erste Spot mit der neuen Agentur sorgte für Hohn und Spot. Die Internet-Foren haben sich überschlagen, von einem der miesesten Car-Commercials aller Zeiten war die Rede. Fiat beeilte sich umgehend zu verkünden, das sei bloß ein Musik-Video gewesen, in dem der Fiat 500 auch vorkommt, der eigentliche Spot würde erst folgen.
Doch plötzlich ist die Stimmung irgendwie gekippt. Auch dem neuen "echten" Spot ging es nicht besser.
http://www.autonews.com/apps/pbcs.dll/a ... 19980/1018
Panne reihte sich an Panne: es ist rausgekommen, daß die Szenen, in denen J.Lo das Auto steuert, nicht in der Bronx ("... my home, where I take my inspiration from"), sondern in ihrem jetzigen Wohnort Los Angeles gedreht wurde (was ich persönlich nicht so schlimm finde, wer nimmt schon eine Werbung ernst, kam aber sehr schlecht an), es gab Bilder von einem defekten Auto während der Dreharbeiten (Motorschaden?), dann waren Wand-Graffitis zu sehen, die Copyright-pflichtig gewesen wären und und und. Es hat sich eine Eigendynamik mit Abwärtsspirale gebildet.
Überdies schein J.Lo in den USA das Image einer "Super-Zicke" zu haben, der man den 500er einfach nicht abnimmt. Dann kam noch die Geschichte einer privaten Liason raus, zwischen dem Chef dieser Werbeagentur und dem Fiat USA-Chef Laura Soave, was ihr den Job gekostet hat.
Während eines Live-Auftritts bei den American Music Awards (bei dem ein echter 500er auf der Bühne und in die Show integriert war), war die Türe irrtümlich verschlossen, was J.Lo aber noch elegant umschiffte. Trotzdem wieder ein "G'schichterl" welches überall breitgetreten wurde.
So sind dann auch die Verkaufszahlen bis August jeden Monat gestiegen und danach genauso kontinuierlich gesunken. Mal sehen was wird. Mit einem "bösen" Fiat Abarth versucht man jetzt, imagemäßig gegenzusteuern.
Grundsätzlich ist das Auto für Fiat schon sehr interessant: der Wagen wird in Mexico gebaut und ist teurer als bei uns...
Was ich interessant finde ist, da gibt es gewiss ein ansehnliches Budget, Leute die ein Ahnung vom Geschäft haben, ein ziemlich klar definiertes Ziel und trotzdem geht es schief.
Habt Ihr das ein wenig mitverfolgt, wie das gelaufen ist, mit dem FIAT 500-Launch in den USA ? Find ich eine ganz interessante Geschichte.
2009 im Zuge der Chrysler-FIAT Allianz wurde bald einmal beschlossen, daß ein kleines sparsames Fahrzeug her muß und man hat entschieden den neuen 500er in den USA auf den Markt zu bringen. Gut, man kann schon argumentieren, der Wagen ist zu klein für die USA, aber für zwei Personen bietet er angenehm Platz und Smarts werden auch verkauft ...
Die Auflagen für die Händler waren relativ hoch, es waren eigene Schauräume gefordert (Fiat "Studios"), dort sollen dann auch einmal die Alfas verkauft werden. 2010 gab es schon umfangreiche Werbung im Vorfeld, man betonte die "Italian Heritage", es gab ein hübsches Filmchen und eine hübsche Website.
2011 war man schon etwas im Verzug mit dem Ausbau des Händlernetzes, aber im Großen und Ganzen war alles auf Schiene. Spektakuläre Aktionen wie der gesperrte Times Square trugen zur Bekanntheit bei.
Ab März sind die Zulassungzahlen monatlich gestiegen.
Im Sommer wurde dann Jennifer Lopez, Hollywood-Star, Sänger & Schauspieler als neues Testimonial für das Auto vorgestellt. Schon der erste Spot mit der neuen Agentur sorgte für Hohn und Spot. Die Internet-Foren haben sich überschlagen, von einem der miesesten Car-Commercials aller Zeiten war die Rede. Fiat beeilte sich umgehend zu verkünden, das sei bloß ein Musik-Video gewesen, in dem der Fiat 500 auch vorkommt, der eigentliche Spot würde erst folgen.
Doch plötzlich ist die Stimmung irgendwie gekippt. Auch dem neuen "echten" Spot ging es nicht besser.
http://www.autonews.com/apps/pbcs.dll/a ... 19980/1018
Panne reihte sich an Panne: es ist rausgekommen, daß die Szenen, in denen J.Lo das Auto steuert, nicht in der Bronx ("... my home, where I take my inspiration from"), sondern in ihrem jetzigen Wohnort Los Angeles gedreht wurde (was ich persönlich nicht so schlimm finde, wer nimmt schon eine Werbung ernst, kam aber sehr schlecht an), es gab Bilder von einem defekten Auto während der Dreharbeiten (Motorschaden?), dann waren Wand-Graffitis zu sehen, die Copyright-pflichtig gewesen wären und und und. Es hat sich eine Eigendynamik mit Abwärtsspirale gebildet.
Überdies schein J.Lo in den USA das Image einer "Super-Zicke" zu haben, der man den 500er einfach nicht abnimmt. Dann kam noch die Geschichte einer privaten Liason raus, zwischen dem Chef dieser Werbeagentur und dem Fiat USA-Chef Laura Soave, was ihr den Job gekostet hat.
Während eines Live-Auftritts bei den American Music Awards (bei dem ein echter 500er auf der Bühne und in die Show integriert war), war die Türe irrtümlich verschlossen, was J.Lo aber noch elegant umschiffte. Trotzdem wieder ein "G'schichterl" welches überall breitgetreten wurde.
So sind dann auch die Verkaufszahlen bis August jeden Monat gestiegen und danach genauso kontinuierlich gesunken. Mal sehen was wird. Mit einem "bösen" Fiat Abarth versucht man jetzt, imagemäßig gegenzusteuern.
Grundsätzlich ist das Auto für Fiat schon sehr interessant: der Wagen wird in Mexico gebaut und ist teurer als bei uns...
Was ich interessant finde ist, da gibt es gewiss ein ansehnliches Budget, Leute die ein Ahnung vom Geschäft haben, ein ziemlich klar definiertes Ziel und trotzdem geht es schief.