Zukunft von Lancia aus Händlersicht

[JvDF]

Hier ein Kommentar aus der Zeitschrift Autohaus:

http://www.autohaus.de/hbblog

[al_dente]

"... Setzen wir einen Kontrapunkt: Lancia hat in 2010 sage und schreibe 1.463 Einheiten in Deutschland zugelassen. Und dafür braucht man nun einen 200 Seiten-Vertrag! Jetzt kommen die Standards hinzu. Die Kosten für CI, Fließen, Lampen und Möbeln liegen pro Betrieb bei 100.000 Euro. Welche Hirne denken sich so etwas aus? Ich habe mir einmal die Standards für einen Lancia-Servicevertrag angesehen. Wer diese wirklich umsetzen möchte, kommt danach zu einem Stundenverrechnungssatz von 95 Euro plus MwSt. ..."

100.000 € Investitionskosten für einen New Lancia Händler um nachher pro Jahr, wenn es gut geht, 15 +/-5 Neuwagen im Jahr zu verkaufen! Ein BMW-Händler muss mit 0,5 - 1%-Gewinnmarge operieren, d.h. an einem 50.000 € BMW verdient er max. 500 € vor Steuern! Bei Lancia wird die Marge kaum höher sein. Da kann sich jeder mal ausrechnen, wie viele Ypsilon oder Thema der arme Händler verkaufen muss und wie viele Jahre vergehen, bis sich die Anfangsinvestion amortisiert hat.
Aber möglicherweise wird Lancia nach zwei oder drei Jahren wieder eingestampft oder der Vertrieb außerhalb Italiens eingestellt (siehe Daihatsu). Wer will unter solchen Bedingungen Händler sein?

[Jens kLt]

Och, die Rentabilität ist doch bestechend. Sieh mal hier:

http://www.viva-lancia.com/lancia_fora/ ... msg-856424




Aber Saab-Händlern geht es nicht besser. Von denen gibt es sogar Exclusiv-Händler, weil nicht alle an Opel hängen.

Gruß


Jens

[LCV]

Jens kLt schrieb:
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> Aber Saab-Händlern geht es nicht besser. Von
> denen gibt es sogar Exclusiv-Händler, weil nicht
> alle an Opel hängen.

Wir haben einen solchen in der Nähe. Er überlebt,
weil er einen alten, treuen Kundenstamm hat, Leute
mit älteren SAAB nicht vom Hof jagt und auch andere
Autos repariert.

Ganz in der Nähe gibt es einen Opel-Händler, der auch
SAAB "betreut". Witzigerweise ist auch noch ein Ford-
Service dabei. Ich wollte mal etwas wissen, da hieß es,
unser SAAB-Spezialist hat gerade Urlaub. So wird das
natürlich nichts.

Ob man als Autohaus überleben kann, hängt nicht nur
vom Erfolg der vertretenen Marken ab. Hervorragender
Service und ein Superverhältnis zur Kundschaft ist auch
entscheidend.

Gruß Frank

[Helmut F.]

in dem Bericht vom Autohaus wird über:
"einen höchst fragwürdigen Vertriebskanal" direkt via Italien betreibt (siehe www.automobil-outlet.de). berichtet

nur wenn ich auf die Seite gehe finde ich nur Angebote von kompletter Palette BMW, Ford, Mercedes....

schon komisch, das war vor 3-4 Jahren noch so, aber jetzt?

Wird hier nicht sauber nachgeforscht und nur versucht Stimmung zu machen?:S

[Manfred]

Hallo Helmut,

unter dieser Adresse gibt es schon seit einiger Zeit keine italienischen Fahrzeuge mehr.

Aber direkt daneben:

http://www.automobil-vertrieb.de/index.html

u. a. neue 159 für nur 23.000.- €

Hatte ich nur durch Zufall mal entdeckt. Auf den Bildern ist noch "alte" Werbung von Automobil-Outlet zu sehen, wie das jedoch genau zusammenhängt???

Gruß

Manfred

[Helmut F.]

Danke für den Tipp:
habe verglichen: gleiche Adresse, gleiche GF, nur andere Steuernummer und Telefonnummer

also im Pinzip: zwei in einem =gleicher Laden.....

[size=x-small]Automobil-Outlet° JOSEPHI Handels GmbH
i_Park Klingholz 3
D-97232 Giebelstadt

Sitz der Gesellschaft: Giebelstadt
Registergericht Würzburg: HRB-Nr: 7747
Geschäftsführer: Patrick Kube, Jens Josephi

Telefon: 09334/9788-0
Fax: 09334/9788-66

Zweigstelle Wernigerode
Halberstädter Straße 7
D-38855 Wernigerode

Telefon: 03943/2481-0
Fax: 03943/2481-29

USt.-Ident.-Nr.: DE 813 420 677


MasterCar Automobilvertriebs GmbH
i_Park Klingholz 3
D-97232 Giebelstadt

Sitz der Gesellschaft: Giebelstadt
Registergericht Würzburg HRB-Nr: 9897
Geschäftsführer: Patrick Kube, Jens Josephi

Telefon: 09334/9788-22
Fax: 09334/9788-66

USt.-Ident.-Nr.: DE 261 183 031

www.Automobil-Vertrieb.de
info@Automobil-Vertrieb.de[/size]

[Norbert]

...nun ja, die gesellschaftsrechtliche Gestaltung dieser Firmen mag analysieren wer will,

aber die in Giebelstadt verlangten Preise, auch für einen fast neuen Fiat Bravo, sind doch äußerst attraktiv. Überführen sollte man den Wagen allerdings selbst, wenn ein spürbarer Preisvorteil verbleiben soll.

Mein Bruder hat - von Hamburg aus - dort schon zweimal direkt "zugeschlagen" und diese Entscheidungen nicht bereut. Aus der Sicht eines Vertragshändlers ist ein solcher Absatzkanal natürlich ein Ärgernis, weil er in Zeiten des überall verfügbaren Internets auch das Preisniveau für Jahreswagen beeinflußt.

Als Kunde kann man sich zunächst einmal freuen, daß wegen der Existenz solcher Bezugsmöglichkeiten die effektiven Preise, die ein Privatkäufer für einen (Beinahe-) Neuwagen heutzutage in Betracht ziehen muß, nicht weiter nach Belieben der Hersteller und Importeure in die Höhe schießen.

LG

Norbert

[LCV]

@ Norbert: Es ist durchaus legitim und nachvollziehbar, dass ein Privatkunde versucht, den
besten Preis heraus zu holen. So lange es derartige Möglichkeiten gibt, wär man ja blöd.

Ich glaube aber nicht, dass dies wirklich seriös ist. Ein Autohaus muss große Anstrengungen
unternehmen, um nur mal irgendwelche Raumgestaltungen nach dem Wunsch des Herstellers vorzunehmen. Auch bekommt er Autos einfach auf den Hof gestellt, ob er will oder nicht. Dazu Werkzeugsätze. Er muss die gesamte Werkstattausrüstung, Raumkosten, Löhne und Gehälter erwirtschaften. Er wird an Garantiearbeiten durch kaum erfüllbare AE beiteiligt. Das ganze System führt darauf hin, dass kleinere Händler ausbluten und früher oder später pleite gehen.

Dazu kommt, dass der Hersteller oder Importeur kaum durch Werbung hilft. Das Ergebnis kennen wir: 77 Autos im Januar in ganz Deutschland.

Unter diesen Umständen ist es geradezu unglaublich, dass hier am Händler vorbei gewirtschaftet wird. Wahrscheinlich darf er sogar noch die Beratung, Probefahrt usw. übernehmen, aber andere machen das Geschäft, die wesentlich niedrigere Kosten haben. Wenn es dann um Garantie geht, ist der Händler wieder willkommen.

Ehrlich gesagt würde ich Firmen, die solche Machenschaften zulassen, den Krempel hinschmeißen. Soll doch verkaufen wer will. Der Hersteller und Börsenspekulanten machen das Geschäft, aber wer wirklich arbeitet, bleibt auf der Strecke. Egal welcher Hersteller das zulässt, würde ich den boykottieren.

Wie gesagt, der Kunde kann nichts dafür. Aber früher oder später wird auch der Endverbraucher keinen guten Partner mehr finden.

Gruß Frank

[Karl3]

Solche Artikel sind natürlich furchtbar. Ob Haico Van der Luyt wirklich das Weite gesucht hat, weil er nicht an "New Lancia" glaubt, sein einmal dahngestellt. Kann sein. Muß aber nicht sein. Manager kommen und gehen. Auch persönliche Befindlichkeiten spielen eine Rolle.

Nachdem ja die komplette Chrysler/Dodge/Jeep Organisation in Europa mehr oder weniger aufgelöst wurde, gibt es natürlich auch einige Mitarbeiter zu viel und einige Chefposten zu wenig. Bestellungen/Ersatzteilversorgung/Garantie/Presse wird jetzt meist schon von der Fiat-Organisation durchgeführt. Daß eine derartige Umstellung nicht ganz friktionsfrei abläuft, liegt auf der Hand. Besonders wenn in manchen Fällen (Chrysler-Lancia) der von den Verkaufszahlen kleinere her den größeren inhaliert ....

Das dichtere Händlernetz, der (dann hoffentlich) höhere Bekanntheitsgrad der Marke in Kombination mit besserem Marketing sollte schon etwas bringen ...