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Kann man das wagen?
Posted: 15 Sep 2010, 17:39
by T.sos
Hallo zusammen
ich bin beim Stöbern auf den bekannten Gebrauchtwagenseiten im Internet wieder mal auf den Thesis gestossen (ich liebe das Auto). Für CHF 4600 (2.4l mit Beule und 230'000km), CHF 6900 (3.0l schöner Zustand und 200'000km) oder CHF 8500 (2.4 JTD schöner Zustand mit 260'000km) habe ich 3 Thesis gefunden, alle Jg. 2003-2004, die mich irgendwie reizen. Wenn das Auto 2-3 Jahre durchhält ohne grosse Reparatur wäre das von den Kosten her sogar eine relativ überschaubare Angelegenheit. Frage an euch Experten:
- ist es komplett idiotisch sich so ein Auto mit sovielen KM zu kaufen?
- ist die Laufleistung zu hoch um noch weitere 2-3 Jahre zuverlässig zu überstehen?
- ist der Kofferraum Kinderwagentauglich?
Re: Kann man das wagen?
Posted: 15 Sep 2010, 18:15
by Bob
Hallo T.sos,
also einen Buggy bekommst Du problemlos rein, bei den großen "ausgewachsenen" Modellen a la Teutonia solltest Du es unbedingt zuvor testen.
Du solltest vom Thesis aber generell Abstand nehmen, wenn Du Dich nicht an den Gedanken möglicher !!!! teurer Reparaturen wagen möchtest. Das gilt aber für alle Fahrzeuge dieser Kategoerie, es ist halt nicht ein Golf oder Panda, die man wohl auch bei 200.000 km für relativ kleines Geld reparieren kann. Wenn etwas bei Fahrzeugen dieser Klasse kaputt geht, dann wird es auch meistens richtig teuer, das gilt für Thesis genau wie für einen 5er BMW und gerade dann, wenn Du nicht selber schrauben kannst (was bei Elektronik Defekten aber nicht wirklich hilft). Bei Laufleistungen oberhalb von 200.000 km musst Du einfach mit Verschleiss Reparaturen rechnen. Dazu die Frage, wie hoch ist der Wartungsstau bei den Modellen, Zahnriemen und neue Bremsen, ggf 2 neue Reifen, das kann schnell je nach Modell 2000 bis 3000 CHF kosten.
Die gleiche Frage stellt sich natürlich auch bei den Modellen mit 100.000 km aber da ist m.E. das Risiko für weitere Überraschungen geringer.
Beste Grüße
Bob
Re: Kann man das wagen?
Posted: 15 Sep 2010, 21:29
by alphyra
Die Ersatzteilfrage scheint ja manchmal auch ein Problem zu sein
nichts zu bekommen, nicht für Worte und nicht für Geld ...
s. unten, wo jemand verzweifelt nach nem neuen Querlenker sucht....
vielleicht sollte man sich einen Zweit-Thesis in die Garage zum Ausschlachten stellen
Re: Kann man das wagen?
Posted: 15 Sep 2010, 22:20
by delta95
alphyra warum schreibst du eigentlich hier? Irgendwie fällt auf, du fährst keinen LANCIA bzw. THESIS oder?
Du kritisierst ständig herum und versuchst den thesis (der natürlich nie so perfekt wie dein Audi ist) ständig schlecht zu machen... also ich finde dieses Verhalten doch merkwürdig.
Aber, vielleicht kannst du mir´s ja erklären.
Tanti Saluti!
Re: Kann man das wagen?
Posted: 15 Sep 2010, 22:58
by alphyra
das ist doch ganz einfach
der Thesis ist vom Äußeren her ein tolles Auto
aber wenn ich das Jammern hier sehe - bei aller Hilfsbereitschaft!
Wenn man froh ist, mit dem Thesis ohne Panne 1800 km weit gekommen zu sein
Wenn man keine Ersatzteile mehr bekommt
auweia
Ich hab mich mit dem Gedanken getragen, einen Thesis zu kaufen
aber es wäre eine sehr unvernünftige Entscheidung gewesen
Stimmt, ich hatte mal gesagt, daß ich einen gechippten Audi A4 2,5 TDI fahre
und das jetzt seit 642.000 km
der will einfach nicht kaputt gehen
und Ersatzteile gibts bei ebay wie Sand am Meer zu günstigsten Preisen
Der Thesis ist vom Styling her genial
ich habe ihn damals erstmals in Rom im Regierungsviertel gesehen ..... wow!
aber es wäre für mich - das habe ich jetzt eingesehen - äußerst unvernünftig gewesen, ihn zu kaufen
da ich ein Auto brauche, das läuft ....
Ansonsten ist die Hilfsbereitschaft hier vorbildlich!
und:
ich kritisiere hier nicht ständig rum
letztens hab ich noch Bilder vom päpstlichen Thesis hier eingestellt
wirst du wahrscheinlich übersehen haben ...
Re: Kann man das wagen?
Posted: 16 Sep 2010, 00:10
by LCV
Ciao Albert,
ich muss sagen, dass alphyra hier ganz klar auf ein Riesenproblem hingewiesen hat, das ja nicht er "erfunden" hat. Und es wurde hier gefragt, ob man einen Thesis mit über 200.000 km kaufen sollte. Ich habe heute zufällig mit Frankfurt telefoniert und das Problem erwähnt. Man hat da keine wirklich befriedigende Antwort.
Wenn mir jemand einen etwas älteren Wagen zwischen Baujahr 1990 und 95 mit über 200.000 km anbietet und der mindestens 2.5 Ltr. Hubraum hat, hätte ich überhaupt keine Bedenken, egal ob nun ein Thema oder 5er oder E-Klasse.
Ich würde auch keinen Thesis kaufen, weil ich DEN STRESS nicht haben will. Es ist ja schon schlimm, dass man bei den Ersatzteilen reine Fantasiepreise verlangt. Aber einen Querlenker für ein gerade mal 7 Jahre altes Auto einfach nicht mehr zu liefern, das ist hart. Es kann doch jederzeit passieren, dass mal bei höherer Geschwindigkeit ein größerer Stein unter das Auto knallt. Trifft der ein solches nicht mehr lieferbares Teil, musst Du das Auto dann verschrotten?
Die technischen Probleme - vor allem in der Elektronik - haben andere auch. Teilweise haben sie auch gesalzene Preise. Aber derartige Lieferprobleme? Das ist eben nicht Premium!
Deshalb sind meine bevorzugten Autos Thema 3.0 V6 und jetzt mal zum Spaß SAAB 9000.
Es ist noch nicht sehr lange her, dass wir darüber diskutiert haben, ob ein Thesis und alle anderen Autos dieser Epoche zum Oldtimer reifen können. Ich habe es bezweifelt, weil ich an die Elektronik dachte. Nun stellt sich heraus, dass eine lächerliche Spurstange schon der automobile Supergau sein kann. Eine inzwischen 50 Jahre alte Flaminia zu erhalten, scheint wirklich einfacher zu sein.
Gruß Frank
Re: Kann man das wagen?
Posted: 16 Sep 2010, 09:33
by T.sos
Oha, das Verdikt scheint ja eigentlich klar. Im Grunde genommen kann man sich an so einen Thesis wagen, da er auch mit dieser Kilometerzahl in der Regel genauso gut im Schuss ist wie andere Wagen seiner Kategorie und wenn man sein Glück herausfordern will bei der Ersatzteilversorgung. Ist doch ein gewisses Risiko dabei.
Re: Kann man das wagen?
Posted: 16 Sep 2010, 11:18
by delta95
Ja Frank, ich kenne diese Probleme zu genüge. Wie du weißt erhalte ich ja selbst 3 (inkl. Eltern) 5 Lancia am "Leben".
Ich sehe die Probleme hier mit einem sehr sehr kritischen Auge, die Probleme beim Thesis sind was die Lieferbarkeit bei FIAT betrifft leider kein Einzelfall.

Ich habe erst gestern mit einem Freund telefoniert, welcher jammerte keine Teile mehr für seinen Palio zu bekommen. Also ich kann durchaus nachempfinden um was es hier geht, ich habe selbst den gesammten Dachboden oberhalb einer Garage voll mit Thema, Delta I, Prisma, Delta II, usw. usw. Ersatzteilen. Einen Ersatzmotor für meinen HF in der Garage liegen usw..
Die Aussage über den Thema und die E-Klasse mit über 200tkm über 2.5l kann ich nicht nachvollziehen Frank.
Denn die Themas rosten, wobei hier die E-Klasse noch mehr fault!
Also solch ein Auto würde (Thema, hier kenne ich so ziemlich alle Stellen und Schwächen) mir sehr genau überlegen ob ich mir dies antun würde. Vorallem die 3. Serie ist vom Rost schlechter als 2. und 1. Serie. Ich kenne doch einige Thema mit über 200tkm und erlaube mir daher diese Meinungen.
Auch ist es nicht mehr einfach Teile für den Thema bzw. den Alfa-LANCIA V6 12V zu bekommen. Versuchs mal, dann wirst du merken, es wird nicht mehr einfach! Gerade dann ist man auf Schlachter angewiesen.
Nun zur eigentlichen Aussage.
alphyra fährt selbst einen "Wunderaudi" der nie Probleme macht (und natürlich mit Chip) und nie eine Kupplung brauchte über diese Distanz usw. also frage ich dich Frank, warum schreibt jemand in einem LANCIA Forum wie toll sein Auto ist?
Was ich daran einfach nicht verstehe, ich gehe doch auch in kein Audi 100, A6 Forum und poste wie toll der Thema, Kappa etc. ist. Und schreibe ständig Beiträge die die Aussagen von ein paar Beiträgen (im Fall Querlenker von 09 September) einige Zeilen weiter unten, wenn ich nicht kritisieren möchte.
Ein guter Bekannter schraubt auf diesen VW-AUDI-SEAT-SKODA und dort gibt´s auch mehr als genug Probleme. Gerade bei A8 etc.

Darum gibt´s auch Audiforen wo Audifaher sich austauschen können.
Es gab ja schon Streit deswegen, und die Thesis Papst-Bilder (ich hab dies nicht übersehen) kannte ich schon zuvor.
Alles in allem alphyra, bitte beantworte mir eine Frage, warum bist du hier wenn du keinen Thesis kaufen möchtest und du ja sowieso einen perfekten Audi hast?
Warum kaufst du nicht (falls er natürlich irgendwann mal einen oberen Querlenker, eine Kupplung

usw. benötigt) wieder einen?
Saluti!
Re: Kann man das wagen?
Posted: 16 Sep 2010, 11:20
by delta95
alphyra schrieb:
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> Wenn man froh ist, mit dem Thesis ohne Panne 1800
> km weit gekommen zu sein
Wer hat geschrieben dass er froh ist, 1800 km ohne Panne gefahren zu sein?
Saluti!
Re: Kann man das wagen?
Posted: 16 Sep 2010, 11:51
by LCV
Ciao Albert,
ob Thema, E-Klasse oder 5er, ich habe mich auf den Motor bezogen. Ein 3.0 V6 ist bei entsprechender Pflege auch gut für 1 Million km. Der Verschleiß ist nicht vergleichbar mit einem kleinen Motor, dem man nur mit hohen Drehzahlen etwas Leistung entlocken kann. Es ist ja auch klar, dass man den Kleinen sehr oft am Limit fährt, während der Große fast nie in die Bereiche kommen kann (Verkehr, Tempolimits usw.). Wenn ich mit dem Thema 180 km/h fahre, was selten genug möglich ist, ist das Gaspedal nur ganz wenig gedrückt. Einmal nachts auf der 4-spurigen Autobahn bei Frankfurt konnte ich ihn an die Drehzahlgrenze treiben. Die Nadel stand hinter 260 km/h, was wohl in etwa echte 230 km/h sein werden. Was den Rost am Thema oder der E-Klasse angeht, ist das auch eine Frage der Pflege. Es geht hier aber auch um den Preis. Kaufe ich JETZT einen Thesis mit über 200.000 km, muss ich noch um die EUR 5.000,-- hinlegen. Nicht viel, aber man weiß nicht was noch alles kommt. Kaufe ich einen vergleichbaren Thema 3.0 V6, kostet der u.U. nur EUR 250,-- oder jemand verschenkt ihn sogar. Mit jeweils 2 Jahren TÜV bei Thesis und Thema stellt sich das alles etwas anders dar. Geht beim Thesis etwas Teures kaputt, bin ich ja quasi gezwungen, in den sauren Apfel zu beißen. Will ja nicht EUR 5.000,-- wegwerfen. Geht es beim Thema kaputt, kann ich immer noch einen anderen suchen und den ausschlachten. Reparaturen sind zumindest in freien Werkstätten noch bezahlbar. Ersatzteile muss man suchen. Aber der Thema ist auch viel älter und man weiß das. Es ist aber eine Unverschämtheit, den Fahrern eines nur 7 Jahre alten Autos die Ersatzteile zu verwehren. Wie schon erwähnt, ein Flaminia ist sicher keine primitive Allerweltskonstruktion. Aber es gibt immer einen Weg, diese zu erhalten. Da lohnen sich auch Nachfertigungen. Es laufen immer noch Autos, die sogar schon 100 Jahre alt sind. Man kann alles noch anfertigen. Aber bei relativ neuen Autos muss man erwarten dürfen, dass der Hersteller für Ersatzteile sorgt.
Es ging hier ja auch um wirtschaftliche Überlegungen. Beim Thesis muss man selbst bei nur EUR 5.000,-- mit hohen Folgekosten rechnen. Kaufe ich ein Auto mit wenig km und zahle noch mehr, erhöht sich auch das wirtschaftliche Risiko. Man ist einfach vom guten Willen des Herstellers abhängig und hat kaum eine Chance, sich selbst zu helfen. Wenn unsere Regierung schon davon träumt, dass Autos nach 7 Jahren in den Schrott sollen, um der Wirtschaft zu helfen und dabei die Umwelt noch mehr zu belasten (!!!), dann muss man sich nicht wundern, wenn Autohersteller ihre Kisten so konstruieren, dass man sie nach 7 Jahren freiwillig abgibt. Politiker und Industriebosse vergessen nur, dass dies zum Bumerang wird, weil die Leute finanziell überfordert werden.
Zu alphyra: Sein Beitrag war völlig korrekt. Ich weiß nicht, wieso man diese alte Geschichte mit Audi wieder aufwärmen muss. Das ist doch Schnee von gestern. Es muss ja auch mal gut sein. Da kannst Du mir ja auch gleich noch vorwerfen, dass ich momentan einen SAAB 9000 fahre und deshalb hier im Forum nichts zu suchen habe.
Gruß Frank