7. Vincenzo Adventure Tour - Rioja 2010
Posted: 30 Apr 2010, 14:30
Hallo Lancia-Freunde,
ich möchte hier einen Bericht über unsere Tour vorstellen.
Die diesjährige Tour musste unter einigen Schwierigkeiten durchgeführt werden, weshalb die endgültige Teilnehmerzahl etwas geschrumpft war. Im Vorfeld mussten Teilnehmer aus Holland, Irland und Deutschland ihre Teilnahme wegen unaufschiebbarer geschäftlicher Termine absagen. Einer aus Österreich hatte gesundheitliche Probleme und schließlich wurde am Morgen vor der Abfahrt ein Teilnehmerfahrzeug gecrasht. Desweiteren planten einige, per Flugzeug anzureisen, was der Vulkanausbruch in Island gründlich verhinderte. So brachen wir mit Lancia Thema 3.0 V6 SW, einem Mercedes Cabrio und einem BMW X3 am 16. April von Neuenburg am Rhein auf. Die Fahrt über die Schweiz (Rheinfelden - Bern - Genf), weiter über Lyon und Saint Étienne verlief reibungslos. Nach Saint Étienne verließen wir die Autobahn und fuhren auf der RN 88 bis Mende. Auf der Hochebene lag noch Schnee, aber bei schönstem Wetter und trockener Straße war das egal. Von Mende ging es auf einer malerischen Strecke in die Tarnschlucht. Wer das noch nicht gesehen hat: Der Umweg lohnt sich! Wilde Felsenformationen und Fotomotive en masse. In Le Rozier hatten wir Zimmer gebucht und nahmen unser Abendessen in einem typischen Restaurant ein. Am nächsten Morgen verloren wir leider den einzigen verbliebenen Lancia dieser Gruppe. Eine Teilnehmerin war erkrankt und man musste umkehren. So langsam kamen Zweifel auf, ob wir unser Ziel überhaupt noch erreichen.
Der Weg ging nun über Millau (unter der höchsten Autobahnbrücke der Welt hindurch - der höchste Pfeiler ist höher als der Eiffelturm!!!), Saint Affrique bis Albi. Dort zur Zeitgewinnung auf die Autobahn über Toulouse, Tarbes bis Pau. Dann nach Süden zum Pyrenäentunnel nach Jaca. Es war Zeit, in einem (noch) leeren Straßencafé eine Pause einzulegen. Dann durch den Tunnel und Richtung Pamplona. Entlang des großen Stausees Embalse de Yesa und etwas südlich an Pamplona vorbei, kamen wir über Logroño zu unserem Ziel Elciego. Ankunft ca. 20.00 Uhr.
Das Hotel liegt inmitten eines alten Städtchens mit engen Gassen und einer kleinen Plaza. Hier trafen wir dann weitere Teilnehmer aus England (8.32), Málaga (3.0 V6) und Valencia (Flaminia Convertibile). Das Hotel hat uns einen Superpreis auf HP-Basis eingeräumt und das Abendessen war alles andere als Touristenabspeisung. Jeden Abend ein raffiniertes 4-Gänge-Menu mit regional-typischen Gerichten. Den Sonntag nutzten wir erst mal zum Entspannen und kleine Spaziergänge im Ort. Interessant, aber durchaus diskussionswürdig, das futuristische Gebäude des Architekten Frank Gehry (der hat auch das Guggenheim-Museum in Bilbao entworfen), das Weingut und Hotel ist. Kurz vor unserem Besuch wurde hier der neue Peugeot-Sportwagen offiziell der Presse vorgestellt. Einen haben die offenbar vergessen, der fuhr ständig im Ort herum.
Am Montag besuchten wir den erst vor drei Jahren gegründeten Botanischen Garten der Region Rioja. Natürlich waren die Bäume noch nicht sehr groß, aber dennoch interessant. Anschließend haben wir in der kleinen Stadt Najera direkt am Ufer eines Nebenflusses des Ebro zu Mittag gegessen. Und wohin man schaute, Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostella.
Am Dienstag stand die Besichtung einer Olivenölfabrikation auf dem Plan. In der auf die Kelten zurückgehende Stadt Viana (Navarra) gab es vorher einiges zu sehen. Wir schauten uns vor dem Termin in der Ölmühle noch zwei weitere Orte an.
Für eine Besichtigung der Regionalhauptstadt Logroño hat uns das Hotel über ein Taxiunternehmen einen Bus organisiert. Wir wurden direkt im Zentrum abgeladen und am Spätnachmittag wieder abgeholt. Logroño ist eine attraktive Stadt mit einer parkähnlich angelegten riesigen Plaza im Zentrum. Es gibt noch Markthallen, wo man landestypische Produkte kaufen kann. Für einen Imbiss haben wir uns dort reichlich eingedeckt.
Im Süden des Riojagebietes liegen ziemlich hohe Berge, einige Seen und auch Tropfsteinhöhlen. Das alles inmitten eines Naturparks. Die Grotten sind leider außerhalb der Hauptsaison nur Sa/So geöffnet. Aber die Fahrt über den Pass Puerto de Peña Hincada (1412 m ü.d.M.) war sehenswert. Keine Touristen, überhaupt niemand außer uns. Tolle Bergstraßen, sehr wildes Panorama und nur Bergziegen, Esel, Schafe und ein paar zottige Pferde liefen da herum. Über allem schwebten auffallend viele Gänsegeier und Steinadler.
Auf der anderen Seite geht es in ein kleines Dorf hinunter, wobei man in den Gassen fast die Spiegel einklappen muss. Die Leute im einzigen Restaurant fielen aus allen Wolken, zauberten aber gleich ein tolles Menu zusammen.
Am Freitag wollten wir nicht so viel fahren, weil es ja am Samstag heimwärts gehen sollte. Wir besichtigten deshalb ein Weingut vor Ort und bekamen dort einen rustikalen Lunch.
Eigentlich wollten wir ja am Wochenende ein Lanciatreffen besuchen. Die spanischen Kollegen hatten offenbar meine englischen E-mails mit Google übersetzt. Man sollte alle Details über das Treffen, Zeit und Ort unserer Ankunft an unser Hotel mailen. Nichts kam. Wir versuchten, per Internet die in Frage kommenden Hotels zu finden und uns zu erkundigen. Keiner wusste etwas. Die Jungs hatten alles zu mir nach Hause geschickt, was ich aber nicht abrufen konnte.
Deshalb fuhren wir am Samstag direkt nach Saint-Jean-de-Luz (bei Biarritz) und machten dort Mittagspause. Dann entschieden wir uns, Richtung Bordeaux über Dax nach Périgueux zu fahren. Zwischen P. und Clermont-Ferrand übernachteten wir ein letztes Mal. Am nächsten Tag war die restliche Strecke über Lyon, Genf und Basel eine Kleinigkeit. Am Sonntag nachmittag waren wir zu Hause.
Fazit: Das Programm ist sehr gut angekommen. Schade, dass wegen widriger Umstände die Teilnehmerzahl etwas kleiner als geplant war. Andererseits konnten Ausfahrten so etwas entspannter erfolgen. Es hat sich auch herausgestellt, dass es auf die Teilnehmer ankommt, die Automarken sind da zweitrangig. Bei einem Lancia-Treffen sind natürlich Lancias gefragt. Bei 10-Tages-Touren geht es darum, dass die Autos keine Probleme machen, bequem und geräumig sind. Stimmt dann auch noch der Verbrauch, dann halten sich die Kosten in Grenzen. Gerade wer allein fährt, tut sich besser mit einem anderen zusammen und teilt die Kraftstoffkosten. Es ist auch kurzweiliger und man kann sich beim Fahren ablösen. Wir sind insgesamt ca. 3500 km gefahren. Die Spritkosten des X3 lagen bei ca. EUR 240.00 (Diesel). Benziner à la Thema wären nicht viel schlechter dran, da Benzin in der Schweiz sehr viel billiger ist. Mit div. Autobahngebühren, Hotels, Restaurants, Eintritt usw. lagen die Kosten pro Person für 10 Tage noch unter EUR 1.000,--.
Im nächsten Jahr wird es u.U. sogar 2 oder 3 solcher Touren geben, wenn die Nachfrage stimmt.
Gruß Frank
PS. Fotos werde ich hin und wieder anhängen. Muss erst sortieren und bearbeiten.
ich möchte hier einen Bericht über unsere Tour vorstellen.
Die diesjährige Tour musste unter einigen Schwierigkeiten durchgeführt werden, weshalb die endgültige Teilnehmerzahl etwas geschrumpft war. Im Vorfeld mussten Teilnehmer aus Holland, Irland und Deutschland ihre Teilnahme wegen unaufschiebbarer geschäftlicher Termine absagen. Einer aus Österreich hatte gesundheitliche Probleme und schließlich wurde am Morgen vor der Abfahrt ein Teilnehmerfahrzeug gecrasht. Desweiteren planten einige, per Flugzeug anzureisen, was der Vulkanausbruch in Island gründlich verhinderte. So brachen wir mit Lancia Thema 3.0 V6 SW, einem Mercedes Cabrio und einem BMW X3 am 16. April von Neuenburg am Rhein auf. Die Fahrt über die Schweiz (Rheinfelden - Bern - Genf), weiter über Lyon und Saint Étienne verlief reibungslos. Nach Saint Étienne verließen wir die Autobahn und fuhren auf der RN 88 bis Mende. Auf der Hochebene lag noch Schnee, aber bei schönstem Wetter und trockener Straße war das egal. Von Mende ging es auf einer malerischen Strecke in die Tarnschlucht. Wer das noch nicht gesehen hat: Der Umweg lohnt sich! Wilde Felsenformationen und Fotomotive en masse. In Le Rozier hatten wir Zimmer gebucht und nahmen unser Abendessen in einem typischen Restaurant ein. Am nächsten Morgen verloren wir leider den einzigen verbliebenen Lancia dieser Gruppe. Eine Teilnehmerin war erkrankt und man musste umkehren. So langsam kamen Zweifel auf, ob wir unser Ziel überhaupt noch erreichen.
Der Weg ging nun über Millau (unter der höchsten Autobahnbrücke der Welt hindurch - der höchste Pfeiler ist höher als der Eiffelturm!!!), Saint Affrique bis Albi. Dort zur Zeitgewinnung auf die Autobahn über Toulouse, Tarbes bis Pau. Dann nach Süden zum Pyrenäentunnel nach Jaca. Es war Zeit, in einem (noch) leeren Straßencafé eine Pause einzulegen. Dann durch den Tunnel und Richtung Pamplona. Entlang des großen Stausees Embalse de Yesa und etwas südlich an Pamplona vorbei, kamen wir über Logroño zu unserem Ziel Elciego. Ankunft ca. 20.00 Uhr.
Das Hotel liegt inmitten eines alten Städtchens mit engen Gassen und einer kleinen Plaza. Hier trafen wir dann weitere Teilnehmer aus England (8.32), Málaga (3.0 V6) und Valencia (Flaminia Convertibile). Das Hotel hat uns einen Superpreis auf HP-Basis eingeräumt und das Abendessen war alles andere als Touristenabspeisung. Jeden Abend ein raffiniertes 4-Gänge-Menu mit regional-typischen Gerichten. Den Sonntag nutzten wir erst mal zum Entspannen und kleine Spaziergänge im Ort. Interessant, aber durchaus diskussionswürdig, das futuristische Gebäude des Architekten Frank Gehry (der hat auch das Guggenheim-Museum in Bilbao entworfen), das Weingut und Hotel ist. Kurz vor unserem Besuch wurde hier der neue Peugeot-Sportwagen offiziell der Presse vorgestellt. Einen haben die offenbar vergessen, der fuhr ständig im Ort herum.
Am Montag besuchten wir den erst vor drei Jahren gegründeten Botanischen Garten der Region Rioja. Natürlich waren die Bäume noch nicht sehr groß, aber dennoch interessant. Anschließend haben wir in der kleinen Stadt Najera direkt am Ufer eines Nebenflusses des Ebro zu Mittag gegessen. Und wohin man schaute, Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostella.
Am Dienstag stand die Besichtung einer Olivenölfabrikation auf dem Plan. In der auf die Kelten zurückgehende Stadt Viana (Navarra) gab es vorher einiges zu sehen. Wir schauten uns vor dem Termin in der Ölmühle noch zwei weitere Orte an.
Für eine Besichtigung der Regionalhauptstadt Logroño hat uns das Hotel über ein Taxiunternehmen einen Bus organisiert. Wir wurden direkt im Zentrum abgeladen und am Spätnachmittag wieder abgeholt. Logroño ist eine attraktive Stadt mit einer parkähnlich angelegten riesigen Plaza im Zentrum. Es gibt noch Markthallen, wo man landestypische Produkte kaufen kann. Für einen Imbiss haben wir uns dort reichlich eingedeckt.
Im Süden des Riojagebietes liegen ziemlich hohe Berge, einige Seen und auch Tropfsteinhöhlen. Das alles inmitten eines Naturparks. Die Grotten sind leider außerhalb der Hauptsaison nur Sa/So geöffnet. Aber die Fahrt über den Pass Puerto de Peña Hincada (1412 m ü.d.M.) war sehenswert. Keine Touristen, überhaupt niemand außer uns. Tolle Bergstraßen, sehr wildes Panorama und nur Bergziegen, Esel, Schafe und ein paar zottige Pferde liefen da herum. Über allem schwebten auffallend viele Gänsegeier und Steinadler.
Auf der anderen Seite geht es in ein kleines Dorf hinunter, wobei man in den Gassen fast die Spiegel einklappen muss. Die Leute im einzigen Restaurant fielen aus allen Wolken, zauberten aber gleich ein tolles Menu zusammen.
Am Freitag wollten wir nicht so viel fahren, weil es ja am Samstag heimwärts gehen sollte. Wir besichtigten deshalb ein Weingut vor Ort und bekamen dort einen rustikalen Lunch.
Eigentlich wollten wir ja am Wochenende ein Lanciatreffen besuchen. Die spanischen Kollegen hatten offenbar meine englischen E-mails mit Google übersetzt. Man sollte alle Details über das Treffen, Zeit und Ort unserer Ankunft an unser Hotel mailen. Nichts kam. Wir versuchten, per Internet die in Frage kommenden Hotels zu finden und uns zu erkundigen. Keiner wusste etwas. Die Jungs hatten alles zu mir nach Hause geschickt, was ich aber nicht abrufen konnte.
Deshalb fuhren wir am Samstag direkt nach Saint-Jean-de-Luz (bei Biarritz) und machten dort Mittagspause. Dann entschieden wir uns, Richtung Bordeaux über Dax nach Périgueux zu fahren. Zwischen P. und Clermont-Ferrand übernachteten wir ein letztes Mal. Am nächsten Tag war die restliche Strecke über Lyon, Genf und Basel eine Kleinigkeit. Am Sonntag nachmittag waren wir zu Hause.
Fazit: Das Programm ist sehr gut angekommen. Schade, dass wegen widriger Umstände die Teilnehmerzahl etwas kleiner als geplant war. Andererseits konnten Ausfahrten so etwas entspannter erfolgen. Es hat sich auch herausgestellt, dass es auf die Teilnehmer ankommt, die Automarken sind da zweitrangig. Bei einem Lancia-Treffen sind natürlich Lancias gefragt. Bei 10-Tages-Touren geht es darum, dass die Autos keine Probleme machen, bequem und geräumig sind. Stimmt dann auch noch der Verbrauch, dann halten sich die Kosten in Grenzen. Gerade wer allein fährt, tut sich besser mit einem anderen zusammen und teilt die Kraftstoffkosten. Es ist auch kurzweiliger und man kann sich beim Fahren ablösen. Wir sind insgesamt ca. 3500 km gefahren. Die Spritkosten des X3 lagen bei ca. EUR 240.00 (Diesel). Benziner à la Thema wären nicht viel schlechter dran, da Benzin in der Schweiz sehr viel billiger ist. Mit div. Autobahngebühren, Hotels, Restaurants, Eintritt usw. lagen die Kosten pro Person für 10 Tage noch unter EUR 1.000,--.
Im nächsten Jahr wird es u.U. sogar 2 oder 3 solcher Touren geben, wenn die Nachfrage stimmt.
Gruß Frank
PS. Fotos werde ich hin und wieder anhängen. Muss erst sortieren und bearbeiten.