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Opel sei Dank!

Posted: 15 Oct 2009, 10:40
by Silvan
Laut "Italiaspeed" lautete der Plan von Fiat bei einer Opel-Übernahme Zusammenlegung Chrysler/Opel und Aufgabe der Marke Lancia! Nunmehr sollen Lancia und Chrysler (als Marken, analog zu Alfa und Dodge) zusammen gehen. Sieht schon viel besser aus...

Re: Opel sei Dank!

Posted: 15 Oct 2009, 11:16
by Behagen
Hallo !

Da hatte also die Arroganz der Opelaner doch was gutes(trotzdem können die mir
den Buckel runter rutschen)B)-

Gruss Bernd

Re: Opel sei Dank!

Posted: 15 Oct 2009, 15:21
by lanciadelta64
Mir ist in den letzten 10 Jahren mit Sicherheit nie in den Sinn gekommen, einen Opel zu kaufen. Als meine Liebe nun einen Opel haben wollte, kam mein "no" (allerdings muss ich fairerweise sagen, dass es wirklich rein rationale Gründe waren, genauso wie ich auch von dem Kauf eines gebrauchten GP Sport abraten musste, weil beide Fahrzeuge nicht ganz koscher waren)...

Re: Opel sei Dank!

Posted: 17 Oct 2009, 21:34
by Ravennese
In der Tat: Gott sei Dank!
Saluti, Alex

Re: Opel sei Dank!

Posted: 20 Oct 2009, 15:24
by graneleganza
....das sind aber auch nur alles geruechte.
Ich wuesste nicht mit sicherheit, dass FIAT den Namen Opel lieber bewahren wuerde als Lancia.
Vielleicht auch nur ein Lockangebot fuer Opel mit Chrysler.

Wahrscheinlich rettet sich Lancia wiedermal durch den Ypsilon (und Musa). Denn die sind wenigstens
zuhause in Italien in der kleinen Klasse so stark, (verkaufen teilweise mehr als die entsprechenden FIAT
Ableger) so dass jedes Unternehmen schoen bloed waere, freiwillig auf diesen Marktanteil zu verzichten....!

Re: Opel sei Dank!

Posted: 20 Oct 2009, 15:55
by lanciadelta64
Das Problem für Lancia wird die Zukunft sein, denn der neue Ypsilon wird nicht im eigentlichen Sinne der Nachfolger des alten Ypsilons sein und dann muss die Frage gestellt werden "Quo vadis, Musa?" Denn von den Abmessungen her dürfte der Ypsilon sehr dicht am Musa herankommen und dazu auch noch als 5-Türer ein anderes Klientel ansprechen als der aktuelle Ypsilon.

Damit nicht genug, denn sollte der Ypsilon Abmessungen um die 3,80-3,90m haben, würde er auf ein Segment stoßen, das schon mit dem Erscheinen eines Audi A1 und einem "Mini-BMW" sehr stark überlaufen sein wird. Ich bin mir sicher, dass der neue Ypsilon nicht mehr die Rolle spielen wird, wie das aktuelle Modell, denn bisher ist der Ypsilon "konkurrenzlos", aber das wird sich dann ändern. Das bedeutet, dass Lancia zusätzlich in anderen Segmenten vertreten sein muss, um den zu erwartenden Rückgang an der Verkaufszahlen aufzufangen, wie es ja bisher dem Delta gut gelungen ist, der die rückläufigen Zahlen von Ypsilon und Musa mehr als kompensieren konnte...

Re: Opel sei Dank!

Posted: 20 Oct 2009, 16:51
by LCV
Ciao Bernardo,

was sind das für Strategen? Einerseits kann ich mir nicht vorstellen, dass die so blöd sind und nicht wissen was sie tun. Andererseits scheint mir, dass die niemals pro Lancia agieren, sondern immer nur an den Gesamtkonzern denken. Ich hatte schon bei den ersten Bildern des Cinquecento gedacht, dass der das Auto ist, auf den viele Italiener gewartet haben. Der alte Cinquecento war ja im Straßenbild noch dominanter als der Käfer in Deutschland. Klein, wendig, wenig Parkraum beanspruchend, sparsam und gerade für Milano, Torino oder Roma das ideale Cityauto. Die Nachfolger hatten nicht das Flair des 500 und mit der aktuellen Version ist wieder ein echtes Kultauto gelungen. Aber gerade durch den Cinquecento rechnete ich auch mit größeren Verlusten beim Ypsilon. Ein neuer Ypsilon müsste aber die logische Weiterführung des Konzeptes sein, um neben dem 500 zu bestehen. Statt dessen wird das Auto in eine neue Klasse, ein neues Konkurrenzumfeld definiert, wodurch nun auch noch zahlreiche Stammkunden wegbleiben könnten. Ich habe so den Eindruck, dass man bei Lancia eine Selbstdemontage auf Raten betreibt. Wenn ich mühsam einen Kundenstamm aufgebaut habe, muss ein Nachfolgemodell an den Wünschen dieser Kunden ausgerichtet sein. Aber bei Lancia kommt jedes Mal etwas völlig anderes, das oft von den alten Kunden abgelehnt wird. Also beginnt man wieder bei Null und muss völlig neue Kunden überzeugen. Durch die lanciaüblichen Verzögerungen kommt man nun auch noch zu spät. Wenn nämlich die kleinen BMW und Audi schon eine größere Anzahl von Kunden weggeschnappt haben, bequemt man sich endlich, den Nachfolger zu präsentieren. Offenbar wieder mal mit Rücksicht auf Alfa. Anscheinend gibt es im Fiat-Konzern einige Manager, die Lancia gern schließen würden. Solche vorprogrammierten Misserfolge helfen denen natürlich, die ungeliebte Marke zu killen. Aber wenn sich Marchionne auf das Spiel einlässt und glaubt, dass automatisch jeder bisherige Lancia-Kunde nun Alfa kauft, halte ich das für eine krasse Fehleinschätzung. Da werden sehr viele zu BMW, Audi und noch anderen abwandern. Unter'm Strich werden sich die Alfa-Umsätze kaum ändern, die von Lancia fehlen aber dann ganz. Wie solche Politik mit der zwanghaften Vorstellung von mindestens 5 - 6 Mio. Jahresproduktion zusammen passt, weiß ich nicht.
Der Cinquecento ist ein Kultauto - ohne Zweifel. Aber besonders praktisch ist er auch nicht. Deshalb müsste ein Ypsilon auch irgendwie kultig daherkommen, aber mit höherem Nutzwert. Nicht durch Größenzuwachs, sondern durch geniale Raumökonomie. Siehe Panda 1 by Giugiaro. Dann könnten sich die beiden Italiener ein schönes Stück vom Kuchen abschneiden. Nach der jetzt absehbaren Planung, treibt man eher Kunden den ausländischen Anbietern in die Arme.

Gruß Frank

Re: Opel sei Dank!

Posted: 20 Oct 2009, 18:08
by lanciadelta64
Ciao Frank,

was soll ich dir dazu sagen?

Warten wir erst einmal ab, wie der Ypsilon tatsächlich wird. Laut Photoshop-Bildern der 4R-Zeitung hier, die gewöhnlich sehr gute Riecher dafür haben, sieht er wie ein "kleiner" Delta aus, wobei die hinteren Türgriffe ähnlich wie beim Alfa 156, 147 und Seat Leon im Fensterrahmen versenkt sind.

Seit einer gewissen Zeit wachsen die Autos stetig und ein Auto auf 5-Sterne (6 in Zukunft) zu bekommen, ist nicht so einfach. Dass der Ypsilon etwas anders positioniert werden musste, war spätestens seit der Einführung des FIAT 500 klar, der hier in Italien dem bei jungen Frauen Kunden weggenommen hat, auch wenn in den letzten Monaten der Ypsilon einen 3. (4.,5. usw-Frühling) feiern konnte, weil er nun preislich "lohnenswerter" ist als ein FIAT 500.

Der aktuelle FIAT 500 hat noch weniger zu tun als der NEw Delta mit dem Ur-Delta, während die Nachfolger vom 500er (126/Cinquecento/Seicento) in Italien sehr erfolgreich waren und immer im A-Segment führend waren und eigentlich eher in der Tradition standen. Wenn man so will, ist der Fiat Panda eher ein "Nachfolger" des Ur-500ers, ähnlich wie der New Mini mit seinem Ur-Vater auch herzlich wenig gemeinsam hat (wenn wir einmal die optische Anlehnung beiseite lassen)

Insofern war es klar, dess der New Ypsilon - ohne sich revolutionär neu zu orientieren- etwas oberhalb des aktuellen Modells bewegen würde und somit auch oberhalb des FIAT 500. Mit 3,80 liegt man im Schnitt 20 cm unter dem B-Segment und bildet somit eher eine Nische, die auch seinerzeit der Ypsilon darstellte, als er auf den Markt kam.

Ich glaube eher, dass die Grenzen zwischen den einzelnen Segmenten mehr und mehr verschwinden und mehr und mehr "Nischen-Modelle" den Markt beherrschen werden. Insofern ist die Logik der Verantwortlichen nicht so unlogisch.

Wenn dann auch das stimmt, was man sich sagt, dass der Ypsilon eben doch nicht 2011, sondern bereits nächstes Jahr auf den Markt kommen soll, dann ist man auch nicht zu spät am Markt.

Die Problematik aber wird eine andere sein, nämlich dass man langsam aber sicher das eigene Programm ausweiten muss. Die Zeiten, als man mit Musa und Ypsilon den heimischen Markt nach belieben kontrollieren konnte, geht langsam aber sicher zu Ende. Die Konkurrenz drängt immer mehr im Kleinwagensektor und zwar im "Premium-Bereich" (ich weiß, du hasst diesen Ausdruck). Der Musa wird mit dem neuen Ypsilon in meinen Augen Konkurrenz aus dem eigenen Lager erhalten, sogar einen sehr gefährlichen Konkurrenten, weil wesentlich neuer und moderner.

Wie immer dreht sich alles um das Gesamtprogramm, was hat man vor, was sind die Ziele... Der Musa in der aktuellen Form jedenfalls bekommt Konkurrenz vom Ypsilon, andererseits ist eine Lücke zwischen Ypsilon/Musa und dem aktuellen Delta.

Es kann also sein, dass dem "New" Musa" dann die Aufgabe zukommt, diese Lücke zu schließen, also etwas oberhalb des aktuellen Musas, was an sich kein Problem wäre, weil auch die A-Klasse nach italienischer Logik etwas oberhalb des Musas angesehen wird.

Mit Sicherheit wird Lancia in der Zukunft nicht mehr allein nur mit zwei/drei Modellen überleben, sondern braucht mindestens zwei weitere Modelle plus den großen Monovolumen,der in Italien sich für so ein Fahrzeugtyp gut verkauft.

Dann erst kann man davon reden, dass Lancia als Marke (wohl gemerkt, als Markenname, denn die Seele wurde Lancia mit der Schließung Chivassos genommen, aber das ist ein anderes Thema).

Tanti saluti und einen schönen Abend dir

Bernardo

Re: Opel sei Dank!

Posted: 20 Oct 2009, 18:40
by Siegi
Hallo liebe Lancisti,

Ihr habt die Situation richtig beschrieben.
Anfangs dachte ich, dass Marchionne strategischer agiert u. den Marken" freie" Hand läßt.
Leider ist dies nicht so, sein Ziel sind Stückzahlen, wie auch immer diese zusammenkommen. Die Marken würden sich wirklich differenziert darstellen lassen. Fiat - Brot u.Butterauto, Alfa sportlich, Lancia für feinere Ansprüche; wobei ich nicht unbedingt die Gleichheit der Plattform im Vordergrund sehe. Unterschiede sollten sein!
Warum kann man bei Lancia, gilt für Italien allgemein, die Modellreihen nicht pflegen u. modernisieren??
Auch wenn es derzeit kaum möglich ist einen Thema- Thesis konkurrenzfähig anzubieten, könnte ich mir vorstellen einen mittelgroßen SUV auf den Markt zu bringen. Dieses Segment ist von Gruppo Fiat völlig unbeachtet. Und sollte der Phedra ohne Nachfolger bleiben wird der Lancia Kreis wieder kleiner werden.

ciao Siegi

Re: Opel sei Dank!

Posted: 20 Oct 2009, 20:06
by lanciadelta64
Ciao Siegi,

nun Marchionne schaut weniger auf Verkaufszahlen, sondern auf Gewinne. Er will nicht um jeden Preis mehr Autos verkaufen. Der FIAT Bravo verkauft sich de facto nicht viel mehr als die FIAT Stilos (allerdings hier mit 3- und 5-Türer samt SW), allerdings wirft der Gewinne ab und daher forcierte er die Markteinführung um jeden Preis, auch ein Jahr früher als geplant gewesen, was in der technischen Abteilung für einige Irritationen geführt hatte.

Theoretisch kann "Lancia" seine Modelle pflegen, allerdings ist es ja auch eine Kostenfrage und im Endeffekt muss alles von oben abgesegnet werden, denn schließlich müssen die es ja auch bezahlen. Prinzipiell kann jeder in der Gruppe sich frei bewegen, sofern er die Kosten im Blickpunkt hat. Anders ausgedrückt, kann Lancia keine Investionen tätigen, wenn sie nicht selbst die Gewinne erwirtschaften und hier liegt das eigentliche Problem, nämlich dass man Lancia einerseits kaputt gespart hat, andererseits mit wahnwitzigen Investitionen für ein einziges Modell aufwartete, der sich dann auch noch verkaufstechnisch als absoluter Flop und Fass ohne Boden erwiesen hatte.

Vergiss nicht, dass FIAT bis vor 5 Jahren pleite war und die ersten Entwicklungsprojekte nur dank Verkäufe von Tafelsilber und der GM-"Strafzahlung" entstehen konnten und somit muss im Prinzip ein "Erfolgsmodell" das Geld einfahren, damit weitere Entwicklungen entstehen können. Bisher ist man damit sehr gut gefahren und hat FIAT in der aktuellen Krise in ruhigen Gewässern gehalten.

Dass FIAT samt Gruppe Lücken hat, ist ja nicht neu. Gegen Ende des Jahrtausends hat man entgegen der Konkurrenz, die eigene Palette nicht erweitert, sondern Stück für Stück verringert, alte Modelle zu lange laufen lassen etc. Aber um neue Produkte auf den Markt zu bringen, brauchst du viel Geld und auch viel Zeit...

Mir Chrysler erhofft man sich den Partner zu haben, den man gebraucht hat, um die eigene Modellpalette zu erweitern. Zu Chrysler gehört ja auch Jeep, die ein Know How bei Geländewagen bzw. beim Allradantrieb haben, dazu Chrysler mit Heckantrieb und auch in Sachen Elektromotoren ist man -so heißt es- sehr weit entwickelt.

Dadurch sollen sich in Zukunft Synergien einstellen. Wie das nun aussehen soll, wird die Zukunft zeigen und es ist zu früh, sich darüber ein Urteil zu bilden.

Tanti saluti

Bernardo