Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
lanciadelta64
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Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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In der letzten Oktoberwoche werden 700 Arbeiter der Produktionslinie Alfa Mito in Kurzarbeit geschickt. Das deswegen kurios, weil behauptet wurde, dass der Mito angeblich bereits das Soll erfüllt habe und die gesteckten Ziele für ein ganzes Jahr bereits nach 9 Monaten erreicht. Also irgendetwas stimmt hier nicht, entweder ist er der große Hit, wie es überall geschrieben wurde, oder, wie ich behaupte weit von den geplanten Stückzahlen entfernt, weswegen ja auch mit einem riesigen Werbebudget gearbeitet wird, um die Verkaufszahlen zu stützen. In Italien ist im Gegensatz zu Lancia nach erfolgreichen Monaten die Zahlen wieder rückläufig...
Mumin
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Wundert Dich das, so wie der "Mito" (igitt was ein Name) aussieht?

/Mumin
lanciadelta64
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Ich wundere mich nicht. Ich finde nur die unterschiedlichen Angaben befremdend, denn entweder er verkauft sich (irgendwo habe ich gelesen gehabt, dass man bereits die Jahresproduktion überschritten habe und der Mito sich besser als geplant verkauft habe), dann verstehe ich die Kurzarbeit nicht, oder aber er verkauft sich eben nicht, dann kann man kaum eine "Jahresproduktion" bereits nach 9 Monaten erzielt haben...

Zwischen Mito und Grande Punto Sport oder Grande Punto Abarth (je nach Motorisierung) würde ich keine Sekunde zögern, mit den GP zuzulegen. Bei ähnlicher Ausstattung kostet ein 155 PS-Mito soviel wie ein Grande Punto ABARTH SS mit 180 PS, schicken 18-Zollern, Brembo-Bremsystem mit gelöcherten Bremscheiben, einer stärkeren Kupplung samt insgesamt 2 Satz Reifen und Felgen (es bleiben ja die 17er Original im Privatbesitz).

Aber ich wollte hier keine Diskussion über Geschmäcker starten, denn was mir nicht gefällt bzw. gefällt muss anderen nicht unbedingt auch gefallen bzw. nicht gefallen. Ich wollte nur meine Verwunderung über diesen Widerspruch äußern, auch wenn die massive Werbung für Mito und Alfa und die Gesamtzulassungszahlen von Alfa vermuten lassen, dass man große Probleme hat, Alfas an den Mann zu bringen. Ohne den Mito würde Alfa wohl kaum noch existieren. So paradox das klingen mag, aber Lancia steht verkaufszahlenmäßig besser da. Das Problem bei Lancia ist (wenn wir einmal das fehlende Gesamtprogramm beiseite lassen), dass man in Italien boomt, aber außerhalb Italiens kaum ein Bein zu stehen bekommt, während Alfa außerhalb Italiens ohne eine Erfolgsstory zu werden besser dasteht als Lancia, dafür aber in Italien unter die Räder kommt.
Georg
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

Unread post by Georg »

Subjektiv empfinde ich dass sich der MiTo gut verkauft. Im ostwestfälischen Raum fahren eine Reihe von den MiTo herum, meist mit folgendem Kennzeichen MI - TO xxx ;)

Kein Tag in dem mir 2-3 MiTo begegnen. Oftmals sind es Twens die zum ABI einen kleinen Renner bekommen haben oder Frauen die durch das Design des Autos auf sich schließen wollen :? (natürlich alles subjektiv)

Das Preis- Leistungsverhältnis stimmt und ein ansprechendes Design bekommt man noch obendrauf...was will man mehr!
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LCV
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Wieso verkauft sich der MiTo gut? Wäre es ein Luxusmodell von Aston Martin, Ferrari & Co., könnte man mit DEN Stückzahlen leben. Aber der Marktbericht Deutschland August 2009 sagt z.B., dass sich ein Mini (Platz 28) 2730 mal verkaufte, selbst vom Nissan Micra (Platz 48) noch 1748 Autos an den Mann gebracht wurden. Der Fiat GP liegt mit 3905 Einheiten auf Platz 18.
Alfa Romeo verkaufte insgesamt gerade mal 1009 Autos! Da tröstet es wenig, dass Lancia mit 239 noch weit dahinter rangiert. Immerhin kennt in Deutschland fast jeder Alfa, nur wenige Lancia und die Modellpalette ist ja auch bei Alfa kompletter.

Die Aussagen der PR-Abteilungen erinnern an die Statements der Politiker (vor allem vor Wahlen). Die reden sich alles schön oder versuchen den Leuten weiszumachen, dass alles bestens sei. Das ist reiner Zweckoptimismus. Auch nachvollziehbar, dass man in Krisenzeiten nicht mit offiziellen pessimistischen Sprüchen die Leute noch mehr verunsichert.
Wir können uns aber als Zuschauer betrachten und ohne strategische Überlegungen beurteilen wie es ist. Oder muss einer von Euch Alfas verkaufen?
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lanciadelta64
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Ciao Georg,

das "eigene" Auge ist selten ein verlässlicher "Partner" bei solchen Dingen. Ich habe hier in Italien in meiner Gegend erst zwei Opel Insignia überhaupt gesehen und den MiTo in etwa so oft wie ein Lancia Delta. Bei den beiden Italienern deckt sich dann in etwa das Auge mit den Zulassungszahlen, da der Mito in den letzten Monaten im Schnitt um 20% mehr verkauft (was schon einmal hinter den Erwartungen an sich liegen dürfte) als der Delta, der wiederum länger am Markt ist.

Beim neuen Fiesta passt es nun überhaupt nicht, da der hier in meiner Gegend wie eine "Bombe" eingeschlagen ist und wahrscheinlich allein der New Fiesta hier ca. 50% aller neuen Autos des B-Segments ausmacht, während er in ganz Italien weniger als 50% des Grande Puntos verkauft.

Als ich am Niederrhein für ca. 3 Wochen war, sah ich auch nur einen einzigen MiTo und überhaupt keinen Delta (außer meinen natürlich), von dem ich dann in Raum Rosenheim 2 sah (genauso viele wie MiTo´s dort).

Ich bezog mich denn auch daher weniger auf mein Auge, als vielmehr an den Äußerungen der Verantwortlichen, die sich nun mit der Kurzarbeitankündigungen widersprechen. Ich hatte je das Gefühl, dass der MiTo weit weit hinter den Erwartungen geblieben war, denn trotz massivster Werbekampagne verkaufte er sich hier am Anfang überhaupt nicht. Mittlerweile -auch weil der kleine Diesel unter der "Abwrackprämie" fällt-sind die Zahlen "ansprechend", aber wie ich es immer gedacht hatte, hinter den geplanten Zahlen (und die Kurzarbeit bestätigt nun das, was ich mir gedacht hatte).

Ich kenne das Preis-/Leistungsverhältnis in Deutschland für den MiTo nicht, aber ich kann dir garantieren, dass er preislich oberhalb eines GP-3-Türers liegt und wenn wir dann den Abarth heranziehen und den MiTo mit 155 PS, fällt der MiTo preislich total ab. Italienische Tests haben bisher auch bescheinigt, dass der Abarth dem MiTo in fast allen Belangen überlegen ist, anders ausgedrückt, der GP ist etwas für diejenigen, die Substanz suchen, der MiTo, für die, die ein "Lifestyle"-Auto wollen.

Der MiTo kostet hier im Schnitt ca. 1.000-3.000 Euro mehr als ein GP, also kann man nicht von einem "günstigen" Auto sprechen. Wenn ich dann die Verkaufszahlen im Verhältnis zum Werbeaufwand stelle, muss ich sagen, eine Erfolgsstory sieht anders aus.

Dennoch ist er in den heutigen Tagen "LEBENSNOTWENDIG" für Alfa, denn er ist das am meisten verkaufte Alfa-Modell. Ohne den MiTo würde es noch düsterer aussehen. Er zieht zurzeit in erster Linie Kunden ab, die vorher den 147er gekauft haben und der angesichts des neuen Milanos vor der Türe sich kaum noch verkaufen lässt. 159er, Brera und Spider verkaufen sich auch so wenig, dass man schon fast irgendwo versteht, wieso man so massiv Werbung für Alfa macht und einen Werbebudget hat, das 4x höher ist als das von Lancia.

Tanti saluti

Bernardo
lanciadelta64
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Ciao Frank,

ich glaube nicht, dass Lancia nun mit einem ähnlich großen Programm wie Alfa nun unbedingt mehr Autos verkauft bekommen hätte, denn auch wenn der MiTo hinter den Erwartungen geblieben sind, so ist er immerhin das "Volumen-Modell" Alfas. Ohne ihn wäre Alfa "unverkäuflich". Sobald die FIAT-Gruppe (lassen wir Maserati und Ferrari einmal beiseite) versucht, Autos oberhalb des Kleinwagensektors zu verkaufen, tut man sich enorm schwer. Lancia ist mittlerweile in Italien wesentlich erfolgreicher als Alfa, eben weil man mit Ypsilon und Musa Fahrzeuge hat, die in einem großen Segment antreten, während Fahrzeuge wie 159er, Brera oder Spider selbst bei größtem Erfolg immer nur ein Bruchteil von Autos unterer Segmente verkauft bekämen. Der 159er ist in seiner Klasse immer in den Top3 hier, aber dennoch sind die Stückzahlen sehr niedrig.

Das Problem, das FIAT im nächsten Jahr bekommen wird, heißt Alfa Milano, denn ich befürchte einen Kanibalismus im eigenen Hause. Fast muss man auf einen Flop des Milanos hoffen, sollte er nicht Kunden aus anderen Bereichen anziehen, anstatt sie beispielsweise bei FIAT (Bravo Sport) oder bei Lancia (Delta mit den größeren Motoren) zu bekommen, denn die Delta-Kunden in Italien sind entgegen der eigenen Erwartungen eher jüngerer Natur, denn Leute aus dem "mittleren Alterskreis".

Dass man den MiTo "schön reden" will, ist verständlich, denn ohne ihn würde es sehr düster aussehen (bei Alfa). Der 159er trotz neuster Motoren, trotz "Leichtbau", kommt einfach nicht in die "Pötte", der 147er ist tot und für den Alfa-"Aufschwung" sorgte nur der MiTo. Lancia hat nun nach anfänglichen Verkaufszahlenrückgang wieder in die "Gewinnspur" gefunden. Man hat mittlerweile in den ersten 8 Monaten mehr verkauft (wenn auch nur geringfügig) als im letzten Jahr und den Marktanteil in Italien weiter ausbauen können. Alfa hingegen bleibt auch weiterhin in Europa knapp hinter Lancia und das, obwohl der Webeetat bei Alfa 4x größer ist. (Insider-Info)

Tanti saluti

Bernardo
Georg
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Halle Bernado!

Hier in D wurde ja massivst Werbung für den MiTo betrieben im Zusammenspiel mit der Abwrackprämie war der Wagen auch ein günstiges Angebot. Alfa Romeo hat ihn auch bewußt als Gegenspieler zum Mini eingeführt um nicht in die Nähe des GP zu geraten, weil man nicht in den Zog des "Billiganbieters" FIAT gezogen werden wollte sondern auf "Premium" Augenhöhe mitspielen zu wollen.

Ob der GP oder der MiTo das bessere Automobil ist ist mir sowas von egal, beide sprechen unterschiedliche Käuferschichten an und das ist wiederum positiv für FIAT-Auto! Ich finde mit dem MiTo ist FIAT-Auto eigentlich etwas gelungen was man in ähnlicher Form sich fbeim Delta wiederholt. Der Delta Käufer entscheidet auch nicht zwischen Bravo und Delta! Bei der Musa ist es meines Erachtens nicht gelungen zwei eigenständige Modelle aus einem Baukasten zu generieren, sie sind zu gleich es fehlt eine typische Lancia Eigenständigkeit.

Für AR ist der MiTo so wichtig wie einst der AlfaSud auch wenn dieser sogar noch etwas kleiner und preiswerter war.
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Ciao Bernardo,

Kannibalismus zu Lasten Lancias gibt es jetzt schon. In unserem Club gibt es gleich mehrere, die den Y gegen einen 500 eingetauscht haben. Ich könnte mir vorstellen, dass der 500 in Italien noch mehr dem Publikumsgeschmack entgegenkommt (nicht wegen des Stylings, sondern weil er etwas Nostalgie vermittelt und in Innenstädten wie Torino, Milano oder Roma das ideale Auto ist. Grundsätzlich bleibt zwar das Geschäft im Konzern, aber zu große Verlagerungen könnten auch dazu führen, dass bestimmte Modelle nicht die Stückzahl erreichen, um die Produktionskosten zu rechtfertigen. Wenn aber Lancia im Y-Segment an Boden verliert (man muss sehen, wie sich der Nachfolger schlagen wird), dann kann das für die Marke insgesamt bedrohlich werden.

Tanti saluti
Frank
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Georg
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Re: Kurzarbeit in der Produktionslinie des Alfa Mitos

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Ohne den Milano kann man die Tore bei den Alfa Werken bald schließen!

Aber vermutlich bringt Alfa eher einen weiteren Exoten a la 8C als Volumenmodelle zu positionieren!
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