Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Frankg
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Joined: 30 Dec 2008, 10:44

Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Es war im Urlaub im sonnigen Italien(in Wirklichkeit Starkregen und sogar Hagel bei Verona), als wir bei der Ankunft feststellten, dass unser Punto beifahrerseitig voller Wasser gelaufen war.
Es hat zwar geschüttet wie aus Eimern, aber trotzdem war es richtig heiß - deshalb war auch die Klimaanlage an.
Also gab es zwei potentielle Möglichkeiten: Auto undicht oder Klimaanlage tropft in den Innenraum.

Die Klima hatten wir schon einmal in Verdacht, weil wir an einem strahlend heißem Sommertag schon einmal eine feuchte Beifahrerfussmatte hatten.
Unsere Münchner Werkstatt befand damals, dass so etwas niemals mit einer Klimanlage zusammenhängen könnte und wohl von einem vorherigen Regen herrühren müsste.
Nachdem es nie wieder auftrat, haben wir den Vorfall vergessen.

Wir sind also am folgenden Tag zur Werkstatt Autoromea (Fiat / Lancia) in Comacchio, an der Romea daher der Name, gefahren.
Nach den Stichworten: „Fiat Punto” und „mir scheint, es hätte was mit der Klimaanlage zu tun" unterbrach mich der nette Herr an der Annahme, rief seinen Mechaniker her, ob er Zeit hätte und lotste uns an die nächste freie Hebebühne.
Der Mechaniker hat dann ca. eine halbe Stunde Öffnungen geputzt und irgendein absonderliches Konstrukt aus einem alten Reifenschlauch gebastelt.
In der Zwischenzeit konnten wir über den Hof schlendern und uns einen Delta neben einem Bravo bewundern. Haben beide was. Den Fiat finde ich gefälliger, den Lancia skurriler passt also:-)

Die Überraschung war dann der Preis: 12,60 €!

Natürlich funktioniert jetzt wieder alles perfekt.

Sehr angenehmer Service, sehr schnell und ganz offenbar sehr kompetent.

Gruß

Frankg
Siegi
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Joined: 23 Dec 2008, 19:34

Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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ich bin auch aus dem Münchner Raum u.habe damals, lang ist es her, einen Kopfdichtungsschaden bei Rimini auf der Autostrada gehabt. Da dies der 3!! innerhalb 30000 km ( Neuwagen Thema) war, habe ich das Reparieren persönlich begleitet.Die Mechaniker haben mir die eingebauten Fehler deutlich vorgeführt u. ich war entsetzt welche Kompetenz unsere Fachwerkstätten aufweisen. Man muß sich nur mal das Personal ansehen u. so mache ich um Werkstätten einen großen Bogen u. es läuft!!
ciao Siegi
Alex G.
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Joined: 27 Dec 2008, 17:25

Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Im neuen ADAC-Werkstatt-Test, schießt Fiat auch langsam hoch.
http://auto.t-online.de/adac-werkstatt- ... 1714/index

Meine Werkstatt ist auch bei den Top 3!

Aber trotzdem habe ich oft bei kleinen Werkstätten mehr Sachverstand erlebt, als bei großen Vertragswerkstätten. Man muß schon suchen, um
endlich einen vertrauensvollen Service zu finden. Mit meinem Delta hatte ich drei Jahre Probleme, keine Werkstatt half mir. Man drehte mir sogar teure Reparaturen an, die nichts brachten. Leider erfuhr ich erst vom Aufkäufer (Werkstatt/Autoverkauf), was ich hätte machen können.

Leider ist der weg in eine versierte italienische Werskstatt für mich zu weit;-))
Alex
BigB
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Joined: 04 Aug 2009, 12:28

Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Hallo,

ich habe noch keine bevorzugte Lancia-Fiat Werkstatt. Ich komme aber des öfteren nach Italien. Ist es ratsam, dort anfalende Reparaturen ausführen zu lassen? So muss jetzt dann der Riemen gewechselt werden. Sind sie dort in Italien kompetenter in Sachen Lancia? Und wie ist das vom Preis?

LG Bernhard
lanciadelta64
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Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Ciao Bernhard,

ich glaube, man kann nicht prinzipiell sagen, in Italien arbeiten alle Werkstätten perfekt. Meine Erfahrungen sind zwar so, während ich in NRW eigentlich eher "Kurpfuscher" erlebt habe. Ich weiß nicht, ob es in D. oft Unfähigkeit ist, oder wie meine Werkstätten hier in Italien behaupten, "Sabotage" (nach deren Ausagen kann man nicht so unfähig sein, wie ich es erlebt habe).

Preislich müsste es in Italien immer noch günstiger sein als in Deutschland, auch wenn seit der Euro-Einführung die Preise für Arbeitslohn sich angeglichen haben. An Materialkosten wird es nur wenig Veränderungen geben, aber der Stundenlohn ist hier mindestens 30-50% günstiger.

Tanti saluti

Bernardo
mogli
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Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Wir hatten schon in Südtirol sehr gute Erfahrungen - die haben sogar unauffällige Produktionsfehler an einem beinahe
Neuwagen (Dedra, Prisma, Delta2 und Ritmo) gefunden und sofort behoben. Aber auch in Kärnten - nahe an der italienischen
Grenze sind die Werkstätten besser, als in den Zentren.
Ich habe meist die Teile in Italien deutlich günstiger erworben, aber auch die Arbeitszeitrechnungen fielen meist moderat aus.
In Wien selbst habe ich noch keine große Vertragswerkstätte gefunden, die wirklich zuverlässig und fehlerfrei arbeitet - zumeist auch noch mit Stundenlöhnen von 100 Euro. Die Lancia und Alfakunden werden hier sowieso über den Tisch gezogen - da die Beiden in Relation zu Fiat als Premium angesehen werden - da gibts den gleichen Teil für unterschiedliche Marken oft mit horrenden Preisunterschieden.
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LCV
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Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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> da gibts den gleichen Teil für unterschiedliche Marken oft mit horrenden Preisunterschieden.

Das ist ein uralter Trick. Da gab es schon zu VW Käfer's Zeiten einen Achsschenkelbolzen, der kostete Anfang der 60-er Jahre DM 25,--. Für einen Porsche wurde das identische Teil mit einem anderen Etikett verkauft: DM 50,--.

Daran sind aber zum Teil die Kunden selber schuld. Viele meinen, dass der höhere Preis auch höhere Qualität bedeutet. Wer Premium anbietet, fühlt sich geradezu verpflichtet, auch Ersatzteile sehr teuer zu verkaufen. Die Kunden könnten sonst glauben, man würde billigen Schrott einbauen. Der Preis hat oft nichts mit der Qualität zu tun, sondern wird nach völlig anderen Gesichtspunkten kalkuliert. Manchmal wird auch teurer Schrott verkauft. Teilweise könnte man meinen, die Marketingleute hätten den Kunden eine Gehirnwäsche verpasst.

Das witzigste Erlebnis hatte ich mit einem Porsche 944 Fahrer. Einerseits wollte er den Porschepreis nicht zahlen, kam also zu uns in den freien Handel, um Bremsbeläge zu kaufen. Mit der Bedienungsanleitung in der Hand. NUR Ate!!! Steht da drin! Wir hatten aber JURID/Energit und das ist Erstausrüsterqualiät. Aber mit dem Porsche keine Experimente, wir sollten die Ate-Beläge extra ordern. Er akzeptierte, dass sich deshalb der Preis verdoppelte (aber immer noch billiger als beim Markenhändler). Als wir die erhielten, stand auf der Rückseite der Klötze Energit! Also stellte Ate die garnicht her, sondern kaufte die von Energit, war aber bei Porsche in der Erstausrüstung.

Mit meinem Alfa Bertone 2000 GTV (Bj. 1971) hatte ich ein kleines technisches Problem, das die hiesige Werkstatt nicht beheben konnte. Ein Geschäftspartner in Milano empfahl mir eine Art Hinterhofwerkstatt, die eher an einen Autofriedhof erinnerte. Der Mechaniker machte irgendwelche Handgriffe im Motorraum und alles lief bestens. Er grinste nur und wollte keine Bezahlung. Bella Italia!
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Siegi
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Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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hallo Lancisti,
ich glaube, in Deutschland ist Priorität der den schnelle Teiltausch ohne zu wissen was ist defekt. Die Mechaniker wissen nicht wie das Teil funktionieren soll u. warum. Das ist in Bella Italia anders, die Werkstätten zerlegen u. versuchen den Fehler am Teil zu beheben.Leider ist bei den ganz neuen Autos ein zerlegen der Teile kaum mehr möglich.
ciao Siegi
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LCV
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Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Ich sehe einen direkten Zusammenhang mit den Lohnkosten, der Kaufkraft der Kunden usw.

Extrembeispiel: Ein Bekannter lebt in Lima/Peru und besitzt ein Ford T-Modell. Das Auto steht da wie neu, weil jedes defekte Teil von einem begabten Handwerker angefertigt wird. Fährt einem ein anderes Auto den Kotflügel zusammen, dann nimmt der Karosseriemeister eine Blechtafel und dengelt einen neuen und zwar perfekt! Bei uns könnte man das zeitlich gesehen nicht bezahlen und deshalb lernen die Leute heutzutage solche Arbeiten nicht mehr richtig. Wer hier ein T-Modell fährt, ist ein betuchter Sammler und kann evtl. bei einer Spezialwerkstatt etwas anfertgen lassen - für sehr viel Geld. In Peru oder anderen armen Ländern ist so ein Auto vielleicht schon 80 Jahre in Familienbesitz und wird von Generation zu Generation weiter vererbt. Ein Neuteil evtl. aus den USA zu importieren, kann sich kaum einer leisten. Zu den niedrigen Einkommen kämen noch ein unglaublich ungünstiger Wechselkurs und hohe Zollabgaben hinzu. Dann kostet am Ende so ein Teil drei Monatsgehälter (kein Scherz). Also setzt man auf Selbsthilfe, manchmal auch auf Improvisation. Da aber bei uns vor allem die Zeit so teuer ist, lernt man dem Mechaniker nur noch den schnellen Teiletausch. Bei großen Autohäusern werden womöglich die Leute auf verschiedene Baureihen geschult und auf Lehrgänge geschickt. Fehlersuche? Wie denn? Der Computer soll sagen, was der Kiste fehlt. Aber im Computer steckt oft selbst der Wurm drin. Deshalb tauscht man einfach mal auf gut Glück Teile aus, bis man zufällig das Problem behoben hat.
Typisch die Aussage eines Kfz-Meisters zum Kunden: Wir haben mal die Einspritzpumpe ausgetauscht. Probieren Sie mal, ob es jetzt besser ist.

Mit dieser Methode werden die Kunden auch ungerechtfertigt abgezockt. Und in manchen Fällen wäre der Kunde rechtzeitig in der Werkstatt erschienen, um einen großen Schaden zu vermeiden. Weil man aber die Ursache nicht erkannte und ein falsches Teil ersetzte, kam es zum Motorschaden. Wer zahlt den?
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lanciadelta64
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Re: Sehr positive Erfahrungen mit einer FIAT-Werkstatt

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Ciao Frank,

das mag ja in manchen Bereichen stimmen, aber du wirst mir nicht erklären können, wieso beispielsweise vor 25 Jahren auch schon so gearbeitet wurde und Italien ist nicht Peru. Es mag für eine "Hinterhof-Werkstatt" gelten, aber weniger für eine "Fachwerkstatt". Meine Erfahrung ist, dass man in den deutschen Werkstätten, die ich kennen gelernt habe, entweder unfähig war oder Autos bewusst sabotiert hat. Ich bin mir immer noch nicht sicher, was von beiden, denn was ich oft erlebt habe, lässt auf wirkliche Dummheit und und Unfähigkeit schließen bzw. Desinteresse, aber meine Werkstätten hier behaupten, dass KEIN Mechaniker, der eine Ausbildung gemacht hat, so dumm sein kann (na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel).

Die waren alle der Meinung, dass es Sabotage war.

Ich will dir nur ein Beispiel von vielen hier nennen: bei meinem Uno war die Auspuffanlage angerissen und ich wollte ihn schweißen lassen. Ich zu FIAT-Werkstatt hin, denn ohne Hebebühne war das beim Uno praktisch unmöglich, den Pott als Ganzes zu entfernen. Nun war der Preis eh vereinbart, also kein Grund, länger als nötig zu brauchen. Die haben den Pott wirklich wirklich sehr sehr schwer herunterbekommen und einer - ungelogen- hat sich an einem Rad mit seinem Gewicht gehangen, damit der zweite Pott auch über die Achse ging.

Jahre später bin ich in einer "Hinterhof-Werkstatt" in Italien gewesen, weil der Pott wieder einen Riss hatte und mein Cousin ihn schweißen konnte, aber natürlich nicht ausbauen, ergo zu dieser Werkstatt (sofern man die so nennen darf). Ein junger Bursche kommt, setzt den Wagen auf die Hebebühne. In wenigen Minuten löst der die Hinterachse (Verbundlenker) von den Dämpfern, stützt die Achse unten ab, damit sie nicht herunterfallen kann, raus den Pott und das war es.

Als ich ihn bezahlen wollte, meinte der "für was?" das war doch keine wirkliche Arbeit. Bezahle denjenigen, der den Pott geschweißt hat, denn das war wirklich schwere Arbeit. Das hier waren nicht einmal 5 Minuten.

Wie gesagt, das ist eine von vielen Geschichten, genauso wie die Verweigerung einer Boschwerkstatt ein Relais einer Bosch-Einspritzanlage zu tauschen, mit der Begründung, das sei ein FIAT, da gehe man nicht dran.

Natürlich werden Teile bei den modernen Autos auch hier nicht mehr repariert, weil die oft so aufgebaut sind, dass es sich nicht lohnt, aber ich denke oft, dass nicht das das Problem ist, sondern weil die Werkstätte "Kohle" machen wollen und man in Wirklichkeit überhaupt kein Interesse hat, eine Sache richtig zu reparieren und wenn man, wie im Fall von FIAT/Lancia in Deutschland oft eine Art "Monopol-Stellung" hatte(hat), weiß man in den Werkstätten genau, dass du kaum eine andere Chance hast, als bei denen zu gehen und somit ein paar Defekte mehr und man hat halt einen Kunden sicher...

In Italien beispielsweise sollte man, sofern man keine Werkstatt des Vertrauens hat, aufpassen, dass man wirklich auch einen neuen Luftfilter, Ölwechsel und Ölfilterwechsel gemacht bekommt. Es gibt hier in den größeren Städten immer wieder Fälle, bei denen man den Wagen annimmt, einfach den Ölfilter mit einem Lappen reinigt und den Wagen wieder nach vorne fährt, wo der Kunde ihn wieder abholen kann und auf der Rechnung die nicht gewechselten Teile vorfindet.

Deswegen ist es, egal ob in Italien oder Deutschland, sehr wichtig, eine Werkstatt des Vertrauens zu haben. Leute, die man kennt und sich mit dem einen oder anderen anzufreunden, kann nie schaden. Das schützt dann vielleicht nicht vor "Unfähigkeit" einer Werkstatt, aber wenigstens vor Sabotage...

Tanti saluti

Bernardo
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