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Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 13:06
by lanciadelta64
nun habe ich 4.400 Km mit dem Delta hinter mir, wovon über 3.000 Km als Reisestrecke. Das Gesamtbild ist mehr als positiv und vor allem auch die Wirkung des Deltas auf andere. Es zeigt, dass der Delta vielen besser gefällt als ich es vermutet hätte.

Das Echo war durchweg positiv, egal ob von außen oder von innen.
Die Qualitäten des Deltas liegen eindeutig im Komfort, egal ob in der Stadt oder auf langen Strecken. Zum ersten Mal seit Beginn meiner „Autofahrerkarriere“ habe ich solche Reisen wirklich ohne „körperliche Leiden“ überstanden. Wäre ich immer im ausgeschlafenen Zustand gestartet, ich wäre am Ziel fast wie am Start gewesen. Normalerweise brauche ich nach so einer Fahrt ein paar Tage, mich zu erholen, doch mit dem Delta bin ich am nächsten Tag wieder fit.

Die Sitze sind hart, die Kopfstützen auch, aber auf so einer langen Fahrt lernt man das zu schätzen. Ich habe auch eine optimale Sitzposition gefunden und das relativ kleine Heckfenster wird durch die sehr großen Außenspiegel mehr als ausgeglichen. Das Lenkrad liegt sehr gut in der Hand. Einziger Kritikpunkt ist die Mittelarmlehne, die sich leider nicht in die Höhe verstellen lässt und somit nur wenn der Fahrersitz unten steht, nutzbar ist.

Die hintere Sitzverstellung hat sich bei mir bezahlbar gemacht, denn der Delta war nun wirklich voll geladen. Für meine Mutter habe ich das eine Sitzbankteil ganz nach hinten geschoben und die Rückenlehne nach hinten gesetzt, der zweite Teil der Bank dagegen habe ich ganz nach vorne und die Rückenlehne steil nach oben. Dadurch passten ein riesiger Koffer in die Länge und der kleinere Koffer daneben. Der Kofferraum ist mit Sicherheit von der Aufteilung her nicht perfekt, denn die Radhäuser hinten reichen zu weit nach innen, wodurch du zwischen den Radhäusern nicht den größten Platz hat. Dafür passen allerhand kleinere Sachen hinten und wenn man will, bekommt man sehr viele Sachen herein. Der Kofferraum ist nicht für sehr große Koffer geeignet, sondern für mittlere Koffer und Taschen. Dann passt aber sehr viel herein. Es war schon erstaunlich, was ich alles hineinbekommen habe. Dafür hing dann die Ablage in der Luft.

Das Xenonlicht samt Kurvenlicht (oben wie unten) ist wirklich toll. Selbst bei 235 brauchte ich kein Fernlicht. Nur an das Kurvenlicht in den Nebellampen muss man sich etwas gewöhnen, denn es gibt das Gefühl, dass gerade von der Seite ein Auto kommt, weil der Seitenbereich ja ausgeleuchtet wird.

Was ich auch toll fand, war der Lichtsensor. Einfach perfekt. Die Zeiten, dass man zwischen den Tunnels immer wieder das Licht an- und ausmachen musste, ist vorbei. Es funktioniert wirklich, sauber kalibriert. Dafür war ich mit dem Regensensor auf „Kriegsfuß“, denn obwohl ich den Sensorbereich gereinigt hatte, spielte er gerne verrückt. Zwar ließ er mich nicht „im Regen“ stehen, aber wenn der so immer arbeitet, werde ich wohl mich nach einer Erbin von Scheibenwischblättern umsehen müssen, denn die leiden unendlich. Aber vielleicht bin ich es, der mit dem System noch nicht klarkommt.

Dass der Blinker sehr leise ist, gefällt den wenigsten, auch wenn das zum Komfortmodus des Deltas passt. Aber ich habe mich daran sehr rasch gewöhnt, weil man im Prinzip den Blinker wirklich nur dann braucht, wenn man abbiegen will und dann schaltet sich der Blinker von allein aus. Sonst hat man die Tippfunktion, die den Blinker 5x klicken lässt und das reicht für fast alle anderen Dinge aus.

MP3 über Stick ist wirklich „narrensicher“ und das Audiosystem des Deltas ist wirklich gut gemacht. Alles sehr leicht zu bedienen. Das Bose-Soundsystem ist für jeden, der auch qualitativ gute Musik hört zu empfehlen. Ich habe mit meinem Freund darüber diskutiert, der mir immer meine Anlagen im Auto aufgebaut hatte und er meinte, dass das System im Delta eindeutig auf Klang aufgebaut wurde, hochwertig ist und auch auf „Haltbarkeit“ ausgerichtet ist, also theoretisch noch mehr Leistung vertragen könnte.

Dabei ist das System nicht allein auf „weiche“ Klänge ausgerichtet, sondern bringt, vorausgesetzt man hat entsprechende Aufnahmen, auch „harte“ Diskomusik entsprechend herüber, dabei ist der Subwoofer deutlich zu erkennen. Bemerkung meines Freundes, der auch Italiener ist und den ich auf die Bemerkung unserer Landsleute angesprochen habe: Die sollen lernen, MP3 vernünftig aufzunehmen und nicht jeden billigen Schrott und vielleicht wäre auch ein Ohrenarzt von Nutzen ;)

Alles im Delta ist auch Komfort ausgerichtet und alles sehr weich. Das fällt mir besonders auf, weil ich ja nebenbei einen FIAT Punto habe, der weiß Gott kein „Panzer“ ist und an sich ein gutes Auto ist. Aber schon allein der Unterschied beim Tempomaten, ist groß. Während du beim Punto doch etwas Kraft einsetzen musst, alles eindeutig spürbar, ist es beim Delta wie „Butter“, alles sehr weich, sehr sanft, genauso wie das mit dem Scheibenwischerhebel oder auch mit der Navi-Audio-Einheit. Wenn du das Auto ausstellst, geht das Radio nicht einfach so aus, wie es bei meinem Punto macht (ich habe allerdings die Abschaltautomatik beim Punto deaktiviert und muss es per Hand abstellen), sondern verzögert und mit abnehmender Lautstärke.

Die Instrumente haben ein tolles Nachtdesign und wir Automatenbenutzer haben noch den „Luxus“, dass rundherum um die Kulisse des Wahlhebels dieses gedämpfte Licht herauskommt. Die Beleuchtung innen ist wirklich spektakulär. Das Licht an den Griffen strahlt dank des verchromten Türöffners überall hin und sogar die seitlichen Düsen sind dadurch sichtbar.

Für „Spielkind“ Bernardo ist das genau richtig und macht die Nachtfahrt zum Erlebnis.

Zum Thema Verarbeitung. Mein Delta ist wirklich nahezu perfekt verarbeitet. Bisher sind mir noch keine Problemzonen aufgefallen (was nicht heißt, dass es sie vielleicht doch gibt). In der Tat gibt es „nicht“ sichtbare Bereiche, in denen beispielsweise härteres Plastik verwendet wurde und die Materialanmutung, die man sonst hat, wurde nicht konsequent überall angewandt, aber spätestens seit dem Einbruchschaden mit dem Ausbau der Seitenverkleidung kann ich sagen, dass man nicht einfach nur den Rotstift angesetzt und hier und dort gespart hat. Die Türen sind innen sehr aufwendig gemacht und es wurde alles dafür getan, dass sie geräuschfrei bleiben. Auch die Türdichtungen sind sehr aufwendig gestaltet, was einmal mehr erklärt, dass der Delta sehr leise ist.

Es wurde halt an denen „nicht so wichtigen“ Dingen gespart, die im Endeffekt nicht wirklich von Bedeutung sind, wie Türkantenbeleuchtung oder Teleskopdämpfer für die Motorhaube (beides beim FIAT Stilo vorhanden!!!!!!!!!!). Das Cockpit aus Kunststoff und Leder wirkt sehr edel und wenn es etwas gibt, was mir nicht gefällt, sind es die Seitenpfosten, speziell vorne.

Das hat bereits der Grande Punto auch so, NICHT aber mein Punto HGT, der auch an den vorderen Pfosten das gleiche Material des Dachhimmels verbaut bekommen hat. Der Dachhimmel ist im Vergleich zu früheren Autos der FIAT-Gruppe ein „Rückschritt“, aber neutral betrachtet nicht wirklich schlecht. Wer früher kein Lancia oder FIAT gefahren ist, wird der Himmel kaum negativ auffallen.

Auch bin ich auf „Kriegsfuß“ mit den Schaltern für die elektrischen Fensterheber. Es kommt leider oft bei mir vor, dass ich nicht die vorderen Heber erwische, sondern die hinteren. Für meinen Geschmack sind die Schalter zu weit nach vorne platziert, zumindest bei meiner Sitzstellung, das habe ich beim Dedra besser in Erinnerung.
Dafür bin ich mit den Positionen der übrigen Schalter überraschenderweise zufrieden, denn was eigentlich unpraktisch wirkte, ist im Alltag gut gemacht, denn nur die Schalter für die Bordcomputerfunktionen und deren Verstellung bzw. Höhenverstellung der Scheinwerfer, die beim Xenon-Licht eh nicht benötigt werden, sind zum Beifahrer ausgerichtet, aber das sind die Schalter, die man im Alltag fast NIEMALS braucht, schon gar nicht beim Fahren.

Tacho und Drehzahlmesser sind durch die Verdrehung natürlich sehr gewöhnungsbedürftig (man sollte wirklich mit dem Tacho aufpassen und am Anfang besonders genau hinschauen), aber nachdem ich den Delta nun täglich im Einsatz hatte, ist der „50er“ Bereich im Tacho auch kein Problem mehr und es geschieht nun instinktiv.

Das Einparken geschieht auch besser als befürchtet und die Sensoren sind mit Sicherheit eine Hilfe, auch wenn ich denen nicht blind vertraue. Auch die Einparkhilfe funktioniert toll, allerdings gilt auch hier das Prinzip, dem System nicht blind zu trauen. Ich habe es ein paar Mal gemacht, allerdings stieg der Blutdruck dann wohl auf „200“ an und die Herzfrequenz dürfte die eines Leistungssportlers gewesen sein. So schnell wie die Elektronik einlenkt, gelingt es keinem Fahrer und so wird das Einlenken sehr knapp, also nichts für schwache Nerven. Das muss man wirklich öfters ausprobieren, sich daran gewöhnen und dann ist es wirklich auch eine Hilfe, vielleicht nicht für jeden Tag, aber interessant ist es eh und in Deutschland habe ich gesehen, dass die Mehrzahl des Golf VI mit der Einparkhilfe ausgestattet ist, also warum sollte man es nicht bei einem Italiener auch tun?

Das elektronische Fahrwerk ist ein Kapitel für sich. Es hat sich wirklich bewehrt und ist jeden Cent wert. Ich kann es jedem Delta 1,8er Turbojet-Fahrer wärmstens empfehlen, denn gerade der 1,8er (zumindest das von mir getestete Modell) mit 18-Zollern ist nicht so komfortabel ausgelegt wie seine kleinere Brüder, besonders Querfugen mag er gar nicht. Nicht, dass er nun hart wäre, aber die Komfortqualitäten kommen nicht so zum Vorschein wie bei den anderen Modellen.

Dazu ist das 1,8er Dämpfersystem ein Kompromiss und die doppelte Seele kommt damit nicht so zum Zuge wie mit dem elektronischen System. Es hat eine Reihe von Vorteilen.

Zum einen ist der Federungskomfort mit Normalluftdruck im Normalmodus enorm, die Lenkkräfte niedrig (ohne gefühllos zu sein und dennoch gut fühlbar und dosierbar) und alles rollt irgendwie sehr angenehm und das mit 18-Zollern (mit den 17ern müsste der Delta dann wirklich Thesis-Niveau haben), also auf jeden Fall besser als ohne das System. Umgekehrt wird der Wagen „angenehm“ hart, wenn man in den Sportmodus geht, wobei es den Anschein hat, dass er bei hoher Geschwindigkeit dabei noch ein Stück härter wird, die Lenkung direkter und härter und das Gaspedal empfindlicher. Hier liegt er dann wieder besser und satter auf der Straße als ohne das Dämpfersystem.

Ein weiterer angenehmer Effekt: bei Vollbeladung geht der Wagen selbst im Normalmodus kaum runter. Man merkt fast gar nicht (für Fremde absolut nicht wahrnehmbar), dass der Wagen voll beladen ist. Mit insgesamt 300-350 Kg (ohne den Fahrer versteht sich, denn ich habe den Wagen ja von außen betrachtet) Ladung blieb der Wagen in der Waagerechten und selbst mit dem um 0,5 Bar erhöhtem Luftdruck war noch genug Federungskomfort vorhanden (Normalmodus).

Das System ist also für alle diejenigen gedacht, die den 1,8er fahren und besonders mit 18-Zollern und für diejenigen, denen der „kleineren“ Brüder zu „weich“ ist, aber auf Komfort nicht verzichten wollen, somit dem Delta auch kein Tieferlegungssatz verpassen wollen (im Übrigen eine ernsthafte Alternative, wenn einer eh „härtere“ Autos liebt und Komfort um jeden Preis kein Muss ist, allerdings sollte man den Delta sachgemäß tiefer legen, also nichts für Hobby-Schrauber oder „Möchtegern-Tuner“)

Mich hat beim Delta auch die ungeahnte Handlichkeit des Deltas überrascht. Ich hatte mir das schlimmer vorgestellt, aber für deutsche Städte ist er sehr handlich. Allerdings möchte ich den Delta nicht durch Rom, Mailand, Neapel oder Palermo bewegen und Neapel und Palermo nicht einmal meinen Punto.

Und nun zum Motor-/Getriebeeinheit: Der 1,8er ist wirklich ein toller Motor. Obwohl noch nicht frei gefahren, läuft er schon beachtlich rund und sauber. Der Kaltlauf in Verbindung mit dem Automaten ist „gewöhnungsbedürftig“ und könnte etwas besser sein, denn gerade beim Rückwärtsfahren braucht man enorm viel Gefühl, weil der rasch schnell wird, ohne dass man das Gaspedal berührt hat. Ob ein Turboloch wirklich vorhanden ist, ist schwer auszumachen, denn hier schaltet der Automat sofort herunter. Es gibt allerdings eine gewisse Verzögerung mit dem Automaten im Normalmodus, wenn man ihn untertourig fährt. Er schaltet dann etwas verzögert herunter (sofern man nicht Kickdown fährt) und man hat ein Gefühl der Leere. Aber das könnte man sequentiell überbrücken und ist eher eine Frage der Gewöhnung, denn wirklich ein Problem an sich. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass sich der Automat an das Fahrverhalten des Fahrers gewöhnt und wenn man den Wagen sanft und weich fährt, kann man nicht erwarten, dass der Automat sofort versteht „he, ich will jetzt richtig schnell alles zur Verfügung haben“.

Wie gesagt, der Automat schaltet sehr rasch herunter, wenn man mehr Gas gibt und ein „normaler“ Durchzug, wie ich es von meinem Punto kenne, ist nur mit sehr viel Gefühl möglich und dann nicht so rasch, was klar ist, denn mit wenig Gas in den oberen Gängen kann der Motor keine Wunder vollbringen.

Leistungsmäßig ist der Delta bereits heuer eine Überraschung und das sagt einer, der eigentlich immer nur leistungsstarke, schnelle und sportliche Autos gewöhnt ist. Im Kickdown geht der ab wie eine Rakete und ich frage mich wirklich, ob die Werksangaben nicht eher untertrieben denn übertrieben sind.

Mich hat ein Audi A6 3,0 TDI quattro an der Ampel auflaufen lassen, weil ich von der Außenbahn am Ende die Spur wechseln musste (die Fahrbahn war nur sehr kurz) und der gab sofort Gas und wir waren gleich auf. Danach habe ich den Delta zum ersten Mal richtig Gas gegeben und wie er den Audi überholte, war beeindruckend und für den Audi-Fahrer ein Schock. Danach drehte der wirklich völlig durch. Das war wirklich beeindruckend, wie groß der Unterschied zwischen Delta (mit 3 Personen) gegenüber dem Audi (2 Personen) war.

Ich habe den Delta nur einmal in Richtung Höchstgeschwindigkeit bewegt (ich hatte ja einen Einbruchschaden und somit den Wagen eine Wochen nicht zur Verfügung) und auch das war beeindruckend. Zuerst habe ich ihn auf einer Autobahn Stückweise nach oben bewegt, zuerst 130, dann Richtung 170, konstant 170 und dann auf einer anderen Autobahn, von der ich weiß, dass man sie problemlos schnell fahren kann. Da dann wieder diesmal aber schneller auf 170, 200, 220 und dann bei 230/235 Tacho habe ich die Sache beendet. Wenn ich den vorher mit dem TomTom ermittelten Abweichungswert zum Tacho vergleiche (bei 50 sind es 1 Km, bei 100 2 bis 3, bei 200 ca. 5 Km/h) dürften das „echte“ 220 bis 230 gewesen sein (mit 3 Personen).

Die Art und Weise, wie schnell er dahin kam, dann mit 3 Personen geladen, mit Wind und leichter Steigung, lassen vermuten, dass er ohne Probleme die Werksangaben packt und wenn er eingefahren ist, wahrscheinlich die 240er Marke (echte) knacken könnte. Aber das habe ich mir bereits vorher gedacht, als ich sah, wie leichtfüßig er im 6.Gang auf abschüssiger Straße und selbst in der Ebene er läuft.

Der Klang des Motors ist auch ein Kapitel für sich. Im Innenraum hörst du absolut nichts, nicht einmal bei 230. Er bleibt selbst bei hoher Geschwindigkeit IMMER leise und sehr angenehm. Dafür habe ich dann den Delta zwei Mal im Kickdown bewegt, einmal mit Fenster geschlossen, einmal offen und ich war überrascht, dass mit offenem Fenster der Motor einen schönen kernigen Sound hat, kein Krawallmacher, aber eben doch mit schönem Sound, wie ich es ihm nicht zugetraut habe.

Fazit: Ich würde den Delta wieder kaufen, diesmal sogar ohne eine Sekunde zu zögern und auch mit Automaten, auf den ich nicht mehr verzichten möchte. Ich liebe zwar Schaltfahrzeuge, aber so, wie der Delta aufgebaut ist, gehört der Automat einfach dazu und dieser Automat ist weiß Gott kein „Schrott“, sondern sehr gut gemacht (wenn ich da an den Automaten im Renault Megane erinnere, sind dazwischen Welten, wie von einem anderen Stern). Der Delta ist nicht nur optisch für mich eines der schönsten „Normal-Autos“ (Ferrari, Maserati und Co gehören zu einer anderen Liga), die es gibt, aber er ist nicht nur schön, sondern überzeugt auch mit vielen inneren Qualitäten. Ja ich behaupte sogar, dass am Ende die inneren Qualitäten die äußeren übersteigen.

Der Delta ist ein Allrounder und die Werbung 1 angelo e 200 demoni (1 Engel, 200 Dämonen) passt gerade zum Delta wie sie kaum auf ein anderes Auto passen würde.

Wer aber einen „Delta Integrale“ sucht, der wird mit dem New Delta enttäuscht sein. Mit ihm hat er nun wirklich NICHTS gemeinsam. Der Neue ist schneller, wahrscheinlich vom Durchzug besser, aber der alte Delta war eine Welt für sich, Sportlichkeit pur.

Wer so etwas sucht, sollte sich mit dem Grande Punto Abarth SS auseinandersetzen, denn der erinnert – wenn auch ohne Allrad – sehr stark an diese Zeit, als sportliche Autos wirklich noch sportlich waren und nicht „Pseudo-Sportler“ wie es der Golf 6 GTI ist. Vielleicht kommt dem Integrale auch noch ein Ford Focus mit über 300 PS nahe (wenn auch hier ohne Allrad).

Das alles kann der Delta 1,8er nicht, dafür wurde er nicht gebaut. Am ehesten ist er mit meinem alten Dedra Turbo vergleichbar und hier ist der Delta natürlich auch aufgrund der Entwicklung der letzten 20 Jahre dem Dedra in praktisch allen Belangen überlegen.

Wenn es etwas gibt, was ich am Delta nicht mag, was mich vor Wut zerplatzen lässt, dann ist es diese Hupe. Mein Gott, mein Punto, dessen Hupe ich schon als „bescheiden“ empfand (ganz anders als die sportlichen Autos der FIAT-Gruppe früherer Jahre), klingt satter. Fast hat man das Gefühl, man habe eine Hupe vom FIAT Panda oder FIAT Seicento eingebaut. Sie passt überhaupt nicht zum Rest des Autos und ist für mich ein Faux pas, vielleicht der einzige grobe Schnitzer, den sich die Lancia-Ingeneure geleistet haben.

Kurz: Ich würde JEDEM einen Delta empfehlen, egal ob 1,4 T-Jet/1,6 Multijet oder 1,8 Turbo-Jet/1,9 Biturbo. Optisch sind sie eh alle gleich und alle gleich schön und vom Motor her ist für jeden etwas dabei.

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 14:27
by Behagen
Hallo Bernardo !

Na bluten die Finger,wenn man so einen langen Text geschrieben hat:D
Da hast Du Dir mal wieder echt mühe gegeben(tu)
Natürlich hab ich jetzt gleich eine Frage: Was ist mit dem Regensensor ?
Schaltet der den Wischer zufrüh,bei jedem Tropfen oder wie ist das und kann
man ihn abschalten,also wie bisher den Wischer manuel einschalten?
Zum Parkassistenten: Der geht also sehr dicht an benachbarte Fahrzeuge heran,
hab ich das so richtig verstanden?---wo sind meine HerztropfenB)-
Ach ganz vergessen---die Scheibenwaschdüsen,hast Du doch sicher auch getestet,
ist das was vernünftiges(die in meinem Kappa fand ich damals Toll )
So ich hör jetzt erstmal auf zu nerven(je mehr ich schreibe um so mehr Fragen fallen
mir ein8-) )

Gruss Bernd

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 14:53
by lanciadelta64
Ciao Bernd,

also ich habe die Waschdüsen schon benutzt. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich nicht sonderlich darauf geachtet habe. Aber das ist auch etwas Positives, denn d.h., dass sie sehr gut arbeiten, übrigens wie bereits auch bei meinem Punto, im Gegensatz zu meinen Unos, die nun nicht unbedingt optimal waren (bzw. nur eine mittige Düse vorhanden war). Sie sind mit Sicherheit sehr wirkungsvoll, da bin ich mir sicher.

Zum Regensensor muss ich selbst noch ein paar Experimente machen, die ich auf der Reise logischerweise nicht gemacht habe und in Deutschland wollte ich es tun, aber die Sache mit dem Einbruch hat alles zunichte gemacht. Es kann sein, dass ich etwas zu viel gedreht habe. Ich habe jetzt gelesen, dass man eigentlich beim Starten den Hebel um eine Stellung nach unten bringen muss. Die Aktivierung des Sensors wird durch einen “Wischvorgang” bestätigt. Irgendetwas hat nicht so funktioniert, wie ich es gedacht habe, aber vielleicht habe ich das mit dem Verstellrad (mit dem man bei den normalen Deltas die Intervallstärke einstellen kann) falsch gemacht. Jedenfalls wechselte mir die Geschwindigkeit zu schnell und ich hatte keine einheitliche Geschwindigkeit. Auf relativ trockener Scheibe raste der Wischer schnell, um dann bei nasser Scheibe erst sehr spät sich einschaltete.

Da man aber die Empfindlichkeit einstellen kann, ist alles vielleicht mit einer Fehlbedienung zu erklären, auch weil bisher keiner Probleme damit hatte. Es könnte natürlich auch ein weiterer Grund der Wachs auf den Scheiben sein, obwohl er eigentlich längst abgewaschen sein müsste. Vor der Rückreise habe ich extra im Sensorbereich noch einmal die Scheibe (allerdings nur mit klarem Wasser) gereinigt.

Laut Handbuch kann man den Regensensor nicht abstellen, aber auch das werde ich prüfen, sobald ich die Zeit habe und es hier regnet.

Nun mit der Einparkhilfe ist es in erster Linie das Gefühl das Problem und beim Delta Turbojet mit dem Automaten die Geschwindigkeit, die der Delta ohne Gaspedalbetätigung erreicht. Meine Freunde, die das von außen beobachteten, meinten übereinstimmend, dass alles gut war, kein Risiko und es sehr beeindruckend aussah. Für mich war es die "Hölle". Die Gründe liegen im schnell einschlagenen Lenkrad, denn unter normalen Umständen kannst du NIEMALS so schnell das Lenkrad betätigen. Das ist wirklich der helle "Wahnsinn" und da das Lenkrad schnell einschlägt, geht er dichter am vorderen Fahrzeug heran, als man es selbst tun würde, eben weil man nicht so schnell das Lenkrad einschlägt. So braucht der Wagen theoretisch eine kleinere Einparkfläche (wenn man nicht rangiert).

Wie mit allen technischen Dingen muss man das trainieren, man muss Erfahrungen sammeln, bis man es dann irgendwann blind tut. Die Angst spielt natürlich auch eine gewisse Rolle, denn zumindest ich habe kein "blindes" Vertrauen in der Elektronik.

Bernd, der Wagen ist toll. Deine Fragen sind im Prinzip die gleichen, die ich mir ja auch vor der Lieferung gestellt hatte. Meine erste Sorge galt dem Automaten und was ich mir alles eingebildet hatte. "wie starte ich nun, wie komme ich vom Händler weg" etc. Dabei war der Delta ja nicht der erste Wagen mit Automatik, den ich gefahren bin, aber dennoch die Panik. Dann holte ich den Wagen ab und alles war fast so, als hätte ich den Delta immer mit dem Automaten gehabt.

Tanti saluti

Bernardo

PS: es ist doch gut, dass man fragt, denn dafür sind ja die Foren da, dass man eigene Erfahrungen mit anderen austauscht und/oder sich auch beraten lässt. Ich habe auch einige Fragen an Dean gehabt, die er mir alle wie immer sehr freundlich, zuvorkommend und verständnisvoll beantwortet hat. Heuer bin ich nun derjenige, der anderen hilft, wie einst Dean mir ;)

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 16:10
by Behagen
Also Du hast das schon richtig erkannt,ich hab da auch so einen gewissen
Bammel davor wenn der Wagen erstmal da ist.Im Gegensatz zu Dir bin ich
noch nie ein Auto mit Automatik gefahren und mach mir nun natürlich so meine
Gedanken.
Zu den Scheibenwaschdüsen nochmal,Du kannst jetzt also nicht sagen ob die
mehrere Strahlen auf die Scheibe pusten(wie beim Kappa,das war sehr gut) ?
Tja und zum Regensensor,also kann man dort die Empfindlichkeit einstellen?
Ich glaube irgendwo hab ich schonmal was gelesen,das sich jemand mit dem
Teil überhaupt nicht anfreunden konnte(kann auch im Alfa-Forum gewesen sein)
deswegen wäre es schön wenn Du da bessere Erfahrungen hättest(aber bald
braucht man ja den Scheibenwischer öfters--da kannste ja was lernen(:DB)- )
Und wenn dann Ende des Monats(so fern die Italiener es wollenB) )mein Delta
endlich da ist,werd ich ja auch recht schnell dahinter kommen(müssen)

Gruss Bernd

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 16:46
by lanciadelta64
Also Bernd, mache dir über den Automaten keine Sorge. Du wirst dich schneller daran gewöhnen als du denkst und am Ende eher dir Gedanken machen müssen, wieder auf Schaltung umzusteigen. Lediglich am Anfang hast du das Bedürfnis, die Kupplung treten zu wollen, speziell wenn man bremst, denn man ist ja gewöhnt, dass sonst das Auto ausgeht (wenn du dann dich an den Automaten gewöhnt hast, passiert es dir mit dem Schaltgetriebe genau umgekehrt und du musst aufpassen, die Kupplung nicht zu treten) Aber daran wirst du dich schnell gewöhnen.

Die zwei Düsen haben mehrere Strahlen (wie auch bei meinem Punto). Die arbeiten wirklich sehr wirkungsvoll. Da sie aber auch bei meinem Punto so toll arbeiten, habe ich mir darüber wenig Gedanken gemacht.

Du kannst die Empfindlichkeit des Regen- und Lichtsensors einstellen, was eine an sich gute Einrichtung ist. Das Problem des Regensensors liegt eher darin, dass man i.d.R. auf zwei Dinge achten muss, nämlich dass einerseits der Bereich des Regensensors sauber ist und andererseits kein Wachs auf der Scheibe ist, denn sonst rast er mit "Turbogeschwindigkeit" über die Scheibe und kann keine genaue Geschwindigkeit beibehalten. Das Reinhalten ist dabei weniger ein Problem, denn einmal kurz über die Scheibe im Bereich wischen und schon müsste es i.O. sein, aber das mit dem Wachs ist da schon schwieriger, wenn man den Wagen nass einwachst. Ich benutze gerne hier die Selbstwaschanlage mit Pistole, aus der dann der Heißwachs herauskommt. Leider ist es fast unmöglich, die Scheibe dabei nicht zu treffen bzw. sie komplett wachsfrei zu halten. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.

Mit Sicherheit werde ich noch einige Experimente starten, auch mit der Freisprechanlage.

Tanti saluti

Bernardo

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 17:11
by Behagen
Na das ist doch schonmal was:)-D
Um die Scheibe mach ich mir (zumindest am Anfang) weniger Sorgen.
Ich werde sowieso das Auto als erstes in die Waschbox bringen und es
gründlich Waschen,auf den Blauen Lack kommt dann (per Handauftrag)
Wachs und auf den Mattlack eine Nanoversiegelung.Dazu muss ja das Auto
entsprechend vorbereitet werden und da sind die Scheiben natürlich auch
gründlich sauber.Ob ich allerdings auf die Scheiben auch eine Nanoversiegelung
mache weiss ich noch nicht.Allerdings die Felgen werden auf jedenfall Versiegelt.

Gruss Bernd

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 19:04
by lanciadelta64
Ciao Bernd,

du bist genauso ein Verrückter wie ich es bin. Anstatt eine helle Farbe auszusuchen, aber nein...so ist das halt. Ich habe schon einmal das "Blue&Me-Problem" gelöst. Wie nicht anders zu erwarten war, bin ich der "Dumme" gewesen. Ich habe bei der Koppelung aus versehen auf "serielle Verbindung" geklickt 8-), weil der mir das immer wieder anbot (td) und erst beim dritten Mal war das weg ::o (td). Jedenfalls ist nun alles gut. Man hört mich in normaler Sitzposition gut, die Befehle werden ohne Irritationen angenommen und das Telefonat ist einwandfrei. Bei meiner Bluetooth-Anlage von Parrot im Punto ist es beispielsweise besser, wenn man die Stimme Richtung Mikro (am Dachhimmel bei der Innenraumleuchte) bringt. Das ist beim B&M nicht nötig (tu)

Tanti saluti

Bernardo

(du wirst sehen, am Ende wird die Freude umso größer sein ;) Ich möchte im Nachhinein auch die Zeit des Wartens nicht missen ;)

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 19:08
by Ravennese
Wie immer, lieber Bernardo, ist jede Zeile deines Berichtes ein Genuß zu lesen... man meint manchmal, man sitzt mit drin im Auto!!
Mann, mußt Du einen Spass haben mit dem schönen Stück...nun gut, in wenigen Monaten ist es ja auch bei mir soweit, und Deine Berichte bestärken mich nur in meinem Entschluss. dass es in JEDEM FALL ein Delta wird...

Saluti, Alex

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 19:18
by Behagen
Aha es ist also auch im Delta wie am Computer---
das grösste Problem sitzt immer davor(:DX((:D
Übrigens gab es mehrere Gründe die mich zum dunklen Blau gebracht haben.
erstens: es sieht chick aus
zweitens: mein erster Delta war auch Blau(könnte sogar dieselbe Farbe gewesen sein)
drittens: die Blauen sind seltener
Hast Du eigentlich gewusst das Blau den Wiederverkaufswert drückt---na das trifft sich ja
gut --- ich verkaufe meinen Delta ja nicht(:P)

Gruss Bernd
Ach und auf dunklen Farben kommt der Glanz dann erst richtig zur Geltung(:D

Re: Deutschlandreise Teil 2:

Posted: 06 Sep 2009, 20:43
by Dean
Ciao Bernardo
Hi Jungs


Schöne dass es Dich wieder gibt! X(

Zum Regensensor..., seit Croma II, 159-er usw. funktionieren die Dinger nimmer richtig, weil die Windschutzscheibe einfach zu flach ausfällt bei diesen Modellen.

Zum Feuchtigkeitssensor à la Lybra..., das fehlt diesem Auto definitiv. :S

Dean