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Deutschlandreise Teil 1
Posted: 05 Sep 2009, 18:10
by lanciadelta64
Nun ist die Deutschlandreise zu Ende und ich habe einige Erfahrungen sammeln können. Der Aufenthalt war eine „Katastrophe“ (ich weiß, es gibt Schlimmeres im Leben und ein Gegenstand bleibt ein Gegenstand), da mir mein Auto aufgebrochen wurde und somit mit einer „Verlängerung“ meines Aufenthalts endete.
Zuerst ein wenig Statistik. Die Hinstrecke war 1.498,6 Km, die Rückstrecke mit 1.499,4 Km etwas länger, was einerseits (verlängernd) damit zu tun hatte, weil ich noch einmal in die Stadt musste und (verkürzend) weil ich mich das Navi wegen Stauwarnung durch eine Stadt den Stau umfahren ließ.
Hin- und Rückfahrt bestanden aus jeweils zwei Teiletappen mit einer Übernachtung auf etwa der Hälfte der Strecke.
Der BC erwies sich dabei als sehr zuverlässig, allerdings muss ich einer Sache nachgehen, weil der BC während der einzelnen Betankungen doch sehr große Abweichung nach unten und nach oben hatte. Solche Abweichungen hatte ich noch nie und lassen sich kaum mit unterschiedlicher Betankung allein erklären (aber vielleicht habe ich irgendwo auf der Schnelle etwas falsch aufgeschrieben oder berechnet, mal sehen, was eine spätere Nachkontrolle ergeben wird).
Der Wagen verbrauchte auf der Hinfahrt insgesamt 98,91 Liter Eurosuper, was einen Durchschnittsverbrauch von 6,6l. (BC=6,5 l.) ergab. Auf der Rückfahrt lag der Gesamtverbrauch bei 101,10 l. , was einen Durchschnittsverbrauch von 6,74 l. ergab (BC=6,6 l.)
Bei der Hinfahrt war am ersten Tag (780,2 Km) im Schnitt Tempo 120 Km/h, sofern nicht Tempolimits wie am Brenner (110 Km/h) oder Baustellen den Schnitt nach unten drückte. Auf der ersten Teilfahrt war die Klima im Dauereinsatz, denn im Schnitt hatten wir 35-36 Grad. Dafür gab es keinen einzigen Stau und auch keinen Regen.
Bei der Rückfahrt ging es sogar noch langsamer voran, weil Tempolimit, Regen in Deutschland, Unwetter in Norditalien einfach keine höhere Geschwindigkeiten zuließen und später war das Verkehrsaufkommen enorm. Lediglich sporadisch kam ich an die 130-135 Km/h heran.
Während des Regens und des Unwetters war die Beschlagsentfernung der Klima sehr oft im Einsatz, aber ansonsten bin ich durch die Emilia Romagna und den Marken bis zuhause ohne Klima ausgekommen.
Der Ölverbrauch lag bis zum Start der Rückreise bei 0. Ob es nun einen Verbrauch gegeben hat, werde ich noch in den nächsten Tagen überprüfen, aber zumindest bis fast 3.000Km lag er bei 0.
Für Stadtverkehr bzw. Mischverbrauch habe ich leider nur die Daten des BCs. Bei 773,7 Km bestehend aus 50% Autobahn und Landstraße und 50% Stadtverkehr lag der Verbrauch im Durchschnitt bei 9,0 l. Darin sind Autobahnfahrten von 170 Km/h und eine 230 Km/h-Fahrt enthalten, genauso wie eine langsame Fahrt mit Tempo 100 und einem Stau von 20 Km. Allerdings sind die Stadtfahrten nur bedingt aussagekräftig, weil es sich hierbei „nur“ um eine Stadt von 230.000 Einwohnern und eine von 23.000 handelt, also nicht Städte wie Köln, Berlin, Hamburg oder München.
Ich habe einmal den Delta kurz vor meiner Abreise (ich bekam den Wagen ja nach dem Einbruch erst ein Tag vor der Abreise wieder) einem „Stresstest“ unterzogen und ihn in Richtung Endgeschwindigkeit bewegt. Zuerst über 130 auf 170 Km/h, dann auf 200 und am Ende bis 235 Km/h Tacho. Aber das war nicht das Ende der Fahnenstange. Da war noch mehr Luft nach oben, sodass ich Tempo 250 Tacho nach dem Durchbruch der 10.000 Km-Marke mehr als realistisch ansehe. Tempo 240 (echte) müsste der Delta laufen.
Er kommt sehr sehr schnell, fast mühelos auf 200 und genauso auf 220. 235 ging auch sehr schnell und das mit leichter Steigung und starkem Seiten- und Gegenwind.
Wenn ich die Abweichungen des Tachos mit dem mobilen Navi berechne, dürften das „echte“ 220-230 gewesen sein (2-3 Km Abweichung bei 100 und 5 bei 200)
Ich bin ab 200 vorsichtshalber im Sportmodus gegangen, der neben der veränderten Automatikprogrammierung auch die Veränderung von Dämpfer und Lenkung vorsieht. Der Delta ist dann hart und die Lenkung sehr direkt und alles andere als leichtgängig.
Das ist der erste Teil der Reise, der sich mehr mit den Daten wie Verbrauch beschäftigt. Der zweite Teil, der sich mehr mit dem Auto an sich beschäftigt, kommt später.
Saluti
Bernardo
PS: die Verbrauchswerte beziehen sich ausschließlich auf dosiertem Umgang mit dem Gaspedal. Wer die Leistung voll ausschöpft, muss mit „Turbo-Zuschlag“ rechnen.
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 05 Sep 2009, 18:29
by Bob
Hallo Bernardo,
ja mach mir den Mund nur wässrig bei diesem ewigen Warten

Zum Thema Sportmodus. Ist es beim Delta nicht so, dass zumindest die Dämpfer ab einer definierten Geschwindigkeit ( 120 km/h?) automatisch in den Sportmodus wechseln ? Dies ist zumindest bei einigen Fahrzeugen, die mir näher bekannt sind und über elektronisch geregelte Fahrwerke verfügen der Fall.
Beste Grüße
Bob
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 05 Sep 2009, 18:44
by lanciadelta64
Ciao Bob,
das stellst du mir nun wirklich eine Frage...

Also im Handbuch steht nichts darüber und der Unterschied nach dem Umstellen auf dem Sportmodus war deutlich spürbar, auch wenn zumindest bis 200 der Wagen sehr sauber lief und ich nur vorsichtshalber den Modus änderte, auch weil es sehr windig war.
Dafür macht sich das Dämpfersystem auch im Normalmodus bei Beladung bemerkbar. Mit 3 erwachsenen Personen plus ca. 100 Kg Zusatzgewicht ging der kaum in die Federn. Sogar meinem Dedra mit Sportfedern sah man die Beladung (wenn auch abgeschwächt) an.
An dem Delta ist wirklich alles auf Komfort ausgerichtet, alles sehr weich und für Leute mit Gefühl, egal ob es das Bedienen des Radios ist oder das Nutzen des Tempomats (bei meinem Punto sind die Drehknöpfe wesentlich schwergängiger). Der Wagen ist sehr leise und was auf den ersten Eindruck abschreckend sein könnte, wie harte Sitze und harte Kopfstützen, erweist sich auf so einer Reise als Glücksfall.
Mit Sicherheit ist der Abrollkomfort mit 18-Zollern, 40er Querschnittreifen und "harten" Reifen (Luftdruck steigt im geladenen Zustand um 0,5 bar) kaum mit dem eines Thesis zu vergleichen oder gar einem großen Franzosen, aber gegenüber der S-Klasse meines Freundes (vorletztes Modell) konnte sich der Federungskomfort in der Stadt sehen lassen und vom Geräuschpegel nahmen sich S-Klasse und Delta im Geschwindigkeitsbereich bis 80 Km/h (er hat mich nach dem Einbruchsschaden nach Hause gefahren) nichts.
Ich bin jedenfalls hoch zufrieden und tröste dich mit dem Warten. Bis zur Probefahrt ging es mir gut, dann kam die Probefahrt und die Tour de Leiden des Wartens wurde unermesslich.
Schöne Grüße
Bernardo
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 05 Sep 2009, 19:52
by Behagen
Hallo Bernardo !
Erstmal schön das Du uns so ausgiebig mit Inforationen versorgst(tu)
Das mit dem Einbruch in Deinen Wagen ist natürlich ein blödes Ding,
anderer Seits--- sei froh das Du nicht in Berlin warst da hätten sie Dir
vielleicht noch das Auto abgefackelt---nur Idioten ringsrum.:X
Die Verbräuche lesen sich ja recht gut,also sollte man doch bei vernünftiger
Fahrweise gut damit leben können.
Ich bin schon furchtbar gespannt auf Deinen zweiten Teil,in dem Du uns sicher
davon erzählen wirst wie Du sonst so mit dem Auto klar gekommen bist.
Obwohl eigentlich dürfte ich das garnicht lesen,sonst vergehen die letzten
4 Wochen bis mein Baby da ist ja garnicht mehr::o
Gruss Bernd
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 05 Sep 2009, 20:24
by lanciadelta64
Ciao Bernd,
das Warten lohnt sich, glaube mir.
Nun weiß ich wirklich nicht, ob ich über den Einbruch weinen soll, weil es ausgerechnet mit meinem nagelneuen Delta passiert ist, oder doch mit Erleichterung aufnehmen, dass nichts Schlimmeres passiert ist, denn mit Ledersitze samt Ledercockpit, dazu das Infotainment und der gesamten anderen Elektronik hätte es noch viel schlimmer kommen können. So hält sich der Schaden in Grenzen, denn zwei neue Seitenscheiben und eventuell eine neue Türverkleidung lässt sich verschmerzen, weil der Rest absolut heil geblieben ist.
buona serata
Bernardo
PS: der zweite Teil wird sich dann mit dem Delta an sich beschäftigen...
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 06 Sep 2009, 12:40
by mogli
Hallo Bernardo,
... bei den Verbräuchen kann ich schon neidig werden - brauche ich doch mit meinen über 13 Jahre alten 90 Dieselgäulern
beinahe die gleiche Menge. Wie ich aus Deinen bisherigen Schilderungen und auch im Vergleich zu Anderen hier
gemerkt habe, gehst Du mit dem Gaspedal etwas sorgsamer um - auch die Lebensdauer der Bremsen Deiner Autos
halten im Vergleich deutlich länger, als im Durchschnitt. Daraus kann man schon so Einiges herauslesen. Auch ich versuche
oftmals den Schwung des Wagens auszunutzen , damit der Wagen ausrollen kann und damit ich weniger stark bremsen muss.
Da gehts natürlich auch um Sicherheitsabstand , vorausschauendes Fahren usw. Natürlich - hin und wieder will mans wissen - dauerhaft darf man ein Auto nicht bei 2200 U/min hochschalten, manchmal muss man voll ausdrehen- damit wieder alles sauber durchgeputzt wird. Ich hatte z.B letztes Jahr meinen Verbrauchsrekord über einen ganzen Tank beim Dedra SW 1.9TD
von 5,22l/100km - ein Wert , der sogar die Angaben im Handbuch sehr deutlich unterschritten hat. Das sind ca1/3 Stadtverkehr mit teilweise Kurzstrecken und 2/3 Stadtautobahn (80-100kmh, und ztw Stau). Ich fahre noch dazu unterhalb von 30 Grad ohne Klima, bei 80 kmh ists da schöner mit offenen Fenstern. Was mir beim Turbofahren aufgefallen ist: Im Frühjahr und Herbst braucht der Wagen spürbar weniger. Genauer gesagt bei Temperaturen zwischen 10 - 20 Grad.
Aber es gibt da noch ein paar Dinge, die da nicht unwesentlich sind: Als ich meinen Dedra übernommen habe, kam ich nie
unter 7 Liter, weil ich das Auto noch nicht gewohnt war. Dann hab ich dem Dedra 2003 einen K&N Originalaustauschfilter
verpasst - eigentlich nur deshalb, weil ich beim Beta HPE so gute Erfahrungen damit gemacht hatte. Und dort war der Grund für den Filter eigentlich nur der, daß kein Originalfilter mehr erhältlich ist. Beim HPE war ich überrascht, als ich den neuen
Filter eingebaut hatte, was der im Ansaugtrakt plötzlich für einen Sog zusammengebracht hat - das hab ich beim Papierfilter nie erlebt. Kann man sagen , was man will - beim HPE lief die Maschine dadurch einfach freier - da beim Benziner die Sache mit der Luftzufuhr mehr Gewicht hat. Beim Diesel wars eine regelrechte Überraschung - er hatte einfach von unten weg und bei niedrigen Drehzahlen mehr Kraft, was insbesondere im 5 Gang spürbar ist. Daneben ging auch der Verbrauch um 0,2 Liter runter. Natürlich will ich hier nicht wieder eine Grundsatzdiskussion über deartige Bewebeflter anleiern - denn manche können dem Nichts abgewinnen. Was aber erwiesen ist, daß Papierfilter über deren Lebensdauer (sinnvoll ist der jährliche Tausch -hängt aber auch von vielen anderen Faktoren ab) langsam zuwachsen und am Ende gar nur mehr 50% der Anfangsluftmenge durchlassen - das ist bei den Baumwollfiltern nicht der Fall - dort spricht man von immerhin noch 90%.
Lediglich deren Reinigung ist nicht ganz so einfach - da sollte man wirklich den Vorgeschlagenen Reinigungsspray nehmen .
(Wasser, Bremsenreiniger, Benzin = Filtertod) .
Was Deine Verbräuche betrifft, so bin ich überzeugt, daß Du nach einer einjährigen Gewöhnungsphase - ohne Klima sicher auf 6,0 Liter runterkommen wirst. Natürlich : bei Turbozuschlag sind 50-70% mehr auch möglich. Aber es ist schon unheimlich
beruhigend, zu wissen, daß man ein 200PS Auto mit 1,5 Tonnen Gewicht auch mit 6,5 Liter bewegen kann. Und noch dazu einen Benziner. Um es mal als Vergleich zu nennen: meinen Uno 45 S.i.e. anno 1990 - war es kaum möglich unter 6 Liter zu kommen - im Schnitt genehmigte er sich 6,5 Liter auf 100km - mit einem Eigengewicht von 750kg und knapp 25% der Leistung - trotzdem hatte der Firemotor schon Kat und eine SPI - und war im damaligen Vergleich sicher kein Schluckspecht.
Da kann man dem Fiat Team für die 1.8er DI Maschine nur gratulieren - auch wenn deutsche Autozeitschriften diesen Motor schlecht machen wollen (gegenüber dem 2.0er TSI) - der ja angeblich weniger brauchen sollte. Wie wir alle wissen, ist es überhaupt keine Kunst, ein und denselben Motor so zu fahren, daß Alle nur staunen, wie sparsam der ist - und wenn man einem Motor (Auto) schlecht gesinnt ist, dann fährt man einfach so, daß es gar nicht anders geht- daß der unter 10 Liter Verbrauch bewegt werden kann.
Interessant wäre: ob Du mit Automatik oder manuell geschaltet weniger Verbrauch hast. Ich glaube, daß Du die Automatik beim Verbrauch sicher austricksen kannst.
Generell wäre es hier interessant, wenn Alle mal versuchen würden, den minimalen und maximalen Verbrauch ihres Deltas
auszuloten - also von Tankfüllung zu Tankfüllung. Ich weiß, sowas ist nicht einfach. Einige werden fragen, wozu ? Ich muss ja sowieso Tanken gehen, egal, wieviel ich brauche. Es ist aus der Sicht des Vergleiches zu anderen halbwegs vergleichbaren Autos sicher interessant und würde dann die ganze Wahrheit präsentieren und kaum mehr Zweifel offenlassen, was so mancher Autotester berichtet (denn die schummeln gerne in alle Richtungen). Ich glauben diesen Typen sowieso nicht mehr, denn ich weiß aus eigener Erfahrung, daß ich mein Auto sowohl mit 5,25l , als auch mit 8,75 Liter Diesel bewegen kann ...
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 06 Sep 2009, 14:28
by lanciadelta64
Ciao Günter,
für mich ist und war es immer wichtig, dass ICH als Fahrer den Verbrauch beeinflussen kann. Ich kann nicht erwarten, dass ein 200 PS starkes Auto bei 1,5 Tonnen, Euro 5 und bei eingeschalteter Klima im Volllastbereich wie ein Hybrid verbraucht. Aber wenn ich es fast selbst bestimmen kann, dann passt das Auto zu mir. Ich habe mit leistungsstarken Autos IMMER wenig verbraucht, dafür mit den kleineren angeblich sparsamen Autos umso mehr. Das mag auch an meinem Fahrstil liegen. Mein FIAT 127er verbrauchte bei mir im Schnitt 9 l. und selbst mit extrem viel Gefühl und Tempo 100 auf der Bahn waren es immer noch über 6 l. Mein 45er Uno (ohne Kat, dafür mit Rückführsystem) verbrauchte schon damals im Verhältnis zu meinem Uno Turbo zu viel. Ich bin den 45er Uno nie unter 6 Litern gefahren, eher im 7er-Bereich und auf einer Strecke von Deutschland bis Italien lag der Uno Turbo im Schnitt 0,3 l. höher als der 45er Uno.
Nun kannst du i.d.R. kaum Extremwerte nach oben erhalten, denn dafür müsstest du laufend extrem fahren und sofort tanken. Ich habe in der Vergangenheit aus dem einen oder anderen Grund natürlich auch "Extremwerte" gehabt, aber es reicht schon eine Baustelle, eine Landstraße, um den Verbrauch sofort herunterzubekommen. Beispiel: Ich bin den Punto von Fiumicino bis zuhause mit "Kampflinie" in "Rekordzeit" gefahren (ich landete um 22 Uhr auf den Flughafen, um 23.10 war ich beim Wagen und wollte nur schnell nach Hause und habe wirklich "alles in Grund und Boden" gefahren und bergrauf von 100 m auf 1000m Höhe unter Ausnutzung der 130 PS) Am Ende lag der Verbrauch bei 6,9 l. (eben weil du ja auf der Autobahn 130 einhalten musstest, auf der Schnellstraße nur 110 und selbst auf der Landstraße nicht permanent den Fuß in der Ölwanne hattest)
Eigentlich kannst du das nur kurzfristig beobachten (per BC, früher ja nicht vorhanden). Ich habe den Delta nun in der Stadt mit viel Kurzstrecken und lauter Ampeln (Deutschland, das Land der "1000" Ampeln) und da lag der Wert bei 10,5l (auf 50 Km berechnet und natürlich nur laut BC), sodass ich mir denke, dass die Werksangaben von 11 Litern in der Stadt sehr realistisch sind.
Natürlich sollte man ja auch ein Auto nicht "zweckentfermden". Wer Autos wie den Delta nur zum Zeitungskiosk um die Ecke bewegt und das auch noch im Winter bei minus 15 Grad, wird schnell hohe Werte haben.
Ich denke mir, dass du den Delta Turbojet im Schnitt zwischen 8 und 10 Litern bewegen kannst, ohne großartig auf den Verbrauch zu achten und ohne "Kickdowns" zu veranstalten, auch mit Klima eingeschaltet. Wer es "sportlicher" liebt und/oder viel Stadtverkehr hat, muss mit 11-12 Litern rechnen, wer weniger Stadt, dafür mehr auf den Verbrauch achtet, dürfte Werte zwischen 6 und 7 Litern erzielen können.
Ich glaube, dass ist ein realistischer Bereich und jeder kann sich fast schon daraus seinen "persönlichen" Verbrauch errechnen.
Sequenziell kannst du bei dem Turbojet den Verbrauch senken. Der Automat ist gut, aber NICHT "perfekt", speziell im Schiebebetrieb. Manchmal schaltet der Automat eben nicht in den nächst höheren Gang, sondern bleibt in abwartender Stellung, was sich speziell im 70er und 90er-Bereich bemerkbar macht. Eigentlich an sich kein Fehler, weil man eh im Stadtverkehr sonst laufend schalten müsste und der Automat verrückt werden würde, ist es im Schiebebetrieb ein "Nachteil", denn du kannst eigentlich in den nächst höheren Gang schalten und dann liegt der konstante Verbrauch halt niedriger. Auch im Gefälle schaltet der Automat schnell herunter, was eigentlich toll ist, aber auf bestimmten Strecken für den Verbrauch vom Nachteil, also auch hier ist manuell ein Vorteil.
Dennoch bin ich beeindruckt, wie gut die Automaten geworden sind. Sie sind sehr "intelligent" und "kommunizieren" mit dem Fahrer und mit dem Rest des Autos. Es gibt heute eigentlich keinen Grund mehr, auf einen Automaten, egal welcher Form, zu verzichten. Die Elektronik sorgt dafür, dass man nichts falsch machen kann und ist somit schonend nicht nur für das Getriebe, sondern auch für den Motor, umgekehrt kann man eingreifen, wenn die Gegenheiten ein persönliches Eingreifen erfodern. Wie gesagt, der Automat allein kann zumindest bis zum heutigen Tag sich nicht an allen Dingen anpassen. Das geht einfach nicht, weil im Endeffekt das menschliche Auge und die Intuition in bestimmten Situationen sich besser anpassen kann, aber umgekehrt ist der Automat in vielen Bereichen eine Hilfe, in denen die Elektronik einfach besser arbeiten kann, als es jemals einer von uns könnte.
Zum Verbrauch noch: Ich finde es immer wieder kurios, wie viele Werksangaben und/oder Tests für bare Münze nehmen oder aber sie total ablehnen. Dabei sind diese Dinge immer nur eine "Momentaufnahme" und besagen im Endeffekt niemals, was das Auto wirklich bei einem verbraucht. Zu viele Faktoren können den Verbrauch beeinflussen, als dass selbst ein Zeitungstest (und wenn er noch so unparteiisch ist) nie "Gesetz" sein kann. Die Werte sind Indikatoren, besagen, dass unter den Bedingungen wie im Test mit dem dortigen Tester dieser und dieser Wert herausgekommen ist, allgemeingültig sind die Werte aber niemals.
Ich bin in einer Stadt mit 230.000 bzw. 23.000 Einwohner unterwegs gewesen, dann mit Temperaturen nicht unter 10 Grad, kaum Regen. In Berlin im Winter mitten im Stadtverkehr in der Rush-hour dazu mit Schnee und Winterreifen könnte es wieder ganz anders aussehen.
Meine Werte aber zeigen, dass man sehr wohl ein Fahrzeug wie den Delta Turbo mit 200 PS bei 1,5 Tonnen und mit Automatik sehr wohl auch relativ sparsam fahren kann, ohne dass man nun wirklich alles dem Verbrauch opfern muss.
Ich fahre auch nicht immer "spritsparend" und bin auch "kampferprobt", aber meine Erfahrung ist, dass auf einer Tankfüllung und/oder lange Reise der Mehrverbrauch kaum wirklich spürbar ist und wenn doch, man es nicht unbedingt allein dieser "Kraftakt" zuschreiben muss. Ich bin den Delta nun in Deutschland im Mix, worin >230 Km/h, 130 bis 170 Dauertempo, Stau, genauso wie 110 Tempo, fließendem Verkehr, Stadtverkehr fließend genauso wie mit vielen Ampelstops, fahrend genauso wie die Geschichte mit dem Einbruchsschaden, der dafür gesorgt hat, dass der Wagen in der Werkstatt andauernd im Leerlauf lief oder kurz nur bewegt wurde, genauso nur mit Fahrer, als auch vorwiegend mit 3 Personen und auch mit 3 Mitfahrern plus Fahrer, mit 9,0 Litern (nach BC, ich habe keine effektive Werte, weil ich öfters getankt habe, ohne den Wagen wirklich voll zu tanken) unterwegs gewesen.
Damit kann ich leben, denn der Delta ist KEIN Auto, das schon allein beim Anmachen gleich 10 Liter verbraucht, der nicht automatisch 13/14 Liter schluckt, egal, wie man das Auto bewegt. Das sind die Fahrzeuge, die für mich "horror" bedeuten, denn die gehen wirklich ans Geld und ohne Diesel sind diese praktisch unbrauchbar.
Tanti saluti
Bernardo
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 07 Sep 2009, 11:04
by delta3
Hallo Bernardo,
erst mal möchte ich mein bedauern zum Ausdruck bringen, dass Dir ausgerechnet in Deutschland so was (Einbruch) passiert ist

...
Ansonsten vielen Dank für Deine tollen und ausführlichen Schilderungen von Deinen Eindrücken.
Ich bin (fast) ein bischen neidisch auf Deinen Motor ..., den gab es damals leider noch nicht, als ich meinen Delta bestellte - sonst ...
Aber mein 1.4 T-Jet ist auch nicht schlecht ..., zu den Regensensoren muß ich leider auch sagen, dass die manchmal spinnen. Habe aber noch kein Muster herausgefunden, wann dies der Fall ist. Wenn mich dies im Herbst stört, werde ich reklamieren.
Ansonsten alles okay mit dem Auto - nach wie vor bin ich begeistert X(
Gruß Frank
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 07 Sep 2009, 13:22
by lanciadelta64
Ciao Frank,
grazie mille für deine Anteilnahme...
du musst nicht "neidisch" mit dem Motor sein, denn ich kenne den kleinen T-Jet und weiß, dass der wirklich überragend ist, der die kleineren Modelle der FIAT-Gruppe zu "fahrenden Bomben" macht. Ich bin damals eine flammneue Vorserie gefahren, also noch nicht frei gefahren und war gerade vom Motor begeistert. Der Vorteil des kleineren Deltas liegt im Verhältnis Leistung/Gewicht, denn dein Delta muss rund 100 Kg weniger schleppen, sodass der Unterschied bei weitem weniger ins Gewicht schlägt, als es die Eckdaten vermuten lassen.
Da die 1,4er eh alle mit Mehrleistung vom Werk aus kommen, reicht der T-Jet mehr als aus und in Sachen Endgeschwindigkeit ist der Unterschied eher rein theoretisch, denn wo willst du selbst deinen T-Jet ausfahren ohne gleich mit dem Fuß auf der Bremse zu haben? Ich musste dafür auf einer bestimmten Autobahn abends rauf, um den Delta wenigstens halbwegs jenseits der 220er Marke zu bewegen, sonst sind selbst 170 nur mit einem Fuß auf dem Bremspedal zwecks schneller Bremsung zu erzielen, zumindest in NRW.
Weißt du, ich habe mit dem Punto ja bereits ein Auto, dass von den Fahrleistungen dem Delta sehr ähnlich ist und der Vorgänger meines Deltas war kein geringerer als der Dedra Turbo und dazu auch noch mit Motortuning. Daher wollte ich mir eine Freude gönnen und angesichts der vielen 3 Liter-Diesel deutscher Fahrzeuge hier vor Ort, wollte ich ein Auto, dass im Notfall vor einer Kurve ein blindes Überholen mancher Verrückter hier vermeiden kann (ich habe hier so meine Aha-Erlebnisse, denn die überholen dich blind und du darfst dann eine Vollbremsung machen, weil sie dann natürlich vor der Kurve selbst stark abbremsen müssen und so denke ich mir immer, lieber die in die Botanik als ich...)
Eins hat mich sehr überrascht, nämlich die positive Reaktion meiner Freunde in Deutschland und nicht nur meiner italienischen. Auch sonst erntete Blicke, dir mir schon wieder fast Kopfzerbrechen bereiteten, denn eigentlich dachte ich mir, so ein Auto interessiert eh keinem in Deutschland, ergo das Risiko, dass man mir das Auto stiehlt läge bei "0" (dafür bringe ich dann das Auto in einer Tiefgarage und bekomme den mit eingeschlagenen Scheiben wieder

So ist das halt)
Keiner, der zumindest eine diplomatische Bewertung abgegeben hätte, was ich schon eher erwartet habe.
Am meisten war ich aber über die Bewertung eines guten Freundes (Italiener und Besitzer eines Bistro/Restaurants "american style"), der eine S-Klasse von Mercedes fährt und vom Delta begeistert war. Das war schon bemerkenswert.
Tanti saluti
Bernardo
Re: Deutschlandreise Teil 1
Posted: 07 Sep 2009, 16:11
by delta3
... ich bin ja eigentlich von meinem 1.4 er Motor begeistert; aber weißt Du, Du hast mich durch Deine Erzählung von Deinem auf den 200 PS Motor ssssooooo neugierig gemacht.
Vielleicht habe ich mal bei meinem Händler die Gelegenheit so einen zu fahren B)
Mal sehen - Dir noch alles Gute ..., ich hoffe Dir wurde in Deutschland schnell und problemlos geholfen bei dem Einbruchschaden.
Grüße aus Stuttgart
Frank