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Spezialwerkzeug
Posted: 08 Jun 2009, 12:32
by Montecarlo
Hallo Forumsgemeinde,
ich darf mich kurz Vorstellen - ich bin der Rico und ich komme aus dem schönen Bayern.
Nachdem ich im letzten Jahr bei einer Classicveranstaltung ein Fulvia Coupe gesehen habe musste sowas her (liebe auf den ersten Blick)
Da ich glücklicherweise nicht gerade mit zwei linken Händen bestückt bin hab ich mir also was zum aufbauen gesucht - die erste die ich bekommen habe (Fulvia 3, 1,3s) war komplett und lief - hatte aber erhebliche Eisenoxidprobleme... aber egal - sowas hatte ich ja gesucht....
2 Monate später fand ich eine Serie 2 Montecarlo - auch komplett und nicht ganz so Verrostet... zu der MC habe ich noch einen Teileträger dazubekommen (Serie 2) Teilzerlegt ohne Motor ohne Motorhaube ohne Innenausstattung...
Da ich jetzt der Meinung bin ich hab genug Teile um ein Fahrzeug aufzubauen hab ich erst mal - um mich mit der Technik vertraut zu machen - das Schlachtgerät komplett zerlegt - Hilfsrahmen raus, Getriebe raus, Fahrwerk zerlegt, HA raus usw....
Jetzt bin ich an einem Punkt, wo ohne Spezialwerkzeug nichts mehr weiter geht....
Deswegen jetzt meine Frage an die Profis:
wo kann ich den Steckschlüssel mit den drei Zapfen für die Antriebswellenverschraubung und den großen Zahnschlüssel für die innere Verschraubung im Achsschenkel kaufen (da wo der Sicherungsring ist) ????
oder hat jemand ne Anleitung zum selberbauen??
vielen Dank
Rico
Re: Spezialwerkzeug
Posted: 08 Jun 2009, 12:40
by LCV
Hallo Rico,
das Originalwerkzeug war aus Guss, weshalb die Zapfen leicht abbrachen.
Ein Clubmitglied hat dieses Werkzeug in stabilerer Version nachgebaut.
Ich kann mal nachfragen, was das kostet. Falls Du ein Schweißgerät hast,
kann ich dir auch sagen, wie man so etwas selber baut. Das führt hier aber
zu weit. Gib mir per PN Deine Festnetznummer (nicht Handy) und ich rufe
Dich an. Habe Flatrate nur für das Festetz.
Gruß Frank
Re: Spezialwerkzeug
Posted: 08 Jun 2009, 17:25
by racing
Hi Rico.
na, da hast du dir aber für den Anfang ziemlich viel vorgenommen.
Aber man(n) wächst mit den Aufgaben.
Den Dreizahn für die Gelenkwellenmutter kannst du dir selber zusammenbraten
Flacheisen und Rundmaterial sollten reichen. Aber wie das Werkzeug auszuführen
ist, wird dir sicher Frank am Telefon erzählen.
Was viel spannender ist, ist der Stand des Zerlegens. Du must dieses ganze Gelump nämlich
auch irgend wie einspannen um das notwendige Moment auf bringen zu können. Und dabei ist die Gelenkwellen-
mutter nur der Auftakt dessen, was du bei der inneren Mutter zur Verschraubung des Radlagers
zu erwarten hast.

Du wirst alle Stadien bis zum Wahnsinn erfahren und wenn diese Mistdinger dann auf sind,...
du fühlst dich als wenn du gerade den Drachen erlegt hast.
Für die grosse Mutter habe ich ein 4 Meterrohr benötigt um das notwendige Lösemoment aufzubringen.
Halt uns auf dem laufenden, dass wird bestimmt lustig.
Gruß Andreas
PS.: Will dich nicht entmutigen, im Gegenteil anspornen. Aber das ist selbst für die Profis oft nicht mal gerade so gelöst.
Re: Spezialwerkzeug
Posted: 08 Jun 2009, 21:56
by Robi
die grosse Mutter für Radlager habe ich mit Verlängerung und selbstgebasteltem Werkzeug nicht losgebracht.
Habe dann aber das Zeugs mit Rostlöser eingesprüht, einwirken lassen ein Tag, dann mit Durchschlag , kräftiger Hammer und alles sehr fest eingespannt im Schraubstock, mit Reissnadel markiert um zu schauen ob sich was bewegt und voll draufgeschlagen im richtigen Winkel, 2 - 3 mal und die Markierung hat sich plötzlich ca 0,2 mm verschoben..., dann ging es plötzlich ganz schnell
Gruss
Robi
Re: Spezialwerkzeug
Posted: 09 Jun 2009, 09:34
by Montecarlo
Danke für die "Aufmunterung"!!!
Die Achsschenkel liegen jetzt schön in Rostlöser eingeweicht auf der Werkbank - für die große Verschraubung werde ich mir Flacheisen Sternförmig zusammenschweißen. Ich werde berichten!
ein paar Bilder vom Fahrzeug gibt es hier:
www.kfz-selberschrauben.de
Gruß
Rico
Re: Spezialwerkzeug
Posted: 09 Jun 2009, 14:56
by racing
Tja, Robi, das ist ja das Spannende an der Sache.
Mal funktioniert es, mal nicht. Und die Methode mit dem dicken Hammer sieht
man dem Schraubring dann auch an.
Das Problem an dieser Mutter ( gilt übrigens auch für die grosse Hinterachsmutter ) ist
in der Regel nicht die Korrosion sondern das Moment, das du benötigst um sie zu lösen.
Habe vor 6 Monaten das HA-Radlager an meinem 1200 er gewechselt. Das Ende vom Lied
war, dass ich ein grosses Stahlrohr an die Mutter geschweisst habe. Dann das ganze mit der
Bremsscheibe in einen schon recht grossen Schraubstock gespannt habe.
Anschliessend den dicken Hammer raus geholt und .....nix ist passiert.
Der Wahnsinn treibt dich weiter. Also was soll es. Den Flammenwerfer rausgeholt.
Mit dem Ergebnis, dass sich das Ding keinen Millimeter bewegt.
Du denkst, dass das nicht wahr sein kann, ist doch nicht das erste Mal.
Aber manchmal ist es eben das erste Mal das es nicht geht. Gut zureden hilft auch nicht.
Die Profis ( mein Freund mit Werkstatt) wissen auch keinen Rat. Und was jetzt.
Nochmal erwärmen noch mal abkühlen und so weiter, nix. Pause.Eine Woche später gehe ich wieder
an den Schraubstock.
Ich gucke den Krempel an, .....dieses Wochenende gewinne ich.
Warm gemacht, den dicken Hammer, ein Schlag und das Ding ist auf. Ich gucke mir das an, wie das
angeschweissete Rohr mit dem Ring hin und her bammelt und ich kann es im ersten Moment gar nicht glauben.
Frag nicht warum aber ich habe gewonnen.
So ist das mit Lancia. Das macht den Reiz und die Herrausforderung aus.
Ich liebe es.
Gruß Andreas
Re: Spezialwerkzeug
Posted: 09 Jun 2009, 15:09
by LCV
Tja, manchmal ist rohe Gewalt der falsche Weg. Der kurze kräftige Schlag ist zwar rein physikalisch gesehen besser als eine viermeterlange Verlängerung, aber auch nicht ungefährlich. Deshalb mittels Knebel den Schlag übersetzen! Eine Radmutter, die so fest saß, dass man mit der Verlängerung das Auto hinten anheben konnte, habe ich mit der Übersetzung mit einem Hämmerchen gelöst.
B)Re: Spezialwerkzeug
Posted: 09 Jun 2009, 15:47
by racing
Nur mal so zur Info.
Die rohe Gewalt kommt immer ganz zum Schluss. Und selbst die hilft nicht immer.
Manchmal muss man halt nur eine Woche warten
Ich habe es ja zunächst mit gutem Zureden versucht
Da ich bereits 1986 meine erste Fulvia erworben und ich immer alles selbst
erledige kannst du davon ausgehen, dass ich alles andere vorher schon
probiert habe. ( nur um alles zu beschreiben fehlt manchmal auch die Zeit )
Aber es gibt, wie schon gesagt, immer irgendwann ein erstes Mal.
Und auf dich wartet diese Schraube auch schon, wetten.B)
Gruß Andreas