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Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 17:49
by Alex G.
Mal wieder aufgeschnappt. Das klingt doch vernüftig, vor allem, wenn man den Absatzrückgang von Alfa und die Steigerung bei Lancia betrachtet!
Alfa Romeo könnte profitieren
Demgegenüber strebe der Opel-Interessent Fiat eine neue weltweite Automobilgruppe aus Fiat, Opel und Chrysler an. "Lancia soll dem Konzept zufolge zugunsten von Opel wegfallen", sagte ein Vertrauter von Fiat-Chef Sergio Marchionne der "Automobilwoche". Saab solle mit Chrysler verschmolzen werden und sportlich ausgerichtete Modelle und Cabrios bauen, Alfa Romeo könnte von der Opel-Technik profitieren und ein weiteres großes Modell bekommen.
Aus T-Online heute
Ist doch alles wieder nur halbgares Zeugs ohne Logik, dann werde ich mal auch alle meine Designermöbel durch Ikea ersetzen, damit der Lifestyle stimmt8-)

Alex G.

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 19:43
by mp
Lancai ist noch knapp vorne ...im April hat Lancia aber -11,2 und Alfa +15,6......mit diesen Zahlen lässt sich im Fiat Konzern für Alfa argumentieren- Lancia hat da ohnehin keine Lobby und Marchionne bervorzugt sicher Alfa...meine Hoffnung das mit Opel geht in die Hosen....

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 19:55
by lancisti
Ja wie was denn? Dann hätte man ja 4 sportliche Marken in den neuem Konzern. (Abarth, Alfa, Saab, Chrysler)
Was soll das bringen, wenn man es so machen wollte warum durfte Lancia nicht mehr sportlich sein?
Was bleibt aber für Alfa übrig wenn Saab/Chrysler jetzt sportlich werden sollen, war nicht die rede das Chrysler kleine sparsame
Auto braucht und keine Sportwagen?

Am 20.05. (Mittwoch) sind wir wohl schlauer und noch ist nicht Sicher das es mit Fiat/Opel klappt.




lancisti

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 20:10
by lanciadelta64
das mit den Zahlen ist richtig und auch ich habe das Gefühl, dass man es soweit treibt, um dann das Ergebnis zu bekommen, das man haben will.

Marchionne ist nicht unbedingt ein Lancia-Feind an sich, denn wenn ja, hätte er auf Demel gehört und ihn nicht dafür in die Wüste geschickt. Die Ehe Demel und FIAT scheiterte an der Bewertung Lancias. Demel wollte Lancia verschwinden lassen, Marchionne nicht. Aber auch ich sehe eine Alfa-Lobby, die sich stark bemerkbar macht.

Aber das hat nichts mit den Äußerungen zu tun, die momentan durch die Presse gehen und daher sollte man das mit Vorsicht genießen. Zuerst hieß es auch, man wolle Saab verschwinden lassen, jetzt angeblich wieder nicht.

Diese ganze Gerüchteküche basiert auf einen bestimmten Grund und der heißt Termini Imerese. Dort soll der neue Ypsilon gebaut werden (das aktuelle Modell wird dort gebaut). Es ist nicht neu, dass FIAT mit der Schließung des Werks auf Sizilien gedroht hat und in den Gedankenspielen ist mit Sicherheit auch die Schließung dieses Werks auf mit von der Partie.

Aber daraus herzuleiten, dass man Lancia wie Saab aufgeben wollte, halte ich für sehr weit hergeholt. Lancia hat in Italien einen Marktanteil von fast 5% und Fahrzeuge wie Musa und Ypsilon belegen ein Segment, das Alfa niemals belegen kann. Daher glaube ich nicht, dass zumindest kurz- bis mittelfristig Lancia verschwinden wird. Dafür spricht auch eine andere Sache. Es gibt in Italien viele exklusive Lancia-Händler, die beispielsweise kein Alfa haben und kein Alfa bekommen können, weil die schon in anderen Händen sind. Opel könnten sie auch nicht übernehmen, weil auch die schon belegt sind und Saab ist niemals in der Lage, die Lücke zu schließen, die ein Verlust Lancias in den Bilanzen dieser Autohäuser reißen würde.

Wie gesagt, in absehbarer Zeit sehe ich Lancia als Marke nicht gefährdet (wohl gemerkt, als Marke, denn seit der Schließung des Stammwerks in Chivasso existiert Lancia auf dem Papier). Aber dennoch müssen wir Lancisti uns Sorgen machen, denn mit Sicherheit ist Lancia mit Musa und Ypsilon nicht die Marke Lancia, die wir uns erhoffen.

Zu Opel möchte ich nichts mehr sagen, denn meine Meinung dazu habe ich ja bereits mehr als einmal dazu geäußert. Die Vorstellung, durch Umwege Opel wieder mit FIAT in Verbindung zu bekommen (mein Bedarf ist spätestens seit dem Scheitern zwischen GM und FIAT vor einigen Jahren gedeckt), ist für mich nicht unbedingt ein Jubelgefühl, nachdem ich damals durchgeatmet hatte, als die Allianz zwischen GM und FIAT gescheitert war.

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 20:11
by mp
ausserdem die Ausrichtung ist sowieso für die Katz...Autos bzw. Marken müssen sowieso alles vereinen...Mercedes, BMW, Audi sowohl bequem als auch sportlich ausgerichtet...zumindest gibt es dann die sportlichen Ableger siehe AMG, M oder auch S Serien......so geshen sollte auch Lancia wenn schon nicht Integrale zumindest eine HF Linie auferstehen lassen

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 20:50
by lancisti
Hat Fiat für Termini Imerese nicht erst kürzlich Fördergelder in Millionenhöhe bekommen?

http://www.italiaspeed.com/2009/cars/in ... /2904.html

Dafür hat man Arbeitsplatzgarantien gegeben:

http://de.reuters.com/article/companies ... 5620090516


Wenn die jetzt die Werke schliessen wollten dann gäbe das bestimmt mächtig Ärger und saftige Strafen. :S



lancisti

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 20:55
by lanciadelta64
Ja, man hat dafür Fördergelder erhalten, aber das eine schließt das andere nicht aus. Es ist ja nicht so, dass man die Fabrik gleich morgen schließt. Es wird ein "schleichender" Tod werden. FIAT hat so etwas schon in der Vergangenheit mit Chivasso und Arese gemacht und das waren Produktionsstätte eines anderen Kalibers.

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 21:15
by mogli
Ja natürlich, Opel soll der Ersatz für Lancia sein ? Brrr - da wird mir kalt...
Scheint mir eher so eine Ente der Deutschen zu sein, um Fiat wiederholt zu schaden..
Alfa soll von den Opel Motoren profitieren ? na das sah man ja schon an den vergangenen gemeinsamen
Motoren, die eigentlich Keiner so wirklich haben wollte.
Wie die Presse schon sagt: in 2-3 Jahren wird man auch die anderen Hersteller fragen, ob der Motor Multiair hat.
Wenn Jemand vorwiegend profitieren würde - dann sicher nur Opel, aber Fiat würde man bei einer Übernahme schon
aus Hass andauernd schaden und ständig schädigende Gerüchte andichten. Ich weiß wovon ich speche- denn ich bekomme auch die Stimmung der Opelaner so nebenbei in Wien mit. Da herrscht panische Angst und da kommen Worte auf wie Schei...Fiat - wie kann der Opel übernehmen, der ist ja selbst Pleite .. und noch viel mehr - Werfen mit
Steinen auf Fiat und dessen Fehler in den 80igern und vergessen dabei, was sie selbst in den 90igern verbrochen haben - einer der Hauptgründe übrigens, warum Opel an Marktanteilen verloren hat.

Zu den technischen Errungenschaften von Opel (na sagen wir mal "OPC" ausgenommen) :
Der hauseigene Turbodiesel (DTI´s) - den Opel so ab 96/97 hatte - war schlichtweg eine Katastrophe - hoher Verbrauch, anfängliche Probleme mit der Haltbarkeit und so Mancher genehmigte sich auch eine ordentliche Portion Öl
(bis zu 1l/1000 km). Dann gab es noch den 1.7l hauseigenen Diesel mit 54 PS - im Corsa gerade ausreichend, im
Astra schon eine Qual und im Vectra war der Motor eine Katastrophe (140km/h Höchstgeschwindigkeit und eine
Beschleunigung von 21 sek auf 100). Dem fuhr sogar der Uno mit 45 PS haushoch davon.
Dann gab es noch den 1.5/1.7 Liter Turbodiesel - der war aber von Isuzu - und das war seinerzeit das Beste Stück Motor an diesen Opels. Die ganze 2.0 DTI und 2.2 DTI Motoren waren absolut keine Schaustücke - und Opel war froh, als die dann den 1.9 Multijet von Fiat bekamen. Dieser Motor ist größtenteils auch heute noch am werkeln - eben weil es ein guter Motor ist - in Leistungsklassen von 110-160 PS. Ja und neuerdings gibts auch einen 2.0 Twinturbo - der aber auch ein direkter Ableiter ist. Auf den 1.3er Diesel war man ja bei Opel sehr stolz - man bezeichnete es als eigene Entwicklung - und vergaß , daß dieser Motor ein Gemeinschaftsprojekt von FiatGM Powertrain ist. Dann gab es noch einen 2.5l Turbodiesel im Omega - auf den man stolz war - nun denn, es war nachweislich ein gedrosselter BMW Motor.
Bei den Benzinern ist man erst ab nächsten Jahr soweit, daß man einen 1.4 Turbo mit 140PS liefern kann - naja
2 Jahre nach Fiat. Schon eine Leistung.... dann gibt es noch einen 1.6er Turbo mit 160 PS - der aber bei der Laufruhe nicht gerade super ist und Drehmomentschwächen in Teilbereichen aufweist. Darüber gibts nur mehr die 2.0 Turbomotoren - die so 200-240 PS leisten und sich jede Menge genehmigen.
Auch das Downsizing des 6 Zylinders jetzt auf 2,8l erweist sich nicht so als guter Griff - ein Trinker ersten Grades.
So genehmigt sich dieser Motor im Insignia standesgemäße 17,8 Liter Super im Stadtverkehr - nicht real sondern gemäß Euronorm- das bringt sonst Keiner mehr heute in dieser Klasse zusammen.
Also mir ist da unklar - wie Alfa davon profitieren soll.
Wenn Alfa profitieren würde - dann nur - wenn man sofort einen 3.0 l V6 von BMW bekommen würde - sowohl als Benziner, als auch als Diesel. Im Gegenzug fehlt es BMW aber an kleinvolumigen Benzinern a la 1.4 Tjet - z.B mit Multiair.
Und der 1.6 Mjet - würde sich neben dem 2 Liter BMW Diesel (gleicher Hubraum im 116er bis 123er BMW) auch in einem BMW gut machen. Da würden Fiat und BMW viel Geld sparen - um dies dann an anderen Stellen zu investieren, wo es mehr Vorteile bringt und über hohe Stückzahlen viel Geld bringen könnte. Dies wäre z.B eine Neuentwicklung bei den Motoren - einen 3 Zylinder mit 1,2 Liter Hubraum als Benziner und Diesel - die das Leistungsband von 80 bis 120 PS abdecken würden. Und da könnte ich mir gleich eine ganze Reihe von Modellen vorstellen, wo solch ein Motor reinpasst. Sicher wird da auch der 2 Zylinder - der ja bis zu 105 PS haben soll - eine Überlappung darstellen - aber in manche Modelle kann man schon aus Prestigegründen keinen 2 Zylinder einbauen (ein 500er, Panda, Topolino und Y würden davon profitieren, für einen alten Punto würden 2 Zylinder schon Zweifel erzeugen, in einem Grandepunto würde man an den Technikern herbe Kritik üben und ein Bravo mit 2 Zylinder und 100 PS wäre unverkäuflich und würde Kopfschütteln erzeugen - wenngleich man auch jetzt ein Modell mit nur 90PS hat- aber als 4 Zylinder).
Ein 1.4er Saugmotor mit 90PS wird sicherlich mehr brauchen, als ein 1,2l -3 Zylinder mit 105 PS und Turbo. Vom Prinzip her wäre der 1.2 Mjet ein 1.6 Mjet, der einen Zylinder weniger hat - also nicht unlösbar. Und Gegenüber dem 1.3 Mjet müsste der auch noch immer gut dastehen - absolut ebenbürtig an Leistung - vielleicht sogar mehr - aber ein Zylinder weniger und dadurch deutlich billiger. In Sachen Laufruhe haben die 3 Zylinder ja sowieso schon fast Vorteile gegenüber einem 4 Zylinder. Sind außerdem auch leichter und sparen dadurch nochmals Sprit...
Grüße
Günter

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 21:36
by lanciadelta64
Ciao Günter,

das mit dem Profitieren bei Motoren ist der Witz des Jahrtausend und ist ein Wunschdenken jenseits der Alpen (von mir aus gesehen). Fakt ist, dass FIAT gerade jetzt Stück für Stück die GM-Motoren aus dem Programm streicht. Fakt ist, dass Marchionne den Grande Punto Abarth um ein Jahr verschieben ließ, um nicht den 1,6 OPC-Motor einbauen zu müssen, sondern den eigenen T-Jet. Das sagt eigentlich alles darüber aus, was mit Motoren gemeint ist.

Woran FIAT interessiert ist, ist etwas Anderes. Ich denke mir, es geht in erster Linie darum, für Alfa ein Standort zu haben, wo man die Alfas besser zusammenbaut als in Pomigliano. Ferner hat man Interesse an die Bodengruppen bzw. die Entwicklung gemeinsamer Bodengruppen, wie man es schon mit dem GP und Corsa gemacht hatte. Die Bodengruppen von Alfa und FIAT Croma sind eh GM-Bodengruppen.

Wenn auf Motorenseite Interesse bestünde, dann höchsten die Kombination Turbo und Gasbetrieb, aber da hier einige schon den 1,4er im Gasbetrieb einsetzen (fast alle italienische T-Jets haben eine Gasanlage, speziell im Delta), denke ich mir, dass man das bei Bedarf auch selbst hinbekäme.

Dazu wäre der Vertrieb von Opel von Bedeutung, denn FIAT hat außerhalb Italiens einen sehr schwachen Vertrieb, eines der Probleme der FIAT Gruppe.

Nun Hochmut kommt selten nach dem Fall und einige haben bei Opel immer noch nicht verstanden, dass es schon 12 ist und nicht 1 Std vor und nicht einmal 1 Min. vor 12. Man will es nicht wahrhaben, was man wirklich in den letzten Jahren war. Aber das ist mehr als verständlich. Wenn du die Leute von Pomigliano fragst, käme keiner auf die Idee, einzugestehen, dass die Camorra und die Arbeitseinstellung vieler Arbeiter, vor allem junger, das eigentliche Problem wären. Wenn du sie reden hörst, "arbeiten sie perfekt, auf hohem Niveau" und wenn es schlecht ist, dann hat nur FIAT Schuld. Als läge es an FIAT, wenn man "aus versehen" Teile beim Einbauen vergisst oder Qualitätskontrollen nicht einmal den Namen verdienen.

Man kann nicht erwarten, dass man nun bei Opel vom hohen Ross heruntersteigt, nachdem man ihnen eingeredet hat, es sei alles nur schuld der Amis, wäre nicht GM, wäre man die Besten der Welt. Das ist leider eine Arroganz, die nicht auf Fakten basiert. Ein Piech hat sich auf Sardinien sehr arrogant geäußert, aber wer über 22%-Marktanteil in Europa verfügt, kann eine "kesse Lippe" riskieren, wer am Tropf des Staates hängt, eben nicht.

Aber so ist dan nun einmal.

Tanti saluti

Bernardo

Re: Edle Zeiten für den Lancia Freund...

Posted: 16 May 2009, 21:46
by lancisti
Hier mal ein Kommentar zu Opel:

Die Firma Opel kenne ich ganz gut, weil Rüsselsheim meine Heimatstadt ist und ich mit Opel auch schon beruflich zu tun hatte . Das was jetzt passiert, war lange abzusehen und die Märchen vom gesunden Opel, der durch eine Wirtschaftkrise und böse Amerikaner jetzt in Not geraten ist, braucht mir niemand zu erzählen. In erster Linie sind die Opelaner, um die man sich jetzt so sehr sorgt, verantwortlich für die Probleme.
Sie haben schlechte Arbeit abgeliefert und standen ihrem eigenen Unternehmen feindlich gegenüber, das ging vom einfachen Schichtarbeiter am Band, über die Verwaltungsangestellten bis zu den Herren Ingenieuren im ITEZ.
Selten hörte man mal ein gutes Wort über ihre Firma, kein Stolz auf die Produkte, keine Motivation und kein Leistungswillen trotz guter Entlohnung.
Ich habe auch andere Großunternehmen, deutsche und ausländische, kennengelernt, aber ein Betriebsklima wie beim Opel habe ich nie erlebt.
Da denke ich nur an den Nachbarn meiner Eltern, ein Opel Ingenieur, hat 35 Jahre Opels entwickelt und sich pünktlich zum Renteneintritt einen 5er BMW gegönnt, Zitat " ab jetzt fahre ich nur noch gute Autos ".
Sein gutes Recht, aber typisch für die Mentalität der Opel Mitarbeiter.
Die sind fest davon überzeugt, daß man sie retten muss, aber meiner Ansicht nach ist es diese Firma nicht wert, daß wir unsere marktwirtschaftliche Ordnung völlig untergraben.



Hier zu finden: http://www.welt.de/wirtschaft/article37 ... adcomments




lancisti