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Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 27 Oct 2006, 22:56
by ObeliX
hallo,

habe gerade mein schmuckstück wieder aus der (freien) werkstatt geholt. nach, auf den monate genau 7 jahren und mit 80018km (mußte leider vorher noch auf der arbeit vorbei schauen), habe ich den gefürchteten zahnriemenwechsel machen lassen. es sind der zahnriemen, die beiden keilrippenriemen, alle rollen und spanner und die wasserpumpe ausgetauscht worden. hat mich 750,- eur gekostet.

ich hatte mich vorher lange mit dem meister unterhalten. zb. darüber, daß es werkstätten geben soll, die das ohne motorausbau hinbekommen. hat er bei den gegeben platzverhältnissen eher bezweifelt - auch mit absenken und/oder ankippen. selbst wenn manche sowas machen, würde er davon abraten. zum einen weil man für solche arbeiten genügend baufreiheit haben sollte um zu sehen was man tut und um werkzeug sicher ansetzen zu können, als im blindflug, mehr oder weniger per tastsinn die teile einzubauen und zu justieren. und zum anderen, es mglw. mehr schaden anrichtet wenn man den (ja noch eingebauten) motor samt getriebestrang kippt und verdreht, wofür ja weder die teile selbst noch die lagerungsstellen ausgelegt sind.

genau diesen zweiten punkt hatte ich mir auch schon überlegt, wenn hier im forum über entsprechende möglichkeiten berichtet wurde. jedenfalls hab ich mich für die 'teure' ausbau-variante entschieden. war immernoch billiger als das angebot von fiat (mit kanpp über 1000,- eur). und ob da die treibriemen und die wasserpumpe bereits dabei waren, weiß ich garnicht mal ... hab da nicht mehr weiter nachgehakt.

die ausgebauten riemen hab ich mir extra zeigen lassen (weils mich interessiert hat). sowohl dem einseitigen alsoauch dem zweiseitigen keilrippenriemen sah man die 7 jahre an. beide riemen waren porös. besonders gut zu sehen wenn man sie gebogen hat. der zahnriemen selbst sah aus, als käme er gerade erst aus der verpackung.

bei meiner anschließenden, kleinen probefahrt hatte ich den eindruck, daß das auto 'straffer' wirkte. im stadverkehr ist er etwas lauter (bilde ich mir ein). auf der autobahn empfand ich ihn etwas ruhiger - wobei das auch an den nun montierten winterreifen liegen könnte. da hatte ich im vorigen jahr schon den eindruck, daß die leiser wären als die sommerreifen (was ja eigentlich auch eher seltsam ist).

da der motor ja draußen war, mußten sie etwas hydrauliköl nachfüllen und entlüften. die kupplung hat nun ein besseres ansprechverhalten (das war immer sehr gewöhnungsbedürftig und ich muß auch nach zwei jahren mit dem Lybra immernoch aufpassen den richtigen punkt zu finden). und auch beim einlegen des ersten ganges hatte ich hin und wieder probleme (kupplung mußte noch einmal getreten werden, damit's sync funktionierte). das scheint mir auch gebessert. so, wenn jetzt noch das quietschen aus dem motor weg ist, daß manchmal im standgas zu vernehmen war ... hat sich das sogar echt gelohnt.

2006 war nen teures autojahr für mich. im januar mittel- und endschalldämpfer. zum TÜV im september bremslüssigkeit, beide kugelköpfe und ne koppelstange. und mit dem zahnriemenwechsel jetzt, hab ich noch kühlwasser, ölwechsel, luftfilter und klimaanlage machen lassen.

ich wünsche mir, meine werkstatt erst zum nächsten TÜV wiedersehen zu müssen :)


MfG ObeliX
(der jetzt ne woche urlaub hat)

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 27 Oct 2006, 23:47
by Sascha
Hallo!

Würd mich mal interessieren was das für ein 2ltr motor sein soll... wo man den Motor demontieren muss.
Ich habe schon duzend solcher Modelle gemacht und hatte bislang noch kein Motor ausgebaut...
Man baut ja auch keine Hinterachse aus wenn man dort die Bremsen wechselt " nur weil man dann besser ran kommt zur Montage" !!!???
Für mich sieht das eher aus als wollte man mehr Montageumsatz machen als nötig ist. Teil mir mal die
Schlüsselnummern zu2 und zu 3 von Deinem Wagen mit, sag Dir dann was sowas kostet und ob man dann wirklich den Motor demontieren muss ;-)...

Gruß
Sascha

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 28 Oct 2006, 09:14
by italo
bei meinem marea jtd 2,4, 5 Zylinder hat man auch mit kippen und absenken hinbekommen. Darum wundere ich mich das die das bei einer 4 Zylinder nicht hinbekommen.

Hat man wenigsten bei den Riemen jeweils als Kit gewechselt?

italo

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 28 Oct 2006, 20:52
by ObeliX
hallo italo, hallo Sascha,

ich mußte g'rad schnell nochmal gucken ob ich auch im richtigen forum bin ... ja D40 Lybra :)

@italo:
ich wußte garnicht, daß es auch 4 zylinder 2.0l maschinen gab ?! also, meiner hat natürlich auch 5 zylinder. und zwischen der antidröhn-matte am radkasten und dem zahnriemengehäusedeckel kannst du keine euro-münze durchfallen lassen (naja vielleicht wenn man den spalt vorher ganz sauber friemelt).
und selbstverständlich habe ich nicht nur den zahnriemen wechseln lassen, sondern auch alle umlenk- und spannrollen (wie ich eigentlich auch geschrieben hatte ;)). oder meint 'Kit' noch was anderes ? und das nicht nur beim zahnriemen selbst, gleiches gilt auch für die beiden keilrippenriemen inklusive wasserpumpe.

@Sascha:
ich hab grad die zulassung nicht zur hand, aber im versicherungsangebot steht folgendes :
hersteller-# 4136, typ-# 399 und typ 839.

>Würd mich mal interessieren was das für ein 2ltr
> motor sein soll... wo man den Motor demontieren muss

also, alles was ich bis jetzt gehört oder hier gelesen habe lautetet :
'bei den 5 zyliner-motoren (also 2,4 diesel und 2,0 benziner) muß der motor ausgebaut werden. gerüchte besagen, das es auch werkstätten gibt, welche das durch absenken und verkippen des motors ohne ausbau hinbekommen'.

alle werkstätten, bei denen ich mich informiert habe wußten, daß beim 'fünfer' der motor raus muß/soll oder haben es beim blick in ihre reparatur-anleitungen erfahren (das der hersteller das so vorsieht).

aber auch wenn man das ohne kompletten ausbau hinbekommt, stände ich vor dem problem, als nichtfachmann schlecht beurteilen zu können, ob diese methode nicht andere nachteile hat. z.b. das irgendwelche teile dabei unzulässig beansprucht werden (ich unterstelle immer, daß auch der hersteller nicht grundlos bzw. zum wohle der werkstätten seinen kunden unnötig teure wartungen aufbürdet). am ende käme es darauf an, ob ich dir, deinen argumenten und deiner fachkenntnis vertrauen würde. leider habe ich hier (Thüringen) nichtmal eine werkstatt gefunden, die gesagt hätte 'das geht auch ohne ausbau' ... vom entsprechenden vertauen noch garnicht gesprochen.

bin mal gespannt, was für einen kostenvoranschlag du mir gemacht hättest :)


MfG ObeliX

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 29 Oct 2006, 09:23
by italo
Ich kenne mich bei den Benzinern nicht so gut aus ich dachte es wäre ein 4Zylinder. Wie gesagt bei meinem Marea ging es durch absenken/kippen. War selber dabei und hab es gesehen.

italo

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 29 Oct 2006, 14:08
by Delta95
Nun da Autos wie ein Lybra,156er,147er,GT den selben Vorderbau bzw. Rahmen haben wie der Marea (der Wiederum den selben hat wie ein Coupe Fiat oder ein Tipo)... ist hier immer gleich "viel" wenig Platz um etwas am Motor zumachen.
Nun ich kann nur berichten, ich hab von einigen Mechanikern gehört dass z.B. ein Zahriemenwechsel am FIAT Coupe 20v turbo ziemlich bescheiden ist.
Der Motor aber NICHT raus muss...
Ist noch schlimmer als an nem DELTA EVO 16V sedici einen Zahnriemen zu machen (dass heißt wirklch was... schlimmer als bei diesem Auto ist unvorstellbar).
Hier hab ich euch ein paar Photos reingefügt:


Lybra,156er,Marea Motorraum:

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Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 01 Nov 2006, 20:36
by sascha
Hallo!

Danke für die INFOS ;-) Ist also ein 20V Motor... wie z.B. beim Fiat Coupe etc.
Kostenpkt. für 242EUR fürs Material ( Zahnriemenkit+Wasserpumpe+ Rippenriemen <---keine Ebayteile)
und 150 EUR für die Montage. Ein Absenken ist nicht nötig... kann man aber auch machen... wenn man zu dicke Finger hat...oder wenn man die Arbeit zum 1ten mal macht.
Ansonsten kann ich nur sagen das alles andere übertrieben ist.

MfG
Sascha

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 01 Nov 2006, 22:32
by Norbert
Hallo Sascha,

auch wenn ich lediglich einen 1.8er Verzylinder fahre und deshalb von der hier diskutierten Problematik nicht unmittelbar betroffen bin, stimmt mich deine Auskunft dennoch recht optimistisch - zeigst du doch auf, daß Fragen und das Einholen mehrerer Kostenvoranschläge sich lohnen können, weil die Richtzeiten, mit denen die Werkstätten den Arbeitslohn kalkulieren dürfen, von Seiten des Herstellers sehr weit nach der "sicheren" Seite ermittelt worden sind. Daß der Zahnriemenwechsel beim Lybra mit 20 V - Benziner auch ohne jegliche Lageveränderung des Motorblocks zu schaffen ist, hat mir übrigens erst neulich der Leiter meiner Vertragswerkstatt bestätigt und in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung gelegt, daß man dort die relative Zeitersparnis gegenüber den werksseitig propagierten Richtzeiten an den Kunden in Gestalt verringerter Arbeitskosten weitergibt.

Der sachliche Informationsaustausch, der dieses Forum auszeichnet, kann uns in diesen wenig arbeitnehmerfreundlichen Zeiten durchaus davor schützen, unser mühsam verdientes Geld nicht am Auto zu "verbrennen".

Viva Lancia

Norbert

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 02 Nov 2006, 07:07
by Gregor
Interessant sind ja dann die Werkstätten, die es ohne Absenken/Ausbau machen, aber voll kassieren.


Viva Lancia

Gregor

Re: Erfahrungsbericht Zahnriemenwechsel 2.0

Posted: 02 Nov 2006, 21:29
by sascha
Hallo Gregor!

Man glaubt garnicht mit was für Maschen viele Werkstätten arbeiten um ans Geld zu kommen.
Ich könnte hier schon einen Roman schreiben. Vielleicht bin ich ja zu ehrlich...und kann mir deshalb keinen mit Granitboden erbauten Glasbunker leisten...
Wie gesagt würde ich als Kunde alles hinterfragen und evtl. wenn einem was spanisch vorkommt
in Internetforen ( wie z.B dieses hier ) nachfragen.
In zahlreichen Kundengesprächen bekommt man die vorgehensweisen leicht mit... so wird z.B. ein
Ölverlust mal schnell als Schaden der Kopfdichtung oder ein defekter Klimakompressor als Ursache
benannt ( dies durch 2 verschiedene Werkstätten <<< Vertragshändler )...letztendlich war es nur
ein Öldruckschalter für satte 6 EUR. Das finde ich echt der Hammer.
Wie gesagt... bei größeren Dingen immer eine 2te Meinung einholen... beim Ölwechsel kann man ja
nicht viel verkehrt machen.

Mfg
Sascha