Page 1 of 1

ams sortiert Leserbriefe aus ....

Posted: 15 Oct 2008, 18:04
by Heini
Anscheinend hat es "auto motor und sport" nötig, Italien-positive
Leserbriefe einfach auszusortieren und NICHT abzudrucken.
Gerade mir passiert (zum 2.mal), hatte ich mir doch erlaubt, zum
tendenziösen Vergleichstest in ams meinen Senf / meine Erfahrungen
mit meinem neuen Delta 1.4 TB gaaaanz anständig kund zu tun.....
doch leider wurde der "Beitrag" nicht abgedruckt im letzten Heft.

Da sei doch an die Aussagen des einen Motorpresse-Mitarbeiters
im Städtchen Schlitz erinnert (Thesis Treffen), die da lauteten: "Weiss
auch nicht, was da mein Kollege "Eigenartiges" geschrieben hat ...."
(oder so ähnlich).

Heini

Re: ams sortiert Leserbriefe aus ....

Posted: 15 Oct 2008, 18:16
by Ruth
Leserbriefe werden doch immer "vorsortiert" egal bei welcher Zeitung.

Re: ams sortiert Leserbriefe aus ....

Posted: 15 Oct 2008, 19:47
by mefisto
wenn die alle abdrucken würden, müssten sie wahrscheinlich Konkurs anmelden, weil sie's Papier nicht mehr bezahlen können ...

Aber ... wenn man sieht, welche abgedruckt werden, könnten sie die Rubrik auch gleich ganz schließen

mefisto

Re: ams sortiert Leserbriefe aus ....

Posted: 15 Oct 2008, 20:25
by Frank
... vielleicht stellst Du Dein Leserbrief hier rein.
Würde mich interessieren! Danke ;-)
Gruß Frank

Re: ams sortiert Leserbriefe aus ....

Posted: 15 Oct 2008, 20:45
by Ruth
ja, gute Idee.

Bei der ADAC-Mitglieder-Zeitung habe ich immer das Gefühl, als wenn die Redaktion die Leserbriefe selber schreibt, um bestimmte Themen angeblich beantworten zu können.

Re: ams sortiert Leserbriefe aus ....

Posted: 19 Oct 2008, 19:51
by LCV
Hallo Freunde,

einen Leserbrief zu schreiben ist eine Kunst! Normalerweise ärgert man sich über irgendeinen Artikel oder eine völlig falsche Einschätzung der Lage so sehr, dass man nun meint, dazu einen Leserbrief verfassen zu müssen. Wenn dieser nun gut formuliert wird, man alle Argumente ins Feld führt und er deshalb auch relativ lang wird, passiert folgendes: Dem Redakteur ist es zu blöd (oder er ist zu blöd), um sich damit auseinander zu setzen. Dann löscht er ihn, was das Bequemste ist. Oder er kürzt ihn gnadenlos ein und reißt einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang, wodurch der Leserbrief verfälscht wird oder sogar etwas ganz anderes vermittelt als beabsichtigt. Ich habe einige sachliche Leserbriefe zum Wachstumswahn der Politiker und Industriebosse an ams geschickt. Die wurden nicht abgedruckt, da zu lang, für einen Teil der Leser zu "hoch" und vor allem, weil man seinen wichtigsten Anzeigenkunden auf die Füße treten würde. Was ich jetzt geschrieben habe, wäre als Leserbrief schon untauglich.
Ein Redakteur schrieb kürzlich eine ganze Seite über CO2, Feinstaub usw. und bis 2 Sätze vor Schluss konnte ich alles unterschreiben. Dann der Hammer: Unser Staat hätte es verpennt, mit Verschrottungsprämien die Stinker zu reduzieren. Ich habe dem Mann geschrieben, warum er so unqualifiziertes Zeug von sich gibt, nachdem er gerade noch diese ganzen Klimamaßnahmen in Frage gestellt hat und warum er nicht einmal einbezieht, dass die größte Umweltsauerei die HERSTELLUNG eines neuen Autos ist. Bis jetzt keine Reaktion. Bei früheren Leserbriefen kam oft so nach 8 Wochen eine E-mail, wo man mir "dummen Leser" erklärt, dass der Redakteur selbstverständlich recht hat.
Das Fatale ist, dass sich meine in nicht abgedruckten Leserbriefen verfassten Prognosen leider fast immer bewahrheitet haben. Umsatzeinbrüche bei der Autoindustrie, vor allem nach den vorgezogenen Geschäften wg. USt-Erhöhung auf 19%. Politik und Industrie machen in Zweckoptimismus und müssen nachher zugeben, dass es doch anders kam. Die jetzige Bankenkrise ist auf einen Fehler im System zurückzuführen, den Politiker und Manager nicht zugeben wollen. Die träumen immer noch von Wachstum, versuchen aber die Profite und hohen Managergehälter auf Kosten der Belegschaft zu halten. Wenn die aber weniger Geld bekommen, wovon sollen sie dann diese Kisten kaufen?

Inzwischen habe ich einen Weg gefunden, hin und wieder einen Leserbrief unterzubringen. In einem ganz kurzen Satz muss sehr viel Zündstoff und Provokation liegen. Sogar gegen die ams-Redakteure. Die suchen nämlich keinen Wahrheitsgehalt oder die Beschreibung von Missständen, sondern reinen Unterhaltungswert. Wenn man einen Minister der Unfähigkeit überführt, möglichst in 3 Worten, dann drucken sie es. Evtl. dann im nächsten Heft die Antwort eines empörten "Bürgers". Deshalb liest man in schönen Abständen etwa: Habe die Nase voll von Eurem Blatt und das Abo gekündigt. So etwas hat Alibicharakter und soll suggerieren, dass nicht zensiert und aussortiert wird.

Natürlich kommt noch die Hürde, dass zu jedem Thema u.U. einige hundert Briefe kommen. Die kann man schön sortieren, damit sie die eigene Einstellung unterstreichen.

Also nicht wundern, wenn die Briefe nicht abgedruckt werden. Man kann sich die Energie und anschließenden Ärger auch sparen.

Gruß Frank