...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
http://www.wirtschaftsblatt.at/cgi-bin/ ... ?id=382239
Heisses Pflaster Autobranche
WirtschaftsBlatt. Man erinnert sich mit Stirnrunzeln an die Vorschuss-Fanfaren, die dem Automanager Herbert Demel auf seinem Weg nach Turin um die Ohren tönten. Der ehemalige Magna Steyr-Chef sollte – mit Hilfe seiner in der Vergangenheit bewiesenen Technik- und Führungskompetenz – die sterbenskranke Fiat-Autosparte auf Vordermann bringen. Von radikalen Modellwechseln, Hebung der Arbeitsproduktivität, billigerem Einkauf und effizienter Plattformstrategie war seitdem viel die Rede.
In die Schlagzeilen kam Fiat aber leider nicht durch schöne neue Autos und zufriedenere Kunden, sondern vielmehr durch fortlaufende Verlustmeldungen – eine höher als die andere –, durch streikende Fabriksbelegschaften und durch konsequente Marktanteilsverluste. Diese waren deshalb besonders schmerzhaft, weil sie am Kernmarkt Italien passierten. Denn was kann es Schlimmeres geben, als dass die italienische Hautevolee statt einer durch unsägliches Latin-Snob-Design verunstalteten Lancia-Oberklasse lieber einen BMW fährt? Dass es in Roms Innenstadt statt von schmucken Kleinwagen, wie sie Fiat früher baute (Autobianchi, Innocenti!), heute von deutschen Smarts nur so wuselt? Dass die Sportversionen des Alfa Romeo (GTV) seit Jahren unverändert blieben, während die Konkurrenz ein Sondermodell nach dem anderen auf den Markt warf?
Verständnisprobleme. Herbert Demel hat zu seinem Amtsantritt einer Illustrierten verraten, dass er nun Tag und Nacht Italienisch büffle, um mit den Fiat-Angestellten auch in ihrer Sprache reden zu können. Möglicherweise hat er das auch getan, allein das wechselseitige Verständnis dürfte sich trotzdem nicht eingestellt haben. Denn einige Zeit später klagte Demel sinngemäss darüber, dass die Italiener "gerne und lange über die Dinge reden, sie aber kaum umsetzen". Einfach hat man es im Lande Berlusconis ja bekanntlich nicht, wo das, was gesagt wird, nicht unbedingt das sein muss, was gemeint ist.
Demel ist zu wünschen, dass er das Fiat-Fiasko wenigstens halbwegs unbeschädigt übersteht. Das Image des "Machers" und "Sanierers" ist aber hinüber. Er kann sich damit trösten, dass er in dieser Rolle nicht alleine dasteht. Auch ein Carl-Peter Forster, 2001 hoffnungsvoll als Sanierer der Not leidenden Adam Opel AG eingesetzt, hat das sinkende Schiff längst verlassen. Die grossspurig angekündigte Schnellsanierung ging gründlich schief. Was lernt man daraus? Die Autobranche ist ein hartes Pflaster. Manager sollten den Mund nicht zu voll nehmen.
Arno Maierbrugger
Heisses Pflaster Autobranche
WirtschaftsBlatt. Man erinnert sich mit Stirnrunzeln an die Vorschuss-Fanfaren, die dem Automanager Herbert Demel auf seinem Weg nach Turin um die Ohren tönten. Der ehemalige Magna Steyr-Chef sollte – mit Hilfe seiner in der Vergangenheit bewiesenen Technik- und Führungskompetenz – die sterbenskranke Fiat-Autosparte auf Vordermann bringen. Von radikalen Modellwechseln, Hebung der Arbeitsproduktivität, billigerem Einkauf und effizienter Plattformstrategie war seitdem viel die Rede.
In die Schlagzeilen kam Fiat aber leider nicht durch schöne neue Autos und zufriedenere Kunden, sondern vielmehr durch fortlaufende Verlustmeldungen – eine höher als die andere –, durch streikende Fabriksbelegschaften und durch konsequente Marktanteilsverluste. Diese waren deshalb besonders schmerzhaft, weil sie am Kernmarkt Italien passierten. Denn was kann es Schlimmeres geben, als dass die italienische Hautevolee statt einer durch unsägliches Latin-Snob-Design verunstalteten Lancia-Oberklasse lieber einen BMW fährt? Dass es in Roms Innenstadt statt von schmucken Kleinwagen, wie sie Fiat früher baute (Autobianchi, Innocenti!), heute von deutschen Smarts nur so wuselt? Dass die Sportversionen des Alfa Romeo (GTV) seit Jahren unverändert blieben, während die Konkurrenz ein Sondermodell nach dem anderen auf den Markt warf?
Verständnisprobleme. Herbert Demel hat zu seinem Amtsantritt einer Illustrierten verraten, dass er nun Tag und Nacht Italienisch büffle, um mit den Fiat-Angestellten auch in ihrer Sprache reden zu können. Möglicherweise hat er das auch getan, allein das wechselseitige Verständnis dürfte sich trotzdem nicht eingestellt haben. Denn einige Zeit später klagte Demel sinngemäss darüber, dass die Italiener "gerne und lange über die Dinge reden, sie aber kaum umsetzen". Einfach hat man es im Lande Berlusconis ja bekanntlich nicht, wo das, was gesagt wird, nicht unbedingt das sein muss, was gemeint ist.
Demel ist zu wünschen, dass er das Fiat-Fiasko wenigstens halbwegs unbeschädigt übersteht. Das Image des "Machers" und "Sanierers" ist aber hinüber. Er kann sich damit trösten, dass er in dieser Rolle nicht alleine dasteht. Auch ein Carl-Peter Forster, 2001 hoffnungsvoll als Sanierer der Not leidenden Adam Opel AG eingesetzt, hat das sinkende Schiff längst verlassen. Die grossspurig angekündigte Schnellsanierung ging gründlich schief. Was lernt man daraus? Die Autobranche ist ein hartes Pflaster. Manager sollten den Mund nicht zu voll nehmen.
Arno Maierbrugger
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
Hi all,
Genau DAS ist es:
...
Das gilt genauso auch für andere lateinische Länder, zB. Spanien etc., wo ich so meine eigenen traurigen Erfahrungen gemacht habe.
Als Fehler kann man Herrn Demel vielleicht anlasten, dass er zuwenig Leute einfach 'rausgeschmissen hat und diverse Beteuerungen über Besserungen geglaubt hat...
Wenn Demel demnächst gehen sollte, was er eigentich machen muss, dann gute Nacht für Fiat, oder glaubt wirklich jemand an eine Synergie aus der Zusammenarbeit mit GM (Europa) ?
Da fällt mit der alte Spruch ein:
" Da reden ein Lahmer und ein Blinder über Stabhochsprung"
Nichts für ungut
Hermann
Genau DAS ist es:
...
Das gilt genauso auch für andere lateinische Länder, zB. Spanien etc., wo ich so meine eigenen traurigen Erfahrungen gemacht habe.
Als Fehler kann man Herrn Demel vielleicht anlasten, dass er zuwenig Leute einfach 'rausgeschmissen hat und diverse Beteuerungen über Besserungen geglaubt hat...
Wenn Demel demnächst gehen sollte, was er eigentich machen muss, dann gute Nacht für Fiat, oder glaubt wirklich jemand an eine Synergie aus der Zusammenarbeit mit GM (Europa) ?
Da fällt mit der alte Spruch ein:
" Da reden ein Lahmer und ein Blinder über Stabhochsprung"
Nichts für ungut
Hermann
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
Hallo Lancisti,
dies ist, genau das was in dem Forum schon X- mal, von mir u. anderen, zum Ausdruck kam. Ich habe/ hatte die Hoffnung, daß durch die Mitarbeiter ein Ruck geht um anzupacken für das " eigene " Überleben.
Aus dieser Sicht müßte doch Demel motivierte Mitarbeiter an seiner Seite haben! Auch sollte durch diese Denkweise die Qualität sofort besser sein, zumal die gering Auslastung Zeit für gutes arbeiten bietet. Oder zahlt der ital. Staat so gute Unterstützungen?
Daß es besser gehen kann sieht man bei Schumi mit Ferrari.
Ciao Siegi
dies ist, genau das was in dem Forum schon X- mal, von mir u. anderen, zum Ausdruck kam. Ich habe/ hatte die Hoffnung, daß durch die Mitarbeiter ein Ruck geht um anzupacken für das " eigene " Überleben.
Aus dieser Sicht müßte doch Demel motivierte Mitarbeiter an seiner Seite haben! Auch sollte durch diese Denkweise die Qualität sofort besser sein, zumal die gering Auslastung Zeit für gutes arbeiten bietet. Oder zahlt der ital. Staat so gute Unterstützungen?
Daß es besser gehen kann sieht man bei Schumi mit Ferrari.
Ciao Siegi
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
> Denn
> was kann es Schlimmeres geben, als dass die italienische
> Hautevolee statt einer durch unsägliches Latin-Snob-Design
> verunstalteten Lancia-Oberklasse lieber einen BMW fährt?
Da bleibt einem ja die Luft weg!
> was kann es Schlimmeres geben, als dass die italienische
> Hautevolee statt einer durch unsägliches Latin-Snob-Design
> verunstalteten Lancia-Oberklasse lieber einen BMW fährt?
Da bleibt einem ja die Luft weg!
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
Aber Ferrari und Schumi haben es auch nicht in einem Jahr geschaft sondern es hat auch etwas länger gedauert. Und die Truppe um Schumi ist nur für ein Fahrzeug zuständig und nicht für eine ganze Palette.
Ich sehe sagen wir mal schon den Fortschritt darin das Alfa 156 nicht die goldenen Möhre dieses Jahr verliehen wurden sondern andere Kandidaten davor standen wie Kia Scoda....
Es wird sich schwer was im laufenden Verbessern. Man muss halt die das Merkmal auf die neuen Modelle richten das die Top sind. Der Croma soll schon in den Vorserienmodellen einen hohen Qualitätsstandart gehabt haben was sie sonst nicht haben...das hat mir jemanden im Vertrauen erzählt der Gugiaro sein Statement geben durfte.
italo
Ich sehe sagen wir mal schon den Fortschritt darin das Alfa 156 nicht die goldenen Möhre dieses Jahr verliehen wurden sondern andere Kandidaten davor standen wie Kia Scoda....
Es wird sich schwer was im laufenden Verbessern. Man muss halt die das Merkmal auf die neuen Modelle richten das die Top sind. Der Croma soll schon in den Vorserienmodellen einen hohen Qualitätsstandart gehabt haben was sie sonst nicht haben...das hat mir jemanden im Vertrauen erzählt der Gugiaro sein Statement geben durfte.
italo
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
genau! in erster linie ist lancia ein auto für individualisten. hier sollte man seine marktchancen suchen! welcher lanciste möchte schon einen neuen 3er, 5er oder 7er haben? zudem werden selbst bei bmw gerade mächtige rabatte auf nahezu sämtliche modelle gegeben (beim 7er bis zu 8000 €)
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
Das Problem ist aber, das leider die Latino Top Designer bei der Konkurenz arbeiten und bei Lancia
anscheinend nur mehr griechische und amerikanische Holzschnitzer am Werk sind, wovon ein Österreicher dann den Enwurf aussucht . (nur der Feststellung halber hab nix gegen Griechen und Amis). Wenn schon ein Remake, dann eines aus den 70ern wie den Gamma, aber nicht ein Chicago Design aus dem 30ern an dem sich keiner erinnern kann.
Neben den Finanzen hat Lancia in der Mittel u. Oberklasse ein echtes Design Problem und das schönste Auto seit langem die Fulvia will er ja nicht , unser Jodler.
anscheinend nur mehr griechische und amerikanische Holzschnitzer am Werk sind, wovon ein Österreicher dann den Enwurf aussucht . (nur der Feststellung halber hab nix gegen Griechen und Amis). Wenn schon ein Remake, dann eines aus den 70ern wie den Gamma, aber nicht ein Chicago Design aus dem 30ern an dem sich keiner erinnern kann.
Neben den Finanzen hat Lancia in der Mittel u. Oberklasse ein echtes Design Problem und das schönste Auto seit langem die Fulvia will er ja nicht , unser Jodler.
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
Nur zur Erinnerung: Das Wirtschaftsblatt ist ein DEUTSCH-SPRACHIGES Blatt - und der Artikel ist alles andere als kenntnisreich, weil schlecht recherchierter Meinungsjournalismus. Schumacher und Montezemolo haben fast vier Jahre gebraucht, um Ferrari zuverlässig auf Vordermann zu bringen. Um wieviel schwieriger ist das in einem Mischkonzern mit lauter kleinen Commendatores auf mittlerer Ebene und unsäglich militanten Gewerkschaften, die, überspitzt gesagt, wegen der Streichung der dritten Zulage zur Gratis-Lemonsoda streiken. Ich glaube nach wie vor, daß Demel das schaffen wird. Daß Herrn Maierbrugger das Design des Thesis nicht gefällt, ist nicht weiter tragisch, weil Geschmacksache. Zum Maßstab seiner Beurteilung sollte er diese Tatsache aber nicht machen .....
Gruß, Ravennese
Gruß, Ravennese
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
Hi Ravenese und "Herr" mp,
Ravenese scheint die Situation (zum Unterschied von "Herrn" mp ) genau zu kennen!
Es muss gesagt werden: der "Jodler" hat sicher nicht Schuld und auch nicht ausgesucht,
was Lancia derzeit produziert und NICHT verkaufen kann...
Das waren die von Ravenese so treffend beschriebenen Personen.
Hört doch endlich auf mit dem unsäglichen Herumnörgeln, das Problem löst sich wahrscheinlich ohnehin mit einer Auflösung von Fiat oder einer (untauglichen) politischen Lösung und Demel
wird gehen, bevor der Laden total im Sumpf verschwindet.
Vielleicht steigen die Chinesen ein, denen ist dann Lancia total egal...
Hermann
Ravenese scheint die Situation (zum Unterschied von "Herrn" mp ) genau zu kennen!
Es muss gesagt werden: der "Jodler" hat sicher nicht Schuld und auch nicht ausgesucht,
was Lancia derzeit produziert und NICHT verkaufen kann...
Das waren die von Ravenese so treffend beschriebenen Personen.
Hört doch endlich auf mit dem unsäglichen Herumnörgeln, das Problem löst sich wahrscheinlich ohnehin mit einer Auflösung von Fiat oder einer (untauglichen) politischen Lösung und Demel
wird gehen, bevor der Laden total im Sumpf verschwindet.
Vielleicht steigen die Chinesen ein, denen ist dann Lancia total egal...
Hermann
Re: ...Kommentar aus dem Wirtschaftsblatt
hast recht Hermann .. aber für das Nichtproduzieren der Fulvia ist er sehr wohl verantwortlich und ich denke das gerade diese Nischenfahrzeug zu Lancia gepasst hätte und nicht Lybra und Thesis