Hallo Felix,
> Manuel,wirklich schön,dass du jetzt einen neuen Beruf hast.
> Wo hast du vorher gearbeitet und wie lange warst du arbeitslos?
> Auf jeden Fall freue ich mich für dich und wünsche dir für deine Zukunft
> alles gute in diesem Autohaus.
Vielen Dank für Deine Glückwünsche.
Nun, es ist leider nicht so, dass mir der Job "zugeflogen" ist
Als Hintergrund:
Ich war früher in der Schule ein rechter Schlingel ... und dazu auch noch faul.
Dies hat dazu geführt, dass ich bereits mit ca. 17 meine Traum-Ausbildung angefangen habe.
KFZ-Mechaniker in einem Fiat / Lancia Autohaus. Die "anderen" sind zwar damals weiter in
die Schule gegangen, aber ich konnte das einfach nicht mehr aushalten. Im Nachhinein
bereue ich diese Entscheidung aber keinen Moment, da ich viele von früher kenne, die
die Schule mit bemerkenswert guten Noten, Zeugnissen usw. verlassen haben und heute
schlechter dastehen als ich.
Nach zwei Jahren (und ich möchte betonen, dass dies die schönsten zwei Jahre in meinem
bisherigen Arbeitsleben waren) habe ich dann meine Traum-Ausbildung abgebrochen.
Ich hab damals geglaubt, dass ich es als KFZ`ler nie zu was bringen würde, das Geld war in
der Ausbildung recht knapp und außerdem hab ich mich dort sehr oft mit dem Boss in die
Wolle bekommen. DIESE Entscheidung bereue ich hingegen bis heute, da es nie mehr eine
Arbeit gab die mir so Spaß gemacht hat. Heute noch wird`s mir ganz komisch zumute wenn
ich in eine Werkstatt komme und die ganze Umgebung ansehe, am liebsten würd ich dann
immer gleich Werkzeug schnappen und an irgend einer Karre rumschrauben
Ich hab dann ohne Unterbrechung eine neue Ausbildung als Kaufmann für Bürokommunikation
begonnen und incl. Ausbildung über acht Jahre in einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Die Ausbildung
hab ich sogar recht gut abgeschlossen und meine Tätigkeiten in dem Unternehmen waren sehr
umfangreich. Disposition der Monteure, Angebots- und Auftragserstellung, Koordination
der Vertriebstätigkeiten, Marketingaktionen, TQM-Beratung, Außendienst, Betreuung
unserer Monteure, Sicherheitsfachkraft, Mahnwesen und sogar neue Geschäftsstellen hab
ich betreut. In dieser Zeit habe ich auch Unmengen von Weiterbildungen besucht da warscheinlich
aufgrund der überdurchschnittlichen Bezahlung meine Motivation geweckt war.
Unter anderem das super Dale Carnegie Training, fast alle Seminare des Josef Schmidt Colleg,
Glow & Tingle, DQM Berater, usw. usw.
Wenn man aber durchgehend mehr als 220 Stunden im Monat arbeitet und nach acht Jahren sieht
wie die Leiharbeiter eigentlich nur ausgenutzt werden, dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo
man dies alles nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Trotz dem dicken Geldbeutel.
Bei mir hat`s nun mal acht Jahre gedauert und dann hab ich einen Wechsel benötigt.
Ich habe bei der Zeitarbeitsfirma aufgehört und eine Umschulung als Informatikkaufmann
gemacht. Nach der Umschulung hab ich dann gleich bei einer Firma angefangen, die Zubehör
für die Halbleiterindustrie herstellt und vertreibt.
Eine, wie ich meine, ehrliche Arbeit (im Vergleich zur Arbeitnehmerüberlassung).
Da 90% der Gespräche und schriftlichen Arbeiten in Englisch gemacht werden mussten
hatte ich am Anfang Angst, dass ich es nicht packen würde, aber es hat sogar sehr gut
geklappt. Super Verdienst, super Arbeit, klasse Büro und sogar gute Arbeitszeiten ...
und nach gut zwei Jahren wurde die Firma von einem amerikanischen Mitbewerber
übernommen... und um die guten Unternehmansergebnisse zu sichern gleich Leute
entlassen. Da ich als letzter in die Firma gekommen bin und zudem nicht verheiratet bin
hieß das für mich - aus !!!
Der erste Tag ohne Arbeit war der 01. Oktober 2003
Seit dem hab ich ca. 300 (!!!) Gespräche geführt, persönlich und per Telefon,
ca. 200 Kurzbewerbungen versendet und an die 165 "echte" Bewerbungen mit ordentlicher
Mappe usw. verschickt. Ach ja, Vorschläge vom Arbeitsamt hab ich 3 (!!!) Stück bekommen.
Der Job im Fiat Autohaus ist von all diesen Bemühungen eine der wenigen "echten" Möglichkeiten
obwohl es finanziell eine Katastrophe darstellt. Im Autohaus verdient man schnell mal brutto ...
1.800 EUR !!! (eintausendachthundert - ist kein Tippfehler) weniger als bei der letzten Arbeit.
Und zu allem Überfluss ruft gestern die IHK an.
Nachdem ich so um den Fiat Job gekämpft hab, will mich nun warscheinlich (???) auch die
IHK einstellen, zumindest hab ich am Montag einen Termin dort.
Jetzt weiß ich gar nicht mehr wie das alles noch ausgehen soll !!!
Am schlimmsten wär wenn die IHK jatzt auch ihr O.K. gibt.
Dann hab ich denen bei Fiat versprochen, dass ich anfang und steh vor der Entscheidung
wohin ich nun gehen soll.
> Zu dem Firmenwagen: ...
Am allerliebsten möcht ich halt einen Lancia !!!
Wenn man so wie ich fast nur Lancia gefahren hat (bis auf meine ersten Autos von Fiat und
halt die Firmenautos die ich hatte) will man keine andere Marke mehr haben.
Und wenn das nicht geht, werd ich warscheinlich meinen Y "behalten" und kein eigenes Firmenauto
in Anspruch nehmen. Vielleicht im nächsten Jahr einen ganz neuen Punto, aber da ich ja im
Moment eigentlich noch gar nicht weiß wie bei mir die nächsten Monate verlaufen, will ich mir da
jetzt noch nicht so die Gedanken darüber machen.
Aber Du hast Recht, ein Multipla oder Ulysse sind mir auf jeden Fall zu groß.
Da ich ja ein Firmenauto auch versteuern muss, darf der Wagen natürlich auch NIE mehr wie
so max. 20.000 kosten, sonst bleibt mir durch das versteuern des Fahrzeugs nix mehr am Ende
des Monats - was für eine Ironie !!!
Es wird halt immer 1 % des Neupreises pro Monat versteuert und bei dem Gehalt eines
Autoverkäufers macht das schon was aus.
...
Naja, auf jeden Fall wünsch ich Dir / Euch noch ein schönes Wochenende
Viele Grüße
Manuel