Situation von Lancia
Posted: 12 Mar 2004, 22:27
Hallo zusammen!
Habe seit geraumer Zeit in Eurem Forum gelesen und kann als langjähriger Lanciafahrer vieles im Herzen nachempfinden! Habe mich jetzt aber zum Schreiben entschlossen, weil ich im Moment (obwohl ich viele eurer Enttäuschungen, etwa über nichtgebaute Fulvia oder den Kundenservice teile) den umgekehrten Weg im Vergleich zu etlichen von Euch gehe: Ich war jetzt über zehn Jahre OHNE Lancia und komme in ca. vier Wochen wieder DAZU (Jawohl!)
Kurze Erklärung: Habe nach kurzen studentischen Erfahrungen mit Uralt-Golf 1, Fiat Uno und Alfa 33 in der 2.Hälfte der 80er meinen Weg zu Lancia gefunden. Fand schon als Kind die alten Appias, den Gamma, die Betas und Deltas und natürlich Stratos und Montecarlo toll. Habe mit einem noblen Y10 angefangen (damals ein Hochgefühl!) und mich über Delta, Prisma zu diversen Themas gehangelt.
Den Thema empfand ich lange als mein Traumauto: Schon nach einem Jahr gebraucht erschwinglich, klare Linien, elegant (besonders innen), erstaunlich gutes Fahrwerk, viel Ausstattung, Flair und Platz ohne Ende. Innen hat meist was geklappert, aber kaputt ging er nie.
Dann wurde ich berufsbedingt zum Vielfahrer: 50.000 km pro Jahr, bis heute. Ein Diesel mußte her. Der Diesel im Thema war müde und laut, brauchte alle 7.500 km (!!) Ölwechsel, für mich hätte das geheißen: alle 6-8 Wochen in die Werkstatt.
Dann baute Lancia damals langsam bei der Kundenbetreuung ab; mein sehr guter Exklusivhändler in München übernahm Seat; der Rest in meiner Nähe war arrogant und teuer. Ich wanderte ab.
Nächster Versuch beim Kappa-Debut: Jetzt kam wg. Familiengründung Sicherheitsdenken dazu, was mir früher egal war. Der katastrophale Crashtest beim Lancia und die neuen TDI-Diesel hielten mich davon ab - ich redete mir Audi schön. Der TDI war toll, dafür starrte ich täglich traurig auf mein Audi-80-Innenraumambiente und schlug mich mit selbstherrlichen Werkstätten herum. In meinen Träumen dachte ich an Lancias mit Straßenlagen wie früher und Innenräumen mit der Strahlkraft eines venezianischen Palazzo (entschuldigt mein Pathos, aber so gings mir wirklich.)
Nach Audi (furchtbar), BMW (sehr passabel, aber wenig familientauglich) und Volvo (gut und individuell, aber teilweise teuer im Unterhalt) habe ich vor kurzem den Schritt wieder hin zu Lancia gemacht und (auch familienbedingt) einen Phedra bestellt.
Ja,ja, ich weiß: Zur Hälfte ein Franzose, eben ein Van und keine sportliche Limousine und und und ....
Und dennoch finde ich, das Auto passt sehr gut zu Lancia: Die Ausstrahlung von außen ist enorm, ich kenne keinen italienischeren Van (ich sehe ihn eher als Großraumlimousine). Die Materialien im Innenraum sind großartig, ein Auto wie ein Palazzo, und er ermöglicht mir und meiner Familie dank Top-Crashtest, genug Platz und feiner Ausstrahlung endlich wieder "heimzukehren" zu Lancia.
Ich teile ansonsten viele Eurer Probleme, vor allem das "überwintern" dürfte schwerfallen in den nächsten Jahren. Daß die Fulvia nicht kommt, verursacht auch mir Herzstechen, und ein gut gemachter, edler Feger in der Golfklasse (wie der erste Delta) oder ein guter Lybra-Nachfolger wäre auch mein Wunsch. Von der ach so tollen Crossover-Mode halte ich wenig; der ultimative "Coupe-Gelände-Sport-Van" kann nichts richtig, ist sauteuer und m.E. fast immer hässlich (siehe Porsche Cayenne, Opel Signum usw.)
Ich zwinge mich trotzdem, Herbert Demel zu vertrauen - der Mann hat Audi hochgebracht und dann gehen müssen, weil er zu weitsichtig und zu "gut" für seinen Chef Piech war. Ich hoffe sehr, dass er, vielleicht weil er die Bilanzen der FIAT besser kennt als wir, doch die richtigen Schlüsse zieht und auch diesmal richtig handelt, auch wenns schwer fällt zu glauben.....
Ich werde jedenfalls diesmal versuchen, die Treue zu halten (lest ihr das eigentlich, Ihr da in Turin? Solche Fans hat wohl sonst keine Marke mehr wie Lancia!!) und nicht wieder ein Jahrzehnt lang durch die Fremde zu irren. Mein Phedra ist der Anfang, und ich freue mich auf ihn, auch wenn er kein ganz "richtiger" Lancia ist ....
Gruß, Ravennese
Habe seit geraumer Zeit in Eurem Forum gelesen und kann als langjähriger Lanciafahrer vieles im Herzen nachempfinden! Habe mich jetzt aber zum Schreiben entschlossen, weil ich im Moment (obwohl ich viele eurer Enttäuschungen, etwa über nichtgebaute Fulvia oder den Kundenservice teile) den umgekehrten Weg im Vergleich zu etlichen von Euch gehe: Ich war jetzt über zehn Jahre OHNE Lancia und komme in ca. vier Wochen wieder DAZU (Jawohl!)
Kurze Erklärung: Habe nach kurzen studentischen Erfahrungen mit Uralt-Golf 1, Fiat Uno und Alfa 33 in der 2.Hälfte der 80er meinen Weg zu Lancia gefunden. Fand schon als Kind die alten Appias, den Gamma, die Betas und Deltas und natürlich Stratos und Montecarlo toll. Habe mit einem noblen Y10 angefangen (damals ein Hochgefühl!) und mich über Delta, Prisma zu diversen Themas gehangelt.
Den Thema empfand ich lange als mein Traumauto: Schon nach einem Jahr gebraucht erschwinglich, klare Linien, elegant (besonders innen), erstaunlich gutes Fahrwerk, viel Ausstattung, Flair und Platz ohne Ende. Innen hat meist was geklappert, aber kaputt ging er nie.
Dann wurde ich berufsbedingt zum Vielfahrer: 50.000 km pro Jahr, bis heute. Ein Diesel mußte her. Der Diesel im Thema war müde und laut, brauchte alle 7.500 km (!!) Ölwechsel, für mich hätte das geheißen: alle 6-8 Wochen in die Werkstatt.
Dann baute Lancia damals langsam bei der Kundenbetreuung ab; mein sehr guter Exklusivhändler in München übernahm Seat; der Rest in meiner Nähe war arrogant und teuer. Ich wanderte ab.
Nächster Versuch beim Kappa-Debut: Jetzt kam wg. Familiengründung Sicherheitsdenken dazu, was mir früher egal war. Der katastrophale Crashtest beim Lancia und die neuen TDI-Diesel hielten mich davon ab - ich redete mir Audi schön. Der TDI war toll, dafür starrte ich täglich traurig auf mein Audi-80-Innenraumambiente und schlug mich mit selbstherrlichen Werkstätten herum. In meinen Träumen dachte ich an Lancias mit Straßenlagen wie früher und Innenräumen mit der Strahlkraft eines venezianischen Palazzo (entschuldigt mein Pathos, aber so gings mir wirklich.)
Nach Audi (furchtbar), BMW (sehr passabel, aber wenig familientauglich) und Volvo (gut und individuell, aber teilweise teuer im Unterhalt) habe ich vor kurzem den Schritt wieder hin zu Lancia gemacht und (auch familienbedingt) einen Phedra bestellt.
Ja,ja, ich weiß: Zur Hälfte ein Franzose, eben ein Van und keine sportliche Limousine und und und ....
Und dennoch finde ich, das Auto passt sehr gut zu Lancia: Die Ausstrahlung von außen ist enorm, ich kenne keinen italienischeren Van (ich sehe ihn eher als Großraumlimousine). Die Materialien im Innenraum sind großartig, ein Auto wie ein Palazzo, und er ermöglicht mir und meiner Familie dank Top-Crashtest, genug Platz und feiner Ausstrahlung endlich wieder "heimzukehren" zu Lancia.
Ich teile ansonsten viele Eurer Probleme, vor allem das "überwintern" dürfte schwerfallen in den nächsten Jahren. Daß die Fulvia nicht kommt, verursacht auch mir Herzstechen, und ein gut gemachter, edler Feger in der Golfklasse (wie der erste Delta) oder ein guter Lybra-Nachfolger wäre auch mein Wunsch. Von der ach so tollen Crossover-Mode halte ich wenig; der ultimative "Coupe-Gelände-Sport-Van" kann nichts richtig, ist sauteuer und m.E. fast immer hässlich (siehe Porsche Cayenne, Opel Signum usw.)
Ich zwinge mich trotzdem, Herbert Demel zu vertrauen - der Mann hat Audi hochgebracht und dann gehen müssen, weil er zu weitsichtig und zu "gut" für seinen Chef Piech war. Ich hoffe sehr, dass er, vielleicht weil er die Bilanzen der FIAT besser kennt als wir, doch die richtigen Schlüsse zieht und auch diesmal richtig handelt, auch wenns schwer fällt zu glauben.....
Ich werde jedenfalls diesmal versuchen, die Treue zu halten (lest ihr das eigentlich, Ihr da in Turin? Solche Fans hat wohl sonst keine Marke mehr wie Lancia!!) und nicht wieder ein Jahrzehnt lang durch die Fremde zu irren. Mein Phedra ist der Anfang, und ich freue mich auf ihn, auch wenn er kein ganz "richtiger" Lancia ist ....
Gruß, Ravennese