Kleinteile Verzinken einmal anders
Posted: 20 May 2019, 23:17
Hallo liebe Bastlerkollegen,
heute möchte ich mal ein Verfahren zur Korrosions Behandlung von Stahl Kleinteilen vorstellen.
Sicher ist es dem ein oder anderen schon bekannt, vielleicht aber doch nicht allen interessierten Lesern.
Es handelt sich um ein Alternativverfahren zu dem üblichen Galvanikverzinken mit anschließendem Chromatieren. Insbesondere bei der Behandlung von hochfesten Schrauben der Festigkeitsklassen 10.9 bzw 12.9 findet das „Zinklamellen“ Beschichten schon seit einiger Zeit Anwendung. Sicherlich sind diese matt silbrigen Exemplare den meisten Schraubern bei etwas „neueren“ Fahrzeugen schon einmal in die Hände gefallen, ohne dass dies vielleicht sonderlich aufgefallen ist.
Bei diesen Schrauben liegt der wesentliche Grund der speziellen Behandlung in der ungewünschten Wasserstoffversprödung, die durch eine galvanische Verzinkung verursacht würde.
Die antikorrosiven Eigenschaften der Zinklamellenbeschichtung soll denen der galvanischen Beschichtung nicht nachstehen, mitunter diese sogar übertreffen. Im Gegensatz zu dem allseits bekannten „ordinären“ Zinkspray/-lack basiert das System wohl auf mineralorganischer Basis, was unter anderem entscheidende Unterschiede bringt. (Dies äußert sich übrigens in einem sehr ungewohnten Geruch)
Nach zunächst rein industrieller Anwendung steht seit einiger Zeit auch dem Privatanwender das Material zur Verfügung. Zwar ist nach meinem Kenntnisstand die Verfügbarkeit noch recht beschränkt und das Material ist auch nicht ganz billig, aber dafür äußerst ergiebig.
Die Beschichtungsstärke ist nach Herstellerangaben sehr dünn zu wählen, dies wird gewerblich durch Tauch- mit anschließendem Schleuderverfahren erzielt. Ich ahme dies nach, indem ich die zu beschichtenden Teile an Blumendraht gebunden in die recht dünne Flüssigkeit in der Dose tauche und anschließend überschüssiges abtropfen lasse und möglichst schnell mit Druckluft abblase. Die Trocknungszeit ist übrigens recht kurz!
Zu dicker Auftrag führt zu Abblätterungen. Die Beschichtung ist sehr kratzfest und mit üblichen Lack-Verdünnungen nicht mehr anlösbar.
Insbesondere bei Kleinteilen, die bei der Abgabe an die galvanische Beschichtung „vergessen“ wurden und erst nach und nach aus der Versenkung auftauchen, ist dies sicherlich eine überlegenswerte Alternative. Bei mir ist das mittlerweile schon gängige Praxis und erspart mir Anfahrt und Geld!
Einen entscheidenden Nachteil hat das Verfahren jedoch, denn die zu beschichtenden Teile müssen vorher absolut sauber und vor allem korrosionsfrei sein, was ich persönlich durch „Sand“strahlen mit sehr feinem Korn erziele. Der Zeitaufwand für die Vorbereitungen ist nicht unerheblich, das Ergebnis ist dann jedoch durchaus beeindruckend.
Gruss
Dirk
Zur Ansicht hier noch ein paar Fotos.
heute möchte ich mal ein Verfahren zur Korrosions Behandlung von Stahl Kleinteilen vorstellen.
Sicher ist es dem ein oder anderen schon bekannt, vielleicht aber doch nicht allen interessierten Lesern.
Es handelt sich um ein Alternativverfahren zu dem üblichen Galvanikverzinken mit anschließendem Chromatieren. Insbesondere bei der Behandlung von hochfesten Schrauben der Festigkeitsklassen 10.9 bzw 12.9 findet das „Zinklamellen“ Beschichten schon seit einiger Zeit Anwendung. Sicherlich sind diese matt silbrigen Exemplare den meisten Schraubern bei etwas „neueren“ Fahrzeugen schon einmal in die Hände gefallen, ohne dass dies vielleicht sonderlich aufgefallen ist.
Bei diesen Schrauben liegt der wesentliche Grund der speziellen Behandlung in der ungewünschten Wasserstoffversprödung, die durch eine galvanische Verzinkung verursacht würde.
Die antikorrosiven Eigenschaften der Zinklamellenbeschichtung soll denen der galvanischen Beschichtung nicht nachstehen, mitunter diese sogar übertreffen. Im Gegensatz zu dem allseits bekannten „ordinären“ Zinkspray/-lack basiert das System wohl auf mineralorganischer Basis, was unter anderem entscheidende Unterschiede bringt. (Dies äußert sich übrigens in einem sehr ungewohnten Geruch)
Nach zunächst rein industrieller Anwendung steht seit einiger Zeit auch dem Privatanwender das Material zur Verfügung. Zwar ist nach meinem Kenntnisstand die Verfügbarkeit noch recht beschränkt und das Material ist auch nicht ganz billig, aber dafür äußerst ergiebig.
Die Beschichtungsstärke ist nach Herstellerangaben sehr dünn zu wählen, dies wird gewerblich durch Tauch- mit anschließendem Schleuderverfahren erzielt. Ich ahme dies nach, indem ich die zu beschichtenden Teile an Blumendraht gebunden in die recht dünne Flüssigkeit in der Dose tauche und anschließend überschüssiges abtropfen lasse und möglichst schnell mit Druckluft abblase. Die Trocknungszeit ist übrigens recht kurz!
Zu dicker Auftrag führt zu Abblätterungen. Die Beschichtung ist sehr kratzfest und mit üblichen Lack-Verdünnungen nicht mehr anlösbar.
Insbesondere bei Kleinteilen, die bei der Abgabe an die galvanische Beschichtung „vergessen“ wurden und erst nach und nach aus der Versenkung auftauchen, ist dies sicherlich eine überlegenswerte Alternative. Bei mir ist das mittlerweile schon gängige Praxis und erspart mir Anfahrt und Geld!
Einen entscheidenden Nachteil hat das Verfahren jedoch, denn die zu beschichtenden Teile müssen vorher absolut sauber und vor allem korrosionsfrei sein, was ich persönlich durch „Sand“strahlen mit sehr feinem Korn erziele. Der Zeitaufwand für die Vorbereitungen ist nicht unerheblich, das Ergebnis ist dann jedoch durchaus beeindruckend.
Gruss
Dirk
Zur Ansicht hier noch ein paar Fotos.