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PSA will Opel kaufen

Posted: 14 Feb 2017, 15:08
by LCV
Es kursieren Gerüchte, dass PSA mit GM verhandelt, um Opel/Vauxhall zu übernehmen.

Falls es dazu kommt, wird der deutsche Steuerzahler voraussichtlich wieder bezahlen dürfen,
nachdem das Hin und Her mit GM vor einigen Jahren auch Geld gekostet hat. Wenn Opel dann
französisch wird, kann man absehen, wo zuerst Arbeitsplätze vernichtet werden. Bei der
Ähnlichkeit der Programme kann man sicher einige (1000?) Arbeitsplätze einsparen.

Sollte es aber zu einem Frexit kommen, was ja nicht absolut unmöglich ist (bei den Briten
wollte es vorher auch keiner glauben), dann wird es erst richtig lustig.

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 15 Feb 2017, 09:55
by mp
war gestern überall in den Nachrichten, so wie es scheint dürfte GM das Opel Zeugs doch anbringen. :S

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 15 Feb 2017, 10:24
by Delta LX
Opel macht seit bald 30 Jahren Verlust. Klar, dass die US-Amerikaner dem nicht mehr länger zusehen, bzw. ständig Geld in die defizitäre deutsche Filiale pumpen wollen. Umso mehr, weil der europäische Markt derzeit im Wachstum begriffen ist.

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 15 Feb 2017, 22:14
by gt2052
Ich hoffe _sehr_, dass PSA Opel nicht nur kaufen, sondern möglichst bald darauf auch "abwickeln" wird...
Wäre m.M.n. die einzig gerechte Strafe für das Verbrechen, welches die Rüsselsheimer an der "Göta Älv" begangen haben...

...zumindest, wenn ich an die Probefahrt einer gewissen 9-5-Chromgurke zurückdenken muss... ;-)

Man stelle sich nur mal vor, wo Trollhättan-SAAB und als Premium-Gegenstück hierzu Lancia heute stünden, hätten sie ihre damaligen Modelle 99, 900 und insbesondere die "Zicke" (=schwedische Diva bzw. 9000 ;-)) in Eigenregie konsequent weiterentwickeln dürfen...

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 16 Feb 2017, 08:02
by web.uno
GM wäre dann komplett vom EU-markt weg - oder?

und das würde im nutzfahrzeug sektor wieder sämtliche
kooperationen auf den kopf stellen.

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 16 Feb 2017, 08:50
by Thesis0
Rüsselsheimer an der "Göta Älv" begangen haben...

Waren da die Rüsselsheimer oder GM für verantwortlich?

Als Europäer und Deutscher kann ich mich nicht freuen oder hoffen, dass hier Industriearbeitsplätze wegfallen könnten. Vor allem die leidgeprüften Opelaner tuen mir leid. Endlich stimmt wieder die Qualität, das Design und das Image. Die Produkte sind wieder konkurenzfähig und dann so eine Hiobsbotschaft :X

Sollte Opel abgewickelt werden, was ich nicht glaube, würde wieder ein traditionsreicher Automobilhersteller die Bühne verlassen und der VW-Konzern würde seinen Marktanteil in Europa und Deutschland weiter steigern können. Das ist ein regelrechte Horrorvorstellung für mich.

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 16 Feb 2017, 10:37
by LCV
gt2052 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich hoffe _sehr_, dass PSA Opel nicht nur kaufen,
> sondern möglichst bald darauf auch "abwickeln"
> wird...
> Wäre m.M.n. die einzig gerechte Strafe für das
> Verbrechen, welches die Rüsselsheimer an der
> "Göta Älv" begangen haben...
>
> ...zumindest, wenn ich an die Probefahrt einer
> gewissen 9-5-Chromgurke zurückdenken muss... ;-)
>
> Man stelle sich nur mal vor, wo Trollhättan-SAAB
> und als Premium-Gegenstück hierzu Lancia heute
> stünden, hätten sie ihre damaligen Modelle 99,
> 900 und insbesondere die "Zicke" (=schwedische
> Diva bzw. 9000 ;-)) in Eigenregie konsequent
> weiterentwickeln dürfen...

Wer ist grundsätzlich verantwortlich? Der oberste Boss!!!
Dies gilt für Firmen wie für die Politik. Ob SAAB oder Lancia
und auch Opel: Die mussten tun, was "von oben" befohlen
wurde. Aber wie in der Politik wollen auch Wirtschaftsbosse
die Verantwortung auf andere abschieben.

Auch Opel könnte ganz anders dastehen, wenn nicht die
Amis alles bestimmt hätten. Man könnte sagen, dass die
Einflussnahme aus Detroit die Firma in den Abgrund getrieben
hat. Wieso hat denn meistens ein US-Amerikaner an der
Spitze von Opel gestanden? Was in den USA gültig ist, kann
man nicht einfach auf andere Länder übertragen. Es kommt
immer auf die Kunden an. Die ticken in Deutschland eben
anders. Fast immer meinen die Kapitalgeber, dass sie nun
auch alles dirigieren müssen. Das hat man nun bei den
Mercedes-Plänen mit Chrysler + Mitsubishi gesehen, bei
Ford mit Jaguar, Aston Martin, Mazda, Volvo und bei GM
mit Opel + SAAB. Dass es auch anders geht, sieht man an
Volvo (wo die Chinesen sich zurückhalten), an Borgward
ebenso und an Jaguar / Landrover mit Tata.

Ich halte übrigens den 9000 keineswegs für ein solches
Katastrophenauto. Ich habe nicht nur eine Probefahrt gemacht,
sondern viele km - wie auch mit dem Thema 3.0 V6. Perfekt
nach meiner Vorstellung wäre ein SAAB 9000 CS mit dem 3.0 V6
aus dem Thema. Der von SAAB angebotene 3 Ltr. stammt von
Opel und ist nicht die Krone der Ingenieurskunst. Zudem ist
die 4-Gang-Automatik nicht optimal.

Der 9.5 ist in der Urversion nicht so schlecht, aber hier fällt
vor allem der 3.0 Diesel negativ auf. Die spätere Version
"Chrombrille" ist optisch total daneben. 9.3 als Nachfolger
des 900 ist eben Vectra-basiert, aber als Cabrio immerhin
nicht übel. Jedenfalls sind die SAAB Cabrios viel besser
als das Lancia Cabrio, das den Namen Flavia missbraucht.

Ich sehe es mit Sorge, wenn PSA tatsächlich Opel kaufen
könnte. Wieso glauben eigentlich diese Strategen, dass
die Fusion zweier Wackelkandidaten alle Probleme löst?
PSA hat 3 Hauptaktionäre: die Familie, den Staat und die
Chinesen. Wenn der neue Konzern entsteht und man zuerst
mal Arbeitsplätze einspart, wird das in Deutschland geschehen.
Wir als Steuerzahler finanzieren das mit. Ich bin überzeugt,
dass der französische Steuerzahler nichts oder wesentlich
weniger beitragen muss.

Wie hier schon erwähnt wurde, profitiert von solchen Spielen
der Volkswagenkonzern. Die Amis wären gut beraten, zunächst
die anstehenden Wahlen abzuwarten. Je nach Ausgang kann
nämlich eine gewaltige Krise entstehen und die EU sogar am
Ende sein.

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 16 Feb 2017, 11:20
by evo16v
Aber gerade das mit dem Staat ist doch das Problem, man kann da prima Industriepolitik damit machen: PSA kauft einen unmittelbaren Konkurrenzen wahrscheinlich mit Staatsgeldern (denn nach Jahren hoher Verluste kann in der Firma eigentlich nicht viel da sein an liquiden Mitteln) einfach vom Markt weg, hat dann natürlich Überkapazitäten und um die zu bereinigen kann man dann gleich noch den Deutschen eins auswischen und macht dt. Opelwerke dicht. Und auf diese Weise hat man zumindest die Probleme von PSA etwas reduziert, nebenbei sackt man noch die E-Auto Technik über den Ampera mit ein.

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 16 Feb 2017, 11:34
by Delta LX
GM hätte Opel-Vauxhall schon 2009 verkaufen sollen, als sich zwei Gelegenheiten ergaben. Stattdessen wählten sie die alternative Option und liessen Saab über die Klinge springen. Aber die Misere im Europa-Geschäft GMs blieb. Im Lichte des kürzlichen Machtwechsels in Washington findet man in Detroit endlich den Mut, Nägel mit Köpfen zu machen. Denn in Rüsselsheim schreibt man seit bald 30 Jahren (nahezu ununterbrochen) rote Zahlen. Und nur der politischen Einflussnahme der Standortländer - insbesondere Deutschlands - war die Wahrung des Status quo 2009 zuzuschreiben. Auf Dauer konnte das nicht gutgehen. Im Übrigen: Wenn schon politische Einflussnahme, dann richtig, indem - wie in Frankreich und USA - sich die öffentliche Hand am Aktienkapital der kriselnden Unternehmen beteiligt - und damit auch finanziell Verantwortung übernimmt.
Verkauft GM Opel an PSA, muss man damit rechnen, dass die US-Amerikaner für sie wichtige Patente und Rechte einbehielten. Sollten sie diese nicht lizensieren, bliebe vom Opel-Engineering kaum etwas übrig. Umso mehr, weil Engineering-Kapazitäten in Frankreich ausreichend vorhanden sind, d.h. auch für die beiden hinzu kommenden Marken.

Die ganze Sache birgt noch einen Aspekt FCA betreffend. Dessen Aktien zogen nach Bekanntwerden der GM-PSA-Gespräche kräftig an. Wohl weil einige damit spekulieren, FCA könne - wie von Marchionne gewünscht - mit GM fusionieren…

Re: PSA will Opel kaufen

Posted: 23 Feb 2017, 22:03
by gt2052
LCV schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich halte übrigens den 9000 keineswegs für ein
> solches
> Katastrophenauto.
Ich auch nicht. ;-)
Halte ich persönlich für die einzige Alternative zur "Diva", daher die liebevolle Bezeichnung "Zicke"...
...allerdings muss ich schon anmerken, dass insbesondere die in Schweden häufig anzutreffenden "Buchhalterversionen"
vom Interior her eher einer Baumaschine als einem Oberklasseauto entsprechen... ;-)

> Ich habe nicht nur eine
> Probefahrt gemacht,
> sondern viele km - wie auch mit dem Thema 3.0 V6.
> Perfekt
> nach meiner Vorstellung wäre ein SAAB 9000 CS mit
> dem 3.0 V6
> aus dem Thema.
...und natürlich mit dem Armaturenbrett und den Fensterbrettern des Thema LX...

> Der von SAAB angebotene 3 Ltr.
> stammt von
> Opel und ist nicht die Krone der Ingenieurskunst.
Wird demnächst sicher durch eine Weiterentwicklung des PRV-Motors ersetzt... ;-)

> Der 9.5 ist in der Urversion nicht so schlecht,
Im Vergleich mit was??? Punto, Tipo, Ritmo... ;-)

> aber hier fällt
> vor allem der 3.0 Diesel negativ auf.
Stichwort: Laufbuchsenabsenkung... ;-)

> 9.3 als
> Nachfolger
> des 900 ist eben Vectra-basiert, aber als Cabrio
> immerhin
> nicht übel.
Ein Cabrio ist auch normalerweise nichts für "Power-User"...

> Jedenfalls sind die SAAB Cabrios viel
> besser
> als das Lancia Cabrio, das den Namen Flavia
> missbraucht.
Klar. Wenn Cabrio, dann ausschließlich SAAB...