International Lancia Forums

Hallo,

nun habe ich etwas mehr Zeit für meine Flaminia Coupe. Diese ist seit 2006 nicht mehr bewegt worden. Vorher jedoch laufend seit 1962 gepflegt und gut gewartet. Als der letzte Besitzer nicht weiter in der Lage war sich um die Flaminia zu kümmern, stellte er diese weg und deckte das Fahrzeug mit Decken ab. Der Besitzer verstarb in 2011. Vor einigen Monaten durfte ich das Fahrzeug von seiner Witwe übernehmen.

Den Motor der Flaminia möchte ich gerne als Erstes vorsichtig erneut zum Laufen bringen. Was sollte ich hierbei beachten bzw. welche Schritte sind sinnvoll? Existieren bei dieser Antriebseinheit mit den Weber Vergasern Besonderheiten die unbedingt berücksichtigt werden sollten um eventuelle Schäden zu vermeiden? Sollte ich hierbei auch die Kraftstoffpumpe, den Kühlkreislauf und Umfeld näher betrachten? Von einem Austausch der flexiblen Kraftstoffleitungen gehe ich aus. Für jede Information, jeden Hinweis bedanke ich mich.

Gruß
Flami

Hi,

wir sollten mal telefonieren. Gib mir bitte per PN eine Festnetznummer und Zeit, ich rufe dann an.

Gruß Frank

Hallo,

seit zwei Wochen beschäftige ich mich an den Nachmittagen mit der Aufbereitung des Kraftstoffsystems, des Kühlkreislaufs und des Zündsytems. Die orig. Bendix Benzinpumpe ist mit nos Ersatzteilen instandgesetzt, auf Empfehlung von Bernd zwischen Benzintank und Pumpe ein separater Filter eingebaut und alle flexiblen Leitung gegen hochwertiges, neues Material ersetzt. Die Vergaser selbst habe ich nicht "angepackt". Der Kühlkreislauf ist nun gereinigt und das Zündsystem hat neue Zündkabel, Kerzen, Stecker, Kondensator, Kontakte - Nachfertigung von sehr schlechter Qualität - erhalten. Natürlich sind das Motoröl und der Ölfilter ebenfalls neu.

Alles funktioniert soweit fehlerlos, nur will der Motor nicht starten. Der Zündfunke kommt überall dort wo er benötigt wird an und ich höre, dass der Motor willig ist. Gelegentlich hatte ich den Eindruck, dass es nun anspringen würde, was jedoch nicht passiert. Am ersten und zweiten Vergaser - vom Kühlergrill aus gesehen - spritzen die Düsen beim Betätigen des Gasgestänges Benzin ein. Am dritten Vergaser ist dieses nicht der Fall. Zudem fließen gelegentlich kleinere Mengen an Benzin aus der feinen Überlaufleitung aus. Bei den Startversuchen ist der Choke geöffnet.

Mache ich eventuell einen Gedankenfehler was die Vergaser oder die Starversuche angeht? Was sollte ich aus Eurer Sicht beachten bzw. wo könnte noch ein Fehler vermutet werden? Die Vergaser möchte ich nicht unbedingt öffnen. Für Hinweise bedanke ich mich.

Gruß
Flami

Also aus der Überlaufleitung darf NICHTS rauskommen , sonstläuft der Vergaser über , und der Motor säuft ab .(Wenn es wirklich eine Überlaufleitung ist , und nicht eine Rücklaufleitung ) Also Schwimmer klemmt /Nadelventil macht nicht dicht ? Wirst Du wohl mal die Deckel abschrauben müssen , und das Niveau kontrolliern . Sollte immer so 5 bis 10 mm unter der Höhe des Gemischaustritts liegen . (Mit Schwimmer drinn ) Was sind das für Vergaser ?Wie heißen die ? Vielleicht habe ich eine Betriebsanleitung/Einstellanweisung:
Gruß : Rostklopfer

Hallo,

danke für Deine Nachricht. Es sind die Weber 35 DCNL 2 und 3. Es ist tasächlich eine Überlaufleitung, die um den unteren Gehäusebereich der Vergaser verlegt ist. Heut habe ich einen Versuch mit Starterspray unternommen. Der Motor ist einige Male tatsächlich kurz gelaufen. Vielleicht sind durch die längere Standzeit Benzinreste in den Vergasern verharzt und blockieren den Zufluss. Ich werde einen Blick unter die Deckel werfen und kann gerne berichten.

Gruß
Flami

Ja , gefunden ! Könnte Dir Kopie machen . Beschreibung ist aber italienisch: Alle Düsen lassen sich als Düsenstock leicht nach oben rausschrauben . Da kann man nichts falsch machen . Starteinrichtung sind kleine Kolben , die man mit einem dünnen Hebelchen rauf und runter schiebt . Nach längerer Standzeit kleben die Kolben schon mal , dann könnte man die Hebel bei Betätigung verbiegen . Schwimmernadel muß bis zur Kugel 24,8 mm aus der Dichtfläche ragen . Deckel umgedreht . Die Nase des Schwimmers , auf der die Nadel aufliegen soll , sollte 24 mm unterhalb der Dichtfläche sein , wenn der Schwimmer oben 3,5 mm aus der Schwimmerkammer rausschaut . Vielleich hilft das schon :
Gruß : Rostklopfer

Hallo,

die Hinweise habe ich berücksichtig. An allen Zündkerzen kommen die Zündfunken gut an. Der Kontaktabstand und der Zündzeitpunkt stimmen. Zudem habe ich alle drei Vergaser - Weber DCNL 2 und 3 - geöffnet und die Schwimmer und Düsen etc. entfernt. Hier sind keine Schäden oder Verharzungen vorhanden. Alle Düsenöffnungen, Benzindurchflusswege und Choke-Betätigungsteile sind offensichtlig frei und sauber. Das Innere der Vergaser und die ausgebauten Teile habe ich mit sauberem Benzin gereinigt und anschließend wieder eingebaut. Die Abstände der Schwimmer und der Schwimmernadelventile zu den festgelegten Kontrollflächen stimmen.

Nach dem Zusammenbau der Vergaser, habe ich das Gestänge so geklemmt, dass die Drosselklappen leicht geöffnet bleiben. Mit weiterhin unterbrochener Benzinzufuhr - damit befand sich in den Vergasern kein Benzin - und gezogenem Choke, ist der Motor unter Verwendung von Starterspray tatsächlich einige Male sofort angesprungen und jeweils einige Sekunden lang gelaufen. Anschließend habe ich die Hauptbenzinleitung angeschlossen und über die Benzinpumpe die Schwimmerkammern mit Benzin befüllt. Beim Abnehmen der Vergaserdeckel hatten alle drei Schwimmerkammern einen gleichmäßigen Benzinstand. Die Position der Schwimmer stimmte ebenfalls. Die Einstellung des Gestängens blieb vorerst unverändert, somit die Drosselklappen weiterhin leicht geöffnet. Die Vesuche den Motor unter diesen Voraussetzungen zu starten sind missglückt. Der Motor zeigt keine Reaktion.

Hat jemand eine Idee was weiterhin nicht stimmen könnte? Gelangt das Benzin beim Starten des Motors ausschließlich durch die Saugkraft der sich bewegeneden Kolben in den Brennraum? Muss die Benzinpumpe beim Starten immer mitlaufen oder spielt sie - bei voll befüllten Schwimmerkammern - hierbei eine untergeordnete oder keine Rolle? Danke für die Unterstzützung.

Gruß
Flami

Was ist mit dem Choke ? War der bei den Startversuchen gezogen ? Waren die Kerzen danach naß ? Autos mit einem Vergaseraustritt pro Zylinder springen erfahrungsgemäß auch ohne Choke , nur durch Betätigen der Beschleunigerpumpe , an . Nur" das am Leben halten braucht dann einen empfindsamen Gasfuß . Also ich würde erstmal ,nach Trocknen der Kerzen , versuchen , dem Motor nur durch Betätigen der Beschleinigerpumpe , wenigsten ein paar Zündungen zu entlocken .
Gruß : Rostklopfer

Hallo,

der Motor läuft wieder und spring nun bei jedem Startversuch sofort an. Eine Kombination aus etwas Starterspray und vorsichtigem Gasgeben hat vermutlich hierzu geführt. Danke für alle Hinweise, auch für die, welche mich über private Nachrichten erreicht haben.

Gruß
Flami

Glückwunsch. Gibt es noch weitere Baustellen?
Vielleicht ist ja das Auto fahrfertig im September zum 60-Jahre-Flaminia-Treffen?