International Lancia Forums

Ciao,

was lange Zeit den Chinesen vorbehalten war, scheint nun auch in Frankreich in Mode zu kommen, wenn ich mir den neuen Renault Twingo anschaue dann vermisse ich das Fiat Emblem ::o
ich denke so was ist an Dreistigkeit kaum noch zu überbieten (td)

Na, was ist denn mit dem Opel Adam? Leicht modifizierter Fiat 500 in meinen Augen!

Eigentlich ist ja der Twingo der wahre Nachfolger des klassischen Cinquecento. Heckmotor...

Jedenfalls ist Renault näher am Ur-Original dran.

VW hatte ja das Heckmotor-Layout fur den up! verworfen aus Kostengründen.

Gruß

Jens

Fiat hat sich ja auch schon bitter beschwert ... Bei uns sieht man aber noch kaum einen neuen Twingo. Und wir haben einen starken Renault-Händler

Interessant daran ist ja, dass gerade der Twingo vor einigen Jahren für "Verstimmungen" zwischen FIAT und Renault gesorgt hat. Damals beschuldigte Renault FIAT einen zu "ähnlichen" Namen für den Pand1-Nachfolger genommen zu haben. Damals hatte man "Gingo" für den Panda II gewählt gehabt und der Wagen wurde bereits schon mit dem Namenszug ausgeliefert >:D<. Ich erinnere mich noch, als ein "FIAT Gingo" in den Verkaufsräumen standen und dann innerhalb von 24 Stunden zur offiziellen Präsentation am Tag der offenen Tür mit neuen Namensschildern versehen werden mussten. Renault verklagte FIAT auf einer zu großen Ähnlichkeit von Gingo zu Twingo, also zog - in meinen Augen zum Glück - den Panda wieder aus dem Hut.

Mah...das mit dem "Abkupfern" ist immer so eine Sache und wird gerne zur Diskreditierung herangezogen. Früher waren es nicht die Chinesen, sondern wurden die Japaner damit betitelt, die das nicht einmal großartig kaschierten. Wenn ich das richtig mitbekommen habe - so hat man mir das zumindest erzählt - soll man bei Audi bei der Entwicklung des A8 einen Lancia Thesis zerlegt haben.

Hast du dich nicht schon mal gefragt, wieso manchmal ausgerechnet in kurzen Abständen Modelle herauskommen, die bestimmte Merkmale teilen? Schau, als FIAT mit dem Grande Punto herauskam, war man "geschockt", weil FIAT es gewagt hatte, über die 4m zu gehen. Und siehe da, in kurzen Abständen waren die Konkurrenten auch entweder über 4 (207er Peugeot) oder kurz um die 4 m (Renault Clio), wobei die Abstände relativ kurz waren, sodass sicherlich nicht einmal vom Kopieren nach dem Erscheinen sprechen kann.

Nicht kurios, dass der Peugeot 207 ausgerechnet mit einem Außenspielgelsystem herauskam, das wie beim GP war, also nicht mehr so, wie es die Vorgänger hatten (im weitesten Sinne als "sportlich" gemeint). Und lassen wir einmal, dass die Giulietta nach dem Astra herauskam, aber ursprünglich war er schon lange davor fertig und die Ähnlichkeit ist nicht zu verkennen.

Und VW hat sich noch nie geschämt, woanders abzukupfern. FIAT hat man vorgeworfen, beim Panda einen Volvo im Hinterkopf gehabt zu haben.

Was ich damit sagen will, Abkupfern ist weit verbreitet und das Beschuldigen nur eine Form zu diskreditieren, um eventuell den eigenen Markt zu sichern Genauso dürfte Industriespionage auch eher die Regel denn die Ausnahme sein , denn in den oben genannten Beispielen kann es sich nicht um ein "einfaches" Kopieren handeln, sondern musste schon klar sein, wie der Konkurrent auszusehen hatte.

Aber das ist doch auch nicht verwunderlich, bedenke einmal, wie groß die Fluktuation der Manager und Mitarbeiter gerade im Automobilbereich ist. Kein Manager, kein Desginer, kein Ingenieur, dessen Lebenslauf nur auf eine Marke aufbaut. Und jedes Mal wird man sicherlich auch die bekannten Interna weitergeleitet haben.

Wenn ein De Meo von FIAT zu VW geht, heißt das, dass einer seines Levels durchaus genügend Wissen über FIAt hatte, um diese weiterzuleiten, auch wenn SM ja beinahe eine Garantie ist, dass Konkurrenten nicht viel damit anfangen können, wechselt der ja so oft Strategien, dass wohl selbst er durcheinander kommt >:D<

Nein im Ernst, manchmal läuft das auch auf Klagen hinaus. So wurde Lopez wegen Industriespionage angeklagt, Piech auch in den USA. Lopez kam ja von GM. Erst die Intervention der US-Regierung und der Abmachung, eine "Vergütung" an GM zu zahlen bzw. von ihnen Teile zu übernehmen, setzte einen Schlussstrich darunter.

Anders ausgesdrückt, es wird weit mehr "kopiert und spioniert, als viele glauben und es sind nicht immer nur Chinesen oder Japaner...

Wobei es momentan schon einen sehr unverfrorenen europäischen Kopierer gibt, der Konzern der das Beste oder nichts für sich reklamiert: neuer C-Kombi in der Heckansicht erst auf den dritten Blick vom A4 Kombi zu unterscheiden, das Heck des AMG GT praktisch eine 1:1 Kopie vom 911 und das GLE Coupe richtig frech dem X6 nachgeäfft, aber die Verkaufszahlen steigen, also war die Kopieraktion wohl der richtige Weg.
Und Thema Neuer Twingo, war da nicht vor einigen Monaten in der ital. Presse die Rede davon, daß Lapo Elkan Agnelli eine Plagiatsklage von Fiat gegen Renault empfiehlt?

Ich glaube, man tut gut daran, das einfach nicht großartig zu erwähnen, denn am Ende bietet man noch "kostenlose" Werbung für einen Konkurrenten. Renaults "Aufregung" für die Namensähnlichkeit zwischen Twingo und Gingo hatte einzig als Ziel, Aufmerksamkeit auf die damals abflachenden Verkaufszahlen des Twingos zu erzeugen und FIAT hat richtig gehandelt gehabt, anstatt auf einen Prozess ankommen zu lassen, einfach den Stecker aus der Sache herausziehen und den Namen "Panda" wieder zu verwenden, was eh in meinen Augen die eindeutig bessere Wahl gewesen war...

Zumal, was ist ein Gingo (Dschingo) ? Ich kenne nur Ginkgo und das ist ein lebendes Fossil, ein Baum der weder Nadel- noch Laubbaum ist.
Gingillo wäre witzig gewesen

Aber da sind wir wieder bei dem chaotischen Benennungssystem bei Fiat. Der Panda hatte ja schon fast etwas Kultstatus. Wieso umbenennen? Also: Danke Renault!

Nun das mit der Namensgebung hat wohl etwas mit der Mentalität zu tun. Was man in Deutschland als "Kontinuität" ansieht, sieht man in Italien eher als "einfallslos" an und "wenig Phantasie". Anders ausgedrückt, der Golf beispielsweise verkauft sich in Italien nicht, weil er immer noch Golf heißt, sondern OBWOHL er Golf heißt.

Ich sehe das anders, aber, egal, mit wem ich in Italien gesprochen habe, für viele ist ein "neuer" Name immer besser, weil es etwas Neues an sich hat, etwas, was nicht immer "gleich" ist. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass man mit etwas, was "neu" ist, sich "mehr" erhofft. Nicht umsonst hat man früher sich ein Auto neu gekauft, dann bis zum kompletten Verschrotten gefahren, wobei man spätestens nach 5-6 Jahren grundsätzlich keine neuen Ersatzteile genommen hat (ist "Geldverschwendung"), sondern auf den Schrottplatz sich die Teile besorgt oder halt von einem, der "Altteile" aufbereitet. Und anschließend dann wieder ein "neues" Auto.

Ich sehe das auch auf dem Immobiliensektor. Während "Ausländer" sich darum "streiten", so ein altes Landhaus, teilweise als Ruine zu erwerben, verstehen die Verkäufer hier das nicht und oft bekomme ich die Frage gestellt, wieso diejenigen nicht mit dem "vielen" Geld sich nicht lieber gleich eine nagelneue Immobilie mit all dem Service, den nun einmal eine Neukonstruktion mit sich brächte.

Es ist halt ein anderes Denken.

Bei FIAT kam über die Jahre auch noch hinzu, dass ja ihre Produkte nicht immer positiv gesehen wurde und ein "neuer" Name sollte ein Ausdruck von "diesmal ist alles anders" sein.
Dass man dann ab und an wieder "alte" Namen aufgefrischt hat, ist dann ein anderes Thema.

Aber wie du habe auch ich "danke Renault" gesagt gehabt, allerdings waren meine italienischen Freunde samt Händler davon weniger begeistert. Wie gesagt, es ist einfach eine andere Denkweise, in dem Fall mir absolut fremd.