Hallo,
nachdem man offenbar die finanziellen Mittel aus China (woher auch sonst?) bekommt,
könnte es tatsächlich etwas werden.
http://www.welt.de/motor/modelle/articl ... gward.html
http://www.kfz-betrieb.vogel.de/neuwage ... es/474493/
Wenn das Auto nur einigermaßen so aussieht wie diese Studie (die aber nicht von den
Borgward-Leuten stammt), könnte man den Wagen durchaus mit Jaguar vergleichen.
Eine gewisse Mindestabsatzmenge könnte über den chinesischen Markt erreicht werden.
Die Chinesen stehen auf große Autos und ein deutscher Traditionsname würde helfen.
Bevor hier jemand Parallelen zu Lancia zieht:
Der Initiator ist der Enkel und deshalb aus familiären Gründen motiviert. Ob es funktioniert,
muss man abwarten. Aber er wird alles tun, um den Traum der Wiederauferstehung seiner
Marke zu verwirklichen. Das ist genau das, was im Fall Lancia fehlt. Dort will man die Marke
einstellen, nicht erhalten.
Ein anderer Vorteil für Borgward: Bis zur Pleite Anfang der 60-er Jahre baute man anerkannt
hochqualitative Autos. Dass es dann aus war, lag (wie bei Lancia) nicht an den Autos selbst.
Es führt zu weit, die technischen und teuren Projekte des C.F. Borgward (Hubschrauber usw.),
gewisse Machenschaften von Politik und Banken sowie die Aktionen anderer Autohersteller
zu beleuchten. Kann man im Internet nachlesen. Auf jeden Fall sollte ein Konkurrent verschwinden,
vor dem man wohl etwas Angst hatte. Im Nachhinein hat es auch sein Gutes in Anbetracht
eines Neuanfangs. Der Name Borgward ist zu einer Art Mythos verklärt, der Ruf wurde nicht wie
bei Lancia durch zwischenzeitlich produzierte Flops und qualitative Ausreißer verdorben.*
So könnte man ein hochwertiges Auto auf den Markt bringen, das der Erwartungshaltung der
Leute entspricht. Wenn man es schafft, dass dieses Auto die Erstkäufer auch nach 100.000 km
und mehr immer noch überzeugt, könnte das Experiment gelingen.
Optisch würde mir diese Studie schon gefallen. Mit der kleinen Einschränkung, dass ich mir
das Emblem über dem Grill weniger dominant wünschen würde.
Es wurde hier ja schon diskutiert, was es für Alternativen gibt, wenn man keinen Lancia mehr
kaufen kann. Dieser Borgward könnte passen, sofern es um Ersatz in der Klasse eines Thesis
geht.
Übrigens, ein Freund besitzt ein Isabella Cabrio, das auch heute noch eine gute Figur macht.
Und es scheint "unkaputtbar" zu sein.
Ich selbst hatte eine Arabella Bj. 61. Ursprünglich als Lloyd Arabella gestartet (Lloyd, Hansa,
Goliath gehörten ja zum Borgward-Konzern), zum Schluss als Borgward verkauft. Das Auto
stand mehrere Jahre hinter einer Werkstatt auf einer Streuobstwiese. Auf dem Dach wuchs
Moos. Ich besorgte eine 6-Volt-Batterie und füllte einen Kanister Sprit ein. Nach kurzem
Orgeln lief der Motor! Das Auto wurde definitiv nicht vorher irgendwie fit gemacht. Wir mussten
erst das Moos entfernen, um überhaupt die Batterie einsetzen zu können.
Gruß Frank
* Für die relativ wenigen Markenfans mag das nicht ausschlaggebend sein. Für den
wirtschaftlichen Erfolg ist aber der Anteil des Gesamtmarktes maßgebend, den man
sich erarbeiten kann. Für die überwältigende Mehrheit der Autokäufer außerhalb Italiens
steht Lancia schon lange nicht mehr für das Image zu Aurelia- und Flaminia-Zeiten.