Du stellst die "falsche" Frage

, denn du weißt ja, wenn zwei das Gleiche tun, ist es immer noch nicht dasselbe
Das ist eine "ewige" Geschichte. Baut FCA ein "ungewöhnliches" Auto, heißt es automatisch "hässlich", macht das ein anderer Hersteller, wie ABM,VW, dann ist das "extravagant" und "toll". Baut FCA ein "schlichtes" Kleid, sehr "homogen", dann ist es "langweilig" und "gewöhnlich". Macht das ABM,VW, ist das gleich "wunderschön".
Wie schon geschrieben, war der Bravo als "aufgeblasener Grande Punto" verschrien, weil von der Front her sehr ähnlich ist. Machen das andere Hersteller, die das mitterweile teilweise derart übertreiben, dass man nicht einmal mehr allein von "Family Feeling" sprechen kann, dann hörst du keine Kritik, sondern als "Erkennungsmerkmal einer Marke".
Wir erinnern uns an Bravo/Delta. Da wurde der Bravo zuerst als "Stilo ricarrozzata" bezeichnet, was so viel bedeutet wie ein "Stilo mit anderem Design", wobei das logischerweise negativ gemeint war, eben weil hier die Plattform des Stilos zum Einsatz kam.
Der Delta wurde belächelt, weil er halt auf der "verlängerten" Bravo-Plattform aufgebaut wurde und als Basis dafür genommen, dass der Delta ja C-Segment sei, eben weil da eine C-Segment-Plattform im Einsatz sei. Macht das VW - wie beim Skoda - ist das dann automatisch kein Kriterium für die Segmentzugehörigkeit.
Dann erinnern wir uns an den Thema/300C, wo dann süffisant hingewiesen wurde, dass ja im Prinzip eine 10 Jahre alte Mercedes-Plattform im Einsatz sei.
Diese Beispiele aber zeigen, wie sich etwas dann - zuerst dank der Medien - dann durch "Mund-zu-Mund-Propaganda" - so negativ verbreiten lässt. Dabei stellt sich nicht die Frage, ob nun das Endprodukt "gut" oder "schlecht" sei.
Dabei ist doch logisch, dass die Plattform im Bravo beispielsweise nur vom Konzept her etwas mit dem Stilo zu tun hatte, die vom Delta deutlich überarbeitet werden musste, damit sie die Verlängerung auch für die Sicherheit sorgen konnte und die C-Evo ist ja auch eigentlich - wenn man böse sein will - eigentlich eine "Stilo-Plattform", aber in Wirklichkeit eine komplett überarbeitete, sodass sie nicht mehr so viel gemeinsam mit der Ursprungsform hat.
Mir ist das im Prinzip egal, ob nun die eine oder andere Plattform drin ist, denn ich bin kein "Technikfetischist". Mich interessiert das Endprodukt und das ist entweder gut oder schlecht und egal, ob da nun die "modernste" Plattform des Jahrtausends drinsteckt oder eine aus der "Steinzeit".
Der Bravo mit Verbundlenkerhinterachse war nicht schlechter als die mit der Multilink-Hinterachse des A3s, im Gegenteil, ich fand das Bravo-Fahrwerk ausgewogener und der GTI6 konnte - zumindest vom Gefühl - nicht gegen der Delta 1,8er in Punkto Fahrverhalten punkten - und ich rede hier vom "Originalfahrwerk ohne RSS".
Mein Ypsilon hat eine Plattform, die vom Panda2 stammte, aber komplett überarbeitet und auch verlängert wurde. Ich hatte ja den Punto 2 HGT Restyling, also immerhin ein Fahrzeug mit über 130 PS und kenne auch den Grande Punto gut. Mir soll einer zeigen, worin bitteschön der Unterschied in Punkto "Qualität" besteht.
Der Ypsilon steht in Punkto Fahrverhalten meinem alten HGT im nichts nach, ist sogar teilweise besser. Die Platzverhältnisse sind - außer in der Breite - sogar besser und der Kofferraum mehr oder weniger ähnlich. Der Federungskomfort ist im Ypsilon sogar etwas besser.
Aber in den Hinterköpfen regiert dann "igittitgit " das ist ja eine "Panda-Bodengruppe" verbaut.
Daher sähe ich das skeptisch, wenn man statt der "Dart-/Viaggio"-Plattform, die des 500 L verbauen würde, nicht weil sie den Wagen automatisch "schlechter" machen würde, als vielmehr, weil das für Presse und die FIAT-"Hasser", von denen es extrem viele gibt, ein geborenes Fressen wäre und ein Auto, das vielleicht an sich "toll" ist, schon vorher verrissen würde.
Dazu denke ich mir, dass sicherlich die Platzfrage auch eine Rolle spielen dürfte, denn ich glaube, die "Viaggio-Plattform" ist größer, garantiert somit ein besseres Raumangebot (Platz/Kofferraum), umgekehrt ginge es wohl dann zulasten der Größe, da mit die "Mittelklasse-Plattform" das Auto automatisch größer macht.
Die Frage ist also nicht allein, welche nun "besser" ist (ich glaube, am Ende würde der "Normalnutzer" an sich kaum einen Unterschied merken), sondern wie man das Produkt positionieren will.
Das C-Segment ist heute deutlich gewachsen und das früher eher D-Segment war (wie 3er BMW oder Delta) wird heute von vielen aus dem C-Segment erreicht.
Die "500L-Plattorom" ist für Fahrzeuge bis maximal 4,20-4,25m (Jeep Renegade), mit Verlängerung kommen wir auf 4,30-4,35m (500 Living) (Breite 1,75-1,78)
Mit der CUWS-Plattform, die rund 13 cm länger ist (ca.2,57-2,70m) kannst du Autos mit ca. 10cm größerer Breite und noch einmal 20-30cm in der Länge wachsen lassen, also in Richtung 4,50-4,70m x 1,85m.
Da scheinbar ein Kombi geplant ist, wäre sicherlich die CUWS-Plattform, diejenige, die den Entwicklern mehr Spielraum böte und vielleicht eher einer gesamten Familie aus Hatchback, Kombi und Sedan passen würde.
Aber das ist jetzt von mir "spekulativ".
Wie gesagt, mir ist es im Prinzip egal, solange das Endprodukt stimmt, aber der Presse eben nicht und da sollte man nicht wieder "schlampen", wie man es ja schon beim Panda getan hat (hier allerdings bezüglich der "Serienausstattung", die "ein Stern" beim Euro-N-Caps gekostet hat und überall in aller Munde war und von VW mit dem Up! köstlich ausgenutzt wird.