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6.000 km am Stück mit einem Delta Oro, 150 PS Benziner

Posted: 22 Jul 2014, 21:21
by Rolf R.
Eigentlich haben wir das Fahrzeug schon 130.000 km, aber das war die erste wirklich grosse Tour am Stück. Nach und durch Grossbritannien. Das Fahrzeug ist mit einer LPG-Anlage ausgerüstet. Nicht nur bei uns ein entscheidender preislicher Vorteil.

Damit gleich zum ersten Hindernis. Mit der LPG-Anlage darf man nicht mit dem Zug durchs Kanaltunnel fahren. Also erstmals Fähre genommen und auch als ganz angenehm empfunden.

Treibstoffpreise Great Britain:
- Benzin 95 Oktan: 1,31 - 1,38 britische Pfund (1,78 - 1,86 Euro)
- Diesel : 1,37 - 1,42 britische Pfund (1,84 - 1,92 Euro)
- LPG: 67 - 80 britische Pence ( 0,90 - 1,08 Euro)

alles deutlich höher als hiezulande.

Für LPG benötigt man einen so genannten "Bajonett"-Adapter. Die bei uns üblichen Adapter (ACME oder Dish) wurden angeblich in Great Britain vor einigen Jahren wegen technischer Unzulänglichkeiten verboten. Das LPG-Netz ist nicht besonders dicht und in oft schlechtem technischen Zustand - viele nicht mehr funktionierende Zapfsäulen.

Wir hatten uns extra ein Becker Navi mit Gastankstellenverzeichnis angeschafft. Eine Fehlinvestition: Viele Tankstellen, die LPG anbieten sind nicht verzeichnet und oft führen angegebene Tankstellen kein LPG - haben nie welches gehabt. Trefferquote so um geschätzte 40%.

Hat nichts mit unserem Auto zu tun: Sehcs verschiedene Treibstoffsorten wie bei usn braucht auf der inser offenbar kein Mensch - drei tuns auch! LPG beide Male nicht mitgezählt

Mit Linkslenker fahren ist kein grosses Problem, nur gelegentlich beim Überholen etwas diffiziler. Da man aber wegen des technisch stark veralteten englischen Strassennetzes sowieso nur wenige Möglichkeiten zum Passieren hat ist das nicht ausschlaggebend. Wenn es geht ist der Turbomotor eine angenehme Sache.

Überhaupt kommt man mit dem Antrieb gut zurecht, solange man das Fahrzeug als Gleiter akzeptiert. Sportlichkeit soll man nicht wirklich erwarten, dazu ist alles zu weich und etwas gefühllos - eben kein Gran Tourismo. Stellt man sich darauf ein, kann man aber gut mit der Charakteristik leben, hat ein angenehmes Reisefahrzeug. Was zum Nachteil wird, ist die downgesizte Maschine mit dem dadurch notwendigen Sechsganggetriebe. Die Anzahl der nötigen Schaltvorgänge steigt gegenüber einer hubraumstärkeren Maschine deutlich an. Als Ersatz ist die Schaltung leichtgängig.

Der Spritverbrauch, der über die Gesamtdistanz bei ca. 8,2 Liter Benzin oder ca. 9 Liter LPG lag, gefällt. Da kann man nichts daran aussetzen. Allerdings sollte man tunlichst mit weniger als 3.000 U/min unterwegs sein. Oberhalb steigt der Verbrauch offensichtlich erheblich an. Also wiederum Gleiten.

Auch gut: Der Kofferraum ist üppig zu nennen, wenn man die Rücksitze nach vorn schiebt, was bei 2 Personen ja kein Problem ist. Die Ladekante dürfte etwas flacher sein - Luxusproblem! - , aber auch damit kann man leben.

Als einziges echtes Desaster erlebten wir die Steckdose in der Mittelkonsole. Da fehlt es an Aufnahmen für die seitlichen Kontaktzungen, so dass der Stecker zur Stromversorgung des Navis bei jeder Bodenwelle herausrutscht. (Andere getestete Stecker ebenso.) Hier musste mit Klebeband nachgeholfen werden. Wenn ich Zeit habe, werde ich die billige Dose gegen eine normgerechte ersetzen.

Gruss

Rolf