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Thema als Geheimtipp

Posted: 26 Aug 2013, 16:11
by integralisto
Liebe Lancisti,

es gibt auch eine positive Berichterstattung zu Lancia:

http://diepresse.com/home/leben/motor/1 ... her-Statur?

Nur wenn keine Werbung gemacht wird, kann man nicht erwarten, dass sich Lancia entsprechend verkauft. Mittlerweile gibt es schon Leute, die diese Marke gar nicht kennen und beinahe jedes Mal bei Besuch des Forum sehe ich einen Mercedes-Banner auf der linken Seite.
Schlafen die MarketingmitarbeiterInnen? Jeder Vollpfosten weiß, dass ohne Werbung kein Produkt verkauft werden kann.

LG aus Österreich
Leopold

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 27 Aug 2013, 07:47
by Tilo
Ich kann den Artikel nur bestätigen. Der Thema ist ein tolles Auto. Wie bei dem Thesis kennt auch den Thema leider fast keiner, obwohl ich im Ostseeurlaub einige polnische Themas gesehen habe. Der 3.6 Liter Pentastar Motor ist erstaunlich agil, er macht bei Bedarf mächtig Dampf und kann aber auch mit deutlich unter 10 Liter gefahren werden. Die 8 Gang Automatik schaltet sehr unaufgeregt und ruhig. Bei der Beschleunigung kommte er mir gefühlt langsamer vor wie der Thesis (2,0 Turbo). Das kann aber auch an der Masse des Themas liegen. Übrigens wird die Geschwindigkeit auch noch mit GPS ermittelt. Da hat man immer einen guten Vergleich zur normalen Anzeige. Für lange Strecken ein super Auto!

Viva Lancia Tilo

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 10:19
by Lancistos
Der Thema ist in seinem Finishing mehr Lancia, als es etwa der französische Lancia Phedra gewesen ist. Und ein bischen Chrysler waren so manche italienische Luxuswagen, man denke etwa an Lamborghini, den Chrysler TC by Maserati oder die Zusammenarbeit mit De Tomaso.

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 10:28
by arhoening
Ich verstehe auch nicht, warum man da immer so rummault!?

Ich sage nur Audi-VW-Skoda. Das ist doch auch ein und dasselbe. Soll mir keiner was anderes behaupten.

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 11:14
by LCV
Ich habe immer die Ansicht vertreten, dass ein auf anderen Märkten ausreichend verkauftes Auto ohne Riesenaufwand auch in Europa verkauft werden könnte. Die Kosten werden von den Chrysler-Verkäufen gedeckt, jeder hier als NT verkaufte Wagen sollte zusätzlich etwas in die Kasse spülen. Man kann aber nicht verschweigen, dass der NT optisch immer noch ein Ami ist und dem alten 300 doch zu sehr ähnelt. Insofern wurden gleich mehrere taktische Fehler begangen:

- als Lancia für viele Lancisti zu amerikanisch, andererseits kein SW im Programm
- für alte Chrysler-Fans ist das Lancia-Emblem ein No-go
- für einen Mindestabsatz fehlt es an Werbung (man muss ja auch Service, Garantie usw. bereitstellen)
- die Art der Präsentation war eine Steilvorlage für die Presse, das Auto zu kritisieren (Badge-Engineering)
- während den US-Fan der Name Lancia stört, sind doch viele Lancisti mit dem Namen Thema unzufrieden
(bei Flavia ist das allerdings noch gravierender, fast ein Sakrileg).

In Amerika bescheinigen Tester wie Kunden dem neuen Auto sehr gute Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Diese Verbesserungen waren notwendig, helfen auch beim Absatz und stärken den Kompetenzeindruck des Fiat-Konzerns außerhalb Europas. Ich bin überzeugt, dass man den NT und den Voyager besser weiterhin auch in Europa als Chrysler hätte verkaufen sollen. Die Zahlen waren nicht gerade supertoll, aber man hätte zumindest alte Kunden halten können. Es ist aber bezeichnend für den Fiat-Konzern, dass man das Wort Kontinuität nicht kennt. Ständig wird was Neues probiert, aber man bringt nicht die Geduld auf, das Neue sich etablieren zu lassen. Wenn es nicht sofort Erfolg bringt, wirft man alles über den Haufen und probiert u.U. genau das Gegenteil. Erleben wir ja gerade wieder mit der Zusammenlegung der Showrooms. Ein Händler muss planen können, vor allem seinen Einsatz von Geld. Dieser Zickzackkurs kostet Geld für nichts und wieder nichts und bringt den Händler eher dazu, den ganzen Krempel hinzuwerfen. Sicher gibt es das auch bei anderen. Aber man muss ja nicht jeden Blödsinn mitmachen, nur weil andere es auch tun. Wobei diese anderen es sich vielleicht auch eher leisten können.

Leider hat man die ganze Zusammenlegung von Chrysler mit Lancia hier in Europa gründlich verbockt. Da kann man jetzt auch nichts mehr retten. Es wäre sogar besser gewesen, das kleine Restprogramm von Lancia als Chrysler zu verkaufen. Immerhin ist Chrysler's Bekanntheitsgrad um Welten besser als der von Lancia. Es ist auch inzwischen egal, ob eine völlig falsche Einschätzung der Lage oder ein bestimmtes Kalkül dahinter steckt. Jedenfalls hat man es geschafft, die Anhänger beider Marken vor den Kopf zu stoßen, aber man hat leider nicht in ausreichender Zahl andere Zielgruppen bedienen können.

Der Misserfolg führt zu Dumpingpreisen, die wiederum auch auf den Wertverlust durchschlagen. Dazu ein dürftiges Händlernetz und diverse andere Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Möglich, dass auch einige in dieser Klasse Statussymbole suchen und im NT so etwas wie den Mercedes für Arme sehen. In dieser Klasse verkauft man ohnehin keine Riesenmengen. Meist Geschäftswagen, die geleast werden. Auch hier bieten ABM ganz andere Konditionen. Wer schon seit vielen Jahren seinen Fuhrpark bei einer etablierten Marke kauft, dürfte noch bessere Konditionen bekommen. Das bedeutet, der NT ist trotz Dumpingpreisen nicht wirklich konkurrenzfähig. Wäre er in allen Belangen das beste Auto seiner Klasse, das Drumherum stimmt nicht und deshalb würde er trotzdem (fast) nicht gekauft.

Das sind ganz einfache und sachliche Feststellungen. Das hat nichts mit Meckern zu tun.

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 12:27
by cavaradossi
BRAVI!

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 15:51
by lanciadelta64
Du jast noch "Lambo" vergessen. Die verbauen neuerdings so "tolle" Lenkräder, wie es sie - wenn ich das richtig in Erinnerung habe - so aussehen wie bei den Audis der 80 Jahre... ;)

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 16:21
by Delta LX
Die Lenkräder sind ja noch das eine, die Bodengruppen das andere. Die stammen allesamt von VW-Audi. Was in etwa so wäre, wie wenn Ferrari Bodengruppen von FGA verwenden würde…

Und trotz dieser Gleichteile und einer gewissen Absatzsteigerung schreibt man in Sant'Agata nach wie vor rote Zahlen. Ganz anders übrigens in Maranello. Wie war das noch gleich: Was VW anfasst, wird zu Gold? Da lacht sich das Cavallino Rampante scheckig…

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 29 Aug 2013, 18:10
by web.uno
und nimmt man UP/MII/CITIGO und FAVORIT/TOLEDO her ist nicht nur die bodengruppe gleich sondern bis auf die logos und grille die ganzen autos, und das auch noch am gleichen markt!!!
spricht da jemand von (bad-)badge-engineering??? NEIN
beim LANCIA/CHRYSLER debakel war einerseits miese pressearbeit schuld, zum anderen aber auch dass selbst die fans der jeweiligen marken sich wehement gewehrt haben und von vornherein alles schlechtgeredet haben.

Re: Thema als Geheimtipp

Posted: 30 Aug 2013, 00:36
by Jens kLt
Hallo Delta LX,

nenne mir bitte einen Lamborghini, der auf einer Audi-Plattform beruht.

Es gibt Elektronik-Gleichteile und derartige Kompenenten, ja. Aber die Mechanik ist italienisch.
Audi R8 und der frühere Audi RS6 haben (modifizierte) Teile aus Italien genutzt. D.h. umgekehrt.
Also insofern bezweifle ich stark die behauptete Plattformstrategie.


Gruß


Jens