Wirds jetzt eng ?

Hier können Lancisti auch über andere Sachen als Lancia reden.
Karl3
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Wirds jetzt eng ?

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http://www.autonews.com/apps/pbcs.dll/a ... z2RbG5Xz4C

Der Richter hat nun in einem ersten Kommentar gesagt, dass die VEBA wohl mehr verlangen darf als den von FIAT angestrebten Preis.
2009 wurde vereinbart, um was FIAT die restlichen Aktien übernehmen darf. Wobei meinem Verständnis nach eben kein fixer Betrag festgelegt wurde, sondern ein (wohl sehr komplexes) Regelwerk, mit einigen Punkten, die nicht ganz "wasserdicht" sind. Und diese werden von beiden Parteien eben unterschiedlich ausgelegt.

Grundsätzlich steht die Finanzierung jetzt. Wenn es aber wesentlich teurer wird ?!

FIAT möchte auf jeden Fall einen separaten Börsegang von Chrysler vermeiden.
fiorello
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Re: Wirds jetzt eng ?

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Ciao Karl,

es ist und war schon immer eng, für mich war der Einkauf bei Chrysler eine Flucht nach vorne, ähnlich wie der versuchte Lucky Punch eines angeschlagenen Boxers.

Man kann davon ausgehen das es nun doch teurer wird als erwartet, demzufolge muss man dann woanders einsparen, da braucht man kein Prophet zu sein um abzusehen was das für die Marken Alfa, Lancia aber auch Fiat bedeutet.

Wie ich schon in einem anderen Post kürzlich erwähnte wird Lancia mittelfristig vom Markt genommen, ob Lancia zumindest in Italien überlebt hängt von der künftigen Kaufkraft der Italiener ab und wenn überhaupt dann tristet man ein dasein mit einem Kleinwagen und evtl. Chrylerprodukten.

Aber wahrscheinlicher ist es das man Chrysler wieder offiziell in Europa unter dem Namen anbietet, Lancia auslöscht und den noblen Kleinwagen unter Innocenti laufen lässt, so zumindest ist es mir zu Ohren gekommen.

Alfa Romeo soll natürlich angepuscht werden, man wird sehen ob das ankommt.

Es stellt sich eh die Frage ob die Übernahme von Chrysler jetzt ein guter Schachzug war, sicherlich läuft Chrysler in Nord-und Mittelamerika ganz ordentlich, aber was nutzt das wenn man daheim Marken wie Lancia an die Wand fährt !

Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen in die bereits vorhandenen Traditionsmarken zu investieren, Absatzkrise hin oder her, es ist ja nicht so das die Leute gar keine Autos mehr kaufen, man muss halt nur ein paar Modelle mit einer vernünftig abgestimmten Motorenpalette im Angebot haben, dann werden auch Fiat, Alfa, Lancias an den Mann/Frau gebracht .

Ich persönlich habe mit dem Thema abgeschlossen, mich genug über Unzulänglichkeiten geärgert und es steht noch in den Sternen ob ich mir überhaupt noch einmal ein Auto aus dem Konzern antue.
Saluti
Fiore
Lancista per sempre

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Delta 1,3, Prisma 1,6iE, Thema 2.Serie 16V, Dedra 1,6 i.E, Dedra 2,0 i.E, Kappa 2,4 LX Berlina, Kappa Coupe 2,4 2.Serie, Thesis 3,0 V6 Emblema, Ypsilon 1,2 LS, Ypsilon 1,4 LX, Musa 1,4 Oro, Lybra 1,8 LX SW. l Kappa Coupe 2,0 20V T, Ypsilon Cosmopolitan, New Ypsilon 1,2 Oro, Delta 3 1,4 T-Jet Oro..........

meine anderen Italiener...Alfasud 1,3, Maserati Biturbo, Fiat 131 Mirafiori Sport Walter Röhrl Edition 2000TC, Alfa Sei 2,5 V6 1.Serie, Fiat Bravo
Lilancia
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Re: Wirds jetzt eng ?

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"Ich persönlich habe mit dem Thema abgeschlossen, mich genug über Unzulänglichkeiten geärgert und es steht noch in den Sternen ob ich mir überhaupt noch einmal ein Auto aus dem Konzern antue."

Das ist wohl auch das Einzige was man tun kann, eine andere Wahl hat man ja nicht, außer sich grün und blau zu ärgern. Finde ich wirklich sehr schade...
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LCV
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Re: Wirds jetzt eng ?

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Ciao Fio,

rein vom Business gesehen war der Kauf von Chrysler sicher richtig, denn die Eigentümer des Konzerns sichern damit ihre persönliche Zukunft ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass dem knallharten Geschäftsmann eine Marke wie Lancia, Alfa oder Fiat völlig egal ist, solange die Kasse stimmt. Das sieht man ja daran, dass ursprünglich (2004) GM die gesamte Autosparte übernehmen sollte. Wäre nicht die Krise dazwischen gekommen und GM in Schwierigkeiten gewesen, wäre ohnehin schon alles vorbei.

Ich kann nur wiederholen, dass es mir mittlerweile egal ist, da ich mich mit den neuen Autos nicht anfreunden kann. Bei älteren Lancia-Modellen ist es auch unerheblich, ob die Firma weiter besteht oder nicht, denn auch jetzt schon muss man sich selbst helfen. Von offizieller Seite kommt im Prinzip garnichts. Ich vergleiche es immer mit Borgward. Die haben Anfang der 60-er Jahre dicht gemacht, die Borgward-Fans und ihre Autos gibt es trotzdem noch. Und so viel seltener als Lancia sieht man sie auch nicht im Straßenverkehr.

Es ist aber schon bezeichnend für die Situation, wenn selbst eingefleischte Fans wie Du keine Zukunft mehr sehen. Erfreuen wir uns lieber an unseren Oldies.

Tanti saluti
Frank
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lanciadelta64
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Re: Wirds jetzt eng ?

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Salve Fiore,

du hast prinzipiell recht, dass es "schöner" gewesen wäre, wenn FIAT in seine Brands investiert hätte, aber FIAT schleppt noch immer "Altlasten" mit sich herum, denn Ende 2004 war man eigentlich de facto pleite und was noch viel schlimmer ist, ohne Entwicklung mit einem Autofuhrpark, der veraltet war. Die Banken wollten FIAT keinen Kredit mehr geben und auch Zulieferungen folgten nur noch "Cash".

In den folgenden Jahren hat man dank einer geschickten Politik das Unternehmen wieder halbwegs flott bekommen und es war eigentlich geplant gewesen, die Politik der PSA-Gruppe - die Agnellis unterhalten zu den Besitzern der PSA-Gruppe eine langjährige Freundschaft - kopieren, indem man mit "allen" Herstellern kooperiert und sich die Kosten so teilt.

Der FIAT 500 konnte denn auch nur so entstehen, weil Ford die Entwicklungskosten zu 50% übernommen hatte, weil FIAT für sie den Ford Ka baut (-e).

Dann kam die Finanzkrise und diese Taktik war "überholt" und nicht mehr umsetzbar. Da kam dann die Geschichte mit Chrysler. Du darfst nicht vergessen, dass FIAT für Chrysler im Prinzip nicht viel bezahlt hat, am Anfang "gratis".

Entwicklungskosten konnten auf Chrysler abgewälzt werden, wie im Falle des 3,0 MTJ bzw. den Kauf von VM, der ohne die Chrysler-Übernahme niemals zustande gekommen wäre. Auch würde man bei FIAT noch heute auf eine 8-Gang-Automatik und demnächst auch noch 9.

Im Nachhinein muss man sagen, dass Chrysler für FIAT ein Glücksgriff ist, denn wenn man Chrysler nicht übernommen hätte, würde heute das Katzengejammer groß sein. Im Gegensatz zur PSA-Gruppe, die wenigstens Rückendeckung vom Staat hat, besitzt FIAT diese "Hilfsbrücke" nicht.

Anders ausgedrückt, FIAT wäre wohl, wenn nicht als "Übernahmekandidat", dann de facto heuer pleite oder "befreit" von Marken wie Ferrari.

Wie die Geschichte in den USA mit den Gewerkschaften enden wird, lasse ich einmal dahingestellt, aber ich denke mir, dass nicht unmittelbar große Probleme der FIAT-Gruppe bereiten dürfte. Schlimmstenfalls muss man entweder etwas mehr "löhnen" oder die eigene Strategie überdenken, vielleicht eine komplette Übernahme zu einem "späteren" Zeitpunkt.

Tanti saluti

Bernardo
Parzifal
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Re: Wirds jetzt eng ?

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woher weist dud as alles?

na hoffenltich liefert Chrysler dann Umrüstsätze von Lancia auf Chrysler, Kühlergrills gibts ja einzeln ;)
anosnstens sehe ich das wie lanciadelta64 Chrysler war der totale Glücksgriff weil ma so in zukunft wieder wirklich selber entwickeln kann ( auch wenn alles etwas amerikanisch angehaucht sein wird) .
Grille
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Re: Wirds jetzt eng ?

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Ich kann mich der allgemeinen "Schwarzmalerei" um Fiat nicht anschließen. Andere grosse Autokonzerne stehen teilweise noch viel schlechter da. SM hat mit Chrysler genau richtig gehandelt. Und so schlecht geht es Fiat ja nun auch nicht. Ich denke, dass SM genau der richtige für Fiat ist.
Damals: Lancia Ypsilon 1.3 JTD BJ 2004
Aktuell: Lancia Musa 1.6 JTD BJ 2010
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LCV
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Re: Wirds jetzt eng ?

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Die Schwarzmalerei bezieht sich nicht auf den Fortbestand des Konzerns im Sinne der Eigentümer. Ob der nun Chrysler oder Fiat oder sonstwie heißt, ist egal. Vielmehr geht es darum, dass der Konzern in Europa riesige Verluste einfährt. Da ist es ein schwacher Trost, dass das 1. Quartal nicht ganz so schlimm war wie das des Vorjahres. Man ist meilenweit davon entfernt, wieder in die Gewinnzone zu kommen. Dass es unter'm Strich noch schwarze Zahlen ergibt, verdankt man Chrysler und möglicherweise Fiat Brasilien. Die leichte Verringerung der Europa-Verluste wurde nicht durch eine Verbesserung der Verkäufe erreicht, sondern durch Sparmaßnahmen. Und letzten Endes ist zumindest in der aktuellen Geschäftspolitik Lancia das schwächste Glied in der Kette und somit "Abschusskandidat Nr. 1". Solange sich der europäische Markt weiter abschwächt und es in der Haltung der Entscheidungsträger keine 180°-Wendung gibt, stirbt zuerst mal Lancia jeden Tag ein wenig mehr. Warum sollte eine Konzernleitung weiterhin Geld verbrennen und damit die Gewinne auf anderen Märkten schmälern. Wie gesagt, wenn sich nicht urplötzlich einige Dinge drastisch verändern, wird wohl zuerst im Resteuropa (außer Italien) Lancia verschwinden. Sollte das nicht ausreichen, wird man auch in Italien aufhören.

Kein Großkonzern kann sich Sentimentalitäten leisten. In Zeiten von Globalisierung und der Euro-Krise gelten viel härtere Maßstäbe, um zu überleben. Südeuropa ist auf Talfahrt, was aber früher oder später die noch etwas besser dastehenden Staaten mitreißen wird. Wenn kein Wunder geschieht, wird sich der Konsum in den nächsten Jahren weiter abschwächen. PSA baut gerade tausende von Arbeitsplätzen ab. Hat einen Rekordverlust und wäre ohne Staatshilfe schon am Ende. Diese Hilfen fehlen wieder woanders und Arbeitslose werden auch nicht gerade Neuwagen ordern. Wo soll es denn herkommen? Auch der Volkswagenkonzern muss in Europa größere Einbrüche hinnehmen und das gilt auch für BMW und Mercedes. Aber die sind wenigstens weltweit so aufgestellt, dass sie es (noch) wegstecken können. Weitet sich das aber zur allgemeinen Weltwirtschaftskrise aus, dann gute Nacht. Ich sehe das keineswegs als Schwarzmalerei, sondern als ganz realistisch an.
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mefisto2011
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Re: Wirds jetzt eng ?

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Es gibt schon eine Verbesserung der Verkaufszahlen, dank 500L
mefisto

aktuell: Lybra SW 1,9 JTD

davor
Delta TD (Gurke, mit 130.000 recycelt)
Dedra TD (220.000 km und Schluss)
Uno TD (mit 110.000 eingetauscht)
Ritmo 85S (mit 105.000 nach 10 Jahren ausgemustert)
Parzifal
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Re: Wirds jetzt eng ?

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zu viel Zeit sollte sich Fiat nicht mehr lassen, Chrysler hat in den USA im April wieder 11% zugelegt und liegt " nur " noch 19000 verkaufte Autos/April hinter Toyota wenn da so weiter geht holt sich Chrysler in den USA wieder Platz 3, die neuen Modell des Jahres sind ja ansich noch nicht mal auf dem Markt und die Vorgänger teilweise schon seit mitte letzten Jahres eingestellt.
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