Karl, ich habe hier nur deine Quelle zitiert:
http://www.auto-motor-und-sport.de/news ... 69461.html :
Chef Harald Wester geht allein beim für 2014 geplanten kleinen Quattroporte von Absatzzahlen von bis zu 30.000 Fahrzeugen pro Jahr aus
Ich halte es aber für einen absurden Fehler, ausgerechnet im E-Segment mit drei verschiedenen Modellen anzutreten. Den Delta hat man "länger" gemacht, auch weil man Angst hatte, für Bravo und "Schmal-Delta" sei kein Platz und das in einem Segment, in den man leichter auf die Stückzahlen kommt.
Dass der Chrysler 300 insgesamt erfolgreich ist, stelle ich auch nicht zur Diskussion, ja die Zahlen sind entscheidend, dass wir überhaupt ein Fahrzeug des Segments der Gruppe erleben, denn Marchionne meinte öfters und zuletzt vor einigen Wochen, dass man man rund 100.000 Fahrzeuge in den oberen Segmenten produzieren müsse, um in die Gewinnzone zu gelangen. Etwas, was eigentlich nur ABM schaffen und eben Chrysler dank Nordamerika.
Nun nehmen wir einmal die Leistungseckdaten: der Baby-Tridente sollte leistungsmäßig unterhalb eines eines QP bleiben, oder? Er soll ja auch einen Dieselmotor bekommen. Dieser Dieselmotor leistet zurzeit als "Monoturbo" rund 240 PS, wird als Biturbo so um die 300 PS leisten.
Nun frage ich dich: Alfa soll "sportlich" sein, Maserati ist ja auch irgendwo "sportlich". Wohin soll den Alfa bitte gehen? Dazwischen ist leistungsmäßig nicht so viel Spielraum.
Das bedeutet, am Ende bist du entweder mit zwei sehr ähnlichen Fahrzeugen, wie Maserati und Alfa, am Markt, ergo wird einer von beiden dem anderen Konkurrenz machen, oder aber man will den Abstand deutlicher haben, ergo kommt er dem Chrysler/Thema ins Gehege.
Für Lancia wäre das dann endgültig das Aus bei den großen Fahrzeugen, denn da gehe ich jede Wette ein, dass der Alfa noch einmal die spärlichen Thema-Zahlen schmälern würde, weil vor der Wahl, ob Lancia Thema oder der "sportlicheren" Variante viele zur "sportlicheren" gehen werden.
Noch einmal, ich halte es für "utopisch", dass die FIAT-Gruppe im E-Segment auf mindestens 200.000 Fahrzeuge kommen wird, die man aber bräuchte, um drei/vier Modelle dieses Segments zu stemmen. 30.000 Baby-Maseratis sind auch für mich Uptopie, selbst ohne eine Alfa-Version, mit aber auf jeden Fall unrealistsch zu erreichen, weil nach oben hin eh die Leute lieber gleich auf "deutsche" Produkte steigen oder wenn bei Maserati, dann gleich zum "größeren" Modell, sprich QP gehen.
Das heißt nicht, dass das per se ein Fehler ist, einen Baby-Maserati anzubieten, aber man sollte mit realistischeren Zahlen planen und ich halte die 30.000 genauso realistisch wie die 10.000, wovon 2.500!!!! allein in Italien, des Lancia Themas.
Also halte ich dieses Spiel "Alfa-E-Segment" gestern ja, heute nein, morgen wieder ja, für ein "Chaos totale". Für mich heißt das Prinzip: Entweder ich biete Alfa als "sportliches" Auto, das "bezahlbar" ist und Maserati als "Exot" oder aber ich bekomme einen "Dualismus", den ja SM immer vermeiden wollte und für eine bestimmte Politik bei Lancia immer als Grund herangezogen hat.
Drei Modelle im dem Segment ist eindeutig eines zu viel, egal ob nun Alfa/Thema/300 auf der einen Seite oder ein Baby-Maserati auf der anderen. Für mich bleibt es bei der Überlegung: Thema/300 und E-Segment-Alfa oder Thema 300 und Maserati, aber alle drei gibt nur Kanibalismus und im Endeffekt nicht höhere Verkaufszahlen, sondern nur höhere Kosten.
Ich habe ja den Freemont nicht als "Flop" bezeichnet, aber ich möchte bitte auch klar sagen, dass ein Croma II sich in Italien häufiger verkauft hat als ein Freemont. Nur beim Freemont hat man genau das gemacht, was ich hier einfordere, nämlich mit realistischeren Zahlen zu arbeiten. Man hat mit "wenigen" Fahrzeugen gerechnet und diese Zielsetzung sehr gut übersprungen. Finanziell ist der Freemont sowieso ein "Erfolg", denn ein Croma war trotz höherer Stückzahlen ein finanzieller Misserfolg, um nicht zu sagen eine finanzielle Katastrophe. Beim Croma mussten die AH kräfig draufzahlen, um die Fahrzeuge an den Mann zu bringen, sie wurden beinahe "verschenkt".
Aber beim Freemont - schau an - stimmen Preis und Motoren. Der Freemont ist sehr günstig, wahrscheinlich mit Verhandlungsgeschick deutlich unter 25,000 Euro für das Basismodell und für 25.000 Euro als "Topversion" (lassen wir die AWD-Version beiseite, die sich zumindest mit dem Pentastar nicht verkaufen lässt), zu bekommen, dazu ein 2 Liter-Diesel mit 140 und 170PS, so nach dem Geschmack der Italiener. Das war - anders als bei Thema, Flavia Coupé und auch Voyager - "richtige" Politik, extrem günstig, dazu du geeignete Motoren und eben mit "realistischeren" Zielsetzungen.