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Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 16:22
by Delta LX
Hier der Artikel
http://motori.corriere.it/motori/attual ... 8de4.shtml
Was Lancia angeht, scheint man sich in Turin alle Optionen bzgl. Modellpalette bzw. angestammten Märkten offen halten zu wollen…
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 16:40
by Alex G.
Also tatsächlich ein "auf Eis legen". Zu blöd nur, dass jetzt schon niemand die Marke mehr kennt. Glaubt da wirklich jemand, man könne dann bei Bedarf Lancia wieder "auftauen" und los geht´s...?:S
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 17:07
by Delta LX
Nun, das ist irgendwo eine Interpretationssache, aber Altavilla spricht ja nicht konkret von «Eis legen», sondern davon, die Marke bzw. deren Marktanteil in IT dank des NY zu erweitern, sich auf die entsprechenden (Markt)Resultate zu konzentrieren, dabei aber mögliche Marktchancen ausserhalb Italien nutzen.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 17:17
by LCV
Ich denke eher, dass er wie ein Politiker handelt. Viel reden, wenig sagen. Glaubt jemand ernsthaft, dass die Manager eines großen Konzerns die Karten auf den Tisch legen? Jede definitive Aussage kann sich so oder so auswirken, vor allem auch Aktienkurse beeinflussen. Hat man sich erst mal festgelegt und kann seine Versprechungen nicht halten, geht es abwärts mit den Kursen.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 18:39
by web.uno
"unlogisch" würde mr.spock wohl dazu sagen.
wenn man doch zumindest im YPSILON potential sieht, warum versucht man dann nicht zumindest diesen auch in den anderen ändern entsprechend zu bewerben, attraktiver zu machen und an den mann zu bringen???
nur für ein land hält man keine eigene marke mit nur einem modell am leben.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 19:12
by lanciadelta64
Nun habe ich das Interview hier nicht verlinkt, weil es ja in Italienisch ist und somit habe ich mich dann auf die "wichtigen" Passagen beschränkt gehabt, wobei ich beispielsweise Alfa komplett weggelassen habe, weil dazu auch Marchionne gesprochen hat, der meint, dass Alfa und Maserati in Italien gebaut werden, weil das angeblich so "wichtig" wäre, wenn diese Modelle in Italien hergestellt werden (ok, bis "gestern" klang das noch anders, aber SMs Flexibilität ist ja längst berühmtberüchtigt), wobei auch "alle" Modelle bestätigt wurden.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 19:15
by lanciadelta64
Nun was soll er denn sagen? Der Ypsilon geht "morgen" aus dem Programm? Dazu wird de facto wird der Marktanteil mit nur einem Modell logischerweise sinken, ergo viel "blablabla".
Es geht eigentlich wie bei fast allen Dingen ums "Geld" und um die "Strategie", mit möglichst wenig Geld ein Maximum an Einnahmen zu garantieren. Auf Lancia bezogen, meint man, dass man in Italien mit dem Ypsilon Geld verdienen kann, im Ausland aber man zu viel Geld investieren müsste, um - wenn überhaupt - ein paar Autos mehr zu verkaufen.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 19:18
by lanciadelta64
Es geht ja nicht nur um Aktienkurse, sondern auch um den Verkauf. Noch hat man ein Modell, das sich in Italien verhältnismäßig gut verkauft. Würde der sagen, wir planen nicht mehr mit Lancia und mit dem Ypsilon ist dann Ende, ist der Ypsilon über Nacht beinahe unverkäuflich. Noch will man die Zitrone auspressen, solange es geht.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 19:31
by lanciadelta64
Marchionne ist ein "Finanzexperte" und behandelt Autos wie das Verkaufen von einem Waschmittel. Für ihn sind Markennamen austauschbar und nicht wirklich von Bedeutung. Er hält diese Animositäten, wie sie in Europa vorherrschen, "antiquiert" und denkt, im Rest der Welt spielen Markennamen eine weit geringere Rolle.
Man überlegt ja auch eventuell Innocenti wieder ins Leben zu rufen, intern flackerte auch der Name "Autobianchi" auf.
Ich glaube auch nicht, dass man plant - zumindest nach dem heutigen Stand der Dinge - Lancia am Leben zu halten. Das Problem ist, man hat ein Modell, das sich in einem Land noch sehr gut verkauft (Platz 3 der Zulassungen) und es noch locker weitere 4-6 Jahre vor sich hat. Das ist in der Autobranche von heute eine verdammt lange Zeit.
Sagt man, wir nehmen Lancia weg, wird der Ypsilon selbst in Italien kaum vermittelbar, bestenfalls zu "Schleuderpreisen" und das Ende wäre schneller, als man denkt, ergo muss man etwas vorsichtiger operieren. Aber es ist doch unverkennbar, dass immer besonders betont wird "Italien" und "Ypsilon". Und "sofern es Sinn macht", aber was macht in der heutigen Zeit Sinn, wenn man kein Geld investieren will, keine Werbung machen will? Wie will man ein neues Produkt denn noch verkaufen, wenn man de facto gesagt hat, wir "machen nix".
Am Ende spielt es auch keine Rolle, ob das Produkt aus den USA oder Italien kommt, sondern man muss investieren und wenn man das nicht will, ist JEDES NEUE MODELL zum Scheitern verurteilt. Der deutsche Markt wird niemals einen D-Segment-Lancia in ausreichender Zahl annehmen, in Italien spielt das D-Premium-Segment eine so kleine Rolle, dass allein dieser Markt eine Flavia nicht aufrecht erhalten kann.
Der Delta hat über Jahre das Premium-Segment seiner Klasse angeführt und dennoch reichten die italienischen Zahlen nicht aus, um auf zufriedenstellende Zahlen zu kommen. Das ist das Dilemma, in das sich Lancia befindet und nicht erst seit heute.
Lancia braucht eine "Image-Offensive", muss auch werbemäßig breiter aufgestellt werden. Aber genau das will man nicht machen, weil es Geld kostet, weil man meint, es kostet mehr Geld, als man einnimmt und dann muss man kein Genie sein, um die Zukunft - zumindest wenn man nicht in Turin umdenkt - vorherzusehen.
Das "Hintertürchen", das man sich vielleicht offenhält, hängt auch damit zusammen, dass keiner weiß, wie es in 5-6 Jahren wirklich aussieht und auch ob Alfa wirklich erfolgreich wird. Hat Alfa Erfolg, ist es eindeutig das Ende Lancias, scheitert aber Alfa - in Europa sehe ich wenig Chancen, in Italien noch weniger - könnte Lancia vielleicht wieder interessant werden und dann denkt man dann eventuell nach, wieder in Lancia zu investieren.
Re: Interview Altavillas im Corriere della Sera
Posted: 18 Sep 2013, 23:23
by mefisto2011
Vollkommen richtig. Wobei ich meine Meinung zum Ypsilon ein wenig revidieren muss, bin gerade in der Toskana und hier gehört der Ypsilon ja wirklich zum Straßenbild und wenn man ihn täglich mehrfach sieht, kann man sich sogar ein wenig mit ihm anfreunden. Aber das ist leider nur in Italien so. Überrascht bin ich, wie viele 500L man schon sieht, Thema und Voyager sind mir noch nicht begegnet, auch kein Thesis. Auf der Hinfahrt waren es in Frankreich recht viele DS5, in der Schweiz fielen die großen Jaguar auf.