International Lancia Forums

Bei Bravo-2/Delta-3 sprach man von der FIAT C-Plattform.
Ab der Giulietta von der "C-Evo", dh dort gab es Weiterentwicklungen (Aufhängung?),
welche die höheren Kosten argumentieren könnten ...

delta95 schrieb:
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>
> Nun ich denke man sollte hier, wenn man keine Ahnung hat, die Personen nicht kennt, sich etwas
> mit Aussage ala "Blödsinn" etc. zurückhalten.
>
> FIAT hat dem italienischen Staat Unmengen an Subventionen und Gelder zur Rettung (Arese ist nur
> ein Beispiel) von Werken etc. abgenommen ohne entsprechende Gegenleistungen erbracht zu haben.
> Auch zukünftig wir dies der ital. Staat spüren...

OK, ich geb zu, "Blödsinn" war nicht sehr höflich.
Aber ich check's einfach nicht bzw. kann ich manchen Argumentationen einfach nicht folgen.

Ich sage: ich freu mich, dass Maserati so gut läuft und es endlich einen Schritt in die richtige Richtung
gibt (auch wenn es natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist).
Darauf wird argumentiert: NEIN,nicht gut, weil der böse Konzern "die" Steuern im Ausland zahlt.
Ähh, welche Steuern?
Darauf hab ich darauf hingewiesen, dass so ein Unternehmen wesentlich mehr Aufwendungen
hat (die alle der Stadt bzw. dem Land zugute kommen), als irgendwelche Körperschaftssteuern
auf Gewinne, die momentan nicht einmal existent sind....

Zum Einen wird lamentiert, dass der korrupte Agnelli-Clan den Staat abgezockt hat, dass Millionen,
wenn nicht Milliarden ohne Gegenleistung versenkt worden sind, die dann auf irgendwelchen Konten
versandet sind ...
zum Anderen wird von Marchionne gesprochen, als sei er der Leibhaftige persönlich, und früher war
überhaupt alles besser ...

Also, was jetzt ?

Anthimos schrieb:
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> Dass Montezemolo wackelt war schon seit Monaten
> klar, dass er sich nicht halten kann, wenn Ferrari
> in der Formel 1 nicht liefert genauso.
> Für mich kommt das nicht überraschend.
> Ich habe eher den Eindruck, dass manche im Fall
> Montezemolo, gerade in Italien, ihrer Antipathie
> gegenüber Marchionne freien Lauf lassen können,
> wenn auch fast jeder Konzernlenker Montezemolo
> gefeuert hätte.
> Aber da steckt zuviel persönliches drin und
> zuwenig Ratio.

Ciao Anthimos,

erstens soll man bei Ferrari nicht so tun als wenn man sonst das Maß der Dinge in der Formula 1 war vor der Ära Schumacher/Todt Nun klar hat Marchionne hier als Konzernlenker Monte zu feuern, Frage nur, wer feuert ihn, denn für mich ist er der Versager und nicht Monte

Und komm mit bitte nicht mit Ratio, wenn es um Ferrari geht, dann solltest du lieber im Dacia Forum streunern

mp schrieb:
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> analysieren ist das eine Eine, wie man mit
> verdienstvollen Menschen umgeht das andere.
> Es geht auch nicht unbedingt um Monte, sondern wie
> er gegangen worden ist.

(tu) that's it (tu):)-D

fiorello schrieb:
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> nicht vergessen lieber Karl, .....emozione , darum geht wenn Ferrari ins Spiel kommt, zumindest noch
> und genau hier liegt mein Ansatz, wenn man künftig Ferrari mit Ami V8 bestückt dann haben
> diesen Autos in ein paar Jahren, vielleicht den Kultstatus einer Corvette ( Ludenkarre )
das glaubst ja selber nicht, oder ?
>
> Ich weis zwar nicht wie alt du bist, aber die Ablösung Montes mit seinem Alter zu begründen
> geht weit am Ziel vorbei, eine Diskussion über Job, leitende Position und Alter ansich wäre ein
OK, ich geb zu, Alter ist in dem Zusammenhang nicht direkt ein Argument. Es gibt noch wesentlich
ältere Herrschaften, die in der Formel 1 die Fäden ziehen ...
Aber wenn wirklich große Probleme anstehen und große Herausforderungen zu meistern
sind, dann muss man irgendwann auch an den "Kapitän" denken. Der Tausch Domenicali
gegen Mattiacci alleine wird es wohl nicht bringen. Seine Verdienste in der Vergangenheit sind
höchst zu respektieren und seien ihm wirklich ungenommen. Aber wenn es seit Jahren Probleme
gibt, so stellt sich doch die Frage, ob er noch der Richtige ist, diese zu lösen.
Andere Zeiten, andere Anforderungen.

Ferrari hat ja nicht nur Aufgabe, wirtschaftlich zu agieren, sondern v.a. auch Imagepflege.
Das von allen unerreichte Licht am Horizont sozusagen.

Immerhin widersteht SM den Begehrlichkeiten (v.a. der Banken) nach einem eigenen Börsegang
von Ferrari. Dieser IPO würde auf Stelle geschätzte 2 Mrd (!) bringen und somit den Schuldenstand
deutlich reduzieren.

> Bist du der Auffassung das SM in Sachen Lancia alles richtig gemacht hat ? oder überhaupt etwas
> richtig gemacht hat ?
Alles richtig ...? Philosophische Frage ...
Das kommt auf die Fragestellung drauf an!

Wenn es darum geht, alles daran zu setzen, die darbende Marke Lancia zu retten,
nein, dann nicht:
- es wurde nicht in Marketing investiert
- es wurde nicht in neue Modelle investiert
- es wurde nicht in ein neues Händlernetz investiert
- und für das "Chrysler-Lancia" Experiment war der Atem bei weitem zu kurz (2 Jahre!)

Aber wenn es darum geht, zwei kranke Patienten zu retten und einen international
konkurrenzfähigen Konzern zu schaffen (der auch ohne Staatshilfen überlebt).
dann hat er alles richtig gemacht. Absolut.
Dafür bewundere ich ihn auch.

> Sein einziges Ziel war es doch Chrysler zu bekommen, wer das nicht sieht ........
> Nun macht der mit Ferrari weiter, vielleicht will er ja Dodge etablieren, wer weis das schon, es gab
> und gibt immer wieder Menschen die zum Größenwahn neigen und für ihre Ziele über
> Leichen gehen, bzw,. diese hinterlassen.
Das war jetzt aber auch keine großes Geheimnis.
Die Fusion mit Chrysler war ein einzigartiger Glücksfall in der Konzerngeschichte.
Für Dodge gibt es derzeit keinerlei Pläne für Europa.

> Ich für meinen Fall bleibe bei meinem Standpunkt.
das darfst Du auch

Karl3 schrieb:
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>
> Aber wenn es darum geht, zwei kranke Patienten zu
> retten und einen international
> konkurrenzfähigen Konzern zu schaffen (der auch
> ohne Staatshilfen überlebt).
> dann hat er alles richtig gemacht. Absolut.
> Dafür bewundere ich ihn auch.
>
>
> Die Fusion mit Chrysler war ein einzigartiger
> Glücksfall in der Konzerngeschichte.
> Für Dodge gibt es derzeit keinerlei Pläne für
> Europa.
>

Ja, volle Zustimmung, ohne diesen genialen Schachzug könnte man jetzt in Italien, anstatt über den stillosen Rauswurf von Montezemolo, das Sterben von Lancia, das Verlegen des Steuersitzes und die Amerikanisierung Ferraris zu schimpfen, ganz wunderbar über die vielen vielen Arbeitslosen lamentieren, die ein insolventer Fiatkonzern hinterlassen hätte nach seinem Sterben, denn ohne Chrysler wäre Fiat insgesamt nicht mehr, das steht fest. Und ein marodes Solo-Fiat hätte nicht mal ein Chinese gekauft.

Und daß es Fiat schlecht geht in Italien liegt vielleicht nicht nur am Hersteller, sondern zum Teil auch an der Mentalität, denn wie sonst kommt es, daß gerade immer Italien das Einfallstor für allen möglichen automobilen Mülls in Europa ist. Egal ob Tata, Maruti, diverse no-name Chinesen, immer ist es Italien das solche Anbieter annimmt, nirgendwo sonst in Europa wird sowas gekauft.

Und auch daß Lancia ausserhalb Italiens nicht funktioniert ist nichts was SM zu vertreten hätte, die Fehler liegen wesentlich weiter zurück, er hatte jetzt nur den Mut, den endlich, unternehmerisch gesehen, leider notwendigen Schlußstrich zu ziehen. Ausserhalb Europas ist die Marke nicht vermittelbar und auch innerhalb ist Individualität einfach nicht mehr gefragt, der Zeitgeist ist Mainstream, alle das gleiche Telefon, alle den gleichen anthrazitfarbenen Anzug und eben beim Auto alle ABM, das ist der Trend. Alle Individualmarken sind tot oder nagen am Hungertuch, Lancia, Saab, Volvo lebt nur durch chinesischen Geld, Jaguar Cars schreibt seit Jahren Verluste und geht selbst für einen Inder nur in Zusammenhang mit Range Rover. Und Jaguar, Volvo und Saab sind immerhin Marken, die auch in USA einen hohen Anteil ihrer Produktion hinlieferten, Lancia hingegen war immer nur Europa und da im Wesentliche Italien, das ist in einem globalen Markt einfach nicht hinreichend, so traurig es ist. Und diese notwendige Internationalisierung von Lanci die hat ganz sicher nicht SM verbockt, sondern ganz andere.

Weekly Recap: What led to the end of the Montezemolo Era at Ferrari?
http://www.autoblog.com/2014/09/13/week ... es-amg-gt/

Hier die Sichtweise von AutoBlog in einer Analyse, auch ganz interessant...
Der Journalist meint, prinzipiell hätten beide Männer recht.
Er reduziert den "Hauptkonflikt" darauf, dass der Graf bei 7.000 Stück einen Riegel
vorschieben wollte, um möglichst exklusiv zu bleiben, während der Pullover zwei
Jahre Wartezeit auf ein Auto lächerlich findet - die Kunden würden zur Konkurrenz
abwandern ....
Er meint auch, beide seien gut ausgestiegen, LM habe sich gut inszeniert als
großer Führer von Ferrari, gleich hinter Enzo.

Will Ferrari become less autonomous? Yes.
Is Marchionne going to start making Chrysler minivans in Maranello? Of course not.
Should the Scuderia have been more successful in recent years in F1? Absolutely. The team spends gobs of money and fields two of the most talented drivers in the sport. But rule changes – especially F1's move to new V6 turbo engines – have been hard on Ferrari. Still, teams go through slumps. Montezemolo wasn't the problem.

No, the real problem is Montezemolo held firm that Ferrari shouldn't make more cars. About 7,000 cars per year was his magic number. Marchionne, meanwhile, wants to ramp up Ferrari production to fulfill some of the pent-up demand – wait lists are notoriously long – and make more money.

Exclusive Autos und lange Lieferzeiten erhöhen den Reiz und sorgen
für geringen Wertverlust. Das darf man nun nicht mit DDR-Zuständen
und den extremen Lieferzeiten von Trabant und Wartburg verwechseln.

Aber z.B. Morgan hatte immer sehr lange Lieferzeiten, weil man die
Produktion limitierte, egal ob der Markt viel mehr Autos verlangte.
Das gab Sicherheit für Krisenzeiten und die Arbeitsplätze. Morgan hat
sich dem allgemeinen Wachstumswahn widersetzt. Da sich aber die
Neuwagenpreise stetig nach oben bewegten, schließlich steigen ja
die Kosten von Jahr zu Jahr, wirkte sich die hohe Nachfrage positiv auf
die Gebrauchtwagenpreise aus.

Wenn Montezemolo die Produktion auf 7000 Einheiten limitierte, dann
war das ein ziemlich sicheres System. Er wusste, diese Menge kann
er immer verkaufen, auch wenn mal ein Markt durch eine Krise ausfallen
würde. Die Erhöhung der Produktion schadet der Exclusivität und damit
werden irgendwann auch die Preise zum Problem.

Vor einiger Zeit verkaufte Lamborghini eine sehr kleine Sonderserie
zum Stückpreis von ca. 1 Million Euro. Die Serie war ruckzuck verkauft.
Hätte man nur eine Null an diese Menge drangehängt, wäre das bei
weitem nicht so schnell gegangen. Wer so viel Geld für ein Auto
ausgeben kann, will etwas nahezu Einmaliges haben. Werden nur
100 Autos weltweit verteilt, besteht kaum die Chance, einem zweiten
dieser Art zu bgegegnen, selbst wenn man sich in die typischen
Gefilde der Superreichen begibt.

Der Buchhalter SM sieht das rein zahlenmäßig. 7000 Autos bringen
soundsoviel Gewinn. 10.000 Autos ca. 42,8% mehr. In der Theorie.
Wenn der Markt so einfach wäre, könnte er ja 100.000 Ferraris
produzieren lassen.

Gruß Frank

Das unterstreicht meine Ansicht:

http://www.kfz-betrieb.vogel.de/old_you ... cmp=nl-125


Wenn man die Tradition mit Füßen tritt, wird das zwar diese seltenen Exemplare nicht beeinträchtigen, sehr wohl aber künftige Fahrzeuge.

und das meine.
Ist mal nun Tatsache das Ferrari trotz Mißerfolg mehr Auos verkauft als unter Schumachers Erfolgen.
http://www.formel1.de/news/news/2014-09 ... ufte-autos