
Ich bin den TwinAir das erste Mal im 500er gefahren, danach hatte ich für insgesamt über 7.000 Km den TwinAir in einem Panda und dann Punto, dazwischen dann – allerdings nicht für so einen langen Zeitraum – einen Ypsilon TwinAir, aber mit Naturgasanlage.
Und es ist wirklich so, dass der TwinAir im 500er am „lautesten“ ist

Das hängt auch damit zusammen, dass der Panda einen „höheren“ Schwerpunkt hat, vielleicht auch spielen die Räder eine Rolle, sodass man eine „härtere“ Kennung genommen hat, um ein Aufschaukeln besser in den Griff zu bekommen. Aber insgesamt wirkt der Ypsilon einfach „erwachsener“ und da ich einen Delta 1,8er habe, habe ich ihn von Anfang an „Baby-Delta“ getauft (damals noch mit dem 1,3 MTJ fahrend), weil er in vielerlei Hinsicht an den Delta erinnerte.
Also von der Qualität her ist der Ypsilon sicherlich oberhalb des 500er anzusiedeln. Das mit 500 und „Premium“ ist eine Gesichte, die Marchionne ins Leben gerufen hat, denn für mich war der 500er nie „Premium“, sondern ein tolles Retroauto, schick gemacht, nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Beide – Ypsilon und 500er – sind aber derart unterschiedlich, dass beide ihre Existenzberechtigung haben – und ich spreche hier von den normalen 500er-Fahrzeugen.
Der Abarth wäre mir für den Alltag schon zu hart und man musste ihn ja so hart auslegen, denn so kurz, dazu als EsseEsse oder mit den anderen Ausstattungslinien am Ende 160 PS stark, wäre mit einem weichen Fahrwerk eine „Verkehrsgefährdung“.
Ich hätte auch immer einen Punto vorgezogen, weil er einfach dank des größeren Radstands und vor allem des besseren „Konzepts“ einfach „besser“ war (ist). Beim 500er kommt ein 5-Gang-Getriebe zum Einsatz, das ein hohes Drehmoment nicht erlaubt, also hat man dann in die Trickkiste gegriffen, das Drehmoment reduziert, im Sportmodus und als EsseEsse dann auf dem Level eines „normalen“ T-Jets mit 120 PS

Ob man einen „gebrauchten“ TwinAir kaufen kann oder nicht, ist schwer zu sagen. Prinzipiell dürfte er die gleiche Robustheit eines Vierzylinders haben, aber wie bei allen Turbomotoren sollte man bedenken, dass „unsachgemäße“ Fahrweise sicherlich nicht dem Motor „nutzt“ und gerade die Drehfreude des TwinAirs braucht schon eine „ruhigere“ Hand, weil man sich sehr schnell dabei erwischt, die Leistung auch möglichst oft auszunutzen.
Ein weiterer nicht zu verachtender Punkt ist die „Pflege“. Die Hersteller reden uns ein, wie „toll“ doch die modernen Motoren seien und Downsizing ja viele Vorteile habe, aber erklären dann nicht dabei, dass solche Autos dann auch entsprechend gewartet werden müssen.
Ein 1,2- Liter Fire-Motor nimmt auch „Billigöl“ dir nicht übel und ein „Pflegestau“ überlebt er, sofern es nicht zu extrem wird, auch, aber um einen Zweizylinder auf diese Eckdaten zu bringen (der hat ein Drehmoment beinahe wie mein alter Uno Turbo aus 1,3-Liter Hubraum), musste tief in die technische Trickkiste gegriffen werden.
An sich ein technisch interessanter Motor, aber du weißt ja selbst, wie viele einen Zweitwagen halten und wie gerne man da dann an Pflege und Inspektionen sparen will. Ob dann am Ende wirklich ein vollsynthetisches Öl mit der notwendigen Spezifikation benutzt wurde?
Ob Leute, die zuvor keine Turbo-Erfahrungen hatten, wirklich wissen, dass man nach „strammer“ Fahrt den Motor im Stand nachlaufen lassen sollte? (steht zwar auch im Handbuch, aber wer liest so etwas?).
Daher sollte man bei gebrauchten Turbos – und das gilt auch für den TwinAir – immer besonders achtgeben.
Noch einmal, bei normaler Fahrweise und normaler Pflege hält so ein Motor locker 200.000 Km, vielleicht auch mehr, aber eben bei normaler Pflege und nicht bei einer mit dem „Rotstift“ in der Hand
