Ebbi schrieb:
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> ... Hierzu braucht es zum unbedingt notwendigen
> Organistionstalent, das zweifellos irgendwo ganz
> in der Nähe schlummern kann, eine größere Menge
> Geld. Aber wo schlummert das? Wer will da
> investieren? Und wofür? Für den Erhalt eines
> nicht schützenswerten Kulturgutes? Der Thesis
> ist keins. Und ob er es jemals wird? Ich weiß
> nicht..... Unwissen macht unsicher. Ich
> investiere nicht in Unsicherheit. Wer macht das
> schon.......... Gruß Ebbi
Hallo Ebbi,
das sind sicher Überlegungen, die jeder zunächst mal anstellt.
Aber ich sehe das aus meiner Erfahrung heraus nicht so
drastisch. Wenn sich einer findet, der die Sache leiten will,
gebe ich ihm gern ein paar Tipps. Der Start einer solchen
IG ist heutzutage dank Internet wesentlich leichter als die
Gründung des LCV vor über 20 Jahren. Ich hatte damals
Flugblätter gedruckt und wir haben mühsam jedem gesichteten
Lancia eines unter die Wischer gesteckt. Es hat trotzdem
funktioniert.
Es ist auch keineswegs so, dass man viel Geld benötigt.
Ich habe seit über 40 Jahren mit der Presse zu tun. Als nicht-
kommerzielle Organisation kostet das Marketing nur etwas
Zeit, aber kaum Geld. Alle möglichen Zeitschriften bringen
das absolut kostenlos. Ich helfe da gern, zumal ich diverse
Chefredakteure persönlich kenne. Im Internet gibt es zahllose
Websites, die Clubregister führen. Gratis!
Kosten entstehen natürlich im Bereich Internet, Telefon und
evtl. für etwas Druckertinte und -papier. Dazu evtl. ein wenig
Porto, was aber zu 95% vermeidbar ist, wenn alle Internetzugang
haben. Dann kann man ein PDF senden.
Ich habe z.B. einen speziell für meinen Bedarf zugeschnittenen
Vertrag für Telefon/Internet. Für EUR 65,00 im Monat habe ich
(bei der Telekom) die Flatrate für das Internet und sämtliche
Festnetze in ganz Europa, USA und Canada. Andere Anbieter sind
zwar etwas billiger, bieten aber nur Deutschland und evtl. noch
ganz wenige zusätzliche Staaten in Europa an. Somit sind diese
Kosten eine feste Größe. Dass der IG-Chef das dann auch noch
anderweitig nutzen darf, sei ihm gegönnt. Er hat ja auch die Arbeit.
Im Jahr 2000 hatten wir fast DM 5.000,-- an Portokosten. Im Jahr
2010 sind die Portokosten bei etwa EUR 50,00/Jahr, da fast alles
per E-mail geht.
Man kann mit etwas Zeiteinsatz sehr viel machen. Dafür braucht es
keine großen Summen. Wer natürlich gleich eine Chefsekretärin
braucht ...
Und wenn von Investitionen gesprochen wird: Ein kleiner Beitrag
der Mitglieder ist doch keine Investition. Diesen Betrag klopft doch
jeder ohne nachzudenken mal eben in 'ner Disco oder einem
Restaurant auf den Kopf. Der Beitrag sollte irgendwo zwischen
EUR 35,00 und 50,00/Jahr festgelegt werden. Es soll auch nicht
wie bei manchem Club die Ehefrau oder Freundin extra zahlen.
Auch wer mehrere Autos hat, zahlt nur einen Beitrag. Wo ist das
Problem?
Ich stelle fest, dass hier im Forum doch viele den Thesis als etwas
Besonderes hochloben, trotz der Probleme, dass aber auch ständig
solche Probleme auftauchen und man eben nicht einfach in die
Lancia-Werkstatt geht, um sie zu lösen. Da gibt es leider zu große
Unterschiede zu anderen Marken.
Wenn ich als Nicht-Thesis-Fahrer (und auch nicht als Fan) das Auto
einfach als einen Bestandteil der Marke sehe und etwas zum Erhalt
des Thesis anrege, überlegen offenbar viele, warum das sowieso nicht
funktioniert usw. Ich kannte das auch aus den ersten Jahren im LCV.
Man konnte vorschlagen, was man wollte. Statt nun zu überlegen, wie
man es umsetzen kann, wurden krampfhaft Gründe gesucht, die dagegen
sprechen. Bis man von der Diskussion die Nase voll hatte.
Die Struktur des LCV wurde dann geändert. Ich trage die alleinige
Verantwortung und seither "flutscht" es. Ich habe eine Idee, setze
mich damit auseinander, und erst, wenn alles in trockenen Tüchern ist,
stelle ich das Projekt vor. Dann wird das alles angenommen. Hätte ich
z.B. vorher in einer Versammlung versucht, die Gründung einer Sektion
in Portugal vorzuschlagen, hätten mich fast alle für verrückt erklärt.
Oder die Gründung einer Lancia Club Hotel - Kette, eines Partnersystems
u.v.m. Würde mal ein Projekt in die Hosen gehen, hätte außer mir keiner
einen Schaden erlitten. Das ist natürlich nicht 1 : 1 übertragbar auf eine
neue IG, die nicht zum LCV gehören wird.
Eine Tatsache ist immer zu bedenken. Egal wieviele Autos von einer
Baureihe hergestellt wurden, es werden im Laufe der Zeit immer weniger.
Um dauerhaft zu bestehen, muss man etwas vorsorgen. Z.B. könnte man
nach und nach den Lybra mit dazunehmen und evtl. auch den Delta 3.
Inwieweit man Y, Musa, Phedra einbeziehen kann oder will, ist nicht meine
Sache. Es geht nur darum, dass schon ein gewisses Potenzial vorhanden ist.
Und die Rechnung mit VW ist auch nicht übertragbar. Gerade Käfer und Golf
waren Wegwerfautos, d.h. von den Millionen haben nur realativ wenige den
Status eines Sammlerautos erreicht. Und eines ist auch klar: Wer einen
Thesis oder irgendeinen anderen Lancia fährt, steht mehr hinter der Marke
und seinem Auto als der reine Konsument von banalen Fortbewegungsmitteln.
Auch wenn man überzeugt ist, dass so gut wie kein Thesis je das Alter
für das H-Kennzeichen erreicht, man braucht auch jetzt schon Hilfe jenseits
der Fiat-Organisation. Und wenn man jetzt nichts tut, dann versetzt man damit
selbst den jüngeren Produkten der Marke den Todesstoß.
Mir kann es ja im Prinzip egal sein, weil ich mehr auf Thema und Flavia
stehe. Hier sehe ich auch keine unlösbaren Probleme auf uns zukommen.
Ich würde mich auch für den Thesis einsetzen, aber ich kann nicht, wie
ich ja schon dargelegt habe. Vor allem kann und will ich mich nicht mit
immer mehr Elektronik auseinandersetzen.
Gruß Frank